Türchen 11 im besinnlichen Adventskalender
Wann hast du zuletzt einen Spaziergang im Dunkeln gemacht und ganz bewusst die Lichter und den festlichen Glanz genossen? Das ist die Frage hinter dem Türchen 11 im besinnlichen Adventskalender.
Türchen 11
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
Autor: Joseph von Eichendorff
Gönn dir eine Auszeit und gehe ein paar Schritte durch die Nachbarschaft. Mach dich für einen Moment frei von all dem Trubel und tue deinem Körper etwas Gutes! Regelmäßige Bewegung in der frischen kalten Luft entschleunigt dich und stärkt dein Immunsystem.
Wenn du im Wald spazieren gehst, haben wir noch einen extra Tipp für dich:
Im Wald spazieren gehen und dabei einen Baum umarmen senkt den Cortisolspiegel
Wissenschaftler aus Michigan haben 2019 in einer Studie (1) die Auswirkungen des Waldes erforscht. Und zwar untersuchten sie das Vorkommen des Hormons Cortisol und des Enzyms Alpha-Amylase. Diese werden nämlich bei starkem Stress im Körper ausgeschüttet. Das Ergebnis ihrer Untersuchungen zeigte eindeutig: Bäume umarmen erzeugt beim Menschen Entspannung. Es genügt sogar schon ein kurzer Aufenthalt im Grünen. So reichen bereits 20 Minuten in der freien Natur aus, um das Stresshormon Cortisol im Körper deutlich zu reduzieren. Chronischer Stress und dadurch erhöhte Cortisolwerte schwächen das Immunsystem auf Dauer und können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen sowie Übergewicht auslösen. Also: Raus in dem Wald und einen Baum umarmen.
Hast du schon einmal einen Baum umarmt? Dann teile deine Erfahrungen gerne mit uns per E-Mail: info@lchf-deutschland.de oder direkt als Kommentar hier auf der Website oder Facebook.
Neuigkeiten
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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
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Titelbild: Margret Ache
(1) https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2019.00722/full
Gnubbel 11. Dezember 2023
Einen Baum zu umarmen, habe ich noch nicht probiert, könnte mir aber vorstellen, dass dieser Ausdruck von Naturverbundenheit uns sehr dabei helfen kann, mit den Füßen wieder auf den Boden zu kommen. Jedenfalls danke für den Tipp – werde ich bei Gelegenheit auch mal versuchen, der Wald ist ja schon fast mein zweites Zuhause. 🙂
Aber ob es immer so sinnvoll ist, den Cortisolspiegel abzusenken, da habe ich meine leisen Zweifel. Im Gegensatz zum „Alarmhormon“ Adrenalin dämpft nämlich das Cortisol wieder den Stresspegel, löst die Insulinblockade und spült das Gehirn durch. Jeder Kaffeetrinker kennt doch das Gefühl, wie dieses belebende Gebräu die bleierne Müdigkeit des Suppenkomas hinwegfegt und den Nebel im Gehirn zerstreut, und das wird nicht zuletzt durch die Wirkung des Cortisols erreicht, das durch das Coffein herausgekitzelt wird. Wäre es da nicht viel sinnvoller, den Stress und damit den Adrenalinpegel selbst wieder auf ein vernünftiges Maß abzusenken, dass das Cortisol erst gar nicht zum Einsatz kommen muss? Hören wir auf, uns über Kleinigkeiten den Kopf zu zerbrechen, hören wir auf, uns Sorgen über ungelegte Eier zu machen, hören wir auf, uns mit anderen Menschen zu vergleichen, von denen wir nur die Schokoladenseite kennen, hören wir auf, Anderer Erwartungen hinterherzuhecheln, hören wir auf, Angst zu haben, etwas zu verpassen, und nehmen wir uns Zeit für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind. Das lässt uns wieder „vor die Welle kommen“. Ja, die Stille nach einem hektischen Tag zu genießen, die Gedanken schweifen zu lassen, „den Kopf auszulüften“ (und idealerweise dazu noch die Beine zu bewegen), gehört zu diesen wichtigen Dingen, und dazu sind die stillen nächtlichen Straßen des vorweihnachtlich geschmückten Heimatstädtchens verständlicherweise besser geeignet als das Bett.
Und wenn man dann noch ein wenig weiterläuft und draußen auf dem freien Feld, im Wald, in den Weinbergen oder an einem stillen See den Sonnenaufgang miterlebt, das Erwachen der Natur, bevor sie wieder in hektische Betriebsamkeit übergeht, dann bekommt man das Gefühl, eins zu sein mit dieser Mutter, die alles Leben auf diesem wundervollen Planeten geboren hat, die allen Bemühungen von uns Menschen, sie zu beherrschen und zu zerstören, standgehalten hat und uns trotz der Wunden, die wir ihr geschlagen haben, weiterhin liebt und versorgt. Und dann stellt sich mitunter eine tiefe Demut und Dankbarkeit ein, die unsere täglichen Sorgen ganz klein und unbedeutend werden lässt. Und dann darf es nachher zum Frühstück auch gern eine schöne Tasse Kaffee sein, der kleine Cortisolstoß wird uns mit Sicherheit nicht schaden.
Margret Ache 11. Dezember 2023
Das stimmt mit dem kleinen Cortisonstoß des Kaffees, den genieße ich auch.
Viel Freude beim Baum umarmen.