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Gibt es wissenschaftliche Theorien zum Waldbaden?

Waldbaden

Gibt es wissenschaftliche Theorien zum Waldbaden?

LCHF Deutschland vertritt ein ganzheitliches Konzept. Deshalb widmen wir uns heute dem wichtigen Thema Waldbaden und klären, ob es wissenschaftliche Theorien dazu gibt.

Waldbaden

Waldbaden

Shinrin-Yoku – Waldbaden

Shinrin-Yoku – Waldbaden wurde zuerst in Japan bekannt und ist dort längst eine anerkannte Therapieform. Zum Glück findet Waldbaden auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Es wurde schon in den 80er Jahren in Japan konzipiert und ist heute ein internationaler Gesundheitstrend. Waldbaden bedeutet dabei das bewusste Spazieren oder Wandern durch einen Wald, um den Bäumen näherzukommen.

Theorien zum Waldbaden

Die drei wichtigsten Theorien, die versuchen, die Wirkung des Waldbadens zu erklären,  wurden von amerikanischen Forschern entwickelt:

 

  1. Roger Ulrich: Stressabbau-Theorie
  2. Rachel & Stephen Kaplan: Attention-Restaurationstheorie = Theorie der Wiederherstellung der Aufmerksamkeit
  3. Edward O Wilson: Biophilie-Hypothese

 

Schauen wir uns diese Theorien näher an:

Stressabbau-Theorie

Waldbaden

Waldbaden

Die Theorie von Roger Ulrich erklärt die positiven psychologischen und physiologischen Auswirkungen des Waldbadens  (der Natur) auf den Menschen mit der Vorstellung, dass wir uns in einer natürlichen Umgebung entwickelt haben. Daher fördert diese Umgebung die Erholung von Stress, während städtische Umgebungen solche Prozesse behindern. In einer natürlichen Umgebung ohne jegliche Bedrohung ist der Mensch von Natur aus entspannt. Wir befinden uns im „Ruhe- und Verdauungsmodus“, der Körper kann sich erholen. Im Gegensatz dazu erleben wir die städtische Umgebung (unbewusst) als einen bedrohlichen Ort, an dem wir bereit sein müssen, „zu kämpfen oder wegzulaufen“, was als „Kampf- oder Fluchtreaktion“ bezeichnet wird. Dieser Zustand führt zu allen Symptomen, die mit Stress in Verbindung gebracht werden (z. B. erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, erhöhter Muskeltonus).

Etwas vereinfacht ausgedrückt, sind wir nach Ulrich in der Natur ruhig und fühlen uns wohl, weil wir uns dort geborgen fühlen und uns deshalb regenerieren können.

Biophilie-Hypothese = Theorie der Wiederherstellung der Aufmerksamkeit

Waldbaden

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Die Theorie von Rachel und Stephen Kaplan scheint der von Ulrich ähnlich zu sein, konzentriert sich aber mehr auf unsere kognitiven Prozesse. Die Theorie besagt, dass wir zwei Arten von Aufmerksamkeit verwenden. Die eine erfordert Anstrengung und führt zu Ermüdung. Sie ist diejenige, die in städtischen Umgebungen zum Tragen kommt, wo ständig so viel passiert (Verkehr, andere Menschen, Reklametafeln, Geräusche, Licht…). Die zweite ist eine spontane Aufmerksamkeit, die keine Anstrengung erfordert und zu einer sanften Faszination führt. Dies geschieht in der Natur. Stelle dir vor, du siehst Blätter, die sich im Wind bewegen und rascheln, Schneeflocken, Regentropfen, die in einen See fallen. Diese Art von Erfahrung bietet dir die Möglichkeit, dich zu erholen und zur Ruhe zu kommen und fördert die positiven psychologischen und physiologischen Auswirkungen der Natur. Du kannst dich regenerieren.

Gibt es wissenschaftliche Theorien zum Waldbaden?

Gibt es wissenschaftliche Theorien zum Waldbaden?

Biophilie-Hypothese

Die Biophilia-Hypothese von Edward O. Wilson besagt, dass der Mensch eine innere Liebe zum Leben und zu allen Formen des Lebens hat und dass ein Teil dieser Liebe genetisch „angelegt“ ist. Da wir uns in unserem modernen Lebensstil mit technologischen und digitalen Innovationen immer mehr von der Natur abgekoppelt haben, leiden wir an dem sogenannten „Natur-Defizit-Syndrom“.

Mit dem Begriff Natur-Defizit-Syndrom wird das Phänomen einer zunehmenden Entfremdung von der Natur bezeichnet. Durch das Nicht-mehr-Erleben natürlicher Rhythmen und Erscheinungen und dem immer größer werdenden Zuwenden der modernen Lebensweise in städtische und digitale Lebensräume ergeben sich Probleme. Diese Probleme betreffen vor allem Kinder und Jugendliche, doch auch Erwachsene.

Die lila Kuh

Eine erschreckende Untersuchung fand Mitte der 1990er Jahre in Bayern statt. Bei einem Zeichenwettbewerb nahmen 40.000 Kinder teil. Ihre Aufgabe bestand im Ausmahlen einer Kuh. 30% der Kinder malten die Kuh lila aus, also die Farbe der Milka-Kuh. Leider wurde versäumt nachzuhaken, ob die Kinder wirklich der Meinung waren, dass Kühe lila sind. kamen Soziologen zu dem Schluss,

„dass Kinder und Jugendliche die Natur zu einer idyllischen, harmonischen Parallelwelt idealisieren, in der der Mensch nichts verloren hat. Bäume zu pflanzen ist gut, Bäume zu fällen ist böse, und der Jäger ist sowieso ein Mörder.“

Die Forscher nannten dieses Ergebnis auch Bambi-Syndrom. Der Bambi-Syndrom bezeichnet die Ablehnung des Tötens und des Verzehrs von Tieren

In diesen Zusammenhang gehört auch, dass 7 % von befragten Kindern 1997 glaubten, dass Enten gelb seien, 2003 waren es bereits 11 % [1] [2].

Eine Erweiterung der Biophilia-Hypothese ist die Topophilia-Hypothese, die die Verbindung (und Liebe) der Menschen zu Orten einschließt. Sowohl die Natur (Genetik) als auch die Kultur (Lernen) haben unsere Vorliebe für Orte beeinflusst, die für unser Überleben und unsere Entwicklung als menschliche Wesen günstig waren, d. h. natürliche Umgebungen. Diese Verbindung wird durch unseren modernen Lebensstil extrem geschwächt und kann sogar verschwinden.

Diese Theorien schließen sich nicht gegenseitig aus und können sich sogar ergänzen, um den Prozess der Verbindung zwischen Mensch und Natur zu beschreiben.

Natürliche Umgebung bedeutet Heilwirkung, eine Studie

2020 wurde ein Artikel veröffentlicht, in dem ein theoretisches Modell vorgestellt wird, das die drei Theorien miteinander verbindet: Das Sechs-Schritte-Modell des naturbasierten Therapieprozesses [3].

In dieser Studie analysierten die Forscher schriftliche Beschreibungen von Naturerfahrungen von Menschen, die unter verschiedenen psychologischen, physiologischen und/oder sozialen Symptomen litten. Die Ergebnisse der Textanalysen führten zu einem Modell, das den Prozess, den die Studienteilnehmer durchliefen, erklären kann. Der erste Teil des Prozesses (2 Schritte) ist eine emotionale Reaktion mit einer sensorischen Verbindung zur Natur, die zur Akzeptanz der Lebenssituation führt, in der sich die Person befindet. Von diesem Punkt aus kann der kognitive Teil des Prozesses (2 Schritte) mit der Verbindung zu sich selbst und dem Entstehen einer neuen Sichtweise beginnen. Im dritten Teil (2 Schritte) können die Menschen beginnen, ihre Verhaltensweisen zu ändern, um „wieder“ mit der Verbindung zu anderen zu beginnen.

Natur macht glücklich, das Waldbaden-PDF

Mich persönlich macht der Aufenthalt in der Natur glücklich. Wenn ich einen Baum umarme gibt mir das Kraft. In Krisenzeiten einen Baum zu umarmen, um sich anschließend besser zu fühlen, ist eine uralte Heilmethode, die du unbedingt probieren solltest.

Wenn du Lust hast, sieh dir gerne das PDF Waldbaden hier an: Waldbaden LCHF Deutschland

Fazit zum Thema Waldbaden

Waldbaden ist ein einfaches und wirksames Konzept, um mehr Ruhe und Gelassenheit ins Leben zu rufen. Natürliche Umgebung bringt eine Heilwirkung, dies besagt die wissenschaftliche Theorie zu dem Konzept. Damit ist die anfangs erwähnte Frage mit einem eindeutigen JA zu beantworten.

 

Referenzen 

[1] Andrea Kreutz, Bambi-SyndromDie Zeit, Ausgabe 15. Mai 2007

[2] https://www.wanderforschung.de/files/naturentfremdung1226843289.pdf

[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7036903/

 

 

Die LCHF Deutschland Akademie – mit Herz und Verstand

Seit 2015 bilden Margret Ache und Iris Jansen in ihrer LCHF Deutschland Akademie aus und durften viele Menschen auf ihrem Weg zum Coach begleiten.

 

 

 

Begeisterte AbsolventInnen zwischen 18 und 70 Jahren, SchülerInnen, Mütter, JuristInnen, PädagogInnen, PhysiotherapeutInnen, FitnesstrainerInnen, HeilpraktikerInnen, GesundheitspflegerInnen, KonditormeisterInnen, Kaufleute aus den verschiedensten Bereichen…

 

Also Menschen jeglichen Alters mit und gänzlich ohne Vorkenntnisse.

Was sie alle vereint ist das Interesse an ganzheitlicher Gesundheit. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Der Wunsch, fachlich fundierte Kenntnisse im Gesundheits- und Ernährungsbereich erlangen zu wollen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen und Erfahrungen.

Für ihre eigene Gesundheit, die ihrer Familie, oder um anderen Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen.

All diese Menschen unterschiedlichen Alters und aus den verschiedensten Bereichen zeigen, es ist nie zu spät dazuzulernen und neu anzufangen!

Wann dürfen wir dich in der LCHF Deutschland Akademie begrüßen?

 

 

Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel

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Titelbild: Canva

Bilder im Text: Margret Ache

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