Die Keto-Grippe, was du wissen solltest
Die Keto-Grippe ist ein Begriff, der oft verwendet wird, um die Symptome zu beschreiben, die bei vielen Menschen während der ersten Phase einer ketogenen Ernährung erlebt werden. Diese Symptome können auftreten, wenn der Körper von der Verwendung von Kohlenhydraten als Hauptenergiequelle auf die Verwendung von Fetten umschaltet. Die Umstellung auf eine ketogene Ernährung kann für einige Menschen herausfordernd sein und eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die denen einer Erkältung oder Grippe ähneln. Zu den häufigsten Symptomen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Muskelkrämpfe.
Ursachen der Keto-Grippe

Die Keto-Grippe, was du wissen solltest
Die Keto-Grippe entsteht in der Regel durch mehrere Faktoren:
- Kohlenhydratentzug: Wenn du deine Kohlenhydrataufnahme drastisch reduzierst, kann dein Körper Entzugserscheinungen zeigen, da er sich an die neue Energiequelle gewöhnen muss.
- Elektrolytverlust: Bei einer ketogenen Diät verlieren viele Menschen durch erhöhte Wasserausscheidung Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium, was zu Symptomen wie Müdigkeit und Krämpfen führen kann.
- Anpassung des Stoffwechsels: Dein Körper muss lernen, Fett als primäre Energiequelle zu nutzen. Dieser Anpassungsprozess kann einige Tage bis teilweise sogar Wochen dauern.
Tipps zur Linderung der Symptome
Wenn du an Keto-Grippe leidest, gibt es einige Strategien, die dir helfen können, die Symptome zu lindern und den Übergang zu erleichtern:
- Hydration: Achte darauf, ausreichend Wasser zu trinken. Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme kann helfen, Kopfschmerzen und Müdigkeit zu reduzieren.
- Elektrolyte auffüllen: Achte darauf, genügend Elektrolyte zu dir zu nehmen. Du kannst Elektrolyt-Pulver verwenden oder Lebensmittel konsumieren, die reich an Elektrolyten sind, wie z.B. Brühe, Spinat, Avocados und Nüsse. Oft hilft es auch, etwas hochwertiges Salz (etwa 1/2 Teelöffel) in ein Glas lauwarmes Wasser zu geben und zügig zu trinken.
- Langsame Anpassung: Wenn die Symptome zu stark sind, kannst du versuchen, die Kohlenhydratzufuhr langsamer zu reduzieren, um deinem Körper mehr Zeit zur Anpassung zu geben.
- Gesunde Fette integrieren: Stelle sicher, dass du gesunde Fette in deine Ernährung einbaust, wie z.B. Avocados, Nüsse, Samen und hochwertige Öle, um deinem Körper die nötige Energie zu liefern.
- Ausreichend Schlaf: Achte darauf, genügend Schlaf zu bekommen. Ein guter Schlaf kann helfen, den Körper zu regenerieren und die Symptome der Keto-Grippe zu lindern.
- Moderate Bewegung: Leichte körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge oder sanftes Yoga können helfen, die Stimmung zu verbessern und den Stoffwechsel zu unterstützen.
- Langsame Einführung von ketogenen Lebensmitteln: Führe neue Lebensmittel schrittweise ein, um zu sehen, wie dein Körper reagiert und um mögliche Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Wann einen Arzt aufsuchen?
In fast allen Fällen sind die Symptome der Keto-Grippe vorübergehend und klingen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Wenn du jedoch anhaltende oder schwerwiegende Symptome wie starkes Erbrechen, extreme Müdigkeit, Verwirrtheit oder Herzrhythmusstörungen erlebst, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Fazit: Keto-Grippe, was du wissen solltest
Die Keto-Grippe kann eine unangenehme Phase sein, die viele Menschen beim Übergang zu einer ketogenen Ernährung erleben. Mit der richtigen Hydrierung, Elektrolytzufuhr und einem schrittweisen Ansatz kannst du jedoch die Symptome lindern und deinem Körper helfen, sich an die neue Ernährung anzupassen. Denke daran, dass jeder Körper unterschiedlich ist und es wichtig ist, auf die Signale deines Körpers zu hören.
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Gnubbel 27. Februar 2025
Eine kleine Ergänzung hätte ich noch anzubieten: Der Körper kommt mit der Umstellung auf Fett gewöhnlich gut klar; was uns Probleme bereitet, ist das Gehirn, da dieses erst wieder lernen muss, die Ketone als Energiequelle zu nutzen, und bis dahin öfter mal an Energiemangel leidet (der Diabetiker kennt das als den gefürchteten Unterzucker). Deshalb ist es sinnvoll, den täglichen Stress so weit wie möglich zu reduzieren, um den Energiebedarf des Gehirns nicht noch zusätzlich in die Höhe zu treiben. Freilich ist der Tag mit Verpflichtungen jeglicher Art vollgeknallt, aber vielleicht könnte man die eine oder andere Verpflichtung, wenn nicht canceln, so zumindest verschieben oder delegieren. Wenn man mit Grippe darniederliegt, geht das doch auch, also leisten wir es uns doch, mal „krank“ zu sein. Und wie bereits genannt, ist auch ein Spaziergang, vielleicht auch ein schönes Vollbad – alles, was das Gemüt entspannt – hilfreich. Man sollte sich ohnehin öfter mal was Gutes gönnen, warum nicht jetzt, wo man es besonders braucht.
Wichtig ist vor allem trinken, trinken, trinken. Nicht auf das Durstgefühl verlassen, das muss sich auch erst mal an den erhöhten Wasserbedarf anpassen. Meine „Ketogrippe“ war zum größten Teil Dehydratation, und ich hatte völlig unnötigerweise fürchterlich gelitten (zum Glück nicht lange, der Doktor hatte es gleich geblickt). Seitdem habe ich ständig eine Wasserflasche in Reichweite.
Margret Ache 27. Februar 2025
Herzlichen Dank für die tolle Ergänzung.
Gnubbel 6. Oktober 2025
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung zu dieser Ergänzung: Das Gehirn muss nicht unbedingt der Engpass bei der ganzen Geschichte sein, im Gegenteil, es kommt von Haus aus ganz gut mit Ketonkörpern zurecht. Das Problem ist mal wieder das Insulin, das nach jahrzehntelanger DGE-Ernährung nebst Dauerstress bei der Mehrzahl der Menschen deutlich erhöht ist (Hyperinsulinismus). Und dieses bewirkt, dass die Lebermitochondrien statt Ketonkörper Fettsäuren produzieren, mit denen das Gehirn nichts anfangen kann. Bisher war das kein Problem, das Gehirn hatte ja genügend Glukose. Wenn wir unserem Gehirn aber nun diesen Nährstoff verweigern, aber immer noch zu viel Insulin im Körper haben, dann klappt es auch mit den Ketonkörpern nicht, und unser Gehirn sitzt auf dem Trockenen.
Ja, es erfordert einiges an Geduld, diese hochgeschaukelte Dynamik von Cortisol und Insulin wieder zur Ruhe zu bringen. Aber die Erfahrung von Millionen Menschen lehrt, dass es sich durchaus lohnt, eine Zeitlang die Zähne zusammenzubeißen. Und wenn man sich in dieser Zeit noch ein Anti-Stress-Programm gönnt und damit das Problem mit dem Cortisol angeht, dann bekommt man auch das Insulin umso schneller wieder herunter, und das Gehirn wird sich dankbar über die wieder reichlich sprudelnden Ketonkörper hermachen.
Margret Ache 6. Oktober 2025
Lieber Gnubbel,vielen Dank für deine fundierte Ergänzung. Deine Erklärung zu Hyperinsulinismus, der Rolle von Insulin bei der Ketose und dem Wert von Geduld plus Anti-Stress-Maßnahmen ist eine tolle Bereicherung für den Beitrag – das hilft vielen Lesern sicher weiter. Ich schätze deine Expertise sehr.
Herzliche Grüße,
Margret
Gnubbel 7. Oktober 2025
Noch ein kleiner Nachtrag: Gerade ist mir die Erinnerung an einen Begriff aus meiner „fettarmen Zeit“ hochgekommen für ein Ereignis, vor dem man uns beständig gewarnt hatte, falls wir mal wieder „schwach“ werden sollten (ja, auch ich war einmal dieser leider selbst in Fachkreisen immer noch populären Irrlehre aufgesessen, weil ich die Rolle des Insulins damals noch nicht begriffen und deshalb nicht gewusst hatte, dass der Körper sein Fett mithilfe des Insulins selbst herstellt, weil das Nahrungsfett aufgrund seiner Struktur überhaupt nicht als körpereigenes Speichermedium geeignet ist), und das auch ich schon „genießen“ durfte: der „Fett-Durchfall“, also Verdauungsbeschwerden nach fettigem Essen, sozusagen eine Art „Magen-Darm-Ketogrippe“ (nicht zu verwechseln mit dem Fettstuhl, auch als Steatorrhoe bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Steatorrhoe), der grundsätzlich ärztlich abzuklären ist). Dieser ist eine Folge davon, dass sich das Verdauungssystem mit seinen Enzymen, insbesondere der Gallensaftproduktion, an die fettarme Ernährung angepasst und nun Probleme hat, die Fette zu emulgieren und für die Aufnahme durch die Darmwand aufzubereiten. Das kann dazu führen, dass geringe Mengen unverdautes Fett in den Dickdarm gelangen und wie alles, was dort nicht hineingehört, mit Schwung nach draußen befördert werden. Möglich ist aber auch, dass der Darm durch die ungewohnte Belastung durch das schwerer verdauliche und ggf. nicht optimal aufbereitete Fett gereizt wird und darauf mit beschleunigter Peristaltik reagiert. Auch Dehydrierung kann dabei eine Rolle spielen, da sie bekanntlich ebenfalls die Verdauung behindert. Und last but not least ist auch der Stress wieder dabei, bei dem über das sympathische Nervensystem die Verdauung regelrecht abgewürgt wird, weil die Energie für das gestresste Gehirn benötigt wird.
Aber dieser Spuk ist zum einen harmlos und zum anderen nur von kurzer Dauer und sollte uns nicht davon abhalten, unser Verdauungssystem wieder darauf zu trainieren, wofür es von Natur aus die besten Voraussetzungen mitbringt, nämlich die Energiegewinnung aus Fetten. Sollten diese Verdauungsstörungen allerdings länger anhalten, könnte dies auf Probleme mit dem Darm, der Galle oder der Bauchspeicheldrüse hinweisen, was man von einem Arzt abklären lassen sollte.
Margret Ache 7. Oktober 2025
Vielen Dank für deinen wertvollen Nachtrag, lieber Gnubbel! Es ist super, wie du immer wieder aus deiner eigenen Erfahrung schöpfst und solche hilfreichen Erklärungen lieferst – von der „fettarmen Zeit“ bis hin zu den Details über die Anpassung des Verdauungssystems und die Rolle der Galle oder Enzyme. Deine Unterscheidung zwischen dem harmlosen „Fett-Durchfall“ und ernsteren Dingen wie Steatorrhoe (danke für den Link!) ist goldwert für alle, die neu in LCHF einsteigen und vielleicht genau mit solchen Übergangsproblemen zu kämpfen haben.Du hast absolut recht: Das ist meist nur eine vorübergehende Phase, und es lohnt sich, das System wieder auf Fette zu trainieren – ohne dass Stress oder Dehydrierung alles schlimmer machen. Deine Erwähnung des sympathischen Nervensystems bringt’s wieder auf den Punkt, wie alles zusammenhängt. Solche Beiträge machen unsere Community so bereichernd!