Interview mit Stefanie Ebenfeld: Yoga für Brustkrebspatientinnen
Stefanie Ebenfeld ist 2011 an Brustkrebs erkrankt, Yoga und Meditation waren für sie immer ein Thema. Nun hat sich für Stefanie dank der Brustkrebszentrale ein Traum erfüllt. Sie bietet einen Yogakurs speziell für Brustkrebspatientinnen an. Hier geht es zum Kurs.
Liebe Stefanie, im Jahr 2011 hast du die Diagnose Brustkrebs erhalten. Ein Tag, der dein Leben sicherlich drastisch verändert hat. Berichte bitte kurz darüber.
Die Diagnose Brustkrebs habe ich mit 42 Jahren erhalten und ich muss sagen, es war ein riesengroßer Schock für mich und meine ganze Familie. Es fühlte sich zunächst sehr surreal an. Wie betäubt empfand ich die Situation, konnte zunächst keinen klaren Gedanken fassen. Ich hatte für ein paar Tage das Gefühl, meine Welt steht gerade still, während draußen das normale Leben weitergeht. Meine Töchter waren damals 11 und 13 Jahre alt und ich hatte Angst, sie nicht aufwachsen zu sehen. In dem Moment wurde ich erstmals und mit voller Wucht mit meiner eigenen Endlichkeit konfrontiert. Alle persönlichen oder beruflichen Ziele, die ich zu dieser Zeit hatte, traten in den Hintergrund. Schließlich folgte ein zermürbender und gefühlt unendlich langer Untersuchungsmarathon, der in einem klaren Therapieplan mündete.
Wie hast du die 16 Zyklen Chemotherapie verkraftet?
Ich muss sagen, ich war froh, als die Chemotherapie losging und habe die Schulmedizin immer als notwendig angesehen, die Krankheit zu überwinden. Direkt am ersten Therapietag lernte ich eine sehr nette Frau mit gleicher Diagnose und Therapie kennen, mit der ich bis heute eng befreundet bin. Wir haben uns während der ganzen Zeit der Behandlung über unser Befinden, Sorgen und Ängste ausgetauscht. Es war beruhigend zu hören, dass sie meistens ähnliche Nebenwirkungen hatte. Alle Nebenwirkungen, und es waren zahlreiche, waren auszuhalten. Mit viel Bewegung an der frischen Luft, Yoga, Meditation, aber auch dem Zusammenhalt in Familie und Freundeskreis konnte ich diese Zeit überstehen. Letztendlich habe ich auch immer an meine Genesung geglaubt.
Nach der Brustamputation kam eine Serie von 28 Bestrahlungen, in dieser schweren Zeit haben dir Yoga und Meditation geholfen wieder in deine Mitte zu kommen.
Definitiv ist das bis heute so. Yoga und Meditation sind meine Werkzeuge, Ruhe und Ausgeglichenheit in meinen Alltag zu bringen und Ängsten zu begegnen.
2014 meldete sich der Krebs mit voller Wucht zurück, bei dir wurden Knochenmetastasen diagnostiziert und plötzlich warst du eine Palliativpatientin. Was ging da in dir vor?
Obwohl eine metastasierte Erkrankung bedeutet, dass man nun unheilbar erkrankt und als Palliativpatient eingestuft wird, war für mich persönlich der Schock weniger groß als bei der Erstdiagnose, vielleicht auch deshalb, weil das Thema Krebs nicht mehr neu für mich war. Ich kann mich erinnern, dass ich eigentlich sofort dachte, dass gehe ich noch einmal aktiv an. Aufgeben war schon wegen meiner Familie, überhaupt keine Option für mich.
Du hast dann zusammen mit deinem Mann beschlossen, den Kampf für die Gesundheit aufzunehmen und selbst aktiv zu werden. Was genau war euer Weg?
Wir waren und sind ein gutes Team, was den Umgang mit meiner Krankheit angeht und haben daher beschlossen, neben der Schulmedizin weitere Wege einzuschlagen. Die Wirkweise der ketogenen Ernährung auf das Krebsgeschehen erschien uns nach intensiver Literaturrecherche überzeugend und so stellten wir unsere Ernährung konsequent um. Zusätzlich ließ ich mir monatlich einen Vogelvirus (new castle disease virus) spritzen. Diese drei Säulen sind bis heute fester Bestandteil meiner Therapie.
Heute schreiben wir das Jahr 2020, dir geht es gut und du bist voller Tatendrang. Erzähl unseren Lesern bitte über dein Projekt „Yoga und Meditation – mehr Gelassenheit für Brustkrebspatientinnen“.
Ich bin schon vor meiner Erkrankung Yoga- und Meditationslehrerin gewesen und habe während meiner ersten Behandlungszeit festgestellt, dass ein Kursangebot speziell auf die Bedürfnisse der Brustkrebspatienten zugeschnitten, kaum vorhanden war. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass mir Yoga und Meditation gerade in dieser belastenden Lebensphase so unendlich viel gegeben hat. So entstand meine Idee, eine solche Lücke zu schließen. Aus der eigenen Erfahrung konnte ich Yogaübungen und Meditationen ganz gezielt erarbeiten. Besonders schön finde ich, dass man das Programm auch zuhause praktizieren kann, wenn man aus verschiedenen Gründen vielleicht nicht an einem Kurs in einer Yogaschule teilnehmen kann oder möchte. Ich bin dem Team der Brustkrebszentrale sehr dankbar, dass sie dieses Herzens-Projekt mit mir zusammen zum Fliegen gebracht haben.
Welche Botschaft möchtest du mit uns teilen?
Gesundheit ist das höchste Gut, das wir haben. Darum lebe bewusst jeden Tag und finde Zufriedenheit in dir selbst.
Du hast drei Wünsche frei, wie lauten sie?
Ich wünsche mir, dass man die Krankheit Krebs irgendwann heilen kann, indem man vielleicht auch den Einfluss der (ketogenen) Ernährung miteinbezieht.
Frieden in der Welt und die Lösung der Klimaprobleme der Erde, auch für künftige Generationen.
Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast, liebe Stefanie.
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Margret Ache und Iris Jansen / www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie und LCHF Kongress und LCHF Magazin
Bildrechte: Stefanie Ebenfeld
Peters 6. April 2020
Ich bin Überwältigt von den vielen positiven Geschichten der Menschen hier in LCHF. ich frage mich was mache ich falsch seit Jahren unterrichte ich Yoga, bin Rehatherapeut Fachgebiet Krebs, mache Ernährungsberatung, wollte in die Brust Krebs Reha Klinik in Thailand aufmachen alles ohne Erfolg. wie machen das die anderen?