Migräne – anfallsartige Kopfschmerzen
Migräne hat viele Facetten, je nach Ausprägung geht die Palette von normalen Kopfschmerzen bis hin zu einem Anfall mit schlimmer Übelkeit und Erbrechen. Dazu können auch Sehstörungen, Schwindel, Schlappheit oder Muskelschmerzen kommen. Allerdings sind auch Menschen, die „nur“ Kopfschmerzen haben, während des Anfalls stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Oft stört Tageslicht, was die Symptome verstärkt; Geräusche können als extrem unangenehm empfunden werden oder auch gewisse Gerüche werden während des Anfalls nicht vertragen.
Wie kann eine LCHF- oder ketogene Ernährung helfen?
Mittlerweile entwickelt sich mehr und mehr der Verdacht, dass viele Migräniker unter Hyperinsulinismus, Insulinsensitivität oder Insulinresistenz leiden, was unter dem Strich bedeutet, dass man an chronischer Unterzuckerung leidet.
Das bedeutet also: Die Insulinrezeptoren sind von vorneherein unempfindlicher und es wird ein Zuviel an Insulin ausgeschüttet, wodurch sich die Insulinrezeptoren darauf reagierend herunter regeln. In jedem Fall werden die verzehrten Kohlenhydrate von den betroffenen Leuten nicht optimal verstoffwechselt.
Als Folge des immer wieder schwankenden Blutzuckers und des daraus resultierenden Unterzuckers kann es dann zu Migräne kommen, da der Körper Stresshormone ausschüttet.
Daher ist es doch nur logisch, dass Migräniker häufig durch kohlenhydratreiche Snacks ihr Unwohlsein versuchen aufzuhalten und dadurch der Blutzucker Achterbahn fährt.
Eine weitere Annahme ist, dass Migräne durch Entzündungen im Gehirn entsteht, sogenannte neurogene Entzündungen der Nervenwände, die durch stärkere Aktivitäten im Hirnstamm ausgelöst wird (die Ursache hiervon ist bislang ungeklärt). Durch die Entzündungen verdicken sich die Nervenwände, wodurch die Durchblutung verringert. Die Entzündung breitet sich bis zur Gefäßwand aus, wodurch die Gefäßwände sich weiten und Flüssigkeit austritt. Diese beiden Komponenten verursachen den migräneartigen, starken Schmerz.
Bei beiden Problemen ist es sinnvoll Kohlenhydrate zu reduzieren, allerdings immer am besten in Absprache mit dem behandelnden Arzt, da die Unterzuckerung eine mögliche Ursache sein kann und evtl. im Laufe der Ernährungsumstellung die Medikamente neu angepasst werden müssen.
Um herauszufinden, ob Unterzuckerung der Hauptgrund für die Migräne ist, sollte man die Ernährungsumstellung probieren, da die Unterzuckerung häufig eine Rolle spielt. Darum macht es Sinn, dass man das Problem zuerst angeht und guckt, wie sich hierunter die Migräne positiv verändert und dann weiter forscht (z.B. hormonell oder neurologisch).
Ebenso bei Entzündungen – hier hat das Weglassen von Zucker bzw. sämtlichen Kohlenhydraten einen positiven Einfluss auf die Entzündungsreaktion, wie auch im gesamten Körper.
Was kann man noch zusätzlich tun?
Moderate Bewegung kann nicht schaden. Bei vielen triggert zu viel bzw. zu starke Anstrengung die Migräne. Daher bieten sich hier Sportarten an, die die Rücken- und Nackenmuskulatur stärken, da oft auch Spannungskopfschmerzen mit der Migräne einhergehen. Zum Rücken- und Nackenmuskulatur stärken, bieten sich gut an: Walking bzw. Nordic Walking, geführte Kurse zur Rückenfitness bzw. Rückenschule (nachzufragen bei der Krankenkasse und oftmals auch bezuschusst) oder Yoga (hierfür gibt es z.B. tolle Apps für Einsteiger). Bei Yoga geht es erst mal darum, dass man mit einfachen Übungen anfängt. Toll dabei ist die unterstützende Atmung oder auch, wenn man mag, Musik zur Entspannung.
Auch gut für die Rückenfitness ist schwimmen, da das Körpergewicht im Wasser „getragen“ wird und man sich zwischendurch auch mal treiben lassen kann.
Wichtig bei allem ist hier, dass man moderaten Sport betreibt, mit dem man sich gut und wohl fühlt.
Wie eben schon erwähnt ist Stress ein Auslöser für Migräne.
Durch die Energiekrisen im Körper (Blutzuckerschwankungen) gerät der Körper in Dauerstress, wodurch die Empfindlichkeit gegenüber Reizen steigt. Wenn jetzt noch mehr Außenstress dazu kommt, fungiert dieser Stress als Trigger und löst unter Umständen eine Migräne aus. Schnell fühlt sich alles zu viel an.
Daher ist zusätzlich zur Ernährung und zur Bewegung auch Entspannung wichtig.
Vielleicht reicht die Entspannung vom Yoga nicht. Dann kann man zusätzlich noch andere Entspannungsmethoden anwenden. Hier gibt es z.B. Progressive Muskelentspannung oder Meditation und es gilt herauszufinden, welcher Weg für einen selbst der Beste ist.
Histaminintoleranz?
Ein weiterer Punkt für Migräne kann eine Histaminintoleranz sein. Die Ernährung wurde umgestellt und trotzdem halten die Migräneattacken an, evtl. begleitet von Herzrasen, Juckreiz am ganzen Körper, rote Flecken oder Hitze, Bauchkrämpfe, die Nase geht zu und unverständliche Unruhezustände.
Wie kann das sein?
Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der aber auch mit der Nahrung aufgenommen werden kann, d.h. er kommt von innen und außen. Außerdem muss er auch wieder abgebaut werden. In diesem Zusammenspiel können Störungen auftreten, also in der Bilanz zwischen körpereigener Produktion, Zufuhr von außen und Abbau.
Als erste Behandlungsmöglichkeit der Beschwerden ist hier: die Zufuhr von außen zu minimieren. Dazu hilft es, genau aufzuschreiben, was man gegessen hat, da Tabellen, die man im Internet findet über Histaminangaben in Lebensmitteln leider stark variieren (z.B. hängt die Angabe der Messung vom Reifegrad ab etc.). Zusätzlich gibt es Lebensmittel, die selber kein Histamin enthalten, aber das körpereigene stark freisetzen (z.B. Tomaten oder Erdbeeren).
Oft entscheidet die Frische der Nahrungsmittel über den Histamingehalt. Wenn z.B. eine Kühlkette unterbrochen wurde nach Zubereitung oder etwas aufgewärmt wird, kann dies den Histamingehalt beeinflussen, da der Histamingehalt in der Nahrung oft auf bakterielle Verunreinigung zurückgeht, was durch Wärme und Zeit gefördert wird.
Zusätzlich sollte man bei Histaminintoleranz grundsätzlich Lebensmittel mit langer Reifezeit (Käse, Salami) oder Fermentiertes vermeiden. Gut ist, alles so frisch wie möglich zuzubereiten und auf Kasein aus Milchprodukten und natürlich auf Gluten zu verzichten.
Das könnte zusätzlich nochmal die Migränehäufigkeit und -stärke einschränken.
In jedem Fall den Verdacht aber immer von einem behandelnden Arzt abklären lassen!
Wir wünschen Gute Besserung!
LCHF Deutschland Akademie für ganzheitliche Gesundheit und Ernährung
Seit 2015 bildet die LCHF Deutschland Akademie aus und durfte viele Menschen auf ihrem Weg zum Coach begleiten.
Begeisterte AbsolventInnen zwischen 18 und 70 Jahren, SchülerInnen, Mütter, JuristInnen, PädagogInnen, PhysiotherapeutInnen, FitnesstrainerInnen, HeilpraktikerInnen, GesundheitspflegerInnen, KonditormeisterInnen, Kaufleute aus den verschiedensten Bereichen…
Also Menschen jeglichen Alters mit und gänzlich ohne Vorkenntnisse.
Was sie alle vereint ist das Interesse an ganzheitlicher Gesundheit. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Der Wunsch, fachlich fundierte Kenntnisse im Gesundheits- und Ernährungsbereich erlangen zu wollen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen und Erfahrungen.
Für ihre eigene Gesundheit, die ihrer Familie, oder um anderen Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen.
All diese Menschen unterschiedlichen Alters und aus den verschiedensten Bereichen zeigen, es ist nie zu spät dazuzulernen und neu anzufangen!
Wann dürfen wir dich in der LCHF Deutschland Akademie begrüßen?
Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie, Facebook, Instagram und YouTube
Gnubbel 11. September 2024
Kleiner Tipp zur Ergänzung: Wer noch mehr darüber erfahren möchte, wie man selbst nach 30 Jahren mit schwerer Migräne fertig werden kann, der kann sich gerne bei Peter Mersch Rat aus erster Hand holen: https://duckduckgo.com/?q=peter+mersch+migr%C3%A4ne&ia=web
Der Autor praktiziert und empfiehlt übrigens auch ketogene Ernährung, unterlegt das aber auch noch mit vielen interessanten Fakten. Er hat überdies noch einige andere Bücher zum Thema Ernährung geschrieben (z.B. https://duckduckgo.com/?q=peter+mersch+wie+%C3%BCbergewicht+entsteht&ia=web), aus denen ich schon einiges an wertvollem Wissen hier preisgegeben habe.