Warum wir uns schuldig fühlen wenn wir nichts tun
Warum fühlen wir uns oftmals schuldig, wenn wir nichts tun? Wir haben bereits davon berichtet, warum “Nichtstun” so wertvoll für uns. Aber was steckt dahinter, dass wir “Nichtstun” nicht genießen können oder uns sogar richtig schlecht dabei fühlen? Dabei sind “Nichtstun” und das Einlegen von Pausen eines der Wichtigsten Dinge, die wir gerade nach anstrengenden Phasen oder großen Projekten unbedingt tun sollten, damit wir wieder Energie tanken können.
Was lässt uns schuldig fühlen – und warum?
Schuld ist eine informative Emotion. Sie zeigt uns, dass wir nicht im Einklang mit unseren Werten handeln. Bei vielen Menschen kommt Schuld dann auf, wenn sie die Wohnung nicht aufgeräumt haben oder mit dem Putzplan hinterherhinken. Unbeantwortete Mails im Posteingang warten, sie Dinge essen, die ihnen nicht guttun. Sie zu spät kommen oder gestresst sind und keine Zeit für schöne Dinge oder für Herzensmenschen haben oder auch, wenn sie nicht arbeiten.
Doch woher kommt das?
Wir werten harte Arbeit sehr hoch, vor allem im deutschsprachigen Raum. Zum anderen überlegen wir uns immer bewusst oder unbewusst, was die Opportunitätskosten sind. Also was wir tun könnten, wenn wir das, was wir jetzt gerade tun, nicht tun würden.
Zum Beispiel wenn man gerade TV schaut, anstatt zu arbeiten, dann sind die Opportunitätskosten nicht arbeiten zu können. Wir können schließlich nicht zwei Dinge gleichzeitig tun. Wir müssen uns für eines entscheiden. Das andere sind jeweils die Opportunitätskosten. Das, was wir nicht tun können, weil wir uns für etwas anderes entschieden haben.
Was ist die Lösung?
Die Lösung ist, dass wir Pausen anders bewerten müssen. Wir müssen lernen, dass Pausen sehr sehr sehr wertvoll und wichtig sind, wenn wir langfristig produktiv und leistungsfähig sein wollen.
Pausen sind wichtig, um wieder schöne Erinnerungen zu schaffen und wieder Energie zu tanken.
Und das Wichtigste ist, das wir die Pausen so gestalten, dass sie uns auch nützen. Wenn wir also immer tagsüber im Büro Vollgas geben und uns richtig verausgaben und abends total kaputt nur noch auf dem Sofa rumliegen und fernsehen schauen, dann ist das keine gut genutzte Pause. Das ist eine passive Pause, die uns nicht wirklich viel gibt.
Aktiv statt passiv – Pausen gut nutzen
Wir sollten Pausen aktiv gestalten, das heißt wir sollten Dinge tun, die uns wirklich wieder Energie geben die uns aufladen und uns guttun.
Zum Beispiel rausgehen in die Natur und einen Spaziergang machen. Sich eine Massage gönnen, mit Freunden etwas unternehmen, zum Sport gehen. Sich eine schöne Beauty Behandlung gönnen, zum Friseur gehen. Ein Buch lesen, einen Podcast hören. Aber auch einfach auf dem Balkon sitzen, die Gedanken schweifen lassen und ein bisschen Tagträumen. Das sind aktive Pausen.
Aber nichts wie fernsehen oder zocken, was uns nichts gibt außer emotionale „leere Kalorien“. Sondern etwas Nahrhaftes für die Seele, das uns wirklich innerlich nährt.
Unser Tipp für dich
Plane dir regelmäßig Pausen ein und überleg dir, wie du die Pausen so gestalten kannst, dass du nicht nur leere Zeit konsumierst, sondern diese auch so füllst, dass du deine Batterien tatsächlich auch aufladen kannst.
Und denk dran: immer, wenn du dich schuldig fühlst das als Signal zu sehen. Denn Schuld ist eine informative Emotion. Sie zeigt uns, wenn wir nicht im Einklang mit unseren Werten leben und handeln und deswegen kannst du das eigentlich immer als deutliches Signal nehmen, um zu überprüfen, wo du gerade nicht im Einklang mit deinen Werten bist, wenn du dich schuldig fühlst.
Wer also harte Arbeit hoch anrechnet, der sollte mindestens so hoch entsprechende Pausen anrechnen. Denn dies ist wichtig, um langfristig, auf lange Sicht, wirklich hart arbeiten zu können. Pausen gehören dazu, solange es wohl gewählte Pausen sind. Gehe achtsam mit deinen Pausen um und gestalte sie vor allem achtsam.
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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
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Foto: canva
Gnubbel 10. Dezember 2024
„Auch die Pause gehört zur Musik“, wusste schon der österreichische Lyriker Stefan Zweig. Und der amerikanische Schriftsteller John Steinbeck formulierte es noch etwas konkreter: „Die Kunst des Ausruhens ist Teil der Kunst des Arbeitens.“
Der Knackpunkt liegt aber meines Erachtens weniger darin, wie wir zum Nichtstun, also zum Pausieren, stehen, sondern mehr, wie wir das Arbeiten empfinden. Warum kann zum Beispiel ein Chirurg zehn Stunden am offenen Herzen operieren, ohne dabei zu ermüden oder Hunger zu verspüren, während ein Sachbearbeiter, dessen Verantwortungsbereich viel kleiner ist, abends geplättet aus dem Büro schleicht und sich zu Hause nur noch zum Fernsehen aufraffen kann? Ich denke, es hat etwas damit zu tun, ob man seine Arbeit als Berufung empfindet oder als lästige Pflichterfüllung – salopp gesagt, ob man auf der Welle reitet oder ihr hinterherrennt. Wenn ich als schönster Mann unter den Hausfrauen zwei Stunden am Herd stehe, um meiner Frau und mir ein wunderbares Abendessen zu zaubern, dann ist da eine gehörige Portion Herzblut mit dabei. Und diese zwei Stunden kosten mich viel weniger Kraft als die halbe Stunde Geschirrspülen hinterher.
Oder nehmen wir das leidige Thema Putzen: Schwinge ich den Besen, weil ich mich auf den Genuss einer sauberen Wohnung freue, oder tue ich das mit dem Gedanken, was sollen denn die Leute denken, wenn es hier so aussieht? Ja, wir Deutschen sind für unser Pflichtbewusstsein bekannt, dafür, es allen recht zu machen, ohne Rücksicht darauf, ob es denn uns selbst auch recht ist. Und spätestens hier sind wir wieder an dem Punkt angelangt, wie wir zu uns selbst stehen. Ist es denn so egoistisch, eine Arbeit zu tun, an der wir Spaß haben und deren Nutzen wir in erster Linie selbst genießen dürfen? Jemandem zu helfen, dass auch sein Leben besser wird, bringt uns letzten Endes auch Erfüllung. Sich ihm aber verpflichtet zu fühlen und unser Wohlbefinden von seiner Bewertung abhängig zu machen, raubt uns Unmengen an kostbarer Energie, die uns dann wiederum für Tätigkeiten fehlt, die uns (und vielleicht auch unseren Mitmenschen) das Leben versüßt.
Wenn wir dies im Hinterkopf behalten, brauchen wir uns nicht mehr mit Schuldgefühlen herumzuplagen, sondern können uns auch mal unbeschwert dem süßen Nichtstun (wohlverdient, weil wir es uns wert sind!) hingeben und (mit etwas Glück) ohne negative Hintergedanken die Dankbarkeit jener Menschen genießen, die von unserem Mehr an Energie profitieren durften.
Margret Ache 11. Dezember 2024
Welch ein wundervoller Kommentar. Da können wir jedem einzelnen Wort aus tiefster Seele zustimmen.