
LCHF vs. Paleo: Wo liegen die Unterschiede?
Paleo oder LCHF? Wo liegen jetzt genau die Unterschiede?
Beide Ernährungsformen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, doch viele fragen sich: Worin unterscheiden sie sich?
Sowohl LCHF (1) als auch Paleo (3) (4) setzen auf eine natürliche und gesunde Ernährung, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Aspekten. LCHF vs. Paleo – In diesem Artikel erfährst du, welche Diät besser zu dir passt und welche gesundheitlichen Vorteile sie bieten.
Was ist LCHF?

LCHF vs. Paleo – Wo liegen die Unterschiede?
LCHF steht für „Low Carb High Fat“ und basiert auf einer kohlenhydratarmen, aber fettreichen Ernährung. Der Fokus liegt auf gesunden Fetten und einer moderaten Eiweißzufuhr, während Kohlenhydrate stark reduziert werden. Ziel ist es, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, die Fettverbrennung anzukurbeln und langfristig eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten. (1) (2)
Ziele von LCHF
• Gewichtsreduktion: Durch die Reduktion von Kohlenhydraten und die verstärkte Fettverbrennung kann eine nachhaltige Gewichtsabnahme erreicht werden.
• Stabilisierung des Blutzuckerspiegels: Besonders hilfreich für Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes, da Blutzuckerschwankungen minimiert werden.
• Mehr Energie und mentale Klarheit: Gesunde Fette liefern konstante Energie und beugen Heißhungerattacken vor.
Paleo- Was ist das für eine Ernährungsform?
Die Paleo-Diät orientiert sich an der ursprünglichen Ernährungsweise unserer Vorfahren aus der Steinzeit. Sie basiert auf frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Gemüse, Obst, Nüssen und Samen. Industriell verarbeitete Produkte, Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte werden vermieden. (3) (4)
Paleo – Ziele
• Natürliche und ursprüngliche Ernährung: Förderung einer natürlichen, unverarbeiteten Ernährungsweise für eine bessere Gesundheit.
• Optimierung der Nährstoffversorgung: Durch den Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel und eine nährstoffreiche Auswahl wird der Körper optimal versorgt.
• Förderung der Darmgesundheit: Durch den Verzicht auf problematische Lebensmittel wie Getreide und Hülsenfrüchte wird die Darmflora gestärkt.
LCHF vs. Paleo – Die wichtigsten Unterschiede
Merkmal | LCHF | Paleo |
Kohlenhydrate | Gering (meist unter 50g/ Tag) | Erlaubt (Obst & Gemüse) |
Fettanteil | Hoch (bis zu 80% Kalorien) | Moderat bis hoch |
Eiweißanteil | Moderat | Höher als bei LCHF |
Milchprodukte | Erlaubt (z.B. Butter, Sahne, Käse) | Ausgeschlossen |
Getreide | Ausgeschlossen | Ausgeschlossen |
Hülsenfrüchte | Meistens ausgeschlossen | Ausgeschlossen |
Zielgruppe | Menschen mit Zivilisationskrankheiten | Menschen, die sich möglichst natürlich ernähren möchten |
(5)
Welche Ernährungsform passt zu dir?
Die Wahl zwischen LCHF und Paleo hängt von deinen individuellen Zielen ab:
• Möchtest du gezielt Fett verbrennen und den Blutzucker stabil halten? → LCHF ist eine gute Wahl.
• Legst du Wert auf eine ursprüngliche und unverarbeitete Ernährung? → Paleo könnte besser zu dir passen.
• Hast du Unverträglichkeiten gegenüber Milchprodukten? → Dann ist Paleo wahrscheinlich die bessere Alternative.
• Suchst du eine Ernährung mit stabiler Energieversorgung? → LCHF bietet langfristige Energie durch gesunde Fette.
• Möchtest du eine vollwertige Ernährung ohne Kalorienzählen? → Paleo erlaubt natürliche Lebensmittel ohne feste Makrovorgaben.
Paleo oder LCHF – Fazit
Beide Ernährungsformen setzen auf natürliche Lebensmittel, unterscheiden sich jedoch in der Makronährstoffverteilung und bestimmten Lebensmitteln. Während LCHF den Fokus auf eine kohlenhydratarme, fettreiche Ernährung legt, basiert Paleo auf einer möglichst naturbelassenen Auswahl an Lebensmitteln. Beide haben gesundheitliche Vorteile – welche besser zu dir passt, hängt von deinen persönlichen Bedürfnissen ab.
Die LCHF Deutschland Akademie – mit Herz und Verstand
Seit 2015 bildet die LCHF Deutschland Akademie aus und durfte viele Menschen auf ihrem Weg zum Coach begleiten.
Für wen ist die Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungscoach geeignet?
Begeisterte AbsolventInnen zwischen 18 und 70 Jahren, SchülerInnen, Mütter, JuristInnen, PädagogInnen, PhysiotherapeutInnen, FitnesstrainerInnen, HeilpraktikerInnen, GesundheitspflegerInnen, KonditormeisterInnen, Kaufleute aus den verschiedensten Bereichen…
Also für Menschen jeglichen Alters mit und gänzlich ohne Vorkenntnisse.
Was sie alle vereint ist das Interesse an ganzheitlicher Gesundheit. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Der Wunsch, fachlich fundierte Kenntnisse im Gesundheits- und Ernährungsbereich erlangen zu wollen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen und Erfahrungen.
Für ihre eigene Gesundheit, die ihrer Familie, oder um anderen Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen.
All diese Menschen unterschiedlichen Alters und aus den verschiedensten Bereichen zeigen, es ist nie zu spät dazuzulernen und neu anzufangen!
Wann dürfen wir dich in der LCHF Deutschland Akademie begrüßen?
Neuigkeiten
Du möchtest das Neueste aus dem Bereich Gesundheit und Ernährung erfahren? Prima, dann abonniere unseren Newsletter.
Dein LCHF Deutschland Team
LCHF-Deutschland und LCHF Deutschland Akademie, Facebook, Instagram und YouTube
Quellen:
(1) Ist eine LCHF-Ernährung wirklich gesund? – LCHF Deutschland
(2) Studien zu LCHF: Wissenschaft im Fokus – LCHF Deutschland
(3) Was ist Paleo? Finde die für dich passende Ernährung – Paleo360.de
(4) Was ist Paleo? » Mag. Julia Tulipan MSc.
(5) Low-Carb, Paleo, LCHF, ketogen – verwirrt? Was sind eigentlich die Unterschiede? » Mag. Julia Tulipan MSc.
Gnubbel 17. März 2025
Ich glaube, es ist ein typisches Merkmal unserer Gesellschaft, dass jeder versucht, sich irgendwie zu definieren oder sich zumindest irgendwo einzuordnen, um dazuzugehören. Das sehe ich auch an den verschiedenen Ernährungskonzepten: Low Fat, Low Carb, LOGI, LCHF, Keto, Paleo, Clean Eating, vegetarisch, vegan, laktosefrei, glutenfrei … (von den gefühlten Millionen Modediäten ganz zu schweigen) – die Suchmaschinen sind brechend voll davon, jeder schwört auf sein Konzept, und je härter er sein Konzept verteidigt, umso unüberbrückbarer werden die zwischenmenschlichen Schwierigkeiten (https://debeste.de/16949/Mama-hat-die-Gruppe-Weihnachtsessen-erstellt).
Deshalb verfolge ich einen anderen Ansatz, für den ich mir aus den verschiedenen Konzepten das extrahiert habe, was ich für machbar und sinnvoll halte: Wenn ich von der einfachen Formel Dauerstress + Kohlenhydrate = Diabetes ausgehe und selbst bereits von Diabetes betroffen war, dann ist es für mich als Mitglied einer Gesellschaft, in der Dauerstress unvermeidbar zum Alltag gehört, obligatorisch, die Kohlenhydrate aus der Gleichung zu nehmen (was man auch jedem empfehlen kann, der erst gar keinen Diabetes bekommen möchte). Freilich sehe ich den Zustand der Ketose für dieses Ziel am sinnvollsten an, aber wenn dazu ein „moderater“ Proteinkonsum gehört und ich weiß, dass mit zunehmendem Alter eine gute Proteinversorgung immer wichtiger wird, dann fällt dieses Konzept für mich schon mal flach – zumal ich selbst ohne „Keto“ oft genug alle Symptome einer ausgeprägten Ketose verspüre.
Was ich wiederum an „Paleo“ schätze, ist die natürliche Ernährungsweise: Was sich in hunderttausenden Jahren bewährt hat, woran unser Organismus bestens angepasst ist, warum wollen wir das mit irgendwelchen anderen Energieträgern, die uns wahrscheinlich auf Dauer nicht gut tun, stören? „Never change a running system“ sollte auch hier gelten. Andererseits gehöre ich als Mitteleuropäer zu den wenigen Menschen, die den Milchzucker auch über die Stillzeit hinaus vertragen, warum sollte ich dann auf Milchprodukte verzichten, die sehr wertvolle Proteine enthalten? Und das Gluten ist für mich sowieso kein Thema, da ich mich schon aus oben genanntem Grund nicht von Getreide ernähre.
Was auch noch eine Überlegung wert wäre, ist die Tatsache, dass Pflanzen, insbesondere deren Samen, die ja für die Erhaltung der Art essenziell sind, generell Fraßgifte enthalten, die unserem Organismus nur selten zuträglich sind. Logisch, wenn man bedenkt, dass in der Natur jedes Lebewesen, das sich nicht ausreichend wehren kann, zwangsläufig im Magen eines anderen Lebewesens landet, und da Pflanzen keine Krallen zum Zuschlagen und keine Beine zum Weglaufen besitzen, haben nur diejenigen eine Chance, zu überleben, sich fortzupflanzen und damit ihre Art zu erhalten, die mit den fiesesten Fraßgiften ihren Fressfeinden das Leben schwer machen. Und diese Überlebenskünstler geben wiederum diese Gene an ihre Nachkommen weiter, die dann auf unserem Teller landen. Es gibt noch eine Reihe anderer Gründe, warum Vegetarismus oder sogar Veganismus keine Option für mich ist, ich also tierische Nahrungsmittel bevorzuge. Aber auch das muss jeder für sich selbst entscheiden; ich kann hier ohnehin nur Denkanstöße bieten, wie man seine Ernährung an seine persönliche Konstitution anpassen kann.
Im Grunde lässt sich meine persönliche Ernährungsweise auf vier Grundsätze eindampfen: Erstens: Kohlenhydrate sind nicht essenziell, nahezu der gesamte Organismus inklusive Gehirn kann sich auch von Fett ernähren, und für die wenigen Organe, die das nicht können, kann der Körper die Kohlenhydrate bedarfsgerecht(!) selber herstellen. Zweitens: Unsere Nahrung sollte alle benötigten Makro- und Mikronährstoffe in ausreichender Menge enthalten, und da das mit unserer modernen Ernährung nur noch selten gegeben ist, sollte man über eine zielgerichtete Supplementation nachdenken, die auch eine regelmäßige Überprüfung der jeweiligen Spiegel im Blut einschließt. Drittens: Alles, was nicht in den Organismus gehört, bleibt draußen; das ist zugegebenermaßen das Schwierigste, da so ziemlich alles auf der Welt mit irgendetwas verunreinigt ist. Aber man muss sich ja nicht mutwillig alles, was die Lebensmittelindustrie anbietet, um aus Nahrungsmitteln Geschmacksbomben zu zaubern, einverleiben. Und viertens: Man sollte nicht vergessen, dass Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhalten. Deshalb sollten wir uns nicht mit immer ausgefeilteren Ernährungskonzepten stressen, sondern unseren Teller nach bestem Wissen und Gewissen füllen und es uns dann schmecken lassen.
Heike Schulz 17. März 2025
Vielen Dank, lieber Gnubbel, für diesen ausführlichen und durchdachten Kommentar!
Die Reflexion über die Vielzahl an Ernährungskonzepten und die individuelle Herangehensweise daran ist sehr spannend. Besonders die Idee, sich aus verschiedenen Konzepten das herauszunehmen, was persönlich als sinnvoll und machbar empfunden wird, regt zum Nachdenken an und scheint oft zielführend zu sein. Auch die vier Grundsätze bieten eine klare und nachvollziehbare Orientierung. Letztendlich ist es wohl genau dieser individuelle Ansatz, der zu einer langfristig gesunden und praktikablen Ernährung führt.
Ein wieder mal sehr wertvoller Denkanstoß! Herzlichen Dank dafür.
Gnubbel 17. März 2025
Wenn man das „Paleo“-Konzept wirklich mit aller Konsequenz verfolgen will, dann sollte man auch auf der Rechnung haben, dass die Menschen in ihrer frühesten Phase, als sie das Feuer noch nicht gezähmt hatten, notgedrungen Aasfresser waren, denn zum einen waren ihre Jagdtechniken noch nicht so weit entwickelt, dass sie davon leben konnten, und zum anderen hatten sie ja noch ihr Affengebiss, das zum Fleischverzehr kaum taugte. Also zogen sie durch die Savanne und löffelten von den Beutetieren, die die Raubtiere liegenlassen hatten, Hirn, Knochenmark und die anderen inneren Organe, soweit noch vorhanden, aus.
Davon sind wir auch heute noch nicht allzu weit entfernt, wenn man bedenkt, dass man Rind- oder Wildfleisch abhängen lassen muss, damit es für uns überhaupt genießbar wird. Oder das ganze Thema der Fermentierung, die ja strenggenommen auch nichts anderes ist als eine Verwesung. Aber auch in anderen Gegenden der Welt sind Speisen beliebt, deren Anblick uns mitunter schon den Magen umdreht (https://www.geo.de/geolino/mensch/3871-rtkl-ekelige-speisen-geschmackssache-so-seltsam-isst-die-welt). Na dann guten Appetit beim Paleo-Diner. 😉