Anti-Stress-Tipps für den Alltag
Viele Erwachsene geben an, dass ihnen die Ungewissheit der Jetzt-Zeit Stress bereitet. Manche geben sogar an, dass ihr Stresspegel so hoch ist, dass sie manchmal selbst mit grundlegenden Entscheidungen zu kämpfen haben. Und da fast jedes zweite Kind laut einer Studie der DAK unter Stress leidet, findet das LCHF Deutschland Team es enorm wichtig sich diesem Thema zu widmen. Und los geht es, mit den Anti-Stress-Tipps:
Anti-Stress-Tipps für den Alltag
von Heike Schulz, Gesundheits- und Ernährungscoach
Kennst Du das? Du hetzt von einem Termin zum anderen, dazwischen überlegst Du noch, was Du zum Abendessen kochen könntest und versuchst die Termine Deiner Kinder zu koordinieren. Unsere Zeit wird immer schnelllebiger.
Bei Stress reagiert der Körper auf bestimmte Lebensumstände oder Anforderungen, die als Stressoren bezeichnet werden. Die darauffolgende Stressreaktion ist eine natürliche Antwort des Körpers auf eine möglicherweise lebensbedrohliche Situation. Sie ist dementsprechend nicht nur sinnvoll, sondern unter Umständen sogar lebensrettend. Vor allem, wenn man sich das Leben unserer Vorfahren, den Jäger und Sammlern, ansieht, wird das deutlich. Wenn ihnen im Wald ein großes wildes Tier begegnete, mussten sie sich blitzschnell zwischen Angriff oder Flucht entscheiden und diese Entscheidung dann auch umsetzen. Nach einer gelungenen Flucht oder einem erfolgreichen Kampf, beruhigte sich der Körper wieder und die Erholung von der körperlichen Anstrengung setzte ein.
Auch heute kommt uns diese Reaktion noch zugute. Biegen wir beispielsweise um eine Ecke und uns kommt plötzlich jemand entgegen, erschrecken wir uns und weichen instinktiv aus. Gesteuert wird die körperliche Antwort auf eine potenzielle Gefahr durch den Hirnstamm, welcher der älteste Teil unseres Gehirns ist und für viele lebenswichtige Vorgänge zuständig ist, die unbewusst ablaufen, also ohne, dass wir darüber nachdenken müssen, wie z.B. Atmung, Steuerung der Herzfrequenz, Blutdruck und Darmtätigkeit.
An und für sich ist Stress also etwas Positives. Bei Gefahr schützt er uns und steigert Kraft und Reaktionsvermögen. Er erhöht die Leistungsbereitschaft und lässt uns Herausforderungen annehmen, sie bewältigen und uns damit weiterentwickeln. Wir lernen, dass wir die Aufgaben erfüllen können, so dass sie uns beim nächsten Mal sehr viel weniger belasten. Hierbei ist jedoch wichtig, dass wir die nötigen Reserven zur Bewältigung haben und nach einer gewissen Weile wieder zur Ruhe kommen können. Dies ist der sogenannte Eustress – der positive Stress, der ein wesentlicher Bestandteil unserer Widerstandsfähigkeit, der sogenannten Resilienz ist.
Wenn wir allerdings den akuten Stress nicht mehr abbauen können oder schliddern von einer stressigen Situation in die nächste, schaffen wir es nicht mehr uns zu entspannen und wieder zu erholen, dann handelt es sich um negativen Stress. Dieser negative oder schlechte Stress (Distress) kann außerdem aufkommen, wenn Erfolgserlebnisse ausbleiben und das Selbstwertgefühl leidet. Dann reagiert man bei einem erneuten Kontakt mit dem Stressor noch stärker und nicht selten wird vieles schlimmer.
Um gar nicht erst in die negative Stressspirale zu kommen, haben wir heute einige Tipps für Dich, wie Du im Alltag Stress vermeiden kannst bzw. etwas gegen Deinen Stress tun kannst.
Die Anti-Stress-Tipps:
Setze Prioritäten:
Das ist nicht immer einfach, aber letztendlich kommen wir nicht drumherum, wenn wir beruflich und privat Herr der Lage und selbstbestimmt bleiben wollen. Andernfalls wird das Ganze über kurz oder lang zu einem schlechten Gewissen führen, was wiederum Stress auslösen wird…
„Nein“ sagen!
Das müssen erstmal viele lernen, aber wenn Du Dir permanent Aufgaben und Verpflichtungen aufhalsen lässt, wirst Du immer unzufriedener. Daher trau Dich und lehne auch mal Aufgaben ab.
Nimm Dir kleine Auszeiten:
Plane Dir bewusst kleine Pausen ein, die Du dann auch wirklich einhältst und wo Dich nichts und niemand stört.
Pflege Deine sozialen Kontakte:
Vergiss vor lauter Arbeit nicht Deine Familie und Freunde. Auch wenn es Dir in stressigen Zeiten zu viel ist, Dich mit anderen zu treffen. Der soziale Austausch tut gut und ist wichtig.
Beweg Dich regelmäßig:
Es ist bewiesen, dass Bewegung wie z.B. Lachen, Yoga und Entspannungsübungen einer der besten Stress-Killer überhaupt ist. Also beweg Dich mal wieder.
Geräte haben Auszeiten:
Denk daran, dass sämtliche technischen Geräte ein Knöpfchen haben, mit denen man sie komplett ausschalten kann oder zumindest in den Flugmodus schalten kann. Nimm Dir dann lieber ein Buch und genieße diese kleine Auszeit.
Summen:
Hast Du schon einmal bemerkt, dass manche Menschen in den merkwürdigsten Situationen summen? Das Summen wird gern mit einer entspannten Lebenseinstellung und einem gemütlichen Tempo in Verbindung gebracht. Da ist was dran, und wenn Du in einer kritischen Situation summst, wirst Du merken, dass Du innerlich ruhiger wirst. Forscher erklären das unter anderem durch das Vibrieren der Stimmbänder, das besänftigend und wie eine innere Massage wirkt und den Blutdruck senkt. Beim Singen wird Oxytocin freigesetzt. Das sogenannte Kuschelhormon, das auch zwischenmenschliche Bindungen festigt, verhilft zu einem stärkeren Immunsystem, einem herabgesetztem Schmerzempfinden und Glücksgefühlen.
Halte Deine Hände unter warmes Wasser:
Eine der entspanntesten Dinge ist es, ein warmes Bad zu nehmen. Das ist natürlich nicht immer und in jeder Situation möglich. Doch statt davon zu träumen, im Schaum zu versinken, während Du weiter im Hamsterrad rennst, probiere einfach mal, Deine Hände mit warmem Wasser zu waschen. Es beruhigt das parasympathische Nervensystem sofort; der Parasympathikus wird auch als der „Ruhenerv“ bezeichnet, weil er uns hilft, aus einer Stresssituation heraus zurück in die Entspannung zu finden.
Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass Du nach dem Händewaschen sofort tiefenentspannt bist, aber es kann Dir helfen, den Fuß vom Gas zu nehmen und wieder in den Fokus zu kommen.
Nimm Dir Zeit für den ersten Kaffee oder Tee morgens:
Plane Dir bewusst Zeit ein für Deine erste Tasse Kaffee oder Tee morgens. Dabei kannst Du Deine Gedanken sortieren und Deinen Tag gedanklich strukturieren.
Lachen:
Lachen ist ein simpler Trick: Lach doch mal wieder! Denn selbst, wenn es ein künstlich herbeigeführtes Lächeln oder Lachen ist, werden Glückshormone freigesetzt und diese sorgen wiederum für Entspannung.
Probiere doch den ein oder anderen der Anti-Stress-Tipps aus. Wir wünschen Dir viele entspannte Momente.
Und wenn du magst, gib uns gerne ein Feedback, ob Du den ein oder anderen Tipp unserer Anti-Stress-Tipps umgesetzt hast.
Alles Liebe, Heike
Die LCHF Deutschland Akademie
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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
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Titelbild: ElinaVeresk / elements.envato.com