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Die drei Säulen des Immunsystems

Die drei Säulen des Immunsystems

Die drei Säulen des Immunsystems – Wie du deine Abwehrkräfte stärkst

Die drei Säulen des Immunsystems stehen im Zentrum dieses Beitrags von Gnubbel – einem vielseitig interessierten Leser, der komplexe Zusammenhänge klar auf den Punkt bringt.

Ein Gastartikel „Die drei Säulen des Immunsystems“ von unserem geschätzten Leser und Kommentator Gnubbel

Wohl kaum ein Bestandteil unseres Organismus wird so unterschätzt wie unser Immunsystem. Es hat keinen festen Platz in unserem Körper, es beklagt sich nicht, es tut nicht weh, es macht im Stillen rund um die Uhr seinen Job. Aber der hat es in sich! Schauen wir uns einmal an, was unser Immunsystem alles leistet, welche Riesenverantwortung es für unser Leben und unsere Gesundheit trägt und wie wir es dabei unterstützen können.

Inhaltsverzeichnis – Die drei Säulen des Immunsystems

Das Immunsystem als körpereigene Armee – Säule des Schutzes

Unser Immunsystem hat zum einen die Aufgabe, unseren Organismus vor äußeren Feinden zu schützen. Als integraler Bestandteil der natürlichen Nahrungskette sind wir von unzähligen Mikroorganismen umgeben, und was die mit einem Lebewesen machen, dessen Immunsystem ausgefallen ist, zum Beispiel weil es gestorben ist, das kann man unschwer erkennen, wenn man einmal ein Stück Fleisch ein paar Tage liegen lässt: Die übelriechenden Gase werden von den Mikroorganismen produziert, die sich über das Fleisch hermachen und es zersetzen. Damit dies nicht mit unserem Körper passiert, muss unser Immunsystem diese fremden Organismen Tag und Nacht abwehren und vernichten.

Dabei darf es aber nicht wild um sich schießen, denn eine überschießende Immunreaktion, als Zytokinsturm bekannt, hat auch schon viele Menschen umgebracht. Es kommt also darauf an, dosiert vorzugehen, um nur die fremden Organismen zu eliminieren, ohne die eigenen Organe zu beschädigen.

Das Immunsystem als körpereigene Polizei Säule der inneren Kontrolle

Aber auch im Inneren unseres Körpers lauern Gefahren, die unser Immunsystem erkennen und bekämpfen muss: Jeden Tag entstehen hunderte fehlerhafte Zellen, deren in jede Zelle eingebautes Selbstmordprogramm (Apoptose) bewirkt, dass sie sich spontan wieder zersetzen. Nun gibt es aber einige Zellen, in denen dieses Programm gestört ist, die also unbegrenzt wachsen und sich teilen. Diese müssen von unserem Immunsystem frühzeitig erkannt und vernichtet werden, denn wenn ihm auch nur eine einzige Zelle entwischt, kann diese sich zur Krebszelle entwickeln und mit der Zeit den ganzen Organismus zerstören.

Auch hierbei kommt es auf Präzision an: Das Immunsystem muss diese fehlerhaften Zellen zuverlässig erkennen und vernichten, ohne gesunde Zellen anzugreifen. Andernfalls können daraus solche unangenehmen Erscheinungen wie Diabetes Typ 1 (Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse), Hashimoto-Thyreoiditis (Zerstörung der Schilddrüse) oder diverse Allergien entstehen, die unsere Lebensqualität drastisch beschneiden.

Ein kompetentes Immunsystem sollte also präzise und in der richtigen Stärke auf körperschädigende Substanzen wirken und die eigenen Organe dabei verschonen. Wie können wir es dabei unterstützen?

Die erste Säule der drei Säulen des Immunsystems: Training stärkt die Abwehrkräfte

Die drei Säulen des Immunsystems

Training der Abwehrkräfte

Man kann sich das Immunsystem wie eine Datenbank vorstellen, in der alle schädlichen Substanzen, mit denen es schon einmal in Kontakt gekommen ist, gespeichert sind, damit es im Ernstfall nicht erst lange herumprobieren muss, sondern gleich die optimal bewaffneten Killerzellen ins Gefecht schicken kann, was bei einer Infektion mit entsprechend gefährlichen Erregern mitunter lebensrettend sein kann. Und wie es bei einer Datenbank üblich ist, steigt mit jedem neuen Eintrag die Wahrscheinlichkeit, dass das Profil des Eindringlings dort schon abgespeichert ist. Dieses Prinzip macht man sich beim Impfen zunutze, indem dem Körper ein abgetöteter oder geschwächter Erreger zugeführt wird, der das Immunsystem auf den Plan ruft, das den Erreger untersucht und der Immundatenbank einen neuen Eintrag hinzufügt, auf den es im Ernstfall schnell zurückgreifen kann.

Leider kann eine Impfung immer nur vor einem oder manchmal auch einem kleinen Spektrum von Erregern schützen, und es macht natürlich auch keinen Sinn, sich gegen alle möglichen Eventualitäten impfen zu lassen. Deshalb ist es unumgänglich, dass unser Immunsystem bereits frühzeitig und umfassend Bekanntschaft mit der rauen Natur schließt, was das Kleinkind in seiner oralen Phase, in der es alles, was es greifen kann, in den Mund nimmt, quasi nebenher mit erledigt. In dieser Zeit ist das kindliche Immunsystem noch sehr flexibel und lernfähig, es kann also auch unbekannte Erreger relativ schnell abwehren und dabei der Immundatenbank die ersten Einträge zuführen. Daher ist es keine gute Idee, dem Kind eine möglichst sterile Umgebung zu schaffen, denn später wird es sich schwer tun, diese fehlenden Erfahrungen nachzuholen. Ich habe als typisches Dorfkind auch aus Pfützen getrunken und dabei quasi nebenher Bekanntschaft mit allen möglichen Erregern geschlossen. Zwar habe ich fast alle gängigen Kinderkrankheiten durchgemacht, aber dafür erfreue ich mich seitdem einer robusten Gesundheit.

Die zweite Säule der drei Säulen des Immunsystems: Ernährung als Fundament

Die drei Säulen des Immunsystems

Ernährung als Fundament

Das Immunsystem besteht aus etwa 1,5 Kilogramm Proteinen, die wiederum eine Reihe von essenziellen Aminosäuren enthalten, die unser Körper nicht selbst herstellen kann und die wir demzufolge mit der Nahrung aufnehmen müssen. Und je mehr Eiweiß wir zu uns nehmen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die richtigen Bausteine dabei sind. Es ist also kontraproduktiv, die Nahrungsproteine aus Angst vor der Glukoneogenese zu beschränken, ganz abgesehen davon, dass bei dieser nur so viel Glukose generiert wird, wie zur Versorgung der Organe, die darauf angewiesen sind, unbedingt benötigt wird, wir uns also entspannt zurücklehnen können – aber das ist ein anderes Thema.

Ebenso wäre es keine gute Idee, die Synthese der Proteine dem Zufall zu überlassen, genauso wenig, wie es Sinn machen würde, zu warten, bis sich aus einem Haufen Ziegelsteine von selbst ein Haus aufbaut. Es braucht also eine Reihe von Stoffen, die die Aminosäuren an den richtigen Stellen und in der richtigen Reihenfolge miteinander verknüpfen. Zu diesen zählen neben etlichen anderen Spurenelementen vor allem Zink und Vitamin D (wobei Letzteres wiederum zusammen mit Magnesium und Vitamin K2 zugeführt werden sollte). Es ist schon bezeichnend, dass in der Bevölkerung gerade bei diesen beiden unentbehrlichen Substanzen ein weit verbreiteter Mangel herrscht, wobei beim Vitamin D zur stark verminderten Sonneneinstrahlung in unseren hohen geografischen Breiten noch erschwerend hinzukommt, dass das Vitamin D im Körper aus Cholesterin gebildet wird, genau dem Stoff, dessen Synthese ganze Bevölkerungsschichten mithilfe von Statinen künstlich unterdrücken.

Die dritte Säule der drei Säulen des Immunsystems: Stressmanagement für Balance

Die drei Säulen des Immunsystems

Stressmanagement für Balance

Es gibt aber noch einen dritten Parameter, der gern außen vor gelassen wird, obwohl er die gravierendsten Auswirkungen auf unser Immunsystem haben kann: den Dauerstress. Das Prinzip ist ganz einfach erklärt: Stress setzt aus den Nebennieren das Stresshormon Cortisol frei, das zum einen die Aufgabe hat, Körperproteine zu mobilisieren, um per Glukoneogenese das energiehungrige Gehirn mit Glukose zu versorgen, zum zweiten das Immunsystem zu unterdrücken, um stressbedingte Entzündungen zu bekämpfen (genau zu diesem Zweck wird einer Reihe von einschlägigen Medikamenten die inaktive Form Cortison zugesetzt) und zum dritten die Stressreaktion selbst zu stoppen, sobald es im Gehirn angelangt ist, mit anderen Worten: seine eigene Produktion zu beenden. Nun ist aber unser Gehirn sehr anpassungsfähig, und so kann es sich auch an den Dauerbeschuss mit Cortisol anpassen, das dadurch immer weniger wirksam wird, wodurch es im Endeffekt die Stressreaktion nicht mehr beenden kann und unser Organismus mit immer neuem Cortisol überschwemmt wird. Somit haben wir bei stressbedingt chronisch erhöhtem Cortisolspiegel einerseits den Effekt, dass immer mehr Proteine aus dem Organismus, also auch aus dem Immunsystem, entnommen werden, und andererseits Immunreaktionen dort, wo sie notwendig sind, bei permanent unterdrücktem Immunsystem nicht mehr im erforderlichen Maße stattfinden. Die Folge davon sind zunehmende systemische Entzündungen und Gewebeveränderungen [1], die immer häufiger in diverse Krebserkrankungen münden [2]. Dass man einerseits von einer „Stresspandemie“ und andererseits von einer „Krebspandemie“ spricht, ist also kein Zufall, deshalb wird es immer dringender, diese beiden Erscheinungen in direktem Zusammenhang zueinander zu begreifen.

Ein Stressor, dessen Auswirkungen gern unterschätzt werden, ist der chronische Schlafmangel. Im Schlaf wird unser Gehirn „entmüllt“, also aus dem Wust an Informationen des vergangenen Tages die überflüssigen aussortiert und der Rest neu geordnet (das merken wir, indem wir träumen). Beim Computer nennt man das Defragmentierung, und jeder, der mal einen älteren PC mit herkömmlicher Festplatte besaß oder noch einen solchen besitzt, weiß, wie eine fragmentierte, also „vermüllte“ Festplatte das ganze System ausbremsen und den Energiebedarf für jeden Rechenvorgang in schwindelnde Höhen treiben kann. So brauchen auch wir uns nach einer viel zu kurzen Nacht nicht zu wundern, wenn wir den ganzen Tag danach wie durch eine Teergrube laufen. Und auch hierfür benötigt unser Gehirn Unmengen an Energie, die es sich mittels Cortisol beschafft. Hinzu kommt noch, dass im Schlaf unser Immunsystem regeneriert wird, das ja tagsüber jede Menge Feinde abgewehrt und sich dabei mehr oder weniger verschlissen hat. Wenn wir uns also einen chronischen Schlafmangel leisten, dann wird sich auch dies mit der Zeit fatal auf unser Immunsystem auswirken.

Fazit: Die drei Säulen des Immunsystems brauchen deine Unterstützung

Wenn wir uns, mit diesem Wissen ausgerüstet, einmal die ausufernden Krankenstände in der Bevölkerung, aber auch die immer beängstigendere Höhen erklimmenden Krebsraten zu Gemüte führen, deren Ursachen in vielen (beim Krebs in nahezu allen) Fällen in einem inkompetenten Immunsystem begründet sind [3], dann wird es höchste Zeit, diesem enorm wichtigen Organ die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – aber nicht, indem wir warten, bis uns die Medizin eine bequeme Lösung auf dem silbernen Tablett serviert, sondern indem wir selbst aktiv werden und unser Immunsystem mit allem versorgen, was es für einen optimalen Rundumschutz benötigt. Dazu gehört nicht nur, dass wir unsere Immundatenbank frühzeitig und lebenslang trainieren, unserem Immunsystem alle Nährstoffe in ausreichendem Maße zuführen und alle nicht unbedingt notwendigen Manipulationen an unserem fein abgestimmten Hormonsystem unterlassen, sondern auch und vor allem, dass wir einen gesunden Wechsel von Anspannung und Entspannung, der auch ausreichend Schlaf beinhaltet, in unser Leben integrieren, damit unser Hormonsystem und damit letztendlich auch unser Immunsystem erst gar nicht in Schieflage geraten.

 

Über den Autor

Ein herzliches Dankeschön an unseren Leser „Gnubbel“ für diesen fundierten und inspirierenden Beitrag!
Gnubbel ist ein vielseitig interessierter Kommentator, der mit scharfem Blick und lebensnahen Beispielen komplexe Zusammenhänge verständlich macht. Mit diesem Gastbeitrag liefert er einen weiteren wertvollen Impuls für ein bewussteres Leben – mit einem starken Immunsystem als Grundlage für Gesundheit und Vitalität.

 

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Quellen:

[1] https://www.scinexx.de/news/medizin/warum-chronischer-stress-zu-krebs-und-metastasen-fuehrt/

[2] https://www.strunz.com/news/immer-juengere-krebspatienten-und-stress.html

[3] https://www.strunz.com/news/eine-verblueffende-antwort.html

ache.margret@gmail.com

Gründerin von LCHF Deutschland und der LCHF Deutschland Akademie

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