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Genießen Sie den Stress weg Teil 3: Starker Lunch für starke Nerven

Dr. Sabine Paul schreibt für das Low Carb – LCHF Magazin die Serie: Genießen Sie den Stress weg.

Wenn Sie den 1. Teil verpasst haben, können Sie ihn hier nachlesen. Teil 2 finden Sie hier.

Dr. Sabine Paul

Dr. Sabine Paul

Genießen Sie den Stress weg Teil 3: Starker Lunch für starke Nerven

Kurz vor zwölf: Der Magen grummelt, Zeit fürs Mittagessen. Aber manche ersehnte Genuss-Oase für Erholung und frische Kräfte ist trostlos. Rund um Büros haben Restaurants und Imbisse oft nur mittelmäßige bis schlechte Angebote. Viele Kantinen bieten auch nichts Besseres, die Zeit oder Räumlichkeiten für eigenes Kochen fehlen. Wie kann man Kopf und Körper gute Energie spendieren und die Futternarkose am Nachmittag verhindern? Gibt es gar die Möglichkeit, mit dem Lunch einen Stress-Schutzschild aufzubauen? Hier finden Sie drei Schritte, wie dies mit Genuss gelingt.

 

Schritt 1: Die Auswahl macht’s

Ihre Nerven freuen sich, wenn sie zur Mittagszeit mit den passenden Nährstoffen gut  versorgt werden (siehe Teil 1 „Entspannung muss man essen): » Proteine: liefern die notwendigen Bausteine für Entspannungs- und Glückshormone wie Serotonin. Aber auch die Konzentrations- und Antriebsbotenstoffe Dopamin und Noradrenalin können nur gebildet werden, wenn passende Proteine gegessen wurden. Mit ihnen kommen Sie schnell aus dem Mittagsloch. Ein weiterer Vorteil: Proteine sättigen gut, Heißhunger bleibt aus. Hier sollten Sie zugreifen: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Kichererbsen). » Passendes „Hirnschmalz“: Nur  flexible Nervenzellen können Entspannungs- und Aktivierungsimpulse schnell weiterleiten. Omega-3-Fettsäuren halten die Nerven beweglich. Wählen Sie daher Zutaten, die reich sind an diesen Fettsäuren: Weidefleisch, Meeresfisch (Lachs, Thunfisch, Makrele, Sardine), Nüsse und Samen (Hanf-, Leinsamen), Nussöle für den Salat (Walnuss-, Hanföl, hochwertiges Leinöl). Diese Fette sättigen gut und werden eher im Gehirn und weniger auf den Hüften eingelagert.

Schritt 2: Störenfriede meiden

Wir haben nicht nur ein Gehirn, sondern zwei. Das „Bauchhirn“ ist ein Geflecht von Nervenzellen rund um den Verdauungstrakt, das in direkter Verbindung mit unserem Kopfhirn steht. Zusätzlich funken etwa 100 Billionen Darmbakterien mit ihren Botenstoffen mit. Alles, was eine gesunde Darmflora stört und die Darmzellen angreift, führt schnell zu Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und blank liegenden Nerven. Zwei Hauptfaktoren bringen Ihr Bauchhirn aus dem Gleichgewicht: Zusatzstoffe aus industrieller Nahrung und glutenhaltige Getreide. » Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel und Emulgatoren aus Fertiggerichten und vielen Zubereitungen für Kantinen. Sie, und auch Pestizide, stören die Darmflora. Der Effekt: Gesunde Darmbakterien werden verdrängt, Fäulnisbakterien und Pilze breiten sich aus. Die Verdauung funktioniert nicht mehr gut, Nährstoffe fürs Gehirn fehlen – und es werden Botenstoffe vom Bauch- zum Kopfhirn gesendet, die nicht fit, sondern schlapp machen.

 

» Glutenhaltige Getreide: z.B. Weizen, Dinkel, Gerste, Hafer, Emmer, Roggen und daraus zubereitete Gerichte wie Brot, Pizza, Nudeln, Kuchen, Gebäck. Das Klebereiweiß Gluten macht die Darmwand durchlässig (leaky gut-Syndrom) – möglicherweise auch die Blut-Hirn-Schranke. Die Folge: Darmentzündungen, gestörter Fett- und Zuckerstoffwechsel, d.h. Gewichtsprobleme, und Störsignale ins Gehirn („Nebel im Gehirn“). Einige Menschen spalten Gluten bei der Verdauung zu „Exorphinen“. Sie binden an bestimmte Gehirnrezeptoren und lösen Konzentrationsschwächen aus – bis hin zu ADHS und Autismus.

 

Was sind die Alternativen? Essen Sie frische, unverarbeitete Zutaten (Zusatzstoffe reduzieren), bevorzugen Sie Bioqualität (Pestizide meiden) und lassen Sie glutenhaltige Getreideprodukte beim Mittagessen weg. Halten Sie nach Restaurants und Imbissen Ausschau, die ohne Zusatzstoffe arbeiten, achten Sie bei einem Kantinenbetreiberwechsel auf diese Auswahlkriterien, bringen Sie sich in der Zwischenzeit etwas von zu Hause mit oder kochen Sie selbst oder mit Kollegen schnell etwas Leckeres.

 

Schritt 3: Sehen Sie rot!

Schon gewusst? Rote Nahrungsmittel schützen die Nerven und machen gelassen. Also greifen Sie bei Stress zu roten Pflanzen und roten Tieren!

 

» Gemüse, Salate oder Obst wie rote Paprika, Rotkohl, Rote Bete, Tomaten, Lollo Rosso, Radiccio, Beeren, Kirschen enthalten als Farbstoffe Anthocyane und Carotinoide. Das sind Schutzmoleküle gegen äußeren Stress, wie grelle Sonneneinstrahlung. Die roten Farbstoffe schützen auch Ihre Nervenzellen, wenn bei Stress aggressive Moleküle im Körper entstehen. Diese legen die Nerven buchstäblich blank. Anthocyane und Carotinoide helfen Ihnen, ein dickeres Fell zu behalten. Anthocyane verbessern zudem das Gedächtnis und das Sehen.

» Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte (vor allem Garnelen) enthalten Substanzen, aus denen Ihr Körper Entspannungshormone bildet. Den Rotwein sparen Sie sich vielleicht besser fürs Abendessen auf…

Wie die Farbe Rot noch wirkt…

Farbpsychologisch hebt Rot die Stimmung. Probieren Sie selbst einmal aus, wie Rot auf Sie wirkt! Sie finden, Rot reizt zu sehr? Kein Thema – Sie können auch zu Orange, Dunkelgelb oder Violett bei Ihrer Nahrung greifen: Apfelsine, Sanddorn, Blaubeere, Brombeere, Pfirsich & Co enthalten ebenfalls Anthocyane und Carotinoide. Von roten Tellern isst man weniger. Zugegeben, das funktioniert nur, wenn Sie im Büro rote Teller anschaffen. In Restaurants und Kantinen werden Sie kaum welche finden. Falls doch, dann nutzen Sie den Effekt, dass rote Teller Ihren Appetit stoppen – so schützen Sie sich zusätzlich vor dem übermäßigen „Frustessen“, das bei Stress verbreitet ist.

Stress-Schutzschild beim Mittagessen aufbauen: Sogeht’s entspannt

Mit jeder Mahlzeit können Sie einen „Lotus-Effekt für Ihre Nerven“ aufbauen, so dass Stress besser abperlt und Ihre Energie aufblüht. Als Unterstützung erhalten Sie das „NervenPower Lunch-Paket“ (Ein „Lunch-o- Meter“, mit dem Sie checken können, wie gut Ihr Lunch die Nerven stärkt, und eine 15-Minuten-Rezeptsammlung für schnelle Nervennahrung im Büro) unter: info@nerven-power.de . Bitte nennen Sie für die kostenfreie Zusendung das Stichwort: „LCHF – Starker Lunch“.

Für Wissensdurstige: Die NervenPower-Akademie

Wer mehr über Nervennahrung oder das „zweite Gehirn“ erfahren möchte, ist in der NervenPower-Akademie herzlich willkommen: Hier stehen Webinar-Aufzeichnungen, Checklisten, Rezeptideen und weitere Tipps online 24 Stunden am Tag für Sie zur Verfügung: www.nervenpower-akademie.teachable.com/

 

Dieser Artikel wurde im Low Carb – LCHF Magazin 3/2016 veröffentlicht.

 

Das neueste Buch von Dr. Sabine Paul „Gehirndoping mit Gewürzen“ können Sie hier vorbestellen.

 

Haben Sie Stress ? Dann testen Sie doch einmal Ihr Wissen: Wie fit sind Sie in Sachen Anti-Stress-Ernährung?

 

www.LCHF-Deutschland.de

 

Bildnachweis: Sabine Paul, www.nerven-power.de

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