Kälte-Kicks fürs Immunsystem – Eiskalt erwischt
Kälte: Die einen lieben sie, die anderen möchten sich am liebsten bis zum Frühling unter eine kuschelige Decke verkriechen. Auch schön! Doch auch Minusgrade sind gut für dich.
Wie du mit Kälte dein Immunsystem stärkst
Lange Unterwäsche, Merino-Socken, dicke Norweger-Pullis. Dazu Mütze, Schal und Handschuhe. Der Zwiebel-Look hält uns warm, wenn es draußen mal wieder friert und schneit. Nicht jeder fühlt sich wohl unter 5 Schichten Kleidung, doch so kann die Luft durch die einzelnen Lagen zirkulieren und uns vor dem Frieren bewahren.
So dick eingemummelt lässt es sich draußen auch bei Temperaturen unter Null gut aushalten. Doch ausziehen und nur leicht bekleidet oder gar nackt baden, das können sich nur die Wenigsten vorstellen. Was im Hohen Norden Tradition ist, trifft hierzulande häufig auf Unverständnis und Kopfschütteln. Doch nun findet das Eisbaden auch hier immer mehr Fans und das zurecht. Warum? Endgültig erforscht ist es noch nicht, doch soll das Bad im eiskalten Nass das Immunsystem so richtig in Fahrt bringen. Es härtet ab, hemmt Entzündungen und setzt jede Menge Energie frei.
Eisbaden in der Kälte – der Energie-Kick
Was geschieht im Körper während des Eisbadens? Die Hautgefäße verengen sich und das Blut fließt zur Körpermitte. So werden die inneren Organe geschützt und die Körperkerntemperatur von 36 bis 37 Grad gehalten. Außerdem werden in großer Zahl Hormone wie Endorphine und Adrenalin ausgeschüttet. Diese Art Notprogramm des Körpers sorgt bei richtiger Anwendung für ein Hoch und ein ausgesprochenes Wohlgefühl.
Bevor es los geht, ist es wichtig, einiges zu beachten: niemals alleine zum Eisbaden gehen! Vor dem Eisbad den Körper in Bewegung bringen und dadurch aufwärmen. Zum Beispiel ein paar Minuten auf der Stelle laufen. Empfehlenswert sind Neopren-Badeschuhe und Mütze und Handschuhe tragen, da Kopf und Hände über Wasser bleiben. Und bitte nicht übermütig sein. Es reicht vollkommen aus, sich zu Beginn nur wenige Sekunden dem Kältereiz auszusetzen. Das regelmäßige Training bringt es von alleine mit sich irgendwann ein paar Minuten ausharren und sogar genießen zu können. Klingt gut? Dann ist vielleicht die Wim Hof Methode etwas für dich. Der selbsternannte “Iceman” ist Erfinder der gleichnamigen Methode und schwört auf das Kältetraining.
Klingt doch eher verrückt in deinen Ohren? Dann teste doch erst mal Wechselduschen. Kalt-Warm-Reize sind ein sehr gutes Training für das Immunsystem, aber auch für die Gefäße.
Wechselduschen und Co. – Kälte aus der Brause
Nach der gewohnten warmen Dusche für wenige Sekunden kalt abbrausen. Dann wieder unter den warmen Strahl stellen und so ein paar Mal hin und her wechseln. Wichtig ist mit dem kalten Strahl zu enden. Die Haut prickelt danach angenehm und du wirst feststellen, dass du beim Aussteigen aus der Dusche gar nicht mehr so dolle frierst. Alternativ sind auch Kneippsche Güsse über Knie, Beine und Fußsohlen ein guter Einstieg. Ein besonderes Erlebnis für Kalt-Warm-Reize Fans ist sicherlich die Saune, in der man abwehrstärkende Temperaturreize setzen kann und sich dabei noch eine gute Portion Entspannung gönnt.
Den ganzen Körper kaltem Wasser aussetzen ist dir noch zu viel? Kein Problem, beginne mit den Füßen!
Kaltes Wasser und Eiskristalle für die Gesundheit
Es hat geschneit? Perfekt! Nichts wie raus! Socken ausziehen und barfuß durch den Schnee stapfen bringt deine Gefäße in Schwung und erfreut dein Immunsystem. Schnee ist in deiner Region Mangelwahre? Auch nicht tragisch. Nicht nur im Winter sind die Wiesen morgens mit Tau benetzt. Laufe durchs Gras und genieße die kühlen Tropfen auf deinen Füßen. Danach in dicke Socken schlüpfen und nachspüren, wie sich die Wärme ausbreitet. Wenn du keine Möglichkeit hast durch Schnee oder Tau zu laufen, dann tut es auch Wassertreten im Bach oder noch einfach: in einer Wanne oder Schüssel zu Hause.
Auch kaltes Wasser an den Füßen ist dir zum Einstieg noch zu fröstelig?
Atmen in der Kälte – mit Winterluft die Abwehr stärken
Jetzt gibt es keine Ausreden mehr! Jacke an und in die Stiefel geschlüpft. Möglichst täglich für etwa eine halbe Stunde frische Luft ist das perfekte Abwehrtraining. Bei jedem Wetter. Und wenn du dabei noch ganz bewusst ein paar tiefe Atemzüge nimmst, hast du die optimale Mischung aus Entspannung, Bewegung und Krankheitsvorbeugung.
Was wohl dein Immunsystem dazu sagt? HURRA!
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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
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