Kinderdemenz – Häufigkeit, Ursachen und die LCHF-Ernährung

Kinderdemenz – Häufigkeit, Ursachen und der mögliche Einfluss einer LCHF-Ernährung
Kinderdemenz – Ein seltenes, aber schwerwiegendes Schicksal
Kinderdemenz, medizinisch als Neuronale Ceroid-Lipofuszinose (NCL) bekannt, ist eine seltene genetische Erkrankung, die die Nervenzellen im Gehirn fortschreitend zerstört. Der Begriff „Kinderdemenz“ beschreibt die verheerenden Symptome, die an Demenz bei Erwachsenen erinnern: Betroffene Kinder verlieren nach und nach Fähigkeiten wie Sprechen, Gehen oder Denken, die sie zuvor erlernt hatten. Diese Krankheit stellt für die Kinder und ihre Familien eine enorme Belastung dar. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Häufigkeit von Kinderdemenz, ihre Ursachen, den Verlauf und untersuchen, ob eine Low-Carb-High-Fat-Ernährung (LCHF) unterstützend wirken könnte. Unser Ziel ist es, betroffenen Familien und Interessierten einen umfassenden Überblick zu bieten und neue Ansätze aufzuzeigen, die Hoffnung geben.
Was ist Kinderdemenz (NCL)?
- Infantile NCL (INCL): Beginnt im Säuglingsalter (6–24 Monate).
- Spätinfantile NCL (LINCL): Tritt zwischen 2 und 4 Jahren auf.
- Juvenile NCL (JNCL): Beginnt im Schulalter (5–8 Jahre).
- Adulte NCL: Seltener, mit Beginn im Erwachsenenalter.
Häufigkeit von Kinderdemenz
Ursachen und Verlauf der Kinderdemenz
- Infantile NCL: Kinder entwickeln sich zunächst normal, zeigen dann Entwicklungsverzögerungen, Krampfanfälle und Sehstörungen. Die Lebenserwartung liegt oft bei unter 10 Jahren.
- Spätinfantile NCL: Symptome beginnen später, der Verlauf ist etwas langsamer, aber die Lebenserwartung überschreitet selten das Jugendalter.
- Juvenile NCL: Betroffene Kinder verlieren zunächst die Sehkraft, gefolgt von kognitiven und motorischen Einschränkungen. Viele erreichen das junge Erwachsenenalter (20–30 Jahre).
- Adulte NCL: Symptome sind milder, die Lebenserwartung weniger stark beeinträchtigt.
LCHF-Ernährung: Ein möglicher Ansatz zur Unterstützung?
Warum könnte LCHF bei Kinderdemenz helfen?
- Alternative Energiequelle für das Gehirn:
NCL wird oft von einer „Energiekrise“ im Gehirn begleitet, da betroffene Nervenzellen Zucker (Glukose) nicht mehr effizient verwerten können. Ketonkörper, die bei einer LCHF- oder ketogenen Ernährung aus Fetten gebildet werden, bieten eine alternative Energiequelle. Diese können von Hirnzellen direkt genutzt werden und möglicherweise die Energieversorgung verbessern. Unsere liebe Kollegin Ulrike Gonder betont, dass Ketone nicht nur Energie liefern, sondern auch einige Funktionen von Insulin im Gehirn ersetzen können, das bei NCL für Lernen und Gedächtnis benötigt wird. - Reduktion von Entzündungen:
LCHF kann entzündliche Prozesse im Körper reduzieren, die bei neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle spielen. Eine Ernährung mit wenig Zucker und raffinierten Kohlenhydraten stabilisiert den Blutzuckerspiegel und senkt die Produktion entzündungsfördernder Stoffe. Dies könnte den Krankheitsverlauf bei NCL positiv beeinflussen, da Entzündungen die Nervenschädigung verstärken können. - Neuroprotektive Wirkung:
Ketonkörper haben antioxidative Eigenschaften, die Nervenzellen vor oxidativem Stress schützen können. Dieser Stress trägt bei NCL zur Zerstörung von Nervenzellen bei. Eine ketogene Ernährung wird bereits erfolgreich bei Kindern mit therapierefraktärer Epilepsie eingesetzt, was darauf hindeutet, dass sie auch bei NCL-bedingten Krampfanfällen hilfreich sein könnte. - Verbesserung der allgemeinen Gesundheit:
Studien zeigen, dass LCHF positive „Nebenwirkungen“ wie bessere Konzentration, stabileren Blutzuckerspiegel und verbesserte Immunabwehr hat. Für Kinder mit NCL, die oft geschwächt sind, könnte dies die Lebensqualität steigern.
Evidenz und Grenzen
- Individuelle Verträglichkeit: Nicht jedes Kind verträgt eine LCHF-Ernährung. Mögliche Nebenwirkungen wie Verdauungsprobleme müssen überwacht werden.
- Medizinische Überwachung: Eine Ernährungsumstellung bei Kindern mit NCL sollte nur unter ärztlicher und ernährungsmedizinischer Begleitung erfolgen, da die Krankheit komplex ist und Nährstoffbedarfe genau abgestimmt werden müssen.
- Fehlende Langzeitdaten: Es gibt keine Langzeitstudien, die die Wirkung von LCHF speziell bei NCL belegen. Die Evidenz basiert auf theoretischen Überlegungen und Parallelen zu anderen Erkrankungen.
Praktische Umsetzung von LCHF bei Kindern
- Lebensmittelwahl: Fokus auf gesunde Fette wie Avocado, Kokosöl, Olivenöl, Butter, Nüsse und fetten Fisch (z. B. Lachs).
- Kindgerechte Rezepte: LCHF-Rezepte wie zuckerfreie Muffins aus Mandelmehl, Gemüse-Omeletts oder Smoothies mit Beeren sind schmackhaft und ansprechend für Kinder.
- Schrittweise Einführung: Eine abrupte Umstellung kann zu Nebenwirkungen wie dem „Carb-Kater“ (Müdigkeit, Kopfschmerzen) führen. Kohlenhydrate sollten langsam reduziert werden.
- Nährstoffversorgung: Kinder mit NCL haben einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen (z. B. Vitamin D, Magnesium). Nahrungsergänzungsmittel können notwendig sein, sollten aber mit einem Arzt abgestimmt werden.
Herausforderungen und Vorsichtsmaßnahmen
- Ärztliche Begleitung: Eine LCHF-Ernährung kann Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, insbesondere bei Antikonvulsiva. Ein Neurologe und Ernährungsberater sollten eingebunden sein.
- Monitoring: Regelmäßige Bluttests (z. B. Ketonspiegel, Blutzucker, Elektrolyte) sind notwendig, um die Ketose zu überwachen und Mangelzustände zu vermeiden.
- Akzeptanz: Kinder mit NCL haben oft eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten. Eltern müssen die Vorlieben und Verträglichkeit der Kinder genau beobachten.
Fazit: Hoffnung durch Ernährung bei Kinderdemenz?
Quellen Kinderdemenz – Häufigkeit, Ursachen und der mögliche Einfluss einer LCHF-Ernährung:
- Nebenwirkungen der LCHF- und Keto-Ernährung – LCHF Deutschland
- Kindersicherheitstag 2025: Gesunde Ernährung und Prävention für Kinder
- Kinderdemenz? Symptome • Ursachen • Lebenserwartung – pflege.de
- 5 Fehler beim Umstieg auf eine LCHF Ernährung
- Low Carb High Fat Ernährung | Kritik und Stellungnahme
- Gesund und bewusst leben – Ernährung mit Low Carb High Fat
- Ketogene Ernährung für Anfänger
- Nahrungsergänzung für Kinder & Jugendliche
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Gnubbel 16. Juli 2025
Eigentlich war ich ja immer auf dem Stand, dass Erbkrankheiten mehr oder weniger Schicksal sind. Immerhin geht es hier ja in die Genetik, und da sind Reparaturen, gelinde gesagt, schwierig. Und jetzt lese ich: „entzündliche Prozesse im Körper …, die bei neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle spielen.“ Aber Entzündungen sind doch bekanntlich eine Immunreaktion, was hat das mit der Genetik zu tun?
Ich glaube, die Lösung liefert uns der geheimnisvolle Begriff „Epigenetik“. Dieses hochinteressante Thema, für das es auch schon einen Nobelpreis gab, beinhaltet, grob gesagt, dass sich selbst unser Genpool, der ja bisher als unveränderlich angesehen wurde, doch an veränderte Umweltbedingungen und auch an einen bestimmten Lebensstil anpassen kann, nämlich indem unser Organismus in der Lage ist, einzelne Gene zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Das heißt, wenn wir unseren Lebensstil verändern, dann wird sich mit der Zeit auch unsere ganze Genetik daran anpassen. Und nicht nur das, wir werden diesen Genpool so, wie er dann ist, auch weitervererben.
Jetzt hänge ich mich mal ein wenig aus dem Fenster: Es ist ja bekannt, dass chronischer Stress, also sowohl psychischer als auch oxidativer Stress, systemische Entzündungen hervorruft, von denen auch das Nervengewebe nicht verschont bleibt. Und nicht nur das, er verändert auch unsere DNA. Da wäre es doch mal interessant, herauszufinden, ob diese durch den chronischen Stress verursachten DNA-Änderungen in einem Zusammenhang mit den verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen inklusive NLC stehen. Wäre es an dem, dann hätten wir gleich zwei Risiken auf einmal, nämlich zum einen die Stresshormone, die von der Mutter über den gemeinsamen Kreislauf auf das Ungeborene übertragen werden und dort bereits im Mutterleib die entsprechenden Schäden anrichten, und zum anderen der durch den chronischen Stress veränderte Genpool der Mutter, der in diesem Zustand an das Kind vererbt wird.
Und wenn ich mir jetzt noch vorstelle, unter welchem toxischen Stress gerade eine werdende Mutter steht, wo nicht nur Raum für eine größere Familie geschaffen werden muss, sondern meistens auch noch ein Gehalt wegfällt, was ja auf den alltäglichen Dauerstress noch oben drauf kommt, dann kann ich mir an fünf Fingern abzählen, was das für das werdende Kind für katastrophale Auswirkungen hat. Und nun kommt noch dazu, dass die Mütter im Durchschnitt immer älter werden, was bedeutet, dass der bereits durchlebte Stress immer deutlichere Spuren nicht nur in ihrem Organismus, sondern auch in ihrem Genpool hinterlassen hat, das Kind also mit immer größeren DNA-Schäden ins Leben startet.
Wäre das nicht eine lohnenswerte Aufgabe für die Medizin, diesen Gedanken mal zu Ende zu denken? Das wäre doch sicherlich Stoff für hunderte von Studien. Aber am Ende der Kausalkette wäre dann die Politik gefragt, die den werdenden Familien die Lebensbedingungen ermöglichen sollte, die solchen katastrophalen Entwicklungen von vornherein den Wind aus den Segeln nimmt. Und da habe ich so meine Zweifel, ob die das überhaupt auf dem Schirm haben …
Margret Ache 17. Juli 2025
Vielen Dank für diesen Kommentar, ich unterschreibe jedes Wort, lieber Gnubbel.