Nichtstun: Wichtig für Seele und Gehirn
Nichtstun – klingt verlockend, oder? Eigentlich tun wir das – zumindest bewusst – viel zu selten. Denn unser Gehirn liebt und braucht diese Zeiten des Abschaltens, um sich zu erholen. Nur so kann unser Geist Erlebtes verarbeiten.
Nichtstun – wichtig für die Gesundheit
In unserer heuteigen, stressigen Zeit haben wir oft verlernt richtige Pausen zu machen. Vor allem die letzten Jahre haben Zeitdruck, Leistungsdruck und Multitasking stark zugenommen. Dadurch, dass man über Handy und E-Mail ständig erreichbar ist, können viele wortwörtlich nicht mehr abschalten. Für unser Gehirn – und nicht zuletzt auch für unsere Seele – sind aber Zeiten der Ruhe sehr wichtig.
Ein Warnzeichen ist, wenn man sich bereits montags morgens nach einem Wochenende bereits gestresst fühlt.
Langfristig können Schlaf-, Konzentrationsstörungen oder im Extremfall auch Angststörungen, Depressionen oder Suchterkrankungen entstehen, wenn das Gehirn sich nicht ausruhen kann.
Das bedeutet auch Stress für den Körper, was sich mit erhöhtem Herzschlag und steigendem Blutdruck bemerkbar machen kann. Das ist kurzfristig okay und soll auch so sein, wenn der Körper Höchstleistung bringen soll. Dazu ist aber auch wichtig, das Stressniveau wieder runterzubringen, damit man nicht unter Dauerstrom steht, denn das macht auf Dauer krank.
Das liegt daran, dass bei konzentrierten Arbeiten gewisse Hirnregionen stark aktiv sind und andere hingegen herunter geregelt sind. Wenn du dich entspannst, werden solche Aktivitätsniveaus wieder ausgeglichen, so dass das Gehirn sozusagen in den Standby-Modus schaltet. Dazu zählt natürlich auch genügend Schlaf. Wenn nun das Gehirn über einen längeren Zeitraum nicht das Minimum an Ruhe und Schlaf bekommt, besteht das Risiko, dass man Krankheitssymptome entwickelt.
Nichtstun genießen: simple Tipps zum Runterkommen
- In der Mittagspause einen kurzen Spaziergang zum Ritual werden lassen (egal welches Wetter, das lässt sich über die Kleidung regeln).
- Setz dich zum Essen in der Pause bewusst an einen Tisch und iss nicht vor dem Bildschirm. Konzentriere dich dabei auf dein Essen und/oder lasse einfach deine Gedanken schweifen.
- Soziale Kontakte mit Kollegen pflegen (und dabei nicht über die Arbeit reden).
- In der Mittagspause und/oder abends bewusst Zeit zum Nichtstun nehmen.
Falls du ein sehr durchgetakteter Mensch bist, hilft es, wenn du dir bewusst Zeit in deinem Kalender einplanst für dein „Nichtstun“. Auch wenn es dir anfangs komisch vorkommt, so wird es auf diese Weise doch ein festes Ritual in deinem Alltag bekommen.
Nichtstun erfordert Mut
Auf gewisse Art und Weise erfordert daher Nichtstun auch Mut – denn Nichtstun bedeutet auch, dass du dir nicht gleich das nächste Buch nimmst oder doch die Schublade aussortierst, die es schon lange nötig hat oder die neue Folge deiner Lieblingsserie anzuschauen. Es wird dir sicher anfangs schwerfallen Dinge liegenzulassen oder die Zeit nicht in ein Hobby zu investieren, doch genau darin besteht die Herausforderung. Einfach dasitzen und die Gedanken schweifen lassen, dir selbst nahe zu sein und auch die Stille um dich herum auszuhalten. DAS erfordert Mut.
Süßes Nichtstun: in den Ruhemodus fahren
Der Kognitionswissenschaftler Andrew Smart geht davon aus, dass unser „default mode network“ aktiv ist, wenn wir ohne äußeren Druck unserem eigenem Rhythmus folgen und die Gedanken frei schweifen lassen. Nur dann kann sich das Gehirn neu ordnen: es verarbeitet unbewusst Erlebtes, reflektiert herausfordernde Situationen und trennt Wichtiges von Unwichtigem.
Die Ruheaktivität dieser Hirnregionen lässt sich mit MRT, Elektroenzephalografie und Magnetenzephalographie nachweisen. (Wikipedia)
Du siehst also: Träumend auf dem Sofa zu sitzen und wirklich nichts zu tun, hat durchaus Vorteile und braucht dir keine Gewissenbisse zu verursachen. Hab Mut, plane Nichtstun in deinen Kalender ein und probier es aus! Auch das ist Balsam für die Seele!
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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel
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Quelle: https://www.evidero.de/nichtstun-macht-gluecklich
Foto: canva
Gnubbel 8. Oktober 2024
Nun ja, ich denke, es sind wohl weniger die Gewissensbisse, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen, sondern eher unsere beiden evolutionsbedingten Grundängste: die Angst, etwas zu verpassen, die uns ständig der Welle hinterherrennen und am Bildschirm kleben lässt, und ihre Zwillingsschwester, die Angst, nicht mehr dazuzugehören, die uns zwingt, Tag und Nacht für jeden auch noch so unwichtigen Menschen erreichbar zu sein und uns für die berüchtigten Statussymbole krummzulegen (auch ein Waschbrettbauch ist so ein Statussymbol, das merkt man am allgegenwärtigen Bodyshaming). Nein, das sind keine zivilisationsbedingten Erscheinungen – wenn der Steinzeitmensch den Angriff eines Raubtiers verpasst hatte, wurde er sehr schnell selbst zur Mahlzeit, anstatt eine zu ergattern. Und wenn er von der Gruppe ausgestoßen wurde, hatte er die Wahl zwischen Verhungern, Erfrieren und Gefressenwerden. Wir müssen hier also gegen ein gewaltiges evolutionäres Erbe ankämpfen, wenn wir uns dem süßen Nichtstun hingeben wollen, und dafür ist – zumindest am Anfang – viel Disziplin und Selbstbeherrschung notwendig. Aber wenn man sich erst einmal bewusst gemacht hat, dass die Existenz keinesfalls bedroht ist, wenn man die Welle ziehen lässt und auf die nächste wartet, und auch nicht, wenn man sich mal eine Zeit lang nur mit sich selbst beschäftigt und vielleicht auch mal die Anderen kommen lässt, anstatt sich ihnen permanent wie saure Milch anzubieten, dann kann man auch in unserem heutigen mehr oder weniger lebensfeindlichen Umfeld zu einem mentalen Gleichgewicht finden und sich damit letztendlich auch seine körperliche Gesundheit erhalten. Es liegt an jedem selbst, ob er sich diese Mühe machen will. Freilich ist es nicht einfach, aber wenn es einfach wäre, hätten wir ja lauter gesunde und glückliche Menschen um uns herum. 😉
~
Noch ein kliner Tipp, den mir vor vielen Jahren mal ein Manger mit auf den Weg gegeben hatte: Es gibt zwei Kategorien von Aufgaben: wichtig/unwichtig und dringend/nicht dringend. Die Matrix aus diesen sieht dann so aus:
• wichtig + dringend: sofort erledigen,
• wichtig + nicht dringend: Stapel „zu erledigen“,
• unwichtig + dringend: delegieren,
• unwichtig + nicht dringend: Papierkorb.
Es ist unglaublich, wie man sich den Tag freischaufeln kann, wenn man diese Matrix konsequent anwendet.
Gnubbel 8. Oktober 2024
Zur besseren Verständlichkeit den ersten Satz aus dem zweiten Absatz nochmal ohne Schusselfehler:
Noch ein kleiner Tipp, den mir vor vielen Jahren mal ein Manager mit auf den Weg gegeben hatte …
Sorry!