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Sonnenschutzmittel – was du wissen solltest!

Sonnenschutzmittel

Sonnenschutzmittel – was du wissen solltest!

Der Sommer ist da, die Urlaubszeit beginnt! Wenn dann auch noch die Sonne scheint, ist die Freude groß und das lebenswichtige Vitamin D kann getankt werden. Gleichzeitig kann ein unvorsichtiges Zuviel an Sonne auch schaden. Die Auswahl an Sonnenschutzcremes ist riesig und es kommt die Frage auf, welche wohl die Richtige ist. Spray, Öl oder Lotion? Und welchen Sonnenschutzfaktor wählen?

Die Haut ist unser größtes Organ und bietet dementsprechend viel Fläche zum Aufnehmen der Inhaltsstoffe. Doch was ist alles drin in so einer Creme und will man sich wirklich etwas auf die Haut schmieren, was man nicht auch essen könnte? Gibt es überhaupt Alternativen? Wir haben das Thema Sonnenschutz durchleuchtet und für dich zusammengefasst.

 

Was genau ist ein Sonnenschutzmittel?

Sonnenschutzmittel

Sonnenschutzmittel

Sonnenschutzmittel sind Zubereitungen zur äußerlichen Anwendung, die als aktive Inhaltsstoffe UV-Filter (Sonnenschutzfilter) enthalten. Sie dienen dazu, negative Folgen der Sonnenexposition zu verhindern, insbesondere Zellschäden durch UV-Strahlung. Diese Mittel sind eine Form des Lichtschutzes1.

Die Zusammensetzung von Sonnenschutzmitteln ist vielfältig. Neben den UV-Filtern enthalten sie produktabhängige Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Füllstoffe, Farbstoffe, Fließmittel, Konservierungsstoffe, Lösungsmittel, Antioxidantien und Parfumstoffe. Die enthaltenen Duftstoffe können in Form von Parabenen, Alkohol, Lösungsmitteln oder aus Erdöl gewonnenen Ölen auftreten. Die chemischen Namen solcher Inhaltsstoffe beginnen oft mit „Methyl…“, „Propyl…“, „Ethyl…“ usw. Das klingt alles schon mal nicht so lecker…

 

Entscheidend für den Lichtschutzfaktor ist die Konzentration der Filtersubstanzen. Die Wirkung beruht auf physikalischen oder molekularen Effekten, wobei oft eine Kombination beider Wirkformen vorliegt2.

Mineralische UV-Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid reflektieren und streuen das auf die Haut einstrahlende Licht. Dadurch wird verhindert, dass die UV-Strahlung ungehindert in die tieferen Hautschichten vordringt. Molekulare oder chemische UV-Filter absorbieren die UV-Strahlung und verschieben sie in einen für die Haut unschädlichen Wellenlängenbereich. Diese Filter basieren häufig auf Derivaten von Campher, Salicylsäure oder Zimtsäure. Nach dem Auftragen auf die Haut bilden Sonnenschutzmittel einen dünnen Film, der die UV-Strahlung reflektiert und absorbiert3.

Diese Zusammensetzung ermöglicht es, die negativen Wirkungen der Sonnenstrahlung zu mindern oder zu verhindern, wie beispielsweise Sonnenbrand, Hautalterung und Zellschäden.

Doch einige Inhaltsstoffe haben es wirklich in sich. Titandioxid zum Beispiel.

 

Gefahr: Titandioxid in Sonnenschutzmitteln

Titandioxid ist ein weißer Farbstoff, der aus Titaneisen gewonnen wird. Er ist geschmacklos und hat keinen Geruch. Hersteller verwenden ihn, um Lebensmittel, Medikamente und Kosmetika weiß zu färben oder um Farbschichten von beispielsweise Kaugummi, Backzutaten wie Glitzer oder Schokolinsen strahlender zu machen. Erkennbar ist er in der Zutatenliste unter der Bezeichnung Titandioxid oder der E-Nummer E 1714.

Auch Kosmetika wie Zahnpasta, Lippenstifte und Sonnencreme enthalten Titandioxid, erkennbar in der Auflistung der Zutaten, „Ingredients“ genannt, unter der Bezeichnung CI 778915.

Nach aktueller Auffassung wird Titandioxid nicht über die Haut aufgenommen. Sonnensprays produzieren jedoch feine Partikel, die eingeatmet werden können. Der Risikoausschuss der Europäischen Chemikalienagentur stufte das Einatmen von Titandioxid, besonders in sehr kleinen Partikeln – der Nanoform, als vermutlich krebserregend ein und wird als gesundheitlich kritisch angesehen, da es tief in die Lunge gelangt und dort in Tierversuchen chronische Entzündungen verursacht hat6.

 

Was haben mein Hauttyp und der Lichtschutzfaktor mit Sonnenschutzmitteln zu tun?

Der Lichtschutzfaktor wird weltweit nach der „Internationalen Methode zur Bestimmung des Lichtschutzfaktors“ festgelegt. Er gibt an, wie viel länger man sich theoretisch mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne das Sonnenschutzmittel möglich wäre.

 

 

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung

 

Was den Lichtschutzfaktor (LSF) betrifft: Es stimmt, dass viele Menschen denken, je höher der LSF, desto besser. Tatsächlich hat jedoch jeder Hauttyp einen individuellen Eigenschutz. Dieser hängt von der Dicke der Haut und dem Melaningehalt (dem körpereigenen Farbstoff) ab. Der LSF bezieht sich immer auf die UVB-Strahlung. Wenn du deinen Hauttyp kennst, kannst du abschätzen, wie lange du dich gefahrlos in der Sonne aufhalten kannst.

Nehmen wir an, du hast einen sehr hellen Hauttyp und kannst ungeschützt etwa zehn Minuten in der prallen Sonne bleiben. Wenn du Sonnenschutz mit LSF 20 verwendest, kannst du etwas mehr als drei Stunden in der Sonne bleiben.

 

Formel: 10 Minuten Eigenschutzzeit x LSF 20 = 200 Minuten Sonnenschutzzeit

 

Aber Achtung: LSF 20 ist der Maximalwert in dieser Berechnung. Ein höherer LSF, wie zum Beispiel 50, verlängert die Aufenthaltsdauer nicht weiter. Warum? Weil LSF 20 bereits 95 Prozent der UVB-Strahlen blockiert. LSF 50 bietet nur drei Prozent zusätzlichen Schutz – und das bei einer größeren Menge an Chemie. Es ist also wichtig, den richtigen Schutz zu wählen, ohne den Körper unnötig zu belasten7.

 

Natürliche Sonnenschutzmittel sind eine Alternative. Zum Beispiel haben naturbelassene Öle einen natürlichen UV-Filter.

 

Naturbelassene Öle und ihre Eigenschaften als Sonnenschutzmittel
  1. Kokosöl: Es blockiert etwa 20 Prozent der UV-Strahlung, ist jedoch im Wasser (z. B. beim Schwimmen) nicht ideal, da es schnell abgeht. Bei warmem Wetter kann es auf der Haut auch schwer wirken, besonders im Gesicht.
  1. Erdnuss- oder Olivenöl: Diese Öle haben einen ähnlichen Lichtschutzfaktor wie Kokosöl, fühlen sich jedoch noch schwerer auf der Haut an.
  1. Sesamöl: Sesamöl fängt 30 Prozent der UV-Strahlung ein und enthält viele Antioxidantien. Diese neutralisieren freie Radikale und schützen die Haut vor Schäden.
  1. Hanföl: Obwohl es nicht so effektiv wie Sesamöl ist, bietet Hanföl dennoch UV-Schutz. Es eignet sich gut zur Regeneration der Haut und zur Pflege, insbesondere für bereits gebräunte Haut.
  1. Jojobaöl: Ähnlich wie Kokosöl, aber leichter für das Gesicht. Der Lichtschutzfaktor beträgt nur vier Prozent, daher ist es eher für bereits gebräunte oder dunkle Haut geeignet.
  1. Rotes Palmöl: Dieses Öl enthält viele Carotinoide, die es auch farblich auszeichnen. Carotinoide schützen die Haut vor Sonnenbrand, ähnlich wie bei den Blättern und Früchten der Ölpalme. Beachte jedoch, dass rotes Palmöl auf heller Kleidung Flecken hinterlassen kann.

 

Übrigens, du kannst auch deine eigene Sonnencreme herstellen! Ein Rezept dazu findest du am Ende des Artikels!

 

 

Sonnenschutzmittel – Hilfe von innen heraus

Sonnengebräunte Haut ist für viele das Zeichen für Sommer und Urlaub. Doch es ist wichtig, unsere Haut optimal auf die Sonne vorzubereiten. Neben der äußerlichen Anwendung können auch Maßnahmen von innen die Haut unterstützen.

Antioxidantien sind Schutzstoffe gegen freie Radikale. Sie können die Haut vor oxidativem Stress durch Sonneneinstrahlung schützen und somit vor UV-induzierten Schäden und vorzeitiger Hautalterung bewahren. Ein Beispiel für ein starkes natürliches Antioxidans ist Astaxanthin, das als natürlicher Sonnenschutz von innen wirkt8.

 

Astaxanthin ist ein natürlicher Farbstoff (Carotinoid), das in Algen, Fischen, Krustentieren und den Federn einiger Vögel vorkommt9. Hier sind einige interessante Fakten über Astaxanthin:

  1. Antioxidative Wirkung: Astaxanthin hat ähnliche Strukturen wie andere Carotinoide, wie das bekannte beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A). Obwohl es nicht direkt in Vitamin A umgewandelt werden kann, wirkt es als starkes Antioxidans. Es schützt Zellen vor Schäden durch reaktive Sauerstoffteilchen und UV-Licht, was vorzeitige Zellalterung verhindert10.
  2. Immunsystem und Entzündungen: Studien an Tieren deuten darauf hin, dass Astaxanthin die Freisetzung einiger Entzündungsbotenstoffe hemmen kann. Es könnte auch die Funktion des Immunsystems verbessern11.
  3. Nahrungsergänzungsmittel: Obwohl Astaxanthin nicht als Arzneimittel zugelassen ist, wird es als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Die genaue Wirkung beim Menschen ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht12.

 

 

Welche Lebensmittel, sind besonders reich an Astaxanthin?

Es gibt Lebensmittel, die besonders reich an Astaxanthin sind. Sie enthalten viel Carotinoid und hab daher starke antioxidative Eigenschaften.

  1. Algen (Haematococcus Pluvialis): Algen sind eine hervorragende Quelle für Astaxanthin. Besonders die Art Haematococcus Pluvialis ist reich an diesem Carotinoid.
  2. Krustentiere: Krebstiere wie Hummer, Krabben, Garnelen und Flusskrebse enthalten ebenfalls hohe Konzentrationen von Astaxanthin. Ihre rosa-rote Färbung verdanken sie diesem natürlichen Farbstoff.
  3. Lachs: Lachs ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Astaxanthin. Die rosa Farbe des Lachsfleischs stammt von diesem Carotinoid4.
  4. Krill: Krill, kleine Krebstiere im Ozean, sind eine weitere gute Quelle für Astaxanthin.
  5. Forelle: Forelle, insbesondere die rote Forelle, enthält ebenfalls Astaxanthin13.

 

Also, reichlich rote Meerestiere auf den Teller! Wer das nicht möchte, kann Astaxanthin auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Öl oder Kapseln erhalten. Dann bestenfalls 2-4 Wochen vor zu erwartender hoher Sonnenexposition einnehmen und so das innere Sonnenschutzschild aufbauen.

Ansonsten empfhielt es sich, die pralle Mittagssonne zu meiden und dicht gewebte Kleidung zu tragen. Und noch ein kleiner Tipp mit großer Wirkung! Ausreichend trinken und auf den Mineralstoffhaushalt achten! Das schützt die Haut nicht vor Sonnenbrand, liefert aber Flüssigkeit und Mineralien, die wir durch das vermehrte Schwitzen verlieren und polstert die Haut von innen!

 

Komm gut durch den Sommer!

 

Rezept für Sonnencreme

Zutaten:

60 g Arganöl

48 g Sheabutter

6 g Jojobaöl

6 g Vitamin-E-Öl

60 Tropfen ätherische Öle (100 %, z.B. von Young living), wir empfehlen eine Mischung aus Lavendelöl, Eukalyptusöl und Minzöl

Zinkoxidpulver (Menge je nach gewünschtem LSF)

 

Zubereitung:

Wasser in einem Topf erhitzen.

Arganöl, Sheabutter und Jojobaöl in eine hitzebeständige Schüssel geben und über dem Wasserbad vorsichtig erwärmen, bis die Sheabutter geschmolzen ist.

Öle aus dem Wasserbad nehmen und etwas abkühlen lassen.

Eine Staubmaske anlegen, um den Zinkoxidstaub nicht einzuatmen.

Zinkoxid abmessen und geben gemeinsam mit dem Vitamin-E und den ätherischen Ölen zum Ölmix geben.

Alles gut unterrühren.

Sonnenschutzlotion in einen Cremetiegel (noch besser in ein dunkles Apothekerglas) geben und kühl lagern. So hält sie etwa 6 Monate. Unterwegs dunkle aufbewahren und über Nacht wieder in den Kühlschrank stellen.

Tipp: Lotion fürs Gesicht ohne ätherische Öle anrühren. Nicht in die Augen schmieren.

 

 

(1) https://flexikon.doccheck.com/de/Sonnenschutzmittel

(2) https://www.bing.com/search?q=Was+ist+in+Sonnenschutzmitteln+drin%3f&toWww=1&redig=36DE451AB20A46E9B5AFE549EE11DC21

(3) https://flexikon.doccheck.com/de/Sonnenschutzmittel

(4) https://www.verbraucherzentrale-bremen.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/was-ist-titandioxid-erkennen-und-vermeiden-73056

(5) https://www.verbraucherzentrale-bremen.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/was-ist-titandioxid-erkennen-und-vermeiden-73056

(6) https://www.verbraucherzentrale-bremen.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/was-ist-titandioxid-erkennen-und-vermeiden-73056

(7) https://heldsche-apotheken.de/gesundheits-blog/sonnenschutz-was-schuetzt-die-haut/

(8) https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/sonne-und-freizeit/sonnenschutz.html

(9) https://www.netdoktor.de/medikamente/astaxanthin/

(10) https://www.webmd.com/diet/health-benefits-astaxanthin

(11) https://www.webmd.com/diet/health-benefits-astaxanthin

(12) https://www.webmd.com/diet/health-benefits-astaxanthin

(13) https://iwilife.com/blogs/news/astaxanthin-foods-to-add-to-your-diet

 

 

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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel

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