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Selbstliebe lernen, dein kleiner Ratgeber

Selbstliebe lernen: Dein kleiner Ratgeber zu einem Leben in deiner Mitte

Selbstliebe lernen: Dein kleiner Ratgeber zu einem Leben in deiner Mitte

Selbstliebe – ein Wort, das wir oft hören, aber selten wirklich leben. Es ist die Grundlage dafür, in unserer Mitte zu sein, authentisch zu wirken und anderen bedingungslos etwas geben zu können. Doch der Weg dorthin ist nicht immer leicht. Wir kämpfen mit Selbstzweifeln, vergleichen uns mit anderen und tragen oft alte Wunden mit uns herum, die uns daran hindern, uns so anzunehmen, wie wir sind. Die gute Nachricht: Selbstliebe ist keine Gabe, mit der man geboren wird – sie ist eine Fähigkeit, die wir lernen können. In diesem kleinen Ratgeber zeige ich dir, wie du Hürden überwindest, dich selbst mit neuen Augen siehst und Schritt für Schritt zu mehr Selbstliebe findest.

Was bedeutet Selbstliebe überhaupt?

Selbstliebe lernen: Dein kleiner Ratgeber zu einem Leben in deiner Mitte

Selbstliebe lernen: Dein kleiner Ratgeber zu einem Leben in deiner Mitte

Selbstliebe ist mehr als nur positive Affirmationen vor dem Spiegel. Es geht darum, dich mit all deinen Stärken und Schwächen anzunehmen – nicht nur in guten Momenten, sondern auch, wenn du Fehler machst oder dich verletzlich fühlst. Sie bedeutet, dir selbst mit der gleichen Geduld, Freundlichkeit und dem Respekt zu begegnen, die du einem geliebten Menschen schenken würdest. Selbstliebe ist kein Egoismus, sondern die Basis dafür, im Einklang mit dir selbst zu leben und von dort aus anderen etwas geben zu können.

Die Hürden auf dem Weg zur Selbstliebe

Warum fällt es uns so schwer, uns selbst zu lieben? Oft liegt es an tief verwurzelten Mustern:
  • Vergleiche: Social Media zeigt uns ständig vermeintlich perfekte Leben, die uns das Gefühl geben, nicht gut genug zu sein.
  • Innere Kritik: Der innere Kritiker, der uns für jeden Fehltritt schilt, ist oft lauter als die Stimme der Anerkennung.
  • Vergangene Verletzungen: Ablehnung, Kritik oder Traumata können das Selbstbild nachhaltig beschädigen.
  • Perfektionismus: Der Drang, perfekt sein zu müssen, lässt wenig Raum für Selbstakzeptanz.
Diese Hürden sind normal, aber sie sind nicht unüberwindbar. Der erste Schritt ist, sie zu erkennen und anzuerkennen, dass sie da sind – ohne dich dafür zu verurteilen.

Schritt-für-Schritt-Ratgeber zu mehr Selbstliebe

Hier ist eine praktische Anleitung, um Selbstliebe in dein Leben zu integrieren:
1. Hör auf, dich zu vergleichen
Vergleiche stehlen dir die Freude an dir selbst. Jeder Mensch hat einen einzigartigen Weg – dein Wert hängt nicht davon ab, wie du im Vergleich zu anderen abschneidest. Wenn du merkst, dass du dich vergleichst, lenke deinen Blick bewusst auf dich: Was magst du an dir? Was hast du heute geschafft? Ein Tipp: Reduziere Zeit auf Social Media und folge Accounts, die dich inspirieren, statt unter Druck setzen.
2. Konter dem inneren Kritiker
Wir alle haben diese Stimme, die uns kleinmacht. Doch du kannst sie umtrainieren. Wenn dein innerer Kritiker sagt: „Du bist nicht gut genug“, antworte: „Ich tue mein Bestes, und das reicht.“ Schreibe dir auf, was du an dir schätzt – sei es deine Hilfsbereitschaft, dein Humor oder deine Ausdauer. Lies diese Liste regelmäßig, besonders an schlechten Tagen.
3. Verzeihe dir selbst
Fehler gehören zum Leben dazu. Doch statt dich für sie zu bestrafen, übe Selbstvergebung. Frage dich: „Was würde ich einem Freund sagen, der diesen Fehler gemacht hat?“ Wahrscheinlich etwas wie: „Das ist menschlich, du lernst daraus.“ Gönn dir diese Milde. Ein Ritual kann helfen: Schreibe einen Fehler auf, der dich belastet, und verbrenne oder zerreiße das Papier symbolisch, um loszulassen.
4. Pflege deinen Körper – mit Liebe, nicht mit Zwang
Selbstliebe zeigt sich auch darin, wie du deinen Körper behandelst. Das heißt nicht, dich zu Diäten oder perfektem Sport zu zwingen, sondern ihn zu nähren und zu respektieren. Iss, was dir guttut, bewege dich, weil es Freude macht, und gönn dir Ruhe, wenn du sie brauchst. Schau in den Spiegel und finde etwas, das du magst – deine Augen, dein Lächeln, deine Hände.
5. Setze Grenzen
Selbstliebe bedeutet, dich selbst zu schützen. Sag „Nein“, wenn du dich überfordert fühlst, und umgib dich mit Menschen, die dich stärken, statt runterziehen. Grenzen zu setzen ist kein Egoismus, sondern ein Akt der Wertschätzung für deine eigene Energie.

6. Feiere kleine Siege

Du musst nicht die Welt retten, um stolz auf dich zu sein. Hast du heute geduscht, obwohl dir alles schwerfiel? Hast du jemanden zum Lachen gebracht? Das sind Erfolge! Belohne dich dafür – mit einem Tee, einem guten Buch oder einem Moment der Ruhe. Diese kleinen Anerkennungen bauen dein Selbstwertgefühl auf.
7. Sprich liebevoll mit dir
Worte haben Macht. Ersetze harte Selbstkritik durch sanfte Ermutigung. Statt „Ich bin so dumm“ sag: „Ich habe etwas Neues gelernt.“ Eine Übung: Stell dir vor, du sprichst mit deinem jüngeren Ich – wie würdest du dieses Kind trösten oder loben? Gib dir selbst diese Wärme.
8. Suche dir Unterstützung
Manchmal brauchen wir Hilfe, um uns selbst zu lieben. Ein Gespräch mit Freunden, ein Tagebuch oder sogar eine Therapie können alte Wunden heilen und neue Perspektiven öffnen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Unterstützung anzunehmen – im Gegenteil, es zeigt Mut und Selbstachtung.

Selbstliebe im Alltag: Kleine Rituale

Große Veränderungen beginnen mit kleinen Schritten. Hier sind Rituale, die dich täglich an deine Selbstliebe erinnern:
  • Morgen-Mantra: Starte den Tag mit einem Satz wie „Ich bin genug“ oder „Ich verdiene Liebe“ – laut oder im Kopf.
  • Dankbarkeitsmoment: Schreibe abends eine Sache auf, die du an dir magst oder worauf du stolz bist.
  • Atempause: Nimm dir zwei Minuten, um tief zu atmen und dich zu spüren – ein Geschenk an dich selbst.
  • Körperpflege: Eine warme Dusche, eine Creme, ein Spaziergang – tu etwas, das sich nach Fürsorge anfühlt.

Was Selbstliebe dir schenkt

Wenn du dich selbst annimmst, verändert sich alles. Du strahlst eine Gelassenheit aus, die andere spüren. Du kannst geben, ohne dich zu verlieren, weil du aus einer inneren Fülle schöpfst. Konflikte prallen leichter an dir ab, und du findest Frieden mit deinen Unvollkommenheiten. Selbstliebe ist kein Ziel, das du irgendwann „erreichst“ – sie ist eine Reise, die dich immer wieder zu dir selbst zurückbringt.
Dein Start in die Selbstliebe
Beginne heute. Nimm dir einen Moment und frag dich: „Was mag ich an mir?“ Schreib es auf, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Und dann erinnere dich daran: Du bist wertvoll, genau so, wie du bist. Welche Hürde möchtest du als Nächstes angehen? Teile deine Gedanken in den Kommentaren – vielleicht inspirierst du andere, sich selbst ein Stück mehr zu lieben.

Prävention – Gesundheit – Immunsystem

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Gesundheit und Ernährung

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Mehr wissen, gesünder leben!

„Ich möchte abnehmen.“ „Ich möchte gesünder leben.“ „Ich möchte mehr über gesunde Ernährung wissen.“ „Ich möchte ein widerstandsfähiges Immunsystem.“

Finden du dich in diesen Aussagen wieder? Prima, dann lies bitte weiter.

Die Bezeichnung Diät kommt aus dem Griechischen. Ursprünglich wurde damit die „Lebensführung“/„Lebensweise“ gemeint. Und genau um diese geht es bei der Ernährung mit wenig Zucker und mehr gesunden Fetten, kurz LCHF genannt. Wir möchten, dass du das WARUM verstehst. Schließlich gibt es hunderte von Diäten, die viel versprechen und wenig halten. Warum soll nun ausgerechnet die LCHF-Ernährung gut sein? Beim Herantasten an diese Ernährungsform tauchen viele Fragen auf. Und wir möchten, dass du verstehst, warum LCHF die Abläufe deines Stoffwechsels optimiert. Wir möchten zeigen, dass Abnahme und Gesundheit durchaus mit Genuss verbunden sind.

Gehörst du zu den Menschen, die mehr wissen möchten? Wir laden dich ein in unserem Schnupperkurs die Fakten und wissenschaftlichen Grundlagen verständlich zu erfahren. Denn wie sagte schon John F. Kennedy:

„Der große Feind der Wahrheit ist oftmals nicht die Lüge – wohl bedacht, erfunden und unehrlich -, sondern der Mythos – hartnäckig, überzeugend und unrealistisch“.

Du kennst wahrscheinlich auch den Mythos: „Fett macht fett“ oder „Das Gehirn benötigt Kohlenhydrate, um gut arbeiten zu können“. Wir erklären in unserem Kurs, was wirklich stimmt und achten dabei stets auf die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft.

Was genau erwartet dich in unserem Kurs für Gesundheit und Ernährung?

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Während des Kurses wirst du fachlich und persönlich von uns betreut.
Die Unterlagen werden als PDF per E‐Mail zugeschickt.

Kursdauer:

Der Kurs dauert vier Wochen.  Hier erfährst du mehr.

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6 COMMENTS
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    Gnubbel 21. Mai 2025

    Selbstliebe, das ist ein Thema, mit dem sich viele von uns so unendlich schwer tun. Ja, es stimmt schon, ständig werden uns leuchtende Beispiele von schönen, reichen und berühmten Menschen vorgesetzt, aber die hässlichen, armen und einsamen, die viel zahlreicher sind, verschweigt man geflissentlich (außer wenn die sich auch als schön, reich und berühmt verkaufen, merkt ja keiner). Und schon springt die kognitive Verzerrung an, dass alle Menschen auf der Welt schön, reich und berühmt sind – außer man selbst. Finde den Fehler!

    Oscar Wilde hatte einmal gesagt: „Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ Natürlich, der Mensch, der einem am nächsten ist, und der einzige, von dem man sich nicht trennen kann, ist man selbst. Deshalb ist man auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, mit diesem Menschen auszukommen, und je besser diese Beziehung ist, umso entspannter ist das Leben.

    Warum in aller Welt soll ich mir denn übelnehmen, dass ich eine krumme Nase, einen Bierbauch oder O-Beine habe? Wem mache ich damit das Leben schwer? Doch höchstens mir selbst, wenn ich mich darum gräme. Und wenn jemand meint, meinen Anblick nicht ertragen zu können, dann zwingt mich doch niemand, zuzulassen, dass er sein Problem zu meinem macht, solange es noch genug Psychotherapeuten gibt, zu denen er damit gehen kann.

    Und sich für jedes Missgeschick in Grund und Boden zu schämen, ist auch keine gute Idee. Mein Gott, wir sind doch Menschen und keine Maschinen, und Menschen haben nun mal das Recht, auch ab und zu mal Bockmist zu bauen. Woraus soll man denn sonst lernen? Frag Lenin: „Klug ist nicht, wer keine Fehler macht, klug ist der, der sie zu korrigieren weiß.“

    Ja, der Umgang mit Kritik, das ist auch so ein schwieriges Thema. Die meisten von uns kleben fleißig Rabattmarken, und wenn das Heft voll ist, platzt ihnen der Kragen, und dann kotzen sie dem Anderen ihren geballten Frust auf die Schuhe. Und der fällt meist aus allen Wolken, weil er sich überhaupt keiner Schuld bewusst war – woher auch, wenn er nie eine Rückmeldung bekam. Da ist es doch viel sinnvoller, wenn jemandem ein Missgeschick passiert ist, in das ich involviert bin, in Ruhe darüber (über das Missgeschick, nicht über den Verursacher!) zu reden, wie man das am besten aus der Welt kriegt. Und als Kritisierter bin ich gut beraten, dies als Vertrauensbeweis zu verstehen – er hätte es ja auch für sich behalten und künftig die Straßenseite wechseln können – und als Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen.

    Als Schüler hatte ich mich mal auf der Bühne produziert. Und danach hatte mich die Jury nach allen Regeln der Kunst zerpflückt – ich war am Boden zerstört. Daraufhin nahm mich ein Jurymitglied beiseite und sagte mir: „Sieh das mal richtig: Wenn du nicht so gut wärst, hätten wir uns gar nicht so ausgiebig mit dir beschäftigt. Wir haben dein Potenzial gesehen und wollen, dass du es beim nächsten Mal noch besser ausschöpfst, sonst hätten wir uns das sparen können.“ – Dies hat meine Einstellung zu Kritik und Selbstkritik nachhaltig geprägt.

    Und wenn du jetzt immer noch Zweifel hast, frag die Biologie: Von zig Millionen Spermien schafft es nur ein einziges, die Eizelle zu befruchten. Das ist der Sieger unter zig Millionen! Und genau dieser Sieger ist es, in dessen Haut du jetzt steckst. Kleb dir das an den Spiegel, falls du es mal vergessen solltest.

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    Gnubbel 21. Mai 2025

    Weil ich gerade lese: „Schließlich gibt es hunderte von Diäten, die viel versprechen und wenig halten. Warum soll nun ausgerechnet die LCHF-Ernährung gut sein?“ – Darauf gibt es eine kurze und treffende Antwort: weil LCHF keine Diät ist, sondern tatsächlich eine Lebensweise, die sich grundlegend von den hunderten Diäten unterscheidet. Oder etwas ausführlicher: Während bei den klassischen Diäten eine oder mehrere Nahrungskomponenten ersatzlos gestrichen werden und damit ein Gefühl des Verzichts erzeugt wird, wird bei LCHF eine Komponente, nämlich die Kohlenhydrate, gegen eine andere, die meist sogar besser schmeckt, nämlich die Fette, ausgetauscht. Man gibt also etwas her, für das man etwas Besseres erhält, und das ist das pure Gegenteil von Verzicht. Und die gesundheitlichen Vorteile wird man schon bald an seiner Waage bemerken und später auch von seinem Arzt bestätigt bekommen, bis dahin darf man mit dem Genuss Vorlieb nehmen.

    Das einzige Hindernis, das es dafür zu überwinden gilt, sind die alten Gewohnheiten und Glaubenssätze. Aber sobald wir den Sprung aus unserer Komfortzone geschafft haben, wartet ein neues Leben auf uns, dass wir schon bald um keinen Preis mehr in das alte zurück wollen. Wo gibt es noch so eine „Diät“?

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      Gnubbel 22. Mai 2025

      Das Erstaunlichste aber ist, dass sich die Veränderungen nicht nur auf die Zusammensetzung der Nahrung, sondern mit der Zeit auch auf die gesamte Lebensweise erstrecken, und zwar in einer Art und Intensität, wie wir uns das vorher nicht hätten vorstellen können. Fette haben ja nicht nur eine wesentlich höhere Nährstoffdichte, sondern können in unserem Organismus auch in nahezu unbegrenzter Menge gespeichert werden, damit die Energie uns auch dann zur Verfügung steht, wenn wir mal über längere Zeit keine Nahrung zu uns nehmen. Dies hat zur Folge, dass wir nur noch zwei Mahlzeiten am Tag brauchen und dabei viel weniger auf dem Teller haben, aber dieses Weniger mit wesentlich mehr Genuss mehr als ausgeglichen wird. Wir haben aus jeder Nahrungsaufnahme ein regelrechtes Ritual gemacht, das schon mit dem Einkauf beginnt, sich mit der Zubereitung fortsetzt, mit dem Essen seinen Höhepunkt hat und mit einem gemeinsamen Rückblick auf den Tag ausklingt. Die Zeit dafür nehmen wir uns einfach, aber wir haben sie auch, weil die ganzen unnötigen Zwischenmahlzeiten wegfallen.

      Doch damit ist das Thema noch lange nicht erschöpft, denn auch unsere kulturellen Bedürfnisse haben sich stark verändert. Zurzeit jagt ja ein Dorffest das andere, und überall sind die Straßen und Plätze mit Fressbuden übersät. Und wenn man dort mal Mäuschen spielt, dann sieht man, dass die Leute ständig etwas zwischen den Backen haben. Das lässt mich mit Wehmut an die Zeiten zurückdenken, als wir beim Open-Air-Konzert wie die Heringe möglichst nahe an der Bühne standen und an ein Verlassen dieses hart erkämpften Platzes nicht einmal zu denken war. Wie hatten wir das damals drei Stunden ohne Essen und Trinken ausgehalten? Nun, heute halten wir es mühelos zwölf Stunden ohne Essen und Trinken aus und genießen die Freiheit, nur mit einer Wasserflasche ausgerüstet durch die Wildnis zu streifen und unterwegs auf keine Futterkrippe mehr angewiesen zu sein, und die Zeit, die man für eine bessere Verwendung gewinnt. Und um die Dorffeste machen wir mittlerweile einen großen Bogen.

      Leider geht das nicht ganz ohne Wermutstropfen ab. Wir sind früher gerne mit Radlergruppen mitgefahren und haben mit ihnen auch viele tolle gemeinsame Erlebnisse gehabt. Freilich könnten wir uns auch heute jederzeit einer solchen Gruppe anschließen, aber wenn ich in den Ausschreibungen lese, dass die für 60 Kilometer satte acht Stunden veranschlagen und dazwischen noch eine zweistündige Einkehr planen, dann weiß ich, dass das sportliche Erlebnis dabei nicht im Vordergrund steht, und dann entscheide ich mich doch lieber dafür, mit meiner Frau allein loszuzuckeln, die 60 Kilometer in drei Stunden abzuwickeln, mittags wieder zu Hause zu sein, auf dem Balkon ein fürstliches Frühstück zu zelebrieren und dann den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung zu haben. Ja, es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Zeit man gewinnen kann, wenn man die nicht mit ständiger Nahrungsaufnahme verplempert. Leider ist es aber schwierig, Menschen zu finden, die sich so einen Tagesrhythmus zumuten wollen, und ich würde auch jedem, der nicht ketokonditioniert ist, davon abraten, denn nichts ist schlimmer als ein saftiger Hungerast mitten in der Pampa.

      Noch gravierender aber sind die Erfahrungen mit den diversen Geburtstagspartys. Da biegen sich die Tafeln unter den raffiniertesten Delikatessen (meistens natürlich Kohlenhydratbomben), und wenn man da nicht anständig zulangt, riskiert man, nie wieder eingeladen zu werden. Haben wir oft genug erlebt, tut uns aber nicht leid; wirkliche Freunde akzeptieren auch, wenn einem die Gesundheit vorgeht. Andererseits könnte ich mir meinen eigenen Geburtstag sehr schön mit ein paar wenigen guten Freunden, einer Kanne Kaffee, etwas (selbstgemachter) Musik, ein paar lustigen Spielen oder einfach nur einer netten, anregenden Unterhaltung, vielleicht auch einem Brainstorming für künftige gemeinsame Erlebnisse, vorstellen. Auch gegen einen gemeinsamen autofreien Ausflug hätte ich nichts einzuwenden. Mit meiner Frau zusammen klappt das super, aber Menschen zu finden, die bereit sind, für zwei Tassen Kaffee aus dem Haus zu gehen, ist schwierig.

      Aber wenn wir einmal die Vor- und Nachteile gegeneinander aufrechnen, dann bereuen wir unsere Entscheidung keine Minute lang und würden uns jederzeit wieder für diesen Lebensstil entscheiden. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja irgendwann (vielleicht sogar schon morgen?) ein paar Menschen, die den gleichen Lebensstil pflegen und auch auf der Suche nach Anschluss sind. Eigentlich haben wir ja noch gar nicht richtig gesucht, sind wir doch schon auf etliche Menschen gestoßen, die eine Ernährungsweise, die wir als LCHF bezeichnen, völlig normal finden, ohne ein Aufhebens darum zu machen. Ressourcen dürften also durchaus vorhanden sein, man muss sich nur mal auf die Socken machen. Es reicht eben nicht aus, nur seinen Stoffwechsel und sein Seelenleben auf die Reihe zu bringen, irgendwann kommt man auch dazu, sein ganzes Umfeld ausmisten zu müssen. Aber das Gefühl, wieder richtig durchatmen zu können, wenn man sich von dem ganzen Ballast befreit hat, ist es das wert.

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        Gnubbel 22. Mai 2025

        Zum besseren Verständnis: Natürlich ist es nicht empfehlenswert, zwölf Stunden lang kein Wasser zu sich zu nehmen, und das praktizieren wir auch nicht. Aber das, was man landläufig unter „Trinken“ versteht, hat damit nur noch wenig zu tun.

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