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Entzündungen durch abgebautes Körperfett? – Leserfrage

Kann angesammeltes Körperfett Omega-6 speichern und durch Abnahme Entzündungen auslösen?

Leserfrage: Kann angesammeltes Körperfett Omega-6 speichern und durch Abnahme Entzündungen auslösen?

Hallo Karsten! Vielen Dank für deine spannende Frage in unserer LCHF-Community. Als Leserfrage greifen wir das Thema auf: „Kann angesammeltes Körperfett Omega-6 speichern und durch Abnahme Entzündungen hervorrufen?“ Ja, das kann tatsächlich passieren – und es hat viel mit deiner Ernährung zu tun. In diesem Beitrag erkläre ich dir alles Schritt für Schritt, einfach und verständlich. Wir verbinden es mit der LCHF-Ernährung (Low-Carb-High-Fat), die dir helfen kann, solche Probleme zu vermeiden oder zu mildern. Lass uns eintauchen!

Was ist Omega-6 und warum lagert es sich in deinem Körperfett ein?

Kann angesammeltes Körperfett Omega-6 speichern und durch Abnahme Entzündungen auslösen?

Kann angesammeltes Körperfett Omega-6 speichern und durch Abnahme Entzündungen auslösen?

Omega-6-Fettsäuren sind essenzielle Fette, die dein Körper nicht selbst herstellen kann. Du nimmst sie über die Nahrung auf, z. B. aus Pflanzenölen wie Sonnenblumen-, Soja- oder Maisöl. Bekannte Vertreter sind Linolsäure (LA) und Arachidonsäure (ARA). Diese Fette sind wichtig für Zellmembranen und Hormone, aber in Übermaßen wirken sie entzündungsfördernd. Dein Körperfett dient als Speicher für überschüssige Energie. Wenn du mehr Energie zu dir nimmst, als du verbrauchst, lagert dein Körper Fettsäuren als Triglyceride in den Fettzellen ein. Besonders in westlichen Ernährungen, die Omega-6-reich sind, kann bis zu 30 % deines gespeicherten Fetts aus Omega-6 bestehen. Das passiert über Transportproteine, die die Fette in die Zellen schleusen.

Warum ist das problematisch? Omega-6 wird zu pro-inflammatorischen Botenstoffen umgewandelt, die leichte Entzündungen im Fettgewebe fördern – eine Art „stille Entzündung“. Bei der LCHF Ernährung reduzierst du Omega-6-Quellen und setzt auf gesunde Fette wie aus Avocados oder Nüssen, was das Speicherproblem mindert.

Das Omega-6/Omega-3-Verhältnis: Warum es für deine Gesundheit und das Körperfett entscheidend ist

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-6 (pro-inflammatorisch) und Omega-3 (anti-inflammatorisch) ist der Schlüssel zu deiner Gesundheit. Ideal liegt es bei unter 4:1, aber in typischen Diäten beträgt es oft 20:1 oder mehr. Zu viel Omega-6 blockiert die positiven Effekte von Omega-3 aus Fisch oder Leinsamen.
In deinem Körperfett spiegelt sich deine Ernährung wider: ein hoher Omega-6-Anteil führt zu chronischen Entzündungen, die mit Übergewicht, Diabetes oder Herzkrankheiten einhergehen. Bei LCHF verbesserst du dieses Verhältnis automatisch, da du kohlenhydratreiche, Omega-6-haltige Lebensmittel wie verarbeitete Öle meidest und stattdessen auf fettreiche, Omega-3-reiche Quellen setzt.
Tipp: Ergänze mit Fisch- oder Algenöl, um dein Fettgewebe langfristig „umzuprogrammieren“.

Wie kommt es zu Entzündungen beim Abbau von Körperfett?

Wenn du abnimmst – durch Kaloriendefizit oder Fasten – aktiviert dein Körper die Lipolyse: Bestimmte Enzyme zerlegen die Triglyceride in freie Fettsäuren (FFAs) und Glycerin. Diese FFAs gelangen ins Blut und dienen als Energiequelle.
Hier wird es nun richtig interessant: Gespeichertes Omega-6 wird freigesetzt und kann Entzündungen anheizen. Es wandelt sich in Eicosanoide um, die Makrophagen aktivieren und Zytokine wie TNF-α oder IL-6 produzieren – typische Entzündungsmarker. Bei adipösen Menschen, deren Fettgewebe schon entzündet ist, kann das zu einem vorübergehenden  sogenannten „Flare-up“ führen: Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder erhöhte CRP-Werte sind Symptome .
Studien zeigen, dass beim Gewichtsverlust Cortisol und Entzündungsmarker kurzfristig steigen können, bevor sie sinken. Ein hohes Omega-6/Omega-3-Verhältnis verstärkt das. Aber: Langfristig profitiert dein Körper von der Abnahme, da chronische Entzündungen abnehmen.
Bei LCHF-Abnahme ist das Risiko geringer, da die Ernährung entzündungshemmend wirkt und den Fettabbau sanft unterstützt – ohne Blutzuckerspitzen, die Entzündungen fördern.

Risiken und wie du Entzündungen beim Abnehmen vermeidest

Mögliche Risiken: Die freigesetzten FFAs können zu Lipotoxizität führen, wo Leber und Muskeln überlastet werden, was Insulinresistenz oder metabolische Störungen verstärkt. Nach Operationen kann es zu starken Entzündungsspitzen kommen.

Die gute Nachricht: Du kannst das minimieren!

  • Langsame Abnahme: Ziel 0,5–1 kg pro Woche, um plötzliche FFA-Freisetzung zu vermeiden.
  • Omega-3 ergänzen: 1–2 g EPA/DHA täglich dämpft Entzündungen.
  • Anti-inflammatorische Ernährung: Wechsle zu LCHF mit Fokus auf Avocados, Nüssen, fettem Fisch, Weidefleisch und Gemüse. Vermeide Omega-6-reiche Öle.
  • Bewegung integrieren: Ausdauertraining verbrennt FFAs effizient und reduziert Entzündungen.
  • Marker überwachen: Lass bei Bedarf CRP oder andere Werte (wie Blutsenkungsgeschwindigkeit oder Leukozyten)  checken.

In der LCHF-Welt hilft Ketose, Entzündungen zu senken, da dein Körper Fette effizient nutzt und das Omega-Verhältnis optimiert.

Vorteile der Abnahme trotz Omega-6-Speicherung im Körperfett

Trotz temporärer Risiken überwiegen die Vorteile: Abnehmen reduziert chronische Entzündungen im Fettgewebe, verbessert Insulinsensitivität und senkt das Risiko für Diabetes oder Herzkrankheiten. Dein Körper eliminiert gespeichertes Omega-6 schrittweise, besonders bei der Ernährungsumstellung.
Bei LCHF profitierst du doppelt: Die fettreiche Ernährung fördert sanften Fettabbau und balanciert deine Fettsäuren. Viele unserer Leser berichten von mehr Energie und weniger Entzündungen nach der Umstellung.

Fazit: Nimm deine Gesundheit in die Hand mit LCHF

Zusammengefasst: Ja, Körperfett speichert Omega-6, und beim Abnehmen kann das Entzündungen fördern – aber mit der richtigen Strategie minimierst du das. Wechsle zu LCHF, ergänze Omega-3 und nimm langsam ab. So wirst du nicht nur schlanker, sondern auch entzündungsfreier.
Karsten, ich hoffe, dass nun für dich alle Unklarheiten behoben sind.
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HaftungsausschlussDieser Beitrag ersetzt keinen medizinischen Rat. Bei gesundheitlichen Problemen konsultiere bitte einen Arzt.

Relevante Quellen für den Beitrag: Entzündungen durch abgebautes Körperfett?

Hier eine zusammenhängende Auflistung der relevanten wissenschaftlichen Quellen:
Die Speicherung von Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA) und Arachidonsäure (AA) im Fettgewebe wird in der Studie *„Omega-3 fatty acids in obesity and metabolic syndrome: a mechanistic update“* (PubMed, 2018) bestätigt, wonach bis zu 30 % des Körperfetts aus Omega-6 bestehen können, was chronische Entzündungen fördert. Ähnlich beschreibt *„Omega-6 and omega-3 fatty acids: Endocannabinoids, genetics and obesity“* (OCL Journal, 2020), dass ein hoher Omega-6-Anteil in der Ernährung direkt in die Fettzellen eingelagert wird und Insulinresistenz sowie Adipositas begünstigt. Das kritische Omega-6/Omega-3-Verhältnis wird in *„An Increase in the Omega-6/Omega-3 Fatty Acid Ratio Increases the Risk for Obesity“* (PMC, 2016) mit einem Idealwert unter 4:1 benannt – westliche Ernährungen erreichen jedoch oft 20:1, was entzündliche Prozesse im Fettgewebe verstärkt und langfristig durch Gewichtsverlust reduziert werden kann. Dies wird ergänzt durch *„Importance of maintaining a low omega–6/omega–3 ratio for reducing inflammation“* (Open Heart, 2018), das zeigt, dass eine Supplementierung mit 1–2 g EPA/DHA täglich Zytokine wie IL-6 und TNF-α senkt und das Fettgewebe „umprogrammiert“.
Beim Fettabbau durch Lipolyse werden gespeicherte Fettsäuren freigesetzt, was entzündliche Reaktionen auslösen kann: *„Biochemistry, Lipolysis“* (NCBI, 2023) erklärt, wie Triglyceride in freie Fettsäuren (FFAs) und Glycerin zerlegt werden, wobei überschüssige Omega-6-haltige FFAs zu Lipotoxizität und Aktivierung von Entzündungsbotenstoffen führen können. Dies wird durch *„Proinflammatory cytokines IL-6 and TNF-α and the development of inflammation in obese subjects“* (PMC, 2015) untermauert, das beschreibt, wie FFAs aus Adipozyten Makrophagen aktivieren und Zytokine wie TNF-α und IL-6 freisetzen – ein Mechanismus, der bei Adipositas zu „stillen Entzündungen“ führt.
Ein vorübergehender Entzündungsanstieg („Flare-up“) beim Abnehmen wird in *„Weight loss is a critical factor to reduce inflammation“* (PubMed, 2018) dokumentiert: Bei adipösen Personen können CRP-Werte und andere Marker kurzfristig steigen, bevor sie langfristig sinken – besonders bei schnellem Gewichtsverlust. Dies bestätigt auch *„The immune remodel: Weight loss-mediated inflammatory changes to obesity“* (PMC, 2020), das temporäre Erhöhungen von IL-8 und TNF-α beschreibt, die durch langsame Abnahme (0,5–1 kg/Woche), Omega-3-Zufuhr und Bewegung minimiert werden können.
Die Vorteile einer **LCHF-Ernährung** werden in *„Low-carbohydrate diet enriched with omega-3 and omega-9 fatty acids modulates inflammation…“* (ScienceDirect, 2025) hervorgehoben: Eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung mit Omega-3-reichen Quellen senkt das Omega-6/Omega-3-Verhältnis, reduziert Zytokine und fördert einen sanften, entzündungshemmenden Fettabbau – im Gegensatz zu konventionellen Diäten. Ergänzend zeigt *„Reduced Dietary Omega-6 to Omega-3 Fatty Acid Ratio…“* (PLOS One, 2014), dass ein niedriges Omega-6/3-Verhältnis in LCHF vor Fettleberentzündung schützt und die Insulinsensitivität verbessert.

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4 COMMENTS
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    Gnubbel 23. November 2025

    Danke, liebe Margret, für den entscheidenden Hinweis! 🙂 Jetzt weiß ich also, warum meine Entzündungswerte trotz üppigem Bauchfett im Keller sind: Das Fett ist gar nicht der Bösewicht, als den es uns die Ärzte immer wieder hinstellen. Logisch, die Fettzellen sind unser größtes Speicherorgan, und ich kann mir bildhaft vorstellen, was in dem Fett von so manchem treuen Pharmakunden noch so alles gespeichert ist. Ich schätze mal, wenn der gerade straff am Abnehmen ist und die eingelagerten Medikamentenreste mit abgehen, dürfte er womöglich sein blaues Wunder erleben. In Bezug auf die Massentierhaltung hat sich das ja schon herumgesprochen, aber dass wir Menschen genauso davon betroffen sind, scheint kaum jemanden zu interessieren. Da sagen die Ärzte lieber, dass das Bauchfett ganz doll böse ist und dass jeder, der ein paar Pfunde zu viel hinter dem Nabel verbirgt, auf einem Pulverfass sitzt. Aber dass sie selbst mit den ach so gesunden Speiseöle hausieren gehen, die vor Omega-6-Fettsäuren nur so strotzen (https://www.strunz.com/news/sonnenblumenoel-und-co-bitte-meiden.html – nebenbei gesagt, ich wette, wenn sich die Kontrollgruppe ausschließlich von gesättigten Fetten ernährt hätte, wären die Ergebnisse noch eindeutiger ausgefallen), und dass dann – gerade beim Abnehmen! – Entzündungen vorprogrammiert sind, das kriegen sie nicht auf einen Teller. Wer sagt es ihnen?

    Man sollte eben nicht alles unhinterfragt glauben, was einem die Götter in Weiß so erzählen. „80% der deutschen Ärzte sind vom globalen Wissenspool abgeschnitten“, kann man beim Strunz nachlesen (https://www.strunz.com/news/nobelpreis-interessiert-uns-nicht.html). Und auch viele Wissenschaftler würden so manchen Aha-Effekt erleben, wenn sie die Elefantenherden in ihren Räumen zur Kenntnis nehmen oder wenigstens mal über ihren Tellerrand schauen würden. Da aber das Kerngeschäft der Medizin nicht die Heilung, sondern die Behandlung ist, müssen wir, wenn wir Heilung erfahren wollen, zwangsläufig selbst die Verantwortung in die Hand nehmen. Aber ich gehe mal davon aus, dass die meisten, die irgendwann in diesem Blog aufgeschlagen sind, auch dazu bereit sind, und es tut gut, ihnen bei der Erlangung des dazugehörigen Wissens helfen zu können.

    Zum Thema Omega-3 hatte ich übrigens unter https://lchf-deutschland.de/antientzuendliche-ernaehrung-was-genau-ist-das-leserfrage/#comment-16715 schon mal etwas geschrieben, das ist ja, wie wir nun wissen, gerade beim Volkssport Abnehmen essenziell.

    • Avatar
      Gnubbel 23. November 2025

      Wenn man das mal zu Ende denkt, dann ist das Bauchfett nur das Pulverfass, das noch niemandem etwas tut. Erst mit dem Abnehmen hält man die Lunte dran, dann überschwemmt das ganze angesammelte Zeug das Blut. Ich glaube, das muss ich erstmal sacken lassen.

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