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Das LCHF Alphabet: S wie Stress 

Das LCHF Alphabet S wie Stress

Das LCHF Alphabet: S wie Stress 

S wie Stress – das heutige Thema in unserem LCHF-Alphabet:

Zeitdruck, Streit in der Familie, gesundheitliche Sorgen – Stress ist allgegenwärtig. Laut einer Umfrage fühlen sich fast 50% der Deutschen zunehmend gestresst. (1) Auch zu viele Termine, der eigene Anspruch an sich selbst und die ständige Erreichbarkeit machen einem Großteil zu schaffen. (2) Selbst vor Jugendlichen und sogar Kindern macht dauerhafter Stress nicht Halt. (3) (4) Mit schlimmen Folgen. 

Doch was passiert genau bei Stress im Körper, und wie kannst du Stress besser bewältigen?

 

Das LCHF Alphabet S wie Stress

Das LCHF Alphabet S wie Stress

S wie Stress – Das LCHF Alphabet: So beeinflusst Stress dein Wohlbefinden

Was ist Stress? 

Stress ist eine physische und psychische Reaktion eines Menschen auf belastende Reize. Evolutionsbedingt reagiert der Organismus auf Anforderungen und Bedrohungen. Vor Millionen von Jahren war das z.B. der Mammutangriff. Heute können das Belastungen, Anstrengungen und Ärgernisse sein, denen wir ausgesetzt sind. Dabei gibt es zwei Arten. Herausfordernden (Eustress) und destruktiven Stress, der auf Dauer krank macht (Distress). 

Stress an sich ist eine natürliche, körperliche Reaktion, die den Körper bei Gefahr in einen Alarmzustand versetzt und ihn so auf einen anstehenden Kampf oder eine Flucht vorbereiten soll. Mammutjagen eben. Oder vor dem Säbelzahntiger wegrennen. 

Heute sind es eher psychische Belastungen, die die körperliche Stress-Reaktion auslösen. Da Wegrennen oder Kämpfen in dem Falle nicht sonderlich hilfreich sind, bleibt der Stresspegel im Körper dauerhaft erhöht. Kampf und Flucht sind also keine adäquaten Strategien mehr im Umgang mit Stress! Da uns die Regenerationsphasen zwischen den Phasen erhöhter Stressbelastung fehlen, kann das ernsthafte, gesundheitliche Folgen haben. 

 

Wie reagiert der Körper? 

Reagiert der Körper auf mögliche Stressoren, gerät das Gehirn in Alarmbereitschaft. Das Nebennierenmark schüttet die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin aus. Kreislauf und Atmung werden angekurbelt, um den Körper maximal mit Sauerstoff zu versorgen. Auch die Muskeln bekommen vermehrt Sauerstoff und Energie über den Blutkreislauf. Die Bronchien erweitern sich, Atmung und Herzschlag beschleunigen sich. 

Hält der Stress weiter an, wird das Stresshormon Cortisol in der Nebennierenrinde ausgeschüttet. Der Blutzuckerspiegel steigt, um mehr Energie bereitzustellen. Blutdruck und Puls steigen an, die Verdauung wird gehemmt.  

Das ist gut in Gefahrensituationen oder im Sport. Doch wenn der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht ist, ist das nachteilig für den Körper. Bei chronischer Belastung schwächt er das Immunsystem, erhöht dauerhaft den Blutdruck und die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt. Weil der Säureschutz der Magenschleimhaut verloren geht, haben Stressgeplagte dann häufig Bauchschmerzen. Auch Entzündungen, Angstzustände, Schlafstörungen und Müdigkeit treten unter dauerhaftem Stress häufiger auf und schwächen den Körper nachhaltig. 

 

Dauerstress macht also krank 

Und das nicht nur Erwachsene. Laut Statista gaben auch rund 25% der Kinder an, oft oder sehr oft unter Stress zu leiden. Das ist mehr als besorgniserregend! (5) 

 

Was löst Stress aus? 

Stress ist eine ganz subjektive Wahrnehmung und entsteht, wenn ein Ungleichgewicht zwischen Bewältigungsmöglichkeiten und Anforderungen empfunden wird. Das kann natürlich von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein.

Häufige Stressoren sind:
• Zeitdruck und Überforderung
• Soziale Konflikte und Konkurrenz
• Körperliche Belastungen wie Schmerzen oder Schlafmangel
• Emotionale Belastungen wie Isolation oder Ängste

 

Wie äußert sich Stress? 

Stress zeigt sich in unterschiedlicher Art und Weise. Auch das ist ganz individuell, von Mensch zu Mensch verschieden und hängt u.a. vom “Stresstyp” ab. Es ist ganz unterschiedlich, wie Menschen emotional reagieren. Die einen werden nervös, temperamentvoll oder unbeherrscht. Andere ziehen sich eher zurück, sind passiv, defensiv, traurig oder geschockt. 

Grundsätzlich lassen sich vier Ebenen einteilen, auf denen sich Stressreaktionen bemerkbar machen können:

Gedanken: Konzentrationsprobleme, Grübeln
Emotionen: Nervosität, Reizbarkeit
Verhalten: Rückzug, Unruhe
Körperlich: Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen

Stress zeigt sich also nicht nur in unseren Gedanken, auch körperlich ist er spürbar. Er macht sich häufig auch in Form von Rückenschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Herzrasen oder schlechtem Schlaf bemerkbar. 

 

S wie Stress: Doch was tun? 

Schalte deinen Stress aus

Schalte deinen Stress aus

 

 

Wir haben ein paar STRATEGIEN DER STRESSBEWÄLTIGUNG für dich zusammengetragen 

    • Gehe aus der Situation heraus / verlasse das Problem 
    • Sprich Konflikte offen an 
    • Arbeite an deinem Zeitmanagement 
    • Optimiere deine Arbeitsabläufe 
    • Suche dir Unterstützung  
    • Lerne “Nein” zu sagen  
    • Reduziere, was dich stresst 
    • Mache dir deine Einstellungen und Glaubenssätze bewusst 
    • Ändere deine Einstellung 
    • Untersuche deine inneren Antreiber  
    • Überprüfe deine Anspruchshaltung 
    • Genieße 
    • Sei achtsam 
    • Bewege dich 
    • Entspanne 
    • Höre Musik 
    • Tanze 
    • Meditiere 
    • Gönn dir eine Massage oder einen Saunagang 
    • Genieße bewusst Stille 
    • Gehe Waldbaden 
    • Verreise 
    • Pflege deine sozialen Kontakte 
    • Nimm dir Zeit für ein Hobby 
    • Achte auf deinen Magnesium- und Vitamin B-Haushalt 
    • Genieße Wohlfühldüfte z.B ähterische Öle 
    • Sorge für eine gute Schlafhygiene 
    • Ernähre dich wohlformuliert und nährstoffreich
    • Iss stressreduzierende Lebensmittel z.B. Vanille, Rosmarin

 

S wie Stress – Bewusst damit umgehen

Stress gehört zum Leben, aber eine bewusste Lebensweise kann helfen, negativen Stress abzubauen. In Kombination mit gezielten Entspannungstechniken kannst du dein Stresslevel effektiv senken und mehr Gelassenheit in den Alltag bringen.

 

Text: Anja Hess und Heike Schulz

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  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73943/umfrage/empfinden-von-stress-in-bestimmten-bereichen-der-situationen/ 
  2. https://de.statista.com/infografik/6196/stress-verbreitung-in-deutschland/ 
  3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1437/umfrage/reaktionen-von-kindern-auf-schulstress/ 
  4. https://de.statista.com/infografik/12245/schulstress-fuehrt-zu-gesundheitsproblemen/ 
  5. https://de.statista.com/themen/236/stress/#topicHeader__wrapper 

 

 Bilder: pixabay

heike.schulz@lchf-deutschland.de

Ganzheitlicher Gesundheits- und Ernährungscoach Low Carb – LCHF – Keto - Lifestyle, Physiotherapeutin, Fachlehrerin für Kindergesundheit

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6 COMMENTS
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    Gnubbel 18. Mai 2025

    Leider hat der Dauerstress, um den es hier vorrangig geht, noch eine weitere ganz unangenehme Folge. Ein entscheidender Überlebensvorteil aller Lebewesen ist nämlich deren Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Umweltbedingungen. Und deshalb hat unser Gehirn auch gelernt, sich an Dauerstress anzupassen. In Bezug auf das Stresshormon Cortisol kam das ja schon zur Sprache. Das Problem dabei ist aber, dass sich das Gehirn auch an den fortwährenden Cortisolbeschuss anpassen kann, was dazu führt, dass das Cortisol zunehmend seine Wirkung verliert und damit seine Hauptaufgabe im Gehirn, nämlich die Stressreaktion und damit seine eigene Produktion zu beenden, nicht mehr erfüllen kann. Es wird also immer weiter fröhlich Cortisol ausgeschüttet und der Körper mit Glukose überschwemmt. Freilich versucht nun das Gehirn dagegenzusteuern, indem es die Insulinausschüttung erhöht, aber bei diesem Wettrennen zwischen Cortisol und Insulin geht das Cortisol regelmäßig als Sieger vom Platz, und das bedeutet: Diabetes – die Geißel der modernen Zivilisation!

    Halten wir fest: Diabetes wird nicht durch Übergewicht verursacht, wie uns die „Experten“ immer wieder glauben machen wollen, sondern durch anhaltenden toxischen Stress. Demzufolge dürfen wir, wenn wir das Problem an der Wurzel packen wollen, uns nicht an dem Körpergewicht abarbeiten und uns eine Hungerkur nach der anderen zumuten, sondern müssen uns mit unseren Stressoren auseinandersetzen, die uns das Übel in Wahrheit eingebrockt haben. Und das wiederum sollten wir angehen, noch bevor wir in der Cortisolfalle festhängen, denn diesen Teufelskreis aufzubrechen, ist eine Aufgabe, die die wenigsten Diabetiker schaffen.

    Leider ist es aber gar nicht so einfach, unsere Stressoren zu finden, wenn wir von der Mutterbrust an in einer Umgebung aufgewachsen sind, die unmenschlichen Leistungsdruck und existenzielle Unsicherheit bereits als normal empfindet. Aber es ist der einzige Weg, um die Katastrophe, die immer bedrohlichere Ausmaße annimmt, abzuwenden. Es ist also auch nach meiner eigenen Erfahrung nicht damit getan, dass wir die Stresssymptome bekämpfen, damit kriegen wir das Übel nicht aus der Welt. Wir müssen an unseren gesamten Lebensstil gehen und jedes einzelne Element davon, also unseren gesamten Tagesablauf inklusive Nachtschlaf, konsequent auf den Prüfstand stellen. Dazu habe ich, weil mir dieses Thema wirklich eine Herzensangelegenheit ist, bereits einen ausführlichen Text verfasst, in dem viele wissenschaftliche Forschungsergebnisse, aber auch jede Menge eigene Erfahrungen eingeflossen sind und der (ich hoffe, ich darf das verraten) demnächst hier erscheinen wird. Ich freue mich drauf.

    • Avatar
      Gnubbel 19. Mai 2025

      Gerade ist mir noch ein Satz ins Auge gesprungen: „Genieße bewusst Stille.“ Ja, Lärm ist ein nicht zu unterschätzender Stressor, den offenbar die wenigsten auf dem Schirm haben, so inflationär, wie sie diesem ihr Umfeld beglücken. Leider habe ich die Studie nicht zur Hand, in der festgestellt wurde, dass Menschen, die an verkehrsreichen Straßen wohnen, überdurchschnittlich oft unter Stressfolgen wie dem metabolischen Syndrom, psychischen Erkrankungen und sogar Krebs leiden. Aber ich denke, das dürfte auch ohne die Wiedergabe verbriefter Evidenz logisch nachvollziehbar sein.

      Kurt Tucholsky hatte bereits vor über einem Jahrhundert seinen Kaspar Hauser sagen lassen: „Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem zu essen und zu trinken zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören.“ Dabei kannte er damals vermutlich noch keine Rasenmäher oder Laubbläser. Ich habe mir sogar bescheinigen lassen, dass es etliche Autokäufer gibt, die sich bewusst Fahrzeuge mit einem „Sound zum Niederknien“ aussuchen – nach dem Motto: Jetzt komme ich! Dass die Umgebung von solch einer Lärmentwicklung nicht gerade angetan ist, scheint außerhalb ihres Vorstellungsvermögens zu liegen. Aber wer will sich darüber beschweren: der, der jetzt gleich seinen Rasenmäher anschmeißen wird? Ich habe als Jugendlicher noch den Umgang mit der Sense gelernt; ist viel einfacher, als man denkt, und die Lärmentwicklung ist gleich null. Hat aber zwei gravierende Nachteile: Zum einen sind die Grashalme nachher nicht genau gleich lang, und zum anderen hört keiner, wie fleißig man ist.

      Es nützt nichts: Wenn man Stille genießen will, bleiben außerhalb von Waldbaden nicht mehr viele Optionen. Wohl dem, der es bis zum nächsten Wäldchen nicht weit hat und dieses ohne zusätzliche Lärmentwicklung bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann. Und wenn er dann noch das Glück hat, dass nicht gerade ein Hubschrauber über seinen Kopf hinwegknattert, der gerade einen abtransportiert, der sich mit seinem Boliden in einen Unfall hineingestresst hat, dann hat er gute Chancen, sich mal kurzzeitig von der Lärmglocke der Zivilisation zu erholen.

      Allerdings hat die Sache einen Haken: Wer nimmt sich denn noch die Zeit dafür? Man hat ja so viel zu erledigen … 😉

      • Margret Ache
        Margret Ache 19. Mai 2025

        So wahre Worte, herzlichen Dank.
        Zum Glück gehöre ich selbst zu den Gesegneten, die in der Stille wohnen dürfen. Allerdings kenne ich einige Menschen, die das nicht aushalten…

        • Avatar
          Gnubbel 19. Mai 2025

          Mit der Stille ist es wie mit dem Nichtstun: Auch Stress kann süchtig machen, und dann hängt man wie der Junkie an der Nadel und hechelt nach dem nächsten Kick. Man weiß zwar, dass die Droge einen irgendwann umbringt, kann aber nicht mehr von ihr lassen. Das Typische an einer Sucht ist leider, dass der Süchtige nicht darauf ansprechbar ist, weil er felsenfest überzeugt ist, dass er kein Problem hat. Bei einem Alkoholiker ist die Sache ziemlich klar, den schickt man in den Entzug. Aber bei einem „Stressoholiker“ sieht man kaum einen Handlungsbedarf, der wird eher noch als nachahmenswertes Beispiel gehandelt. Ich hatte so einen „Macher“ in der näheren Verwandtschaft und durfte dessen Siechtum bis zum grausamen Ende mitverfolgen (der hatte, so zynisch es klingt, nicht wie so viele andere das Glück, von einem Herzinfarkt abgeräumt zu werden, der musste den Kelch bis zur bitteren Neige auskosten). Und letztendlich waren es dann wieder die Gene. Da beschleicht einen mitunter schon ein flaues Gefühl der Ohnmacht.

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