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Neuer Forschungsbericht über gesättigte Fette und Herzkrankheiten: Was bedeutet das für Sie?
von Dr. Bret Scher
Eine kürzlich veröffentlichte Cochrane-Review-Studie (1) zeigt eine geringe Reduzierung von kardiovaskulären Vorfällen bei reduzierter Aufnahme von gesättigten Fetten. Wie wir in unserem Leitfaden über gesättigte Fettsäuren (2) angemerkt haben, sind nur wenige Themen in der Ernährung so umstritten wie gesättigte Fettsäuren, bei denen Wissenschaft und Emotionen auf beiden Seiten des Disputes hochkochen.
Was macht diese Analyse anders? Zum einen stützt sie sich nicht auf qualitativ schlechte Beobachtungsstudien aus der Ernährungsepidemiologie. Stattdessen wurde eine Meta-Analyse von 15 randomisierten kontrollierten Studien durchgeführt. Dabei handelt es sich um die qualitativ hochwertigste Evidenz, die auf unserer Überprüfung der wissenschaftlichen Studien (3) basiert.
Was ist nicht neu? Die Studien. Die eingeschlossenen RCTs wurden von 1966 bis 2006 veröffentlicht, d. h., es wurden keine Daten aus den letzten 14 Jahren in die Analyse einbezogen.
Wie üblich, ignoriert die Studie leider die Tatsache, dass Lebensmittel, die gesättigte Fette enthalten, nicht alle gleich sind. Kamen die gesättigten Fette aus Fleisch oder Milchprodukten? Oder kamen sie aus Kuchen, Keksen und anderen Backwaren, die gesättigte Fette, Transfette und Zucker kombinieren? Diese Analyse ist nicht in der Lage, uns diese Information zu geben, was praktisch gesehen ein sehr wichtiger Punkt ist.
Trotzdem war diese Arbeit sehr umfangreich mit zahlreichen unterschiedlichen Auswertungen der eingeschlossenen Studien. Sie fanden heraus, dass eine geringere Aufnahme von gesättigten Fetten im Vergleich zu einer höheren Aufnahme assoziiert war mit:
- Geringem Rückgang der kombinierten kardiovaskulären Vorfälle
- Kein Unterschied bei kardiovaskulären Todesfällen
- Kein Unterschied bei der Gesamtsterblichkeitsrate
Interessanterweise waren neun der 12 Studien, die in die Analyse der verminderten kardiovaskulären Vorfälle einbezogen wurden, negativ, d. h. es gab keinen Unterschied bei den kardialen Vorfällen zwischen der Gruppe mit niedrigem und der Gruppe mit hohem Fettgehalt. Das bedeutet, dass es nur drei Studien gab, die einen Unterschied zeigten.
Doch die Kombination aller 12 Studien zeigte einen kleinen statistischen Unterschied. Das ist im Grunde der ganze Grund für Meta-Analysen: um Veränderungen zu entdecken, die so klein sind, dass man eine viel größere Gruppe auswählen muss.
Interessant ist es aber, die positiven Studien genauer zu betrachten. Die STARS-Studie nahm nur 24 Personen in jeden Studienarm auf und zeigte einen Unterschied in der Arterienverengung von 0,2 mm und eine Reduktion der kardialen Vorfälle.
Die Oslo-Diät-Herz-Studie verwendete eine Interventionsdiät mit 45 % Kohlenhydraten, 8,5 % gesättigten Fettsäuren und 20 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren, führte aber die Kontrolldiät nicht auf, sodass wir keine Ahnung haben, was die Probanden aßen. Sie zeigte eine Verringerung der Herzinfarkte, aber nicht der Gesamtsterblichkeit.
Die dritte Studie war eine Studie, deren primäres Ergebnis die diabetische Retinopathie war, mit kardiovaskulären Vorfällen als nicht spezifiziertem sekundären Resultat. Die Kontrolldiät bestand zu 50 % aus Kohlenhydraten und zu 35 % aus gesättigten Fetten, während die Interventionsdiät 45 % Kohlenhydrate und 40 % Gesamtfett enthielt, wovon ein Drittel das Omega-6-Fett Linolsäure war.
Alle anderen neun Studien zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen.
Doch hier ist das, was am Cochrane-Bericht am verwirrendsten ist: Eine separate Analyse der Studien mit einem geringen Risiko einer summarischen Verzerrung ergab keinen signifikanten Unterschied bei den kardiovaskulären Erkrankungen. Als sie also die Studienqualität kontrollierten, wurde der Nutzen im Grunde genommen zunichte gemacht.
Dies ist besorgniserregend, da es zeigt, dass auch bei RCTs Probleme mit Verzerrungen im Studiendesign und in der Berichterstattung auftreten können.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass der Nutzen am ehesten mit einem Unterschied im Cholesterinspiegel zwischen den Gruppen verbunden zu sein scheint. Das bedeutet, dass eine höhere Zufuhr von gesättigten Fettsäuren bei fehlenden Veränderungen des Cholesterinspiegels wahrscheinlich keinen bedeutenden Unterschied zeigte.
Wenn wir die Daten genauer betrachten, werden die Nuancen immer wichtiger.
Dies sind die wichtigsten Schlussfolgerungen, wie ich sie sehe:
Der Vergleich einer kohlenhydratreichen Diät mit wenig gesättigten Fetten mit einer kohlenhydratreichen Diät mit einem höheren Anteil an gesättigten Fetten zeigt:
- Eine geringe Reduktion von kardialen Vorfällen, die verschwindet, wenn die Studienqualität kontrolliert wird
- Kein Unterschied bei kardiovaskulären Vorfällen oder Todesfällen aller Art
- Mit der Einschränkung, dass wir keine Ahnung haben, woher die gesättigten Fette kamen
- Da die Unterschiede mit dem Cholesterinspiegel zusammenzuhängen scheinen, können wir daraus schließen:
- Eine kohlenhydratreiche, fettreiche Ernährung ohne Erhöhung des Cholesterinspiegels ist wahrscheinlich nicht mit einem geringfügig erhöhten Risiko verbunden.
Bei allen Diäten handelte es sich um eine Kombination aus fettreicher und kohlenhydratreicher Ernährung. Es hat sich gezeigt, dass diese Diäten zu einem Anstieg der kleinen, dichten LDL-Partikel sowie der oxidierten LDL-Partikel führen. Würden die gleichen Ergebnisse auch für eine kohlenhydratarme Ernährung mit einem höheren Anteil an gesättigten Fetten gelten? Das ist nicht bekannt, da die Cochrane-Daten keine derartigen Daten enthielten.
Betrachtet man die Überschrift der Studie, ist der Handlungsbedarf klar: gesättigte Fette reduzieren.
Wenn man sich jedoch die Details der Studie ansieht, wird es viel verwirrender. Wenn jemand eine vollwertige, kohlenhydratarme Diät mit einem relativ hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren einhält, gelten dann die gleichen Schlussfolgerungen?
Das ist eine viel schwierigere Frage, vor allem, wenn der Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren jemandem hilft, KEINE stark verarbeiteten Lebensmittel oder Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt zu essen, oder jemandem hilft, seine Gesamtkalorienaufnahme zu reduzieren und seine Stoffwechselgesundheit zu verbessern. Plötzlich scheint das Verhältnis von Nutzen und Risiko für die Gesundheit nicht mehr so sicher zu sein.
Obwohl dies also eine gründliche Überprüfung von RCTs mit robuster statistischer Analyse war, müssen wir uns die Frage stellen, was dies für Sie bedeutet.
Vielen Dank für die Übersetzung, liebe Claudia Heine.
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Margret Ache und Iris Jansen www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie, LCHF Kongress, LCHF Magazin, Facebook und YouTube
Titelbild: ff-photo by Envato.com
(1) https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD011737.pub2/full
(2) https://www.dietdoctor.com/low-carb/saturated-fat
(3) https://www.dietdoctor.com/about/policy-for-grading-scientific-evidence