Glücksmomente einfangen und für emotionale Notfälle bereithalten
Glücksmomente einfangen und für emotionale Notfälle bereithalten
von Silke Schaible aus dem Low Carb – LCHF Magazin 1/2018, sie zeigt, wie Sie Ihre persönlichen Glücksmomente einfangen können.
Das Leben ist ein Auf und Ab: mal reiten wir auf einer Welle der Glückseligkeit, dann wiederum fallen wir in ein tiefes, teilweise depressives Loch des Unglücklichseins. Hochs und Tiefs in unterschiedlich schwerer Ausprägung begleiten uns auf unserem Lebensweg.
Dieser emotionale Rhythmus ist ein natürlicher Prozess und eint uns: egal welchen Geschlechts oder welcher Nationalität, in welchem Alter oder sozialer Schicht wir uns befinden. Sicherlich haben äußere Umstände auf unseren emotionalen Zustand einen bestimmenden Einfluss. Erheblich ausgeprägter ist jedoch unsere innere Grundhaltung zum Leben und zu uns selbst.
Aber wie ist das denn nun? Kommen wir mit einem bestimmten Grad an Widerstandskraft und seelischer Stabilität auf die Welt und müssen dann unser Lebtag mit diesen uns zugestandenen Ressourcen auskommen? Oder gibt es doch Möglichkeiten, wie jeder von uns hier tatkräftig und selbstbestimmend die eigenen Fähigkeiten verstärken kann? Kurze und klare Antwort hierauf: JA!
Es gibt diese Möglichkeiten! Und um ganz deutlich zu sein: es gibt davon sogar eine erhebliche Vielzahl!
In diesem Artikel möchte ich eine Methode aus dem NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) vorstellen. Hiermit können wir uns ein emotionales Glückspolster anlegen, auf welches wir in Zeiten des Tiefpunktes unserer gefühlsmäßigen Achterbahn zurückgreifen können. NLP ist eine auf Kommunikationstechniken und Prozessen zur Veränderung psychischer Abläufe basierte Methodensammlung. Es geht der Frage nach, wie Sprache und Kommunikation unser Denken und Handeln beeinflussen.
Immer wieder begegnen mir hier im Alltag kritische Äußerungen, NLP sei eine unseriöse und gefährliche Manipulationstechnik. Die wenigsten wissen, dass wir Teilaspekte des NLPs tagtäglich unbewusst einsetzen und nutzen. Wäre es da nicht viel effektiver, diese unbewussten Prozesse aktiv zur Verbesserung unserer Kommunikation mit anderen, aber auch mit uns selbst, zu verwenden? Nehmen wir zum Beispiel folgende Automatismen, die unseren Alltag prägen: es gibt Ereignisse, in denen wir adhoc und ohne unser bewusstes Zutun automatisch auf bestimmte Reize reagieren.
Das kann die Polizeisirene sein, die uns sogleich verhaltener und aufmerksamer am Straßenverkehr teilnehmen und unsere Umgebung wachsamer beobachten lässt. Oder der Geruch von frischem Gebäck mit dem Aroma von Zimt und Gewürzen, welcher uns umgehend in unsere Kindheit versetzt und uns an die Weihnachtszeit mit einem Gefühl der Geborgenheit erinnert. Oder eine Fotografie aus dem letzten Strandurlaub, welche uns beinahe den warmen Sand und die Meeresbrise spüren lässt und sich dadurch ganz automatisch Ruhe und Entspannung in unserem Inneren ausbreitet. Es gibt aber auch Auslöser, die uns ein ungutes Gefühl bescheren: eine spezifische Gestik, möglicherweise verbunden mit einem bestimmenden Blick einer wildfremden Person erinnert uns an den unliebsamen und strengen Lehrer aus der Schulzeit und sogleich fühlen wir uns klein, unbedeutend und eventuell sogar unwissend.
Bei all diesen Beispielen liegt jeweils ein neutraler Reiz vor, welcher eine spezifische Reaktion bedingt. Solche Auslöser sind mannigfaltig: Gerüche, Geräusche, Bilder, Wörter, eine bestimmte Gestik oder Mimik usw. Wer erinnert sich nicht an die Entdeckung des russischen Physiologen Pawlow, der mit der Zeit feststellte, dass bei seinen Versuchshunden die Speichelsekretion nicht erst beim direkten Anblick des Futters begann, sondern bereits beim Geräusch der Glocke, die an der Eingangstür des Zwingers befestigt war? Auch wir Menschen haben in unserem Alltag unzählige solcher erlernten Konditionierungen, bei denen ein an sich neutraler Umgebungsreiz unbewusst eine bestimmte automatische Reaktion, sei es in Form einer Handlung oder aber eines Gefühls, auslöst. Im NLP nennt man dieses Reiz-Reaktions-Muster „Anker“.
Mit der Technik des bewussten Ankerns lassen sich bestehende mentale Muster mit gekoppelten negativen oder einschränkenden Gefühlen verändern. Es können jedoch auch ganz neue Reiz-Reaktions-Muster mit selbst gewählten Auslösern und zielführenden Emotionsreaktionen implementiert werden. Ein in NLP ausgebildeter Coach hilft hierbei sehr gerne weiter.
In diesem Artikel möchte ich jedoch dem Leser eine Übung vorstellen, bei der sich jeder selbst auch ohne Beisein eines Coaches seinen ganz persönlichen Glücksanker setzen, diesen immer wieder aufladen bzw. verstärken und in emotionalen Notsituationen für sich aktivieren kann (letzteres wird im NLP auch „Feuern“ genannt). Es handelt sich hierbei um einen sogenannten kinästhetischen Anker: der Auslöser ist also eine spezifische körperliche Berührung bzw. Bewegung. Hier einige Beispiele zum besseren Verständnis:
Fingerkuppen von Daumen und kleinem Finger der rechten Hand zusammendrücken; linkes Ohrläppchen mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand drücken; das rechte Handgelenk mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand umgreifen usw. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt! Wichtig ist allerdings, dass die einmal definierte Berührung immer exakt gleich ausgeübt wird. Also zum Beispiel nicht bei den o.g. Vorschlägen das Ohrläppchen mal mit den Fingern der rechten und mal mit den Fingern der linken Hand drücken, oder aber einmal Daumen und Zeigefinger verwenden und dann wieder Daumen und Mittelfinger.
Der erste Schritt der Übung besteht folglich darin, sich einen bestimmten Punkt am Körper auszusuchen, welcher in einer ganz spezifischen Art und Weise berührt wird. Der gewählte Punkt sollte auch im Alltag leicht zugänglich sein: es könnte sich als äußerst impraktikabel herausstellen, sich hier für den rechten großen Zeh zu entscheiden, zumal zum Ausüben des Ankers erst noch Schuhe und Socken ausgezogen werden müssen. Ist dieser erste Schritt gefunden geht es im zweiten Punkt auch gleich ans „Aufladen“: hierbei wird in jeder realen Situation, in denen Sie ein intensives Glücksgefühl verspüren, die definierte Körperstelle berührt, also geankert. Wenn Sie beispielsweise mit Freundinnen unterwegs sind, eine gute Zeit mit viel Lachen verbringen und über das gesamte Gesicht strahlen: ankern!
Wenn Sie ausgiebig mit Ihren Kindern rumalbern und mit viel Freude und Gekicher toben: ankern! Wenn Sie nach einem schwierigen beruflichen Projekt die Erfolge Ihrer harten Arbeit in Form eines neuen Vertragsabschlusses oder eines Lobs durch Ihren Vorgesetzten ernten: ankern!
Wenn Sie im Urlaub am Strand unter Palmen dem Rauschen des Meeres lauschen, Ihnen eine angenehme laue Briese um die Nase weht und Ihre Füße wohlig im Sand vergraben sind: ankern!
Und so weiter und so fort. Je mehr Situationen, desto dicker das angelegte Glückspolster. Nur immer darauf achten, dass wirklich ein äußerst intensives Glücksgefühl vorliegt und dieses auch exakt im Moment des Erlebens festgehalten wird.
Mit diesem zweiten Übungsschritt wird der ausgewählte Körperpunkt fest mit dem Gefühl des Glücks verbunden. Diese Konditionierung können wir uns zu Nutze machen, sollten wir einmal weniger guter Stimmung sein und uns in einem emotionalen Loch befinden. Durch Aktivieren bzw. Feuern des Ankers (also durch Drücken des spezifischen Köperpunktes) breitet sich das gespeicherte Glücksgefühl in Ihrem Inneren aus und hilft Ihnen insofern „auf Knopfdruck“ bei emotionalen Notfällen, wie Niedergeschlagenheit, Unruhe, Unausgeglichenheit, Traurigkeit usw. Sollte die Wirksamkeit des Ankers nachlassen und die Stärke der Glücksgefühle beim Feuern schwinden, ist es augenscheinlich wieder Zeit, den Anker erneut gemäß Schritt zwei der Übung aufzuladen.
Möglicherweise sind Sie skeptisch und zweifeln die beschriebene Wirksamkeit an. Glauben Sie mir nichts! Probieren Sie die Übung selbst aus und lassen Sie sich von den Ergebnissen überraschen! Wenn bei Pawlow die Koppelung des Speichelflusses der Hunde mit der Glocke funktioniert hat und wir Menschen im Alltag ebenfalls bereits unzählige Konditionierungen unbewusst verankert haben, wieso sollte dann diese Glücks-Übung bei Ihnen nicht funktionieren?
Silke Schaible
Mental-, Persönlichkeitstrainerin & Coach
Bildrechte: Silke Schaible, Pixabay
Der Low Carb – LCHF Kongress
Im Februar 2019 treffen sich namhafte Experten und Gesundheitsinteressierte zum Low Carb – LCHF Kongress in Düsseldorf.
Der Kongress ist eine attraktive Plattform für alle Low Carb – Ernährungsformen. Diese Ernährung stellt eine wesentliche Voraussetzung dar, um mit Leichtigkeit gesund durchs Leben gehen zu können.
Bereits am Freitag, den 22. Februar 2019 findet ab 18.00 Uhr ein Come together im Restaurantbereich statt. Mit Zeit zum Kennenlernen und Austausch der Kongressteilnehmer, Referenten und Aussteller.
Der Kongress beginnt am Samstag, den 23.02.2019 um 8.30 Uhr und endet am Sonntag, den 24.02.2019 gegen 16.00 Uhr. Als Frühbucher zahlen Sie 290,00 Euro Teilnehmergebühren inkl. Kongressjournal, zwei Mittagessen und Pausengetränke, Low Carb – Snacks sowie einer Tasche mit vielen weiteren Informationen. Ab dem 01. 12. 2018 zahlen Sie 330,00 Euro, Studenten erhalten einen Sonderpreis von 200,00 Euro.
Die LCHF Deutschland Akademie wird mit einem Info-Stand zu dem aktuellen Kursangebot vertreten sein.
Wir freuen uns, Sie am 23. und 24. Februar 2019 in Düsseldorf zu treffen, damit wir unsere Glücksmomente mit Ihnen teilen können. Weitere Informationen finden Sie hier: http://low-carb-lchf-kongress.de/
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