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Lebensgefühle… in Zeiten der Ungewissheit

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Und plötzlich ist alles ganz anders. Die Welt von gestern hat sich verändert und blicken wir nach vorne, sehen wir das Ungewisse. Carmela Mongelli-Lamprecht hat in ihrer Kolumne Lebensgefühle… in Zeiten der Ungewissheit genau diese Thematik beleuchtet und teilt uns gewohnt offen ihre Gedanken dazu mit.

Lebensgefühle… in Zeiten der Ungewissheit

von Carmela Mongelli-Lamprecht

 

Was war ich noch vor ein paar Tagen voller Glücksgefühle…

 

Ich kam zurück vom LCHF-Kongress und hatte drei tolle Tage mit wundervollen Menschen verbracht. Voller Elan und mit vielen neuen Ideen, setzte ich mich hin und schrieb einen wundervollen Text für die Kolumne. Ja und dann…dann kam alles ganz anders und ich entschloss mich, diesen Artikel erstmal nach hinten zu verschieben. Hier geht es ja schließlich um Lebensgefühle und die wurden bei mir in den letzten Tagen erstmal ordentlich durcheinandergepustet.

 

Es ist ja jetzt nicht wirklich so, dass ich in den letzten Wochen und Monaten nicht schon wahnsinnige Veränderungen im Leben hatte. Ich ernähre mich völlig anders…ich bewege mich mehr…ich arbeite an meinen Gedanken und Gefühlen. Ja, all das tue ich. All das tue ich freiwillig! Und ich tue es gerne. Tag für Tag.

 

Jetzt hat sich die Situation aber plötzlich schlagartig geändert…von heute auf morgen muss ich mich, wie alle anderen auch, umstellen. Ich muss meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hintenanstellen und das tun, was für alle Menschen am besten ist. Eine Situation, gegen die mein Gehirn erstmal gehörig rebelliert hat. Wer möchte sich heutzutage schon freiwillig selbst einschränken?

 

Ich hab jetzt ehrlich gesagt, ganze 3 Tage mit mir und gegen mich selbst kämpfen müssen. Gedanken wie „Jetzt ist doch eh alles egal, geh einfach raus.“ Oder „Jetzt ist es im Prinzip egal was du isst“, schwirrten mir im Kopf herum und machten mir mein Leben schwer. Ja, auch ich bin nur ein Mensch. Ein Mensch mit einem Ego. Nur weil ich regelmäßig meditiere heißt das ja nicht, dass ich all meine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen immer unter Kontrolle habe. Dem ist ganz gewiss nicht so. Ich bin weder ein Guru, noch bin ich erleuchtet. Nein, ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut, der plötzlich eine unvorhersehbare Situation vor sich hat und nicht weiß, wie er damit umgehen soll.
Mir geht es wahrscheinlich haargenau so wie dir jetzt auch. Ich habe Angst, fühle mich alleine und vermisse meine Familie.

 

Wir befinden uns jetzt alle in einem Ausnahmezustand. In einer Krise. Und wir sollten nicht den Fehler machen und panisch werden bzw. unsere Werte und neuen Gewohnheiten in Frage stellen.
Im Gegenteil…wir sollten uns gegenseitig stärken. Uns vielleicht noch mehr vernetzen. Uns austauschen. Uns Mut zusprechen. Gegenseitig füreinander da sein. Miteinander kommunizieren. Uns zuhören. All das können wir doch auch machen ohne dass wir uns persönlich gegenüber stehen. Wir haben doch wirklich alle technischen Möglichkeiten dafür. Da muss sich keiner eingeschränkt oder einsam fühlen. Wir alle können miteinander durch diese Zeit gehen und das Beste daraus machen. Gemeinsam einsam ist die Devise. Und mal ganz ehrlich…wenn ich dann so drüber nachdenke, dann ist es plötzlich gar nicht mehr so schlimm alleine zuhause zu sein.

 

Für mich ist ganz klar…wir alle werden in den nächsten Wochen und Monaten wieder mehr zusammenwachsen und feststellen, zu wie viel mehr wir eigentlich fähig sind. Viele von uns haben das im Laufe der Zeit, glaube ich, einfach vergessen.

In diesem Sinne, wie sagte meine Oma immer…bleib anständig und hilf mit!
Also…wo sie recht hat, hat sie recht…die Oma.

 

Deine Carmela

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1 COMMENT
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    Gnubbel 22. März 2020

    Samstag Vormittag, ich sitze in meiner gemütlichen Bude, muss nicht raus bei dem Sauwetter. Durch die Spielstraße vor meinem Balkon ist heute noch kein einziges Auto gebrettert. Die Kinder spielen vor dem Haus, Papa geht derweil mit dem Hund gassi, man grüßt sich aus der social distance, ruft sich ein paar nette Worte zu, und in der Küche brubbelt meine Kaffeemaschine – alles ist so wohltuend entspannt und entschleunigt. Da fällt mir ein Spruch aus meiner Kindheit ein: „Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.“ Manchmal kann die Notwendigkeit auch richtig gut tun.

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