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Lokal schmeckt der Umwelt am besten

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Unsere Kollegin Melanie Ryan hat einen sehr interessanten Artikel zum Thema „Lokale Produkte für die Umwelt“  für unsere Leser geschrieben. Herzlichen Dank dafür.

Lokal schmeckt der Umwelt am besten

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Lokal schmeckt der Umwelt besser

Der Klimawandel betrifft uns alle und ist, wie es aussieht, nicht mehr aufzuhalten. Die Erderwärmung ist das stärkste Argument von Vegetariern und ganz besonders Veganern, auf Fleisch zu verzichten. Allerdings entstehen die Treibhausgase, die unsere Nahrungsmittelversorgung verursacht, nicht allein aus der Tierhaltung.

 

In den USA beträgt der Beitrag Landwirtschaft zu Treibhausgasen ca. 6 % (https://bit.ly/3h2pbxO). Das ist die gesamte Landwirtschaft, schließt also Getreide- und Gemüseanbau ebenso mit ein, wie die Fleisch- und Milchwirtschaft. Weltweit sind es – je nachdem, wo man das nachliest – zwischen 8 und 24 %. Die großen Unterschiede liegen darin, dass manche Quellen beispielsweise Forstwirtschaft (und damit Abholzungen) mit einrechnen, andere nicht. Gelegentlich wird auch „Änderung der Landnutzung“ mitgerechnet. Das macht Vergleiche schwierig.

 

Die Grafik unten zeigt, zwar keine Prozente an, aber man sieht, dass der Anteil Landwirtschaft etwas höher ist, als der der Fortwirtschaft und geänderten Landnutzung:

(Quelle: https://ourworldindata.org/co2-and-other-greenhouse-gas-emissions)

 

Dieses Diagramm rechnet die beiden zusammen, und es kommt wohl in etwa hin:

 

In den Vereinigten Staaten beträgt der Anteil von Nahrungsmitteltransporten 11 % – liegt damit also über dem der Landwirtschaft. Leider habe ich keine entsprechende Aufschlüsselung für Treibhausgasemissionen weltweit finden können. Man sieht nur, dass „Transport“ insgesamt einen größeren Beitrag leistet als Landwirtschaft.

 

Lebensmitteltransporte sind zu keinem geringen Teil trendigen „Superfoods“ – wie Avocados, Quinoa, Chiasamen und Mandeln – geschuldet, die in unseren Breiten nun einmal nicht wachsen, ohne die man – so hat es manchmal den Anschein – aber nicht gesund leben kann. Selbstverständlich sind Veganer nicht die einzigen, die solche exotischen Superfoods mögen und konsumieren. Allerdings sind diese in der Szene besonders populär.

 

Es gibt nur äußerst wenige pflanzliche Quellen für „vollständiges“ Eiweiß, d. h. Proteine, die alle essenziellen Aminosäuren enthalten. Kombiniert man allerdings Getreide mit Hülsenfrüchten, z. B. Reis und Bohnen, sind alle Aminosäuren da. Quinoa ist eine dieser wenigen vollständigen Eiweißquellen und deshalb besonders in der veganen Küche beliebt.

 

Avocados sind eine schmackhafte, pflanzliche Quelle für gesundes Fett und Vitamin E, und Mandeln sind vom veganen Speiseplan kaum wegzudenken, denn sie sind ideal zum Backen, Panieren, und Andicken und fungieren in Form von Mandelmilch und -mus auch noch als Ersatz für Milch und Sahne.

 

Probleme verursachen aber nicht nur die „Superfoods“. Auch die Importe von Obst und Gemüse ohne besondere Fähigkeiten ermöglichen es uns, im Winter Erdbeeren und Tomaten, grüne Bohnen und Spargel zu essen, lange nachdem die lokale Saison vorbei ist. Außerdem mögen wir tropische Früchte. Ananas, Mango und Bananen sind von unseren Tischen gar nicht mehr wegzudenken. Wir können jederzeit alles haben, was das Herz begehrt, und tragen so beinahe täglich allein durch die Auswahl unserer Lebensmittel zur Erderwärmung bei.

 

Aber lohnt es sich wirklich, Nahrungsmittel um die halbe Welt zu transportieren? Vor allem, wenn wir dann am Ende auch noch so viel davon wegwerfen? Denk einmal darüber nach, wie oft dir schon die Bananen braun oder die Ananas matschig geworden sind. Avocados sind berühmt dafür, dass man nie den richtigen Zeitpunkt erwischt: Zuerst sind sie ewig zu hart, und dann, ehe man sich versieht, hat man den Moment verpasst, und sie sind braun geworden.

 

Der Kauf lokaler Lebensmittel hat viele Vorteile. Hier nur ein paar davon:

 

Lokale Produkte sind frisch und nahrhaft

 

Obst und Gemüse aus anderen Ländern werden oft geerntet, bevor sie ausgereift sind und ihren vollen Nährstoffgehalt entwickelt haben. Reif geerntet würden sie die lange Reise und Lagerung nicht überstehen und zu früh verderben. Bei Obst- und Gemüse, das für den heimischen Markt angebaut wird, können es sich die Bauern leisten, später zu ernten, wenn die Früchte „fertig“ sind. Vollständig gereiftes Obst- und Gemüse schmecken nicht nur besser, sondern sind auch nahrhafter und preiswerter.

 

Um die Vorteile lokaler Produkte voll ausschöpfen zu können, muss man natürlich wissen, was gerade Saison hat. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du hier nachschauen. https://bit.ly/3jEV2a6  Sommer und Herbst bieten eine riesige Auswahl an lokalen Lebensmitteln. Es ist die perfekte Jahreszeit für den Einkauf in der Region.

 

Das Warten lohnt sich

 

Der Verzehr saisonaler Lebensmittel kann dazu führen, dass du nicht immer alles haben kannst, was du willst, wann du es willst. Ich finde jedoch, dass saisonal essen die Vorfreude z.B. auf Erdbeeren und Spargel im Frühjahr steigert. Je länger man sie nicht haben konnte, desto leckerer schmecken sie, wenn sie endlich wieder verfügbar sind.

 

Man spart Geld

 

Weitgereiste Produkte aus anderen Ländern zu kaufen ist nicht billig. Wenn du einheimische Lebensmittel kaufst, sparst du Geld, ganz besonders dann, wenn du das Glück hast, einen Hofladen in deiner Nähe zu haben. Da fällt der Zwischenhändler weg.

 

Man unterstützt den Anbau alter Sorten

 

In ihrem Buch „Shopped – The shocking power of British supermarkets“ erklärte die Food-Journalistin Joanna Blythman, dass Supermarktketten (zumindest in Großbritannien) bevorzugt einheitliches Obst und Gemüse kaufen, damit die Verbraucher immer wissen, was sie erwartet, egal, ob sie nun in einer Filiale in Edinburgh oder einer in Bristol einkaufen. Im Idealfall ist es ihnen deshalb am liebsten, dass beispielsweise alle Äpfel für die gesamte Kette vom selben Bauernhof stammen. Die Landwirte haben sich entsprechend angepasst und bauen nun die beliebten Sorten wie Royal Gala oder Braeburn in großem Stil an. Ich weiß nicht, ob das in Deutschland auch so ist, aber vorstellen kann ich es mir.

 

Landwirte, die traditionelle Sorten anbauen, produzieren viel kleinere Mengen, so dass sie für die Abnahme durch Supermärkte uninteressant sind. Sie verkaufen ihre Produkte statt dessen selbst auf Wochenmärkten oder an lokale Gemüsehändler. Das Gleiche gilt für Fleisch von seltenen, alten Tierrassen, das man in einem Supermarkt gar nicht mehr bekommt. Der örtliche Schlachter könnte es jedoch anbieten. Indem du in kleinen, lokalen Geschäften einkaufst, leistest du einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt.

 

Unterstützung lokaler Geschäfte

 

Kleine Bauernhöfe und Geschäfte haben es schwer. Dennoch haben sie, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, viel mehr Flexibilität bei der Auswahl der angebotenen Lebensmittel, und man kann vielleicht sogar einige Schätze entdecken, die man in einem Supermarkt niemals finden würde. Wer bei den kleinen Läden kauft, fördert lokale Kleinunternehmen und trägt zu einer verbesserten Infrastruktur (nämlich Läden in der Ortsmitte) bei.

 

Ethisch Einkaufen

 

Unsere Gier nach trendigen Superfoods wie Avocado, Quinoa, Chiasamen und Mandeln bereitet auch den Menschen in den Herkunftsländern dieser Lebensmittel zahlreiche Probleme. Quinoa, ein Grundnahrungsmittel in Peru, ist für die Einheimischen zu teuer geworden, da mit dem Export mehr Geld verdient werden kann. (https://bit.ly/3h6zwcg) Unsere Forderung nach Avocados trägt zur Waldrodung in Mexiko bei (https://bit.ly/3fzfc2R). Darüber hinaus benötigen Avocadopflanzen viel Wasser, was zu Wasserknappheit für die Menschen führt. Dies sind nur einige wenige Beispiele dafür, wie unser Kaufverhalten in weit entfernten Ländern Probleme schafft. Wenn man sich einmal damit befasst stellt man fest, dass nahezu jeder exotische „Superfood“ irgendwie ethisch problematisch ist.

 

Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht die Laune verdorben. Avocados sind lecker, Mandeln super für das Low-Carb-Backen und in ganz Europa wächst nichts, das so lecker schmeckt wie Schokolade. Ich sage nicht, dass wir keine Lebensmittel aus fernen Ländern mehr kaufen sollen, sondern wollte mit diesem Beitrag das Bewusstsein für die Nachteile wecken, die mit unserem Konsum verbunden sind.

 

Man muss nicht aufhören, Avocados zu kaufen – aber vielleicht seltener und vielleicht aus Israel (nicht ganz so weit), und dann darauf achten, dass sie nicht schlecht werden und weggeworfen werden müssen. Es gibt z. B. auch tiefgekühlte Avocados, die immer den richtigen Reifegrad haben.

 

Schau dich einmal auf dem Wochenmarkt, beim Gemüsehändler oder im Hofladen um. Da findest du köstliche Lebensmittel, die vor der Haustür gewachsen sind. Wenn du die kaufst, unterstützt du die lokale Wirtschaft. Es gibt sogar lokale Superfoods, die überhaupt nichts kosten: Brennesseln, Giersch und Löwenzahn sind nicht nur essbar, sondern auch sehr nährstoffreich.

 

Wenn du nicht weißt, was du mit Mangold, Fenchel und Wirsing machen sollst, schau doch mal in alten Kochbüchern nach. Die traditionellen Rezepte basierten logischerweise nur auf dem, was es gab. Mit etwas Fantasie wird es dir schon gelingen, die Hausmannskost ins 21. Jahrhundert zu holen und spannender zu gestalten. Wer weiß: Vielleicht entdeckst du ganz neue Geschmacksnoten und hast am Ende sogar einen interessanteren Speisezettel als zuvor!

 

Wenn du mehr zu dem Thema lesen möchtest, empfehle ich das Buch „Super Local Food“ von Stefanie Schäfer und anderen, das kürzlich im Oekom-Verlag erschienen ist.

 

Melanie Ryan

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Weltweit grassiert ein Virus, macht Menschen krank. Es gibt kein Medikament und keinen Impfstoff. Doch es gibt etwas ganz Phantastisches, etwas, womit wir uns nicht nur vor Virus-Infektionen schützen können, sondern etwas, das ganz grundlegend wichtig fürs Gesundbleiben und für unsere Lebensqualität ist: ein gesunder Lebensstil. Dazu gehört es, sich mental stärken zu können, seinen Stress managen zu können, sich angemessen und regelmäßig zu bewegen und die Fähigkeit, sich gezielt zu entspannen und gut zu essen.

 

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Neuigkeiten

 

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