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Stressmanagement für innere Ruhe – Bucketlist für die Gesundheit Teil 12

Stressmanagement für innere Ruhe

Stressmanagement für innere Ruhe – Bucketlist für die Gesundheit Teil 12

Stressmanagement für innere Ruhe ist in unserer schnelllebigen Welt ein Gesundheits-Must-have – sei es durch beruflichen Druck, familiäre Verpflichtungen oder die ständige Erreichbarkeit.

Während kurzfristiger Stress uns antreiben kann, schadet chronischer Stress dem Körper und Geist erheblich: Er belastet das Herz, schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout. Die gute Nachricht? Mit einfachen Techniken wie Meditation, Atemübungen oder Achtsamkeit können wir den Stresspegel senken und innere Ruhe finden. Studien zeigen, dass schon 10 Minuten Achtsamkeit täglich den Cortisolspiegel (Stresshormon) reduzieren und das Wohlbefinden steigern können. Der Bucketlist-Schritt „Ein Meditations-Retreat oder tägliche Atemübungen für einen Monat“ ist eine inspirierende Möglichkeit, Stressmanagement in dein Leben zu integrieren und langfristig gesünder zu leben. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie chronischer Stress den Körper beeinflusst, warum Stressmanagement so wichtig ist und wie du dein Bucketlist-Ziel erfolgreich umsetzt.

Was ist chronischer Stress und wie schadet er?

Stressmanagement für innere Ruhe

Stressmanagement für innere Ruhe

Stress ist die natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen. Bei akutem Stress setzt der Körper Adrenalin und Cortisol frei, um uns in „Kampf-oder-Flucht“-Modus zu versetzen. Diese Reaktion ist kurzfristig nützlich, doch chronischer Stress – ausgelöst durch anhaltende Belastungen – hält den Cortisolspiegel dauerhaft hoch, was gesundheitliche Folgen hat:
  • Herz-Kreislauf-System: Eine 2017 in „The Lancet“ veröffentlichte Studie fand, dass chronischer Stress das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht, da hohe Cortisolwerte die Blutgefäße schädigen.
  • Immunsystem: Eine 2019 in „Nature Reviews Immunology“ publizierte Übersicht zeigt, dass chronischer Stress die Immunabwehr schwächt, was die Anfälligkeit für Infektionen und Entzündungen erhöht.
  • Mentale Gesundheit: Eine 2020 in „JAMA Psychiatry“ veröffentlichte Studie verbindet hohen Cortisolspiegel mit Angststörungen, Depressionen und Burnout.
  • Stoffwechsel: Chronischer Stress fördert Insulinresistenz und Gewichtszunahme, besonders im Bauchbereich, wie eine 2018 in „Obesity Reviews“ publizierte Analyse zeigt.
  • Schlafstörungen: Stress stört den Schlaf-Wach-Rhythmus, was die Regeneration des Körpers beeinträchtigt.
Diese Folgen machen klar: Stressmanagement ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für langfristige Gesundheit.

Die Macht von Stressmanagement-Techniken für innere Ruhe

Stressmanagement umfasst Techniken, die helfen, den Cortisolspiegel zu senken, das Nervensystem zu beruhigen und die Resilienz gegenüber Stress zu stärken. Zu den effektivsten Methoden gehören:
  • Meditation: Achtsamkeitsmeditation oder geführte Meditationen fördern Entspannung und mentale Klarheit.
  • Atemübungen: Techniken wie die 4-7-8-Atmung oder Bauchatmung aktivieren das parasympathische Nervensystem, das für Ruhe sorgt.
  • Achtsamkeit: Bewusstes Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments reduziert Grübeleien und Sorgen.
  • Yoga: Kombiniert Bewegung, Atmung und Achtsamkeit, um Stress abzubauen.
  • Progressive Muskelentspannung: Anspannen und Loslassen von Muskelgruppen fördert körperliche und mentale Entspannung.
Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit dieser Techniken:
  • Eine 2018 in „Frontiers in Immunology“ veröffentlichte Studie zeigte, dass 10 Minuten tägliche Achtsamkeitsmeditation den Cortisolspiegel signifikant senken können.
  • Eine 2020 in „Psychosomatic Medicine“ publizierte Meta-Analyse fand, dass Atemübungen Angstsymptome reduzieren und die Herzfrequenz stabilisieren.
  • Eine 2019 in „Journal of Clinical Psychology“ veröffentlichte Untersuchung bestätigt, dass regelmäßige Meditation die emotionale Regulation verbessert und das Wohlbefinden steigert.
Diese Techniken sind nicht nur effektiv, sondern auch leicht in den Alltag integrierbar – und sie kosten wenig bis gar nichts.

Warum ein Meditations-Retreat oder tägliche Atemübungen für Stressmanagement?

Ein Meditations-Retreat bietet eine intensive Auszeit, um Stressmanagement-Techniken in einer unterstützenden Umgebung zu erlernen. Abseits des Alltags, oft in der Natur, kannst du dich auf dich selbst konzentrieren, neue Methoden ausprobieren und eine nachhaltige Praxis etablieren. Die Gruppendynamik und Anleitung durch erfahrene Leiter verstärken die Erfahrung. Tägliche Atemübungen hingegen sind eine flexible, kostengünstige Option, die du überall umsetzen kannst. Schon 10 Minuten pro Tag können spürbare Effekte haben, von mehr Gelassenheit bis hin zu besserem Schlaf. Beide Ansätze – ein Retreat als intensiver Einstieg oder Atemübungen als tägliche Routine – ergänzen sich perfekt und machen das Bucketlist-Ziel vielseitig und erreichbar.

Der Bucketlist-Schritt: Stressmanagement durch Meditation oder Atemübungen für einen Monat

Das Bucketlist-Ziel „Ein Meditations-Retreat oder tägliche Atemübungen für einen Monat“ ist eine transformative Möglichkeit, Stressmanagement zu lernen und innere Ruhe zu finden. Hier ein Leitfaden, wie du dieses Ziel erfolgreich umsetzt:

Option 1: Ein Meditations-Retreat für Stressmanagement

Stressmanagement für innere Ruhe - Meditations-Retreat

Stressmanagement für innere Ruhe – Meditations-Retreat

Ein Meditations-Retreat ist ein intensives Erlebnis, das dich in die Welt der Achtsamkeit einführt. So planst du es:

  1. Retreat auswählen:-Art: Wähle ein Retreat, das zu dir passt, z. B. Achtsamkeitsmeditation (MBSR), Vipassana, Zen oder Yoga-Meditation. Anfänger sollten ein geführtes Retreat wählen.-Dauer: Für Einsteiger eignen sich Wochenend-Retreats (2–3 Tage). Erfahrene können 5–10 Tage in Betracht ziehen.-Ort: Naturverbundene Orte wie Klöster, Retreat-Zentren in den Bergen oder am Meer verstärken die Entspannung. In Deutschland gibt es Anbieter in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder im Schwarzwald.

    -Leitung: Achte auf qualifizierte Leiter mit Erfahrung in Meditation oder Achtsamkeitstraining.

  2. Vorbereitung:-Gesundheit: Kläre mit einem Arzt, ob ein Retreat für dich geeignet ist, besonders bei psychischen Erkrankungen.-Ausrüstung: Pack bequeme Kleidung, ein Tagebuch, eine Wasserflasche und eventuell ein Meditationskissen.-Erwartungen: Sei offen für neue Erfahrungen. Retreats können emotional intensiv sein, da sie Raum für Selbstreflexion schaffen.
  3. Ablauf eines typischen Wochenend-Retreats:-Freitag: Ankunft, Einführung in die Meditation, erste geführte Sitzung, Abendessen (oft leicht oder vegetarisch).-Samstag: Morgenmeditation, Workshops (z. B. Atemtechniken, Achtsamkeit), geführte Naturwanderungen, Schweigezeiten, Abendmeditation.-Sonntag: Abschlussmeditation, Reflexion in der Gruppe, Tipps für die Integration ins Alltagsleben.

    -Nachbereitung: Notiere deine Erfahrungen und setze eine tägliche Praxis fort, z. B. 10 Minuten Meditation oder Atemübungen.

Option 2: Tägliche Atemübungen für Stressmanagement

Stressmanagement für innere Ruhe - Atemübungen

Stressmanagement für innere Ruhe – Atemübungen

Atemübungen sind eine einfache, flexible Methode, um Stressmanagement in den Alltag zu integrieren. So gehst du vor:

  1. Technik auswählen:-4-7-8-Atmung: 4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden halten, 8 Sekunden ausatmen. Beruhigt das Nervensystem.-Bauchatmung: Tief in den Bauch einatmen, langsam ausatmen, um die Herzfrequenz zu senken.-Wechselatmung (Nadi Shodhana): Abwechselnd durch ein Nasenloch atmen, um das Gehirn auszugleichen.
  2. Zeitplan erstellen:Plane 10 Minuten täglich ein, z. B. morgens nach dem Aufstehen, in der Mittagspause oder vor dem Schlafengehen.
  3. Umgebung gestalten:Finde einen ruhigen Ort, dimme das Licht, nutze eventuell eine App (z. B. Headspace, Calm) oder beruhigende Musik.
  4. Fortschritt dokumentieren:Führe ein Tagebuch, um Veränderungen zu notieren, z. B. besseren Schlaf, weniger Anspannung oder gesteigerte Gelassenheit.

Wochenplan:

-Woche 1: Starte mit 5 Minuten 4-7-8-Atmung täglich, um dich an die Technik zu gewöhnen.

-Woche 2: Erhöhe auf 10 Minuten, kombiniere mit Bauchatmung.

-Woche 3: Probiere Wechselatmung oder geführte Atemübungen (z. B. via YouTube).

-Woche 4: Integriere Achtsamkeit, indem du nach der Atmung 2 Minuten bewusst deine Umgebung wahrnimmst.

Stressmanagement für innere Ruhe – Tipps für den Erfolg (beide Optionen)

  • Kleine Schritte: Beginne mit kurzen Einheiten (5–10 Minuten) und steigere dich langsam.
  • Regelmäßigkeit: Übe täglich zur gleichen Zeit, um eine Gewohnheit zu etablieren.
  • Geduld: Stressreduktion braucht Zeit. Akzeptiere, dass Gedanken während der Meditation oder Atmung abschweifen – das ist normal.
  • Ressourcen: Nutze Apps (Headspace, Insight Timer), YouTube-Videos oder Bücher wie „Achtsamkeit“ von Jon Kabat-Zinn.
  • Unterstützung: Tausche dich mit Freunden, einer Meditationsgruppe oder Online-Communitys aus.
  • Selbstmitgefühl: Sei nachsichtig mit dir, wenn du einen Tag auslässt oder Schwierigkeiten hast.

Herausforderungen und Lösungen bei Stressmanagement für innere Ruhe

  • Zeitmangel: Plane feste Zeiten ein, z. B. 10 Minuten vor dem Frühstück. Nutze kurze Einheiten, wenn der Tag voll ist.
  • Unruhe: Wenn du dich schwer konzentrierst, beginne mit geführten Meditationen oder Atemübungen, die dich leiten.
  • Skepsis: Wenn du zweifelst, ob es wirkt, notiere tägliche Veränderungen (z. B. Stimmung, Schlaf) – kleine Fortschritte motivieren.
  • Kosten (Retreat): Suche nach günstigen oder kostenlosen Retreats, z. B. bei Klöstern oder gemeinnützigen Organisationen. Atemübungen sind komplett kostenfrei.

 

Die Vorteile eines Monats Stressmanagement für innere Ruhe

Ob Retreat oder tägliche Atemübungen – ein Monat Stressmanagement bringt spürbare Vorteile:
  • Reduzierter Cortisolspiegel: Weniger Stresshormone entlasten Herz, Immunsystem und Stoffwechsel.
  • Besserer Schlaf: Entspannungstechniken fördern schnelleres Einschlafen und tiefere Ruhe.
  • Gesteigerte Resilienz: Du gehst gelassener mit Herausforderungen um.
  • Mentale Klarheit: Meditation und Atmung verbessern Fokus und Entscheidungsfähigkeit.
  • Emotionale Balance: Weniger Angst und Reizbarkeit, mehr innere Ruhe.
Darüber hinaus lernst du, Stresssignale deines Körpers frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Langfristige Integration: Stressmanagement für innere Ruhe als Lebensstil

Nach einem Monat kannst du Stressmanagement in deinen Alltag integrieren:
  • Tägliche Mini-Praxis: 5–10 Minuten Meditation oder Atemübungen, z. B. während der Mittagspause.
  • Wöchentliche Auszeit: Plane eine längere Session (z. B. 20 Minuten Yoga oder Meditation) am Wochenende.
  • Achtsamkeit im Alltag: Praktiziere Achtsamkeit beim Essen, Spazierengehen oder in Gesprächen.
  • Fortbildung: Vertiefe dein Wissen durch Kurse, Bücher oder Apps, z. B. MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction).
  • Natur: Verbringe Zeit im Freien, um die stressreduzierenden Effekte der Natur zu nutzen.
Stressmanagement wird so zu einer Gewohnheit, die dich langfristig gesünder und ausgeglichener macht.

Fazit: Stressmanagement für innere Ruhe und ein gesünderes Leben

Chronischer Stress ist ein stiller Gesundheitskiller, der Herz, Immunsystem und Psyche belastet. Doch mit Techniken wie Meditation und Atemübungen kannst du den Cortisolspiegel senken, innere Ruhe finden und deine Resilienz stärken. Studien belegen, dass schon 10 Minuten Achtsamkeit täglich einen großen Unterschied machen. Das Bucketlist-Ziel „Ein Meditations-Retreat oder tägliche Atemübungen für einen Monat“ ist eine kraftvolle Möglichkeit, Stressmanagement zu erlernen und in dein Leben zu integrieren. Ob du dich für die intensive Auszeit eines Retreats oder die flexible Praxis von Atemübungen entscheidest – dieser Schritt ist ein Geschenk an deine Gesundheit. Also suche ein Retreat, lade eine Meditations-App herunter oder starte mit einer einfachen Atemübung – und entdecke, wie befreiend innere Ruhe sein kann!
Haftungsausschluss: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische oder psychologische Beratung. Konsultiere einen Arzt oder Therapeuten, besonders bei psychischen Erkrankungen oder chronischen Beschwerden.
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4 COMMENTS
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    Gnubbel 21. Juli 2025

    Was für eine göttliche Fügung: Gerade bricht in mir etwas durch, wogegen ich mich lange Zeit gewehrt habe. Ich war ja bisher der felsenfesten Überzeugung: Dauerstress + Kohlenhydrate = Diabetes (also nimm eins raus aus der Gleichung und gib Entwarnung). Und ich habe mit der Aussage von Achim Peters in seinem Buch „Das egoistische Gehirn“ gehadert, dass, wenn der Organismus erst einmal in Richtung Diabetes unterwegs ist, auch kein Low carb mehr hilft. Nun, inzwischen bin ich zu der bitteren Erkenntnis gekommen: Peters hat recht! Solange wir den Dauerstress nicht in den Griff bekommen, sind sämtliche Bemühungen (bis auf ein paar Ausnahmen, die wir uns an fünf Fingern abzählen können) vergebens.

    Was hat mich zu dieser Erkenntnis gebracht? Ein simpler Überholvorgang: Vor mir ein Brummi mit knapp 80 km/h, erlaubt waren 100. Ich also in den dritten Gang runtergeschaltet und vorbeigezischt. Klar, ich fahre einen Benziner, mit dem Diesel, den ich vorher hatte, wäre das ein sinnloses Unterfangen gewesen.

    Verpflanzen wir nun die Stresssituation von der Straße ins Gehirn: Das hat in Sekunden eine schwierige Entscheidung zu treffen und braucht dafür schnelle Energie. Fett ist zwar für den Normalbetrieb ein hervorragender Energiespender, aber für plötzlich eintretende Stresssituationen viel zu langsam (aus demselben Grund werfen sich Läufer vor dem Endspurt auch kein Fett, sondern Kohlenhydrate ein). Wenn das Gehirn also die Stressreaktion startet, blockiert es als Erstes das Insulin, und das Blut reichert sich mit Glukose an, die dem Gehirn die benötigte schnelle Energie liefert. Ein paar Minuten später folgt das Cortisol und füllt die Glukosebestände wieder auf. Sobald die Stresssituation beendet ist, lässt das Gehirn das Insulin wieder sprudeln, und die Überbestände an Glukose verschwinden in den Fettzellen. Ein genialer Mechanismus, vorausgesetzt, die Stresssituation ist zeitnah überwunden. Doch was, wenn nicht?

    Noch einmal zurück zum Straßenverkehr: Was, wenn wir nicht nur einen Brummi, sondern ein ganzes Dutzend vor uns haben? Dann haben wir zwei Optionen: Vor dem soeben überholten Brummi einscheren, an den nächsten heranfahren, runterschalten, Vollgas geben und vorbeiziehen – ein Dutzend mal. Oder gleich in der linken Spur bleiben, wie irre Gas geben und versuchen, den ganzen Pulk in einem Rutsch zu überwinden. Und genau das Gleiche passiert in unserem Organismus, wenn der Stress nicht aufhört: Das Gehirn bleibt gleich auf der Überholspur, das Cortisol pumpt unaufhörlich Glukose ins Blut, das Insulin hat alle Hände voll zu tun, um die Massen an Glukose zu verschaffen (der berühmte Hyperinsulinismus), bis das Insulin das Wettrennen gegen das Cortisol verliert, und dann haben wir Diabetes.

    Geschnallt? Wenn wir den Dauerstress nicht in den Griff bekommen, ist es völlig egal, was wir essen, denn der Körper stellt sich seine Glukose selbst her! Und was noch schlimmer ist: Wenn sich der Teufelskreis aus Cortisol und Insulin erst einmal verselbstständigt hat, ist es nahezu unmöglich, ihn wieder aufzubrechen. Ich hatte vor etlichen Jahren dreimal unglaubliches Glück gehabt: dass man meinen Diabetes frühzeitig entdeckt hatte, dass ich komplett aus meinem toxischen Umfeld herauskatapultiert worden war und dass mein Organismus offenbar noch flexibel genug war, um das Cortisol nach und nach wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Dadurch war ich den Diabetes innerhalb von ein paar Monaten wieder losgeworden, obwohl ich mich fünfmal am Tag DGE-konform ernährt hatte. Ich gehe davon aus, dass ich damit einer von vielleicht hundert war.

    Selbstverständlich ist LCHF die ideale Ernährungsweise, dazu stehe ich nach wie vor. Aber wohlgemerkt: für den Normalbetrieb! Wenn wir es zulassen, dass der Dauerstress in unserem Körper das Regiment übernimmt, dann rettet uns auch kein LCHF mehr, dann produziert der Körper seinen Zucker und damit letztendlich seinen Untergang selbst. Bleiben wir also lieber einmal mehr hinter dem Brummi, gönnen wir uns die Entspannung bei 80 km/h, auch wenn uns das etwas Zeit kostet, die bekanntlich niemand hat. Wenn wir uns erst zu Tode gestresst haben, werden wir mehr Zeit haben, als uns lieb ist.

    Nein, das ist keine Übertreibung: Dauerstress ist kein Modetrend, sondern eine tödliche Seuche, die von Jahr zu Jahr immer mehr Opfer fordert! Dass der Krebs, diese Geißel der Menschheit, deren Raten zurzeit besonders in unserer westlichen Gesellschaft geradezu explodieren, auf einem geschwächten Immunsystem beruht, diese Tatsache ist bereits seit 3.500 Jahren bekannt, wurde 2001 im Tierversuch bewiesen und mündete 2018 in einen Nobelpreis, der für die Erfindung der Immuntherapie vergeben wurde. Und was hat sich seither getan: https://www.strunz.com/news/nobelpreis-interessiert-uns-nicht.html. Bekannt ist ebenfalls, dass toxischer Stress, wie er in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist, nicht nur das Immunsystem massiv schädigt, sondern auch systemische Entzündungen und sogar genetische Veränderungen hervorruft, die ebenfalls zu Krebs führen können, und zu allem Überfluss auch noch den letzten Rettungsanker zieht, indem er den Tumorsuppressor lahmlegt: https://www.strunz.com/news/immer-juengere-krebspatienten-und-stress.html

    Bezeichnend ist, dass der Artikel hinter diesem Link bereits fast vier Jahre alt ist. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass dessen Autor das Thema Dauerstress noch nicht wirklich auslotet. Toxischer Stress entsteht, oberflächlich betrachtet, freilich aus psychischer Überforderung, aus meist selbst gestellten völlig unrealistischen Leistungsanforderungen, dem „Der-Welle-Hinterherrennen“ in Dauerschleife, bei dem das Scheitern schon vorprogrammiert ist. Aber es gibt noch eine Reihe weiterer Stressoren, die meistens unter dem Radar bleiben und dort katastrophale Schäden anrichten: Auf das riesige Feld unserer verborgenen Ängste, deren wir uns nicht zu schämen brauchen, weil sie oft auch objektive Ursachen (z.B. unverschuldete finanzielle Notlagen) haben, war ich in einem Beitrag schon einmal eingegangen (https://lchf-deutschland.de/raus-aus-der-stressfalle/); völlig unterschätzt werden aber auch mangelnder und minderwertiger Schlaf als Begleiterscheinung der täglichen psychischen Überforderung (eine verhängnisvolle Dynamik), der allgegenwärtige und ständig zunehmende Lärm von Maschinen und Geräten, mit denen wir glauben, uns das Leben zu erleichtern, aber in Wirklichkeit unsere Gesundheit ruinieren (https://lchf-deutschland.de/ein-tipp-um-ein-gewichtsplateau-zu-durchbrechen/#comment-16453), die zunehmende Mobilität mit immer weiteren Entfernungen zwischen Wohn-, Arbeits- und Einkaufsort, die sich in immer dichterem und nervenaufreibenderem Straßenverkehr niederschlägt, und die fortschreitende Atomisierung unserer Gesellschaft, neudeutsch „Cocooning“ genannt, die in immer stärkerem Maße zu einer sozialen Vereinsamung führt, die unser Unterbewusstsein als existenzielle Bedrohung wahrnimmt.

    Was diese soziale Vereinsamung für dramatische Auswirkungen auf unsere Gesundheit – ersichtlich am Indikator Körpergewicht – hat, zeigte sich sehr eindrucksvoll während der Corona-Pandemie. Der besonders bei den Kindern und Jugendlichen ausgeprägte „Coronaspeck“ war ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, bei dem die Medizin heute noch vor einem Rätsel steht und die Ursache irgendwo zwischen emotionalem Essen und mangelnder Bewegung sucht, weil sie sich offensichtlich weigert, die soziale Isolierung als dominierenden Stressor und damit als Hauptursache für die Gewichtszunahme ins Kalkül zu ziehen.

    Auch ich musste diese Erfahrung zweimal am eigenen Leib machen: als Neunjähriger, als meine Eltern vom Dorf in die Großstadt umzogen und ich aus meinem sozialen Netz von heute auf morgen herausgerissen wurde, und vor einigen Jahren, als ich mich nicht ganz freiwillig entschieden hatte, mein berufliches Umfeld zu verlassen und mich ins „Homeoffice“ zurückzuziehen. Beide Male stieg mein Körpergewicht innerhalb kurzer Zeit um über 15 Prozent an, und sämtliches Gegensteuern, selbst eine Halbierung meiner Nahrungsaufnahme, half nichts. Mit meinem heutigen Wissen hätte mir klar sein müssen, dass dies der schlagende Beweis dafür war, dass die Kalorientheorie auf den Müll der Geschichte gehört, stattdessen hatte ich mir durch sinnlose Diätversuche noch einen weiteren Stressor aufgehalst.

    Und nun hat sich herausgestellt, dass dieses ganze Paket an Stressoren nicht nur eine, sondern die Hauptursache für die zahlreichen „Zivilisationskrankheiten“ inklusive der ausufernden Krebserkrankungen ist. Höchste Zeit, dieser hochgefährlichen Tendenz, die im Endeffekt unsere ganze Gesellschaft zerstören kann, die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Unsere Ernährung, sprich: die Rückbesinnung auf Makro- und Mikronährstoffe, an deren Zusammensetzung wir seit hunderttausenden Jahren angepasst sind, also die Reduzierung der Kohlenhydrate und besonders des Fruchtzuckers auf ein vernünftiges Maß (https://www.strunz.com/news/fruktose-ist-treibstoff-fuer-tumorzellen.html, https://www.strunz.com/news/fruktose-deaktiviert-vitamind.html) und die Abkehr von den überproportionalen Mengen an gesundheitsschädlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (https://www.strunz.com/news/weitere-gefahren-von-oxldl.html), ist ein erster enorm wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber wir dürfen hier nicht auf halbem Wege stehenbleiben, wenn wir die gesundheitlichen Bedrohungen effektiv abwenden wollen. Nach meinem persönlichen Dafürhalten ist das Zeitfenster gerade dabei, sich zu schließen, was man eben an den explodierenden Krebsraten sieht, vor denen die etablierte Medizin immer noch steht wie das Kaninchen vor der Schlange und mit Leidenschaft die Folgen bekämpft, anstatt an die Ursachen zu gehen. An uns selbst ist es daher, unseren gesamten Lebensstil auf den Prüfstand zu stellen und den toxischen Stress nicht nur zu bekämpfen, sondern die betreffenden Stressoren von vornherein auszuschalten. Wir haben wirklich keine Zeit mehr zu verlieren.

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      Gnubbel 22. Juli 2025

      „Wenn wir den Dauerstress nicht in den Griff bekommen, ist es völlig egal, was wir essen, denn der Körper stellt sich seine Glukose selbst her!“ – Und es kommt noch dicker: Wenn noch Kohlenhydrate im Verdauungstrakt sind, werden die erst mal genommen. Wenn nicht, sind die Proteine dran, die als Baumaterial für Muskeln, Gelenke, Bindegewebe, Immunsystem usw. eigentlich eine bessere Verwendung verdient hätten. Wenn wir aber keine Kohlenhydrate vorgelegt und aus Angst vor der bösen Glukoneogenese auch die Proteinzufuhr eingeschränkt haben, dann geht es gnadenlos an die Organe, die noch Proteine enthalten. Das egoistische Gehirn braucht seinen Stoff, alles andere ist unwichtig. Das unstillbare Verlangen nach „Nervennahrung“ hat schon irgendwo seinen Sinn.

      Nebenbei bemerkt, ist auch die viele Glukose, die das Gehirn unter Stress in den Körper pumpt, ein ideales Krebsfutter. Und sowas wie Ketose ist in so einer Situation sowieso abgehakt.

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