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Mein Weg aus dem Asthma – ein Gastbeitrag von Sindy Grambow

Mein Weg aus dem Asthma- Ein Gastbeitrag von Sindy Grambow

Mein Weg aus dem Asthma – ein Gastbeitrag von Sindy Grambow

Über Sindy:

Den Gastbeitrag „Mein Weg aus dem Asthma“ hat Sindy Grambow für uns  geschrieben und dabei ihr eigene (Heilungs-)Geschichte aufgeschrieben.

Sindy hat 2023 die Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheits- und Ernährungscoach Low Carb- LCHF- Keto-Lifestyle absolviert. Durch ihre fundierten Ausbildungen als zertifizierter Vitamin-D-Coach  , Schlaf-Coach, und Stress-Coach sowie als Mykotherapeutin verbindet sie wissenschaftliches Wissen mit praktischer Erfahrung. Zusätzlich bringt sie als Diplom- und Baubiologin IBN tiefgehendes Verständnis für Umweltfaktoren mit, die die Gesundheit beeinflussen können. Als Lern- und Legasthenietrainerin EÖDL setzt sie sich außerdem für nachhaltige Bildungsansätze ein. Ihre persönliche Gesundheitsreise und Fachkompetenz machen sie zu einer inspirierenden Stimme im Bereich ganzheitlicher Heilung.

Mein Weg aus dem Asthma

Sindy Grambow - Mein Weg aus dem Asthma

Sindy Grambow – Mein Weg aus dem Asthma

von Sindy Grambow

Mein Weg aus dem Asthma – Warum Körper und Geist gemeinsam behandelt werden müssen

Asthma begleitete mich 45 Jahre, fast mein ganzes bisheriges Leben – doch heute kann ich sagen: Ich bin fast symptomfrei. Wie ich das geschafft habe, teile ich hier. Die klassische Medizin konnte mir immer nur mit Symptombehandlungen helfen. Kuren, Eigenblut-Therapien, Desensibilisierungen – alles brachte nur kurzfristige Verbesserungen. Doch weder das Immunsystem noch die Psyche funktionieren wie Maschinen, bei denen man einfach an einer Stellschraube drehen kann. Wenn Körper und Geist nicht gemeinsam behandelt werden, verlagern sich die Probleme.
Ein Beispiel: Nach einer Desensibilisierung gegen die Schimmelpilze Alternaria und Cladosporium hatte ich zwar drei Jahre Ruhe, aber meine Psyche kämpfte weiter. Die Symptome verlagerten sich und äußerten sich plötzlich in einem noch schwereren Asthma, diesmal ausgelöst durch Katzenhaare. Dieser Kreislauf aus kurzfristigen Verbesserungen und neuen Symptomen wiederholte sich immer wieder. Die Medizin behandelte meine Symptome – aber ließ meine Seele außen vor.

Die Eigeninitiative: Meine Gesundheit selbst in die Hand nehmen

Irgendwann wurde mir klar, dass ich mein Asthma nur in den Griff bekomme, wenn ich es ganzheitlich angehe. Ich begann, Entzündungen so weit wie möglich zu reduzieren. Zucker, das „Übel“ schlechthin, verschwand komplett aus meinem Leben – und es wurde besser. Ich erhöhte meinen Fettanteil auf 80 %, was mich in den Keto-Modus brachte – und es wurde noch besser. Doch das Asthma hielt sich hartnäckig.
Ich experimentierte weiter: Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte – alles wurde in Kombination mit meinem Stresslevel genau dokumentiert. Ich optimierte meinen Vitamin-D-Spiegel, der heute bei 80 ng/ml liegt, und strebe bis zum Ende des Winters 100 an. Ich pushte mein Magnesium und beschäftigte mich intensiv mit meinen Stresstriggern. Parallel absolvierte ich Ausbildungen als Vitamin-D-Coach, Stresscoach und Mykotherapeutin.
Die Mykotherapie war ein Wendepunkt. Als Schimmelpilz-Sachverständige habe ich Pilze stets als Feind betrachtet. Doch nun lernte ich ihre positiven Seiten kennen. Reishi und Cordyceps wurden zu meinen Lieblingspilzen, und das Asthma besserte sich erneut. Aber es war immer noch nicht weg.

Mein Weg aus dem Asthma – Carnivore Ernährung – Ein radikaler Schritt

Ich stellte fest: Je höher mein Fettanteil und je geringer mein pflanzlicher Anteil wurde, desto besser ging es mir. Schließlich ließ ich alles Obst und Gemüse weg und ernährte mich sechs Monate rein carnivor. Das Asthma wurde erneut besser. Von ursprünglich drei Asthmasprays täglich reduzierte ich auf ein Spray pro Woche – ein riesiger Erfolg für einen Vollblutasthmatiker wie mich!
Doch ich wollte mehr. Meine Recherchen führten mich zu Antinährstoffen in Pflanzen wie Salicylaten, Oxalaten und Lektinen – ich bin Biologin und aufgewachsen mit dem Dogma Obst und Gemüse sind gesund. Das mag für eine Großteil der Menschheit zutreffen, aber ein kleiner Anteil hat damit Probleme – zumindest wenn das Immunsystem unter einen Leaky Gut leidet. Mein Bauchgefühl, carnivor zu bleiben, war goldrichtig. Aber nach fünf Monaten schlug das Asthma zurück. Ich erkannte, dass mein Omega-6:3-Verhältnis eine Katastrophe war. Die Ursache: Zu viel fettes Schweinefleisch, um meinen hohen Fettbedarf zu decken.

Leaky Gut und Asthma: Der Zusammenhang

Während meiner Recherche wurde mir bewusst, dass mein Darmzustand eine zentrale Rolle in meinem Asthma spielt. Leaky Gut, also ein durchlässiger Darm, sorgt dafür, dass Allergene und andere Stoffe die Darmbarriere passieren und in den Blutkreislauf gelangen. Das Immunsystem wird dadurch ständig mit neuen potenziellen Allergenen konfrontiert – ein Teufelskreis.
Solange der Darm nicht repariert ist, bleibt das Immunsystem in einem chronischen Alarmzustand. Die Folge: Anstatt die Allergie auslösenden Stoffe dauerhaft zu eliminieren, verschiebt sich die Reaktion des Immunsystems auf neue Auslöser. Bei mir zeigte sich das in der ständigen Veränderung meiner Asthma-Trigger. Erst war es Schimmel, dann Katzenhaare, später kamen weitere hinzu.
Durch die Umstellung auf eine antientzündliche Ernährung und die bewusste Auswahl von Lebensmitteln, die meinen Darm beruhigen, konnte ich diesen Kreislauf endlich durchbrechen. Ich weiß, dass die Heilung Zeit braucht – bis mein Darm vollständig regeneriert ist, werde ich meine Ernährung konsequent anpassen, um mein Immunsystem zu entlasten.

Mein Weg aus dem Asthma – Die Lion-Diät: Mein Schlüssel zur Heilung

Ich startete einen weiteren Selbstversuch: die Lion-Diät. Grasgefüttertes Fleisch von Weidetieren, Wasser und Knochenbrühe – mehr nicht. Das fiel mir nicht schwer, da ich mich über Low Carb, Keto und Carnivor bereits an Minimalismus in der Ernährung und Fettverbrennung gewöhnt hatte. Nach zwei Monaten zeigten die ersten Werte eine deutliche Verbesserung: Mein Omega-6 sank, aber das Omega-3 blieb niedrig.
Ich modifizierte die Lion-Diät, indem ich täglich Fisch wie Lachs, Sardinen oder Makrelen integrierte. Das Ergebnis:
● Das Asthma verschwand nahezu komplett. Es tritt nur noch bei extremer Stresslast oder hoher Feinstaubbelastung auf.
● Geistige Klarheit und Produktivität wie nie zuvor.
● Brainfog, Wetterfühligkeit und depressive Phasen sind passé.
● Null Menopause-Symptome, obwohl ich mittendrin bin.
● Stoffwechsel-Reset: Obwohl ich 2300 bis 4000 kcal esse, nahm ich in sechs Monaten 6 kg ab.
● Körpergefühl: Ich vertraue meinem Körper wieder! Er sagt mir, wann ich 4000 kcal brauche und wann ich mit 2000 kcal voll und ganz auskommen. Manchmal ist es auch weniger, manchmal sogar mehr.
● Minimalismus in der Küche: 500 g Fleisch am Tag, dazu Ghee – und ich bin zufrieden.
● Raus aus der Diabetes-Gefahrenzone: Mein HbA1c-Wert (der Langzeitblutzuckerwert) sank von 6.3 % auf 5.3%.

Stressmanagement: Der entscheidende Faktor

Parallel zur Umstellung meiner Ernährung erkannte ich, dass mein Asthma stark von meiner Psyche beeinflusst wird. Also setzte ich gezielt auf Stressmanagement und Entspannung. Besonders die Yager-Therapie hat mich beeindruckt. Sie ermöglicht es, tiefsitzende, unbewusste Stressfaktoren zu erkennen und aufzulösen. In der Selbstanwendung habe ich bereits enorme Fortschritte gemacht und plane, mich hier weiterzubilden.
Weitere Bausteine meines Stressmanagements sind:
● Kurz-Meditationen: Wenige Minuten am Tag reichen oft, um die innere Ruhe zu stärken.
● Selbstsuggestion: Positive innere Bilder und Glaubenssätze unterstützen den Heilungsprozess.
● Intermittierendes Fasten: Es verläuft bei mir automatisch, da ich ohnehin nie mehr als 2 Mal am Tag esse, mitunter auch nur einmal. Das schenkt mir Zeit und das Fett dauerhafte Energie.
Durch diese Kombination aus Ernährung und Stressmanagement konnte ich meine Lebensqualität deutlich steigern. Heute bin ich nicht nur nahezu symptomfrei (meine Lunge meldet sich nur noch bei zu hoher Feinstaubbelastung), sondern auch geistig und körperlich in einer besseren Verfassung als jemals zuvor.

Meine nächsten Schritte: Ein Weg zurück zur LCHF-Vielfalt

Ich werde sicher nicht dauerhaft im modifizierten Lion-Modus bleiben. Doch bislang bin ich glücklich und zufrieden. Doch ich weiß, dass es Zeit braucht, bis sich mein Darm von Leaky-Gut, der körperlichen Ursache meines Asthmas, erholt hat. Das kann bis zu sechs Monate dauern, und so lange werde ich warten.
Danach habe ich geplant, schrittweise neue Lebensmittel einzuführen. Alle zwei Wochen werde ich ein neues Lebensmittel testen – zuerst die „harmlosen“ und antientzündlichen. Viel später werde ich mich an das „gesunde“ Obst und Gemüse heranwagen und zu guter Letzt Nüsse. Ich bin wohl eine der wenigen ketogenen „Pflanzenallergiker“, aber vielleicht ist das dann auch behoben…
Und ich muss sagen: Ich freue mich riesig auf Blaubeeren und den lauwarmen Blaubeer-Käsekuchen-Auflauf, mein absolutes Lieblingsdessert auf der LCHF Deutschland-Seite! Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude – und sie macht Lust auf die Zukunft.

Heilung ist ein Willensakt

Ich weiß, dass viele Asthmatiker nach einer Wunderwaffe suchen. Ein Mittel – und das Asthma ist verschwunden. Ich habe selbst vier Jahrzehnte damit verbracht, doch nichts hat dauerhaft angeschlagen. Vieles hat nur meinen Geldbeutel erleichtert oder Zeit im Wartezimmer gekostet. Am Ende habe ich erkannt: Die Wunderwaffe, die ich all die Jahre gesucht habe, bin ich selbst.
In den letzten 45 Jahren hat Cortison viel in meinem Körper kaputt gemacht: Zahnschmelz, Stimmbänder, Bindegewebe und Sehen (daher hatte ich mehrere Kreuzbandrisse und Schwangerschaftsstreifen breit wie ein Daumen), Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, instabile Blutzuckerwerte die mich zur Prädiabetikerin machten – das volle Programm. Das wollte ich nicht mehr. Heilung ist ein Willensakt. Und wenn man weiß, was man nicht will, sollte man sich auf den Weg machen, das einzufordern, was man will. Und nicht locker lassen!
Ich werde oft angesprochen: „Oh, du Arme, so eingeschränkt essen.“ Aber es ist meine Entscheidung. Diese „Eingeschränktheit“, die ich gar nicht als solche empfinde, tut mir gut. Ich entscheide mich aus freien Stücken dafür und weiß genau, warum ich das tue. Ich könnte jederzeit eine Gemüsepfanne essen, doch so wie der LCHFler zu viele Kohlenhydrate meidet, meide ich momentan Lebensmittel, die mein Immunsystem an Allergene erinnern.
Ich hoffe, dass mein Immunsystem in ein paar Monaten „vergessen“ hat, was Salicylate, Oxalate und Co. sind, sodass ich wieder voll in die LCHF-Ernährung einsteigen kann. Aber diese paar Monate sind es mir wert und die Zeit gebe ich mir.
Heilung ist immer eine Reise, die viel Zeit braucht. Mit jeder bewussten Entscheidung kommt man dem Ziel näher, selbst wenn diese Reise umständlich durch kleine Gassen führt, statt über die schnelle, breite Autobahn. Diese Gassen sind bildhübsche, beschaulich, geben Frieden. Ich entdecke dabei so viel von mir selbst, dessen ich mir nie bewusst war und weil ich den Eindruck habe, mich jetzt erst kennenzulernen, freue ich mich auf die nächsten 50 Jahre meines Lebens ohne Cortisonspray. Frei atmen können – etwas, das für jeden gesunden Menschen selbstverständlich ist. Und ich gehöre fortan dazu und rieche an den Rosen, die in den Gässchen des Lebens blühen.

Sindy Grambow

Epigenius – Sindys Homepage

info@epigenius.de 

Vielen Dank, liebe Sindy, für diesen inspirierenden und interessanten Beitrag!

Die LCHF Deutschland Akademie für ganzheitliche Gesundheit und Ernährung

 

Hat Sindy dich neugierig gemacht? Prima! Hier findest du Infos zu unserer beliebten und einzigartigen Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungscoach.

Die LCHF Deutschland Akademie – mit Herz und Verstand

 

Seit 2015 bildet die  LCHF Deutschland Akademie aus und durfte viele Menschen auf ihrem Weg zum Coach begleiten.

 

Für wen ist die Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungscoach geeignet?

 

Begeisterte AbsolventInnen zwischen 18 und 70 Jahren, SchülerInnen, Mütter, JuristInnen, PädagogInnen, PhysiotherapeutInnen, FitnesstrainerInnen, HeilpraktikerInnen, GesundheitspflegerInnen, KonditormeisterInnen, Kaufleute aus den verschiedensten Bereichen…

Also für Menschen jeglichen Alters mit und gänzlich ohne Vorkenntnisse.

Was sie alle vereint ist das Interesse an ganzheitlicher Gesundheit. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Der Wunsch, fachlich fundierte Kenntnisse im Gesundheits- und Ernährungsbereich erlangen zu wollen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen und Erfahrungen.

Für ihre eigene Gesundheit, die ihrer Familie, oder um anderen Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen.

All diese Menschen unterschiedlichen Alters und aus den verschiedensten Bereichen zeigen, es ist nie zu spät dazuzulernen und neu anzufangen!

 

Wann dürfen wir DICH in der LCHF Deutschland Akademie begrüßen?

 

Dein LCHF Deutschland Team

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Fotos: Canva

heike.schulz@lchf-deutschland.de

Ganzheitlicher Gesundheits- und Ernährungscoach Low Carb – LCHF – Keto - Lifestyle, Physiotherapeutin, Fachlehrerin für Kindergesundheit

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3 COMMENTS
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    Gnubbel 25. Februar 2025

    Donnerwetter, das war ein Rundumschlag – die gesamte Palette des ganzheitlichen Gesundheitsmanagements abgeräumt! Aber das ist der beste Beweis: Nur so geht’s, isoliertes Herumexperimentieren funktioniert nicht. Genetisch korrekte Ernährung (Weizenpampe gibt’s erst seit den letzten fünf Prozent der Menschheitsgeschichte, zu kurz, um sich daran anzupassen) mit gebührender Aufmerksamkeit auch auf die Mikronährstoffe, also Vitamine und andere Mineralien (gerade das Vitamin D wird in unserem sonnenarmen Europa immer noch dramatisch unterschätzt), aber auch die essenziellen Aminosäuren, all die Stoffe, ohne die die Chemie in unserem Körper einfach nicht funktioniert, und last but not least eine ausgeglichene Bilanz zwischen entzündungsfördernden Omega-6- und entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren sind das erste solide Standbein. Wichtig auch der Hinweis auf die für das Überleben der Pflanzenarten essenziellen Fraßgifte, die auch in unserem Organismus (ja, auch der Mensch gehört zu den Fressfeinden) ihre zuweilen recht unangenehme Wirkung entfalten.

    Da man aber auf einem Bein nicht stehen kann, hat Sindy als entscheidenden Faktor ein konsequentes Stressmanagement hervorgehoben, zu dem neben einem positiven Selbstbild, dem Angehen von belastenden Unsicherheiten (Angst, etwas zu verpassen, Angst vor Ablehnung und Kritik, Angst vor der Zukunft, um nur einige Stressoren zu nennen, mit denen wir uns toxischem Dauerstress aussetzen) und dem bestmöglichen Schutz vor der täglichen Reizüberflutung (Autofahren, Bildschirmarbeit inklusive Fernsehen, aber auch das berüchtigte „Multitasking“, für das der Mensch nicht geschaffen ist) auch ausreichender Schlaf zählt, denn im Schlaf wird nicht nur das Gehirn „defragmentiert“, also entrümpelt, um es gegen den Stress des nächsten Tages zu wappnen, sondern auch das Immunsystem repariert. Wer also trotz hohem Vitamin-D-Status öfter an Infekten oder an Allergien leidet, sollte mal seine Schlafdauer und -qualität überprüfen, vielleicht liegt da der Schlüssel.

    Aber das Wichtigste, was Sindy genannt hat, ist die Eigeninitiative: nicht zu warten, bis das Kind im Brunnen liegt, und dann zum Arzt zu rennen: „Doktor, mach mich heile“ (nein, heilen kann der Doktor nicht, das können wir nur selbst, und der Doktor kann uns dabei unterstützen), sondern sich beizeiten um seine Gesundheit zu kümmern, auch wenn man sich noch so gut fühlt und eigentlich ganz andere Prioritäten hat. Die Geschichte von Sindy hat doch sehr eindrucksvoll gezeigt, wie viel Engagement und wie viel Tapferkeit es einem abverlangt, wenn es einen erst mal erwischt hat, um aus dem Schlamassel wieder rauszukommen. Wohl dem, dem es gelingt, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

    Dem Argument, dass man sich als „Fleischfresser“ einseitig ernährt, kann ich beruhigend entgegnen: Wenn man peu à peu alles weglässt, was einem nicht gut tut, muss das noch lange keine Einseitigkeit bedeuten. Ich trinke seit langer Zeit keinen Alkohol mehr, und nach und nach habe ich auch die anderen Getränke aus meinem Leben entsorgt; ich lösche seit Jahren meinen Durst nur noch mit Wasser und finde nicht, dass das einseitig ist. Mit dem Essen ist es nicht anders: In einem Ei zum Beispiel sind außer Vitamin C alle Stoffe enthalten, die unser Organismus braucht, und Ascorbinsäure gibt es kiloweise zu kaufen. Hingegen hat ein Vegetarier keine Möglichkeit, an das für Knochen, Gelenke, Bindegewebe und mehr essenzielle Kollagen heranzukommen, da würde ich doch viel eher an Einseitigkeit denken. Bei diesem Thema spielt sich ziemlich viel im Kopf ab, wenn man zum Beispiel auf seinem Teller die „Sättigungsbeilagen“ vermisst, die für den Stoffwechsel völlig überflüssig sind. Mein Vater hatte immer gesagt: „In der allergrößten Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot“, und ich bin heute sowas von froh, dass ich mich von dem Glaubenssatz, dass alles „ausgewogen“ sein muss (wer wiegt das eigentlich und nach welchen Kriterien?) rigoros verabschiedet habe.

    Mein Gott, jetzt ist mir wieder die Tastatur ausgelaufen, dabei wollte ich doch bloß ein herzliches Dankeschön an Sindy für ihre bewegende und ermutigende Geschichte rüberschicken und ihr sagen, dass sie jetzt noch einen Fan mehr hat. 🙂

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      Gnubbel 25. Februar 2025

      Oh, meine arme selige Mathelehrerin, die sich nicht mehr wehren kann! 14.000 Jahre Weizenpampe sind nicht fünf, sondern gerade mal 0,7 Prozent der Menschheitsgeschichte.

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