Gestern war Welt-Alzheimer-Tag. Schon im Jahr 2015 wurden 19 049 Patientinnen und Patienten wegen der Alzheimer Demenz im Krankenhaus behandelt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) 2017 mit.
„Damit ist die Zahl der stationär behandelten Fälle in den letzten 15 Jahren insgesamt um 85 Prozent angestiegen“,
berichtete Destatis-Mitarbeiter Torsten Schelhase. Eine Aussage, die Winfried Teschauer, Vorstandsmitglied der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft, als irreführend bezeichnet. Er vertritt die Meinung, dass mindestens 50 Mal so viele Patienten mit Demenz in Kliniken aufgenommen werden. Er beruft sich auf eine Studie der Robert Bosch Stiftung.
1,6 Millionen Deutsche haben eine Demenz
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 300.000 Menschen neu an Demenz. Es gibt mehr Neuerkrankungen als Sterbefälle, das bedeutet, die Zahl von 1,6 Millionen ist nicht das Ende. Weltweit leiden etwa 46,8 Millionen Menschen an Alzheimer oder Demenz, 7,7 Millionen Neuerkrankungen kommen jährlich hinzu. Ist dieser Trend zu stoppen?
Insulinresistenz im Gehirn
Die Insulinresistenz im Gehirn fördert den Gedächtnisverlust, dies bestätigten Forscher der Universität Tel Aviv in einer aktuellen Studie. (1) Fast 500 Patienten beendeten die Studie, die mehr als 20 Jahre dauerte. Allerdings waren überwiegend Männer an der Studie beteiligt, so dass nicht sicher ist, ob die Ergebnisse auf Frauen zu übertragen sind.
Die Insulinresistenz führt zu einer Verwertungsstörung von Glukose im Gehirn, das wurde 2015 mit dieser Studie (2) bestätigt. Kann Glukose nicht mehr zur Energieversorgung herangezogen werden, muss ein alternativer Brennstoff her. Zum Beispiel Ketonkörper und somit sind wir bei einer strikten LCHF- bzw. ketogenen Ernährung angelangt. Ketonkörper können das Gehirn mit Energie versorgen und damit wäre das Problem gelöst!
Ketonkörper statt Glukose
Dr. Barbara Hendel publizierte zu diesem Thema am 18.11.2014 einen interessanten Artikel, in dem sie auf Ketonkörper und Kokosfett eingeht: „…dass Ketonkörper dem Gehirn als wichtige Energiequelle dienen. Unser Gehirn kann nämlich nicht nur Glukose, sondern auch Ketonkörper verstoffwechseln und Energie daraus ziehen…Studien beweisen, dass eine auf diese Fette ausgerichtete Ernährung helfen kann, die Symptome von Alzheimer zu mindern. Der positive Effekt einer erhöhten Zufuhr von mittelkettigen Fettsäuren in Form von Kokosfett zeigt sich insbesondere bei beginnender Einschränkung der Gedächtnisleistung oder anderer kognitiver Fähigkeiten.“ http://www.dr-barbara-hendel.de/blog/was-hat-alzheimer-mit-diabetes-vom-typ-2-zu-tun/
So können Sie Alzheimer und Demenz vorbeugen
Auf den Punkt gebracht in dem Buch
Demenzrisiko einfach wegessen – oder: Wie die Ernährung vor Alzheimer & Co. schützen kann.
Horrorvorstellung Hilflosigkeit. Die Menschen fürchten sich heute mindestens ebenso sehr vor Alzheimer wie vor Krebs. Das ist verständlich – allerdings sind wir auch dieser Krankheit lange nicht mehr hilflos ausgeliefert. Alzheimer ist heute weder unausweichlich noch irreversibel: Etliche Risikofaktoren sind steuerbar und auch der Demenzverlauf lässt sich günstig beeinflussen. Einer der wichtigsten Ansätze dazu ist die richtige Ernährung. Ulrike Gonder zeigt in ihrem spannenden und Mut machenden „Mehr-als-nur-Ernährungsratgeber „, wie jeder aktiv und bewusst etwas gegen die Alzheimererkrankung tun kann. Zu jedem Zeitpunkt im Leben.
Wissenswertes über die Ernährung bei der Entstehung, Verhütung und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen
Therapeutische Aspekte der Ernährung – was kann noch bewirkt werden, wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist?
Vorbeugen durch richtige Ernährung: die richtigen Fette und Aminosäuren, Kohlenhydratreduktion, Vitamin D, Antioxidantien, B-Vitamine, alpha-Liponsäure, sekundäre Pflanzenstoffe etc.
Ulrike Gonder ist Diplom-Oecotrophologin und arbeitet seit 1994 selbstständig als freie Wissenschaftsjournalistin, Buchautorin, Referentin und Dozentin. In zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen stand sie als Studiogast oder Interviewpartnerin Rede und Antwort. Dr. med. Peter Heilmeyer, geboren 1950, Internist, studierte Humanmedizin an der Universität Freiburg. Im Rahmen seiner Facharztausbildung arbeitete er unter anderem an der neurologischen Klinik mit Abteilung für Neurophysiologie und in der endokrinologischen Abteilung derMmedizinischen Universitätsklinik Freiburg. Hier promovierte er mit einer experimentellen Arbeit zur Insulin- und Glucagonsynthese. Als Chefarzt der Rehaklinik Überruh (Isny im Allgäu) beschäftigte er sich mit dem Einfluss der Ernährung auf die chronischen Zivilisationskrankheiten, wobei er als erster in Deutschland eine kohlenhydratreduzierte Kostform (LOGI) zur Therapie des metabolischen Syndroms inklusive Typ-2-Diabetes einführte und wissenschaftlich erforschte.
Margret Ache / www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie
(1) http://content.iospress.com/articles/journal-of-alzheimers-disease/jad161016
(2) http://jamanetwork.com/journals/jamaneurology/fullarticle/2398420
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