Vor welcher Erkrankung haben die Bundesbürger die größte Angst? 70 Prozent gaben bei einer Befragung im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit an, dass Krebs der größte Schrecken sei. Nach Krebs folgte Alzheimer bzw. Demenz, die 54 Prozent nannten. Doch der Angst einer demenziellen Erkrankung wollen Iris und ich mit diesem Beitrag entgegen treten. „Demenz ist kein unabwendbares Schicksal“ ist ein bewegender Bericht aus dem Leben von Ursula Flamm aus dem LCHF Magazin. Vielen Dank, liebe Ursula, dass du deine Geschichte mit unseren Leserinnen und Lesern teilst.
Demenz ist kein unabwendbares Schicksal
Mein inniger Wunsch ist, Menschen Hoffnung zu geben, die mit der Diagnose Demenz bzw. Alzheimer leben müssen. Und denjenigen, die prophylaktisch etwas unternehmen möchten, zu zeigen, dass es möglich ist.
Wer ich bin
Ich bin Ursula Flamm, geboren 1957 in der Nähe von Freiburg. Meine Ausbildung als Apothekenhelferin schloss ich mit Auszeichnung ab. Ich bin stolze Mutter eines Sohnes und eines Mädchen-Zwillingspärchens. Nach meiner Pause als Familienmanagerin habe ich noch eine Ausbildung als Fachfrau für Bürokommunikation abgeschlossen. Meine letzten Berufsjahre verbrachte im Bereich Lichtwellenleitertechnik, was mir viel Spaß machte. Doch 2013 begannen meine gesundheitlichen Probleme, die dazu führten, dass ich mit 58 Jahren als erwerbsunfähig galt.
Einmal Hölle …
Diagnose frühzeitiger Alzheimer und Amyloidangiopathie – das klingt wie der Eintritt in die Hölle. Es begann 2015 nach einem MRT des Gehirns mit der Diagnose: deutliche Einblutungen, Plaque und Atrophie. Mir war schon vor dieser Diagnose klar, dass etwas mit mir nicht stimmte. Im Chor fiel es mir schwer, neue Texte zu lernen oder den Noten zu folgen. Beim Lesen verstand ich die Zusammenhänge kaum oder gar nicht mehr. Abends konnte ich mich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, daher meldete ich mich auch beim Chor ab. Die Neurologin sagte mir damals: „Sie sind auf der Spitze des Eisbergs angekommen, jetzt führt der Weg nur noch bergab.“ Ich selbst konnte mich gar nicht an diese Aussage erinnern, doch mein Mann hat sie noch lebendig im Gedächtnis. Ich zog mich damals zurück, wurde aggressiv, stand einfach neben mir. Mein Leben war zu einem einzigen großen Fragezeichen geworden. Zwar ging ich noch alleine raus und auch zum Einkaufen, mir war nicht bewusst, dass ich immer wieder Haushaltsreiniger kaufte. Ich konnte mich nicht erinnern…
Ende 2016 ging es mir auch körperlich zunehmend schlechter. Mein ganzer Körper schmerzte, ich wollte daher nicht mehr berührt werden, grippeähnliche Symptome verstärkten sich. Mein Mann und mein Sohn fühlten, dass da etwas ganz und gar nicht mehr in Ordnung war. Sie riefen den Notarzt, ich bekam von alledem nichts mehr mit. Mit der Diagnose Endokarditis lag ich zwei Wochen im Wachkoma, mit aggressiven Phasen, wie man mir später erzählte. Die Endokarditis sorgte dafür, dass meine 2013 eingesetzte Herzklappe zu Schaden kam und somit eine neue Operation erfolgen musste. Von dieser erholte ich mich nur extrem langsam. Wahrscheinlich sorgte diese Ausnahmezeit für einen weiteren Schub meiner Demenz, denn das Kontroll-MRT im Juni 2017 zeigte eine deutliche Verschlechterung. Doch das sollte noch nicht alles Negative bezüglich meiner Gesundheit sein. Durch Synkopen erlitt ich einige heftige Stürze, eine Fettleber und eine Hyperthyreose wurden diagnostiziert. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr aus meiner Hölle herauszukommen. Wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, durchströmt mich eine unendliche Dankbarkeit, mit wie viel Geduld mich meine Familie wieder zurück ins Leben begleitet hat.
… und zurück
Das Buch „Stopp Alzheimer“ von Bruce Fife gab uns Hoffnung, es war zumindest ein Griff nach dem Strohhalm. Das war der Beginn der Beschäftigung mit der ketogenen Ernährung. Plötzlich war alles so klar, warum diese Art der Ernährung gut ist. Zusätzlich begann ich mit dem Intervallfasten, begleitet mit einem Jahresabonnement von dem wunderbaren Arzt Seven Sparding, und diese Kombination zeigte deutliche Effekte bei mir. Meine Blutwerte, einschließlich Blutzucker, verbesserten sich. Nicht nur ich selbst, auch meine Familie und Freunde merkten, dass es mir besser ging. Ich konnte mich wieder an Gesprächen beteiligen, war offener und wacher. Ich interessierte mich wieder für etwas, nahm wieder am Leben teil. Dann entdeckte ich sogar den Kraftsport für mich. Gerne wollte ich das in die Welt hinausschreien: Ich lebe wieder, ich kann mich spüren! Zwar bin ich nicht ganz die „alte“ Ursula, denn große Menschenansammlungen sind für mich anstrengend, ebenso wie Veranstaltungen, doch ich habe so viel zurückgewonnen, so vieles, was mein Leben lebenswert macht. Das möchte ich nun so lange es möglich ist behalten. Inzwischen weiß ich, dass meine Chancen gut stehen. Unter anderem werde ich bestens vom Team der Praxis Dr. Karner betreut.
Meine Botschaft
Geben Sie nie auf, auch wenn sich das Leben manchmal wirklich wie die Hölle anfühlt. Das bedeutet jedoch auch, eingefahrene Wege zu verlassen. Nicht nur auf rein schulmedizinische Behandlungsweisen zu vertrauen. Stets offen und neugierig bleiben, nach dem kleinsten Strohhalm zu greifen, kann die Wende bringen. Die ketogene Ernährung ist so eine wundervolle Möglichkeit, die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen, dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, Ketone zu nutzen kann den großen Unterschied machen. Einen Versuch ist es immer wert, wenn man schon krank ist, gibt es nichts mehr zu verlieren. Das Intervallfasten hat die positiven Effekte der Keto-Ernährung noch vertieft. Ich habe zu einem großen Teil wieder ein Leben zurück, das absolut lebenswert ist. Und wenn meine Geschichte nur einem einzigen Menschen hilft, auch so einen positiven Umschwung zu erzielen, dann macht mich das mehr als glücklich.
Mein Lebensmotto:
Gestern ist vorbei.
Im Heute leben.
Keiner weiß ob er morgen noch irdisch ist.
Meine 3 Wünsche:
Noch viele Jahre mit meinem Schatz/Familie genießen können.
Dass Liebe und Achtung voreinander Hass und Materialismus besiegen.
Ein weltweites friedliches Miteinander ohne Machthaberei und Diktatur…..
Das möchte ich den Lesern mit auf den Weg geben:
Lass dich nicht von außen steuern.
Glaub an dich.
Entscheide erst mit dem Bauch bzw. Herzen und erst dann – falls überhaupt noch nötig – aus dem Kopf/der Vernunft!
Liebe Grüße
Ursula Flamm
Wir hoffen, dass Ursula dir mit ihrem Beitrag „Demenz ist kein unabwendbares Schicksal“ Hoffnung gegeben hat.
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Margret Ache und Iris Jansen www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie, LCHF Kongress, LCHF Magazin, Facebook, Instagram und YouTube
Titelbild: Fotolia – ©-freshidea
Bild im Text: Ursula Flamm