Die größten Verlierer sind die Gewinner von The biggest loser
Heute startet eine neue Staffel von The biggest loser. 50 übergewichtige Teilnehmer kämpfen, um eine Runde weiter zu kommen. Viele sehen sich diese Formate wie The biggest loser an. Gelingt schließlich den stark übergewichtigen Teilnehmern das, was sich alle Übergewichtigen wünschen: Abnehmen in Rekordzeit. Das sieht in den Shows natürlich klasse aus, wenn das Motto: „Iss weniger, beweg dich mehr“ so famos funktioniert. Doch bleibt das so oder schlägt auch hier der Jo-Jo-Effekt zu? Ein Forscher-Team in Amerika ging dieser Frage nach.
Was passiert nach The biggest loser?
Das Team um den Amerikaner Dr. Kevin Hall hatte die Möglichkeit, bei 14 der 16 Teilnehmer von The biggest loser eine Nachuntersuchung (1) zu machen. Alle zeigten auch sechs Jahre nach dem Ende des Diätmarathons einen erniedrigten Grundumsatz. Ihre Körper verbrauchten in Ruhe etwa 500 Kilokalorien weniger als eine Vergleichsperson gleichen Gewichts, ohne durchgemachte Diät. Bei einem Kalorienbedarf von 2000 bedeutet das für die Teilnehmer von The Biggest loser, dass sie nur 1500 Kalorien essen dürfen, um ihr Gewicht zu halten.
The biggest loser ist der Beweis, dass das Kalorienmodell nicht funktioniert.
Warum funktioniert das Kalorienmodell nicht? von Jason Fung
dies ist eine Übersetzung von der Website: www.dietdoctor.com
https://www.dietdoctor.com/obesity-solving-two-compartment-Problem
Warum ist es unmöglich mit dem Kalorienmodell Gewicht zu verlieren? Weil es auf der falschen Annahme aufgebaut ist, dass alle Kalorien gleich sind. Wird Energie aus der Nahrung eingelagert (Kalorien), wird Zucker (Glykogen) im Kühlschrank und Fett im Gefrierschrank gespeichert. Aber Sie müssen zuerst den Zucker verbrennen, ehe Fett verbrannt werden kann.
Sie wollen ja Körperfett verlieren. Daher muss im ersten Schritt der Zucker aus dem Kühlschrank entfernt werden. Füllen Sie jedoch den Kühlschrank regelmäßig 3- bis 6-mal am Tag mit Zucker auf, werden Sie nie an das Fett in der Gefriertruhe herankommen. Das Kalorienmodell ignoriert dieses Problem mit den zwei Speicherplätzen und behauptet, dass alle Kalorien gleich gespeichert und gleich verbrannt werden (aus einem Speicherplatz), obwohl schon seit mehr als 50 Jahren bekannt ist, dass das falsch ist. Ebenso falsch, wie die Ernährungsempfehlungen, 3 bis 6 kalorienreduzierte Mahlzeiten täglich mit einer relativ großen Menge Kohlenhydraten (50 – 60 %) zu essen.
Sie stellen sich vor, dass der Kühlschrank, wird er mit weniger Glukose gefüllt, mit der Zeit leer wird? Das geschieht nicht. Warum? Unser Körper spürt, dass immer weniger Nahrung im Kühlschrank ist und wird unruhig. Er reagiert mit Hunger und verlangt nach Nahrung. Kommen Sie diesen Signalen nicht nach, fährt er den Stoffwechsel zurück und verbrennt weniger Energie.
Was ist die Lösung? Zuerst sollten Sie mit einer Low-Carb, High Fat (LCHF) Ernährung beginnen. Durch die deutliche Einschränkung der Kohlenhydrate leert sich die Glukose im Kühlschrank. Jetzt muss die gesamte Energie, die verbrannt wird, dem Gefrierschrank mit dem Fett entnommen werden. Dadurch wird das Problem der zwei Lagerplätze im Grunde genommen wieder zu einem Problem mit nur einem Lagerplatz.
Zusätzlich können Sie intermittierendes Fasten (IF) probieren. Durch das Fasten wird der gesamte Zuckervorrat im Kühlschrank schnell verbrannt. Werden Sie hungrig? Vermutlich ja. Schaffen Sie es den Hunger zu verdrängen, ist der Körper gezwungen Fett als Energie zu verbrennen. Der Stoffwechsel wird durch die kompensatorischen hormonellen Effekte nicht beeinflusst. Nach einigen Tagen wird das Hungergefühl weniger, der Mechanismus ist noch ungeklärt, hängt aber sehr wahrscheinlich mit der Bildung von Ketonkörpern zusammen.
Die Schlussfolgerung ist folgende: Sie können Energie aus Zucker oder Fett speichern. Beim Fasten kann entweder Energie aus Zucker oder Fett verbrannt werden, jedoch nicht beides gleichzeitig. Füllen Sie regelmäßig Zucker nach, kann unser Körper kein Fett verbrennen.
Fasten bietet eine schnelle Möglichkeit, Fett zu verbrennen. Es stellt eine Lösung des Problems der zwei Lagerplätze dar. Der Grund, warum Verfechter des Kalorienmodells nicht verstehen, warum ihr Modell nicht funktioniert, ist das fundamentale Missachten der zwei Lagerplätze und das Festhalten an einen Lagerplatz.
Update
Ich habe erst viel später bemerkt, dass ich einen wichtigen Teil in diesem Artikel vergessen hatte. Ich war davon ausgegangen, es geschrieben zu haben. Verzeihen Sie das bitte.
Es gibt nämlich noch einen wichtigen und kritischen Punkt in dem Modell mit nur einem Lagerplatz. Wenn der Weg zur Gefriertruhe im Keller durch Eisengitter und Verschläge versperrt ist, wird es äußerst schwer an das Fett zu kommen. Welches Hormon trägt die Verantwortung dafür? Die Antwort lautet: …Insulin.
Es ist bekannt, dass Insulin die Lipolyse verhindert. Das ist der Fachausdruck für die Beschreibung, dass Insulin den Fettabbau stoppt. Nun, das ist normal. Während des Essens steigt der Insulinspiegel im Körper an, es ist das Zeichen für den Körper, die Fettverbrennung aus dem Lager (der Gefriertruhe) zu stoppen und aus der nun zugeführten Energie, der Nahrung, zu beziehen.
Ist der Insulinspiegel wegen einer Insulinresistenz permanent hoch, ist Ihr Körper nicht in der Lage, Zugang zur Gefriertruhe zu erhalten. Auch eine Kalorienrestriktion (iss weniger – als erster Schritt) ändert nichts an dieser Situation. Daher versucht der Körper nun, durch die Drosselung des Stoffwechsels, also einen verminderten Kalorienverbrauch, die Situation zu kompensieren. Die Folge: der Grundumsatz sinkt.
Bei 8Jährigen ist die Insulinresistenz minimal und das Nüchterninsulin niedrig. Das bedeutet, es ist sehr einfach an das Fett in der Gefriertruhe zukommen. Es ist so, als würde die Gefriertruhe direkt neben dem Kühlschrank stehen. Es ist kinderleicht ihr etwas zu entnehmen. Wenn in so einem Fall die Kalorien reduziert werden, kann der Körper leicht an Fett aus der Gefriertruhe kommen.
Das erklärt, warum Adipositas etwas mit dem Zeitfaktor zu tun hat. Anders ausgedrückt: Menschen, die schon lange an Übergewicht leiden, haben es schwerer abzunehmen, da sie eine ausgeprägte Insulinresistenz haben, die für einen konstant hohen Insulinspiegel sorgt.
Jason Fung
Neuigkeiten
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Margret Ache / www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie und LCHF Kongress und LCHF Magazin
(1) http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/oby.21538/Abstract