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LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

LCHF-Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes – Kein unabänderliches Schicksal: Typ-2-Diabetes ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Millionen Menschen kämpfen täglich mit schwankenden Blutzuckerwerten, Medikamenten und der Angst vor langfristigen Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden oder Nervenerkrankungen. Doch wie Prof. Dr. med. Stephan Martin betont, ist Typ-2-Diabetes kein Schicksal, das man tatenlos hinnehmen muss. Es ist ein Weckruf, aktiv zu werden – und eine der effektivsten Maßnahmen ist die Umstellung auf eine kohlenhydratarme, fettreiche Ernährung, besser bekannt als LCHF (Low Carb High Fat). In dem  Blogbeitrag  LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes beleuchten wir, wie LCHF dabei helfen kann, den Blutzucker zu stabilisieren, Medikamente zu reduzieren und die Lebensqualität von Menschen mit Typ-2-Diabetes deutlich zu verbessern.

Was ist LCHF?

LCHF steht für „Low Carb High Fat“ – also eine Ernährungsweise, die den Konsum von Kohlenhydraten stark einschränkt und stattdessen gesunde Fette sowie eine moderate Menge an Eiweiß in den Vordergrund stellt. Während konventionelle Ernährungsempfehlungen oft darauf abzielen, 45–60 % der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten zu beziehen, reduziert LCHF diesen Anteil auf etwa 5–20 %. Der Fokus liegt auf Lebensmitteln wie:

 

  • Fette: Avocados, Nüsse, Samen, Olivenöl, Kokosöl, Butter, Sahne
  • Eiweißquellen: Eier, Fisch, Fleisch, Geflügel
  • Gemüse: Nicht-stärkehaltiges Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Zucchini, Blumenkohl
  • Milchprodukte: Käse, Joghurt (ungesüßt), Sahne
Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Zucker und stark verarbeitete Produkte werden hingegen weitestgehend vermieden. Ziel ist es, den Blutzucker stabil zu halten und die Insulinproduktion des Körpers zu entlasten.
Warum Kohlenhydrate problematisch sind
LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

Kohlenhydrate sind der Hauptfaktor, der den Blutzucker beeinflusst. Wenn wir Brot, Kartoffeln, Reis oder Pasta essen, werden diese in Glukose zerlegt, die schnell in den Blutkreislauf gelangt und den Blutzucker ansteigen lässt. Besonders bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, deren Insulinempfindlichkeit gestört ist, führt dies zu unkontrollierten Blutzuckerspitzen. Prof. Dr. Martin weist darauf hin, dass selbst vermeintlich gesunde Kohlenhydratquellen wie Kartoffelpüree einen höheren glykämischen Index (GI) haben als Haushaltszucker. Der GI gibt an, wie schnell ein Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt – je höher der GI, desto problematischer für Diabetiker.

Die Folge dieses ständigen Blutzucker-Achterbahnfahrens ist nicht nur eine Verschlechterung der Diabetes-Symptome, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Langzeitkomplikationen. LCHF setzt hier an, indem es die Kohlenhydratzufuhr drastisch reduziert und so die Blutzuckerschwankungen minimiert.

Wie LCHF bei Typ-2-Diabetes als Schlüssel wirken kann

Die LCHF-Ernährung hat mehrere Mechanismen, die sie für Menschen mit Typ-2-Diabetes besonders effektiv machen:
  1. Stabilisierung des Blutzuckers: Durch den reduzierten Kohlenhydratkonsum bleibt der Blutzucker stabiler, was die Belastung für die Bauchspeicheldrüse verringert. Weniger Glukose im Blut bedeutet weniger Insulinbedarf.
  2. Verbesserung der Insulinsensitivität: Studien zeigen, dass eine kohlenhydratarme Ernährung die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessern kann. Dies ist entscheidend, da Insulinresistenz das Kernproblem bei Typ-2-Diabetes ist.
  3. Gewichtsverlust: Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für Typ-2-Diabetes. LCHF fördert den Fettabbau, da der Körper in einen Zustand versetzt wird, in dem er Fett anstelle von Kohlenhydraten als primäre Energiequelle nutzt (Ketose oder Fettstoffwechsel).
  4. Reduktion von Medikamenten: Wie Prof. Dr. Martin in seiner Praxis beobachtet hat, können viele Patienten durch LCHF ihre Medikamente reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten. Dies liegt daran, dass die Ernährung die zugrunde liegenden Stoffwechselprobleme angeht, anstatt nur Symptome zu behandeln.
  5. Entzündungshemmende Wirkung: Eine Ernährung mit gesunden Fetten, wie Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Leinsamen, kann Entzündungen im Körper reduzieren, die bei Typ-2-Diabetes oft eine Rolle spielen.

Wissenschaftliche Evidenz:

Wie LCHF bei Typ-2-Diabetes als Schlüsel wirken kann

Die Wirksamkeit von LCHF bei Typ-2-Diabetes ist durch zahlreiche Studien belegt. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2018, veröffentlicht im British Journal of Nutrition, zeigte, dass kohlenhydratarme Diäten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zu signifikanten Verbesserungen des HbA1c-Werts (ein Langzeitmarker für Blutzuckerkontrolle), des Gewichts und des Triglyceridspiegels führten. Eine weitere Studie aus Schweden, die über zwei Jahre lief, fand heraus, dass Patienten mit LCHF nicht nur bessere Blutzuckerwerte hatten, sondern auch weniger Diabetes-Medikamente benötigten.
Prof. Dr. Martins Beobachtungen aus seiner Praxis und bundesweiten Studien mit über tausend Patienten untermauern diese Ergebnisse. Viele seiner Patienten konnten innerhalb weniger Wochen oder Monate ihre Medikamente reduzieren oder absetzen, während sie gleichzeitig eine bessere Lebensqualität berichteten.

Praktische Umsetzung von LCHF

Die Umstellung auf LCHF erfordert anfangs etwas Planung, ist aber mit der richtigen Herangehensweise gut umsetzbar. Hier sind einige praktische Tipps:
  1. Lebensmittelwahl:
    • Ja: Fette wie Olivenöl, Butter, Avocado; Eiweißquellen wie Eier, Lachs, Hühnchen; Gemüse wie Spinat, Zucchini, Blumenkohl, Spargel.
    • Nein: Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke.
  2. Mahlzeitenplanung:
    • Frühstück: Rühreier mit Speck und Avocado, griechischer Joghurt mit Beeren.
    • Mittagessen: Gegrilltes Hähnchen mit gemischtem Salat und Olivenöl-Dressing.
    • Abendessen: Lachs mit gedünstetem Brokkoli und Buttersoße.
    • Snacks: Nüsse, Käsewürfel, Gurkenscheiben mit Frischkäse.
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  3. Blutzuckermessung: Regelmäßiges Messen des Blutzuckers hilft, den Effekt der Ernährungsumstellung zu überprüfen und motiviert, am Ball zu bleiben.
  4. Langsame Umstellung: Für Anfänger kann es hilfreich sein, die Kohlenhydratmenge schrittweise zu reduzieren, um den Körper an die neue Ernährungsweise zu gewöhnen.
  5. Arztkonsultation: Besonders bei bestehender Medikamenteneinnahme (z. B. Insulin) ist es wichtig, die Ernährungsumstellung mit einem Arzt abzustimmen, da die Medikamentendosis angepasst werden muss.

Herausforderungen und wie man sie überwindet

Die Umstellung auf LCHF ist nicht ohne Herausforderungen. Viele Menschen kämpfen anfangs mit Heißhungerattacken, da der Körper sich an die neue Energiequelle (Fett statt Kohlenhydrate) gewöhnen muss. Dieses sogenannte „Keto-Flu“-Gefühl, das Symptome wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen verursachen kann, verschwindet jedoch meist nach ein paar Tagen bis Wochen.
Eine weitere Hürde ist die soziale Komponente: Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Pizza, Pasta oder Kuchen sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Hier helfen Vorausplanung (z. B. eigene Snacks mitbringen) und Kommunikation mit Freunden und Familie, um die Ernährungsumstellung erfolgreich zu gestalten.

Langfristige Vorteile und Lebensqualität

Die Vorteile von LCHF gehen über die Blutzuckerkontrolle hinaus. Viele Menschen berichten von:
  • Mehr Energie und besseres Wohlbefinden
  • Weniger Heißhungerattacken
  • Verbesserter Schlaf
  • Klareres Denken
Darüber hinaus ist LCHF keine kurzfristige Diät, sondern eine nachhaltige Ernährungsweise, die langfristig beibehalten werden kann. Sie ermöglicht es, Genuss und Gesundheit zu verbinden, ohne auf Geschmack verzichten zu müssen.

Fazit: Ein Weckruf zum Handeln  – LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes ist eine ernsthafte Erkrankung, aber sie ist kein unabänderliches Schicksal. Wie Prof. Dr. Stephan Martin betont, können Betroffene durch aktives Handeln – insbesondere durch eine LCHF-Ernährung – ihre Gesundheit in die eigenen Hände nehmen. Die Reduktion von Kohlenhydraten, kombiniert mit einer ausgewogenen Zufuhr an gesunden Fetten und Eiweiß, kann den Blutzucker stabilisieren, die Insulinsensitivität verbessern und in vielen Fällen die Abhängigkeit von Medikamenten verringern oder sogar beenden.
Wenn du mit Typ-2-Diabetes lebst, sprich mit deinem Arzt und erwäge, LCHF auszuprobieren. Es könnte der Schlüssel zu einem gesünderen, aktiveren Leben sein – ein Weckruf, der sich lohnt.

Gut zu wissen: LCHF Ernährung als Schlüssel zur Bewältigung von Typ-2-Diabetes

Belege und Studien Studien, z. B. im American Journal of Clinical Nutrition Low Carb vs High Carb Study, zeigen, dass LCHF Gewichtsverlust und Blutzuckerkontrolle verbessert. Prof. Martin berichtet von über 1.000 Patienten, die Medikamente reduzieren konnten.
Studienfokus
Details
Ergebnisse/Notizen
URL
Low Carb vs High Carb für Typ-2-Diabetes
Vergleich von Low-Carb- und High-Carb-Diäten, veröffentlicht am 29.07.2015
Low-Carb-Diät signifikant erfolgreicher in Bezug auf Gewichtsverlust und Blutzuckerkontrolle
Unveröffentlichte Studie von Prof. Martin
Teilnehmer: BMI >27kg/m², HbA1c >7,5%, ≥2 antidiabetische Medikamente, 200 Teilnehmer, Intervention mit 1200 kcal/Tag Formula-Diät, dann Low-Carb
Warten auf Veröffentlichung, auf DGIM-Kongress präsentiert
Lebensstiländerung bei Typ-2-Diabetes
Berichtet von
Deutsche Ärztezeitung
, so wirksam wie potente Antidiabetika

 

 

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3 COMMENTS
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    Gnubbel 25. Juli 2025

    Wer der Evidenz wissenschaftlicher Studien vertraut (https://de.wiktionary.org/wiki/evidentia#evidentia_(Latein)), der ist mit den detaillierten und erschöpfenden Ausführungen von Prof. Martin bestens bedient. Allen anderen, die es gern etwas genauer wissen möchten, könnte ich vielleicht weiterhelfen. Ich war nämlich in meiner Biografie schon mit etlichen Dingen konfrontiert, die den hier getätigten Ausführungen diametral zu widersprechen schienen, aber nach einem Wechsel der Perspektive gar nicht mehr so widersprüchlich waren:

    So war ich seinerzeit meinen Diabetes losgeworden, obwohl ich mich gehorsam fünfmal täglich DGE-konform ernährt hatte. Nun, wenn man davon ausgeht, dass Diabetes eine Folge von chronischem Stress ist, der den Energiebedarf des Gehirns ins Uferlose schießen und damit auch den Blutzucker, der das Gehirn mit den benötigten Riesenmengen an Energie versorgt, ansteigen lässt, dann gibt es eigentlich nur einen Weg, den Stoffwechsel wieder ins Gleis zurückzubringen: den chronischen Stress aus seinem Leben herauszunehmen und damit den Energiebedarf des Gehirns und nachfolgend auch den Blutzucker wieder zu normalisieren. Freilich ist es sehr hilfreich, wenn man sich kohlenhydratarm ernährt, um die Ketonkörperproduktion anzukurbeln, denn eine stabile Ketonproduktion sorgt für eine gesicherte Energieversorgung des Gehirns und entlastet damit den Blutzucker. Der Haken an der Sache ist aber, dass für die Produktion von Ketonkörpern ein niedriger Insulinspiegel unabdingbare Voraussetzung ist, und dieser wiederum ist bei Hyperinsulinismus, der ja die Grundlage vom Diabetes ist, nicht gegeben. Das heißt wiederum, dass das Gehirn infolge Ketonmangels zwingend auf Zucker angewiesen ist und sich diesen auch beschafft, notfalls aus den Körpereiweißen. Es hat also keinen Sinn, den Diabetes durch Umstellung der Ernährung allein wieder wegbekommen zu wollen, solange man seinen chronischen Stress nicht in den Griff kriegt. Und wenn man sich die verschiedenen Erfolgsgeschichten etwas näher anschaut, so beweisen sie durchweg diese Tatsache: Skaldeman zum Beispiel war mit seiner Gesundheit und seinen Diätauflagen sehr unglücklich, bis er einen radikalen Bruch machte und sich nur noch nach dem Lustprinzip ernährte. Indem er das, was ihn seelisch enorm belastet und unglücklich gemacht hatte, losließ, bekam er seinen Stoffwechsel wieder auf die Reihe und stieß dabei ein Kilo nach dem anderen ab. Es gibt noch eine Reihe anderer Biografien, die bei näherem Hinsehen alle nach dem gleichen Prinzip funktionierten: Erst muss der toxische Stress weg, dann hat alles andere eine Chance.

    Das war auch bei mir der Fall: Ich hatte noch zehn Jahre lang damit zu kämpfen, dass ich jedesmal, wenn der Magen leer und der Zucker alle war, gegen die berühmte Wand lief. Aber ich hatte mein Stressproblem inzwischen in den Griff bekommen, und so war es mir mit der Zeit gelungen, auch meinen Hyperinsulinismus peu à peu abzubauen. Und nun fiel meine Ernährungsumstellung auf fruchtbaren Boden: Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate blieb mein Insulinspiegel niedrig, und damit war für die Lebermitochondrien der Weg frei, Ketonkörper zu produzieren. Diese wiederum sorgten nun für eine stabile Energieversorgung des Gehirns, und wenn ich einmal eine Stressphase hatte und mein Gehirn das Insulin herunterregelte, stieg dabei gleichzeitig die Ketonkörperproduktion kräftig an, sodass der Energiemangel schnell bewältigt war. Es war also nicht mehr notwendig, die Körperorgane zu plündern, um das Blut mit Zucker anzureichern, da das Gehirn mit den Ketonkörpern bestens versorgt war.

    Heute hat sich dieses System perfekt eingespielt, sodass ich selbst nach 14 Stunden Nahrungsabstinenz noch topfit bin und sogar schon mal eine Radtour von 80 Kilometern durchs Gebirge bewältigt habe. Dadurch, dass die Muskeln mir dabei das letzte bisschen Insulin aus dem Blut gesaugt hatten, lief die Ketonproduktion auf Hochtouren, die Muskeln bedienten sich aus den Fettzellen, der Magen wurde mit Wasser beschäftigt, und das Gehirn badete in den Ketonkörpern. Aber wie gesagt: Das war ein langer, steiniger Weg, der mit einem rigorosen Stressabbau begann – nein, keiner Stressbewältigung mit irgendwelchen Atemübungen, sondern einem kompletten Ausmisten meines mit Stressoren übersättigten Umfelds. Aber heute kann ich reinen Gewissens sagen, dass es sich mehr als gelohnt hat, und meine kostbare Freiheit, zu essen, wann ich Lust und Gelegenheit dazu habe, und nicht, wenn mich der Hungerast gegen die Wand laufen lässt, in vollen Zügen genießen.

      • Avatar
        Gnubbel 29. Juli 2025

        Das Problem bei den klinischen Studien ist, dass die Teilnehmer dort maximal entstresst sind. Wenn man das nicht auf dem Schirm hat, ist man leicht geneigt, den Erfolg ausschließlich an der Ernährungsweise festzumachen. Müssten die Teilnehmer hingegen ihrem gewohnten Tagesablauf nachgehen, dann würde das Ergebnis sicherlich etwas anders aussehen. Allerdings müsste man sich dann auf Fragebögen stützen, und die haben bekanntlich auch so ihre Tücken.

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