Low Carb, LCHF oder Keto: Im Restaurant
Low Carb, LCHF oder Keto: Im Restaurant
Du hast gerade erst deine Ernährung auf LCHF oder Keto umgestellt? Dann beachte bitte: Vor allem in den ersten Wochen deiner Ernährungsumstellung ist es wichtig, am Ball zu bleiben, keine Ausnahmen zu machen. Denn: Ist die erste Ausnahme gemacht, steht die Tür für weitere Ausnahmen offen. Daher bleibe bitte in den ersten Wochen unbedingt strikt bei der Ernährung, die du für dich ausgesucht hast, auch bei einem im Restaurant. Du brauchst Tipps dazu? Haben wir!
Keine Scheu beim Restaurantbesuch
Viele sehen es als Hürde an, auswärts essen zu gehen. Doch unsere Erfahrung zeigt, dass es in fast allen Fällen problemlos ist, das Gericht in Absprache anzupassen. Habe einfach den Mut deine Wünsche zu äußern. In den letzten Jahren kommt immer häufiger der Kommentar: „Ach, Sie essen Low Carb“. Wie heißt es so schön: Nur redenden Menschen kann geholfen werden.
Bestelle im Restaurant die Beilagen um, bitte um Salat oder Gemüse statt Kartoffeln, Reis, Pommes frites oder Knödel. Bestelle dir zum Fleisch oder Fisch eine extra Portion Butter. Wenn du Salat bestellst, solltest du stets nach dem Dressing fragen. Häufig wird Balsamicoessig verwendet, der hat leider relativ viele Kohlenhydrate (sprich Zucker). Lasse dir den Salat lieber ohne Dressing servieren und bitte um Essig und Olivenöl (Tipp: einige Restaurants haben kein hochwertiges Olivenöl, daher kann es von Vorteil sein, stets ein kleines Fläschchen in der Tasche mit sich zu führen). Falls dafür ein kleiner Aufpreis verrechnet werden sollte, frage dich: Ist mir das meine Gesundheit wert? Wenn du satt bist, ohne das der Teller leer ist, dann lasse die Reste ohne schlechtes Gewissen in die Küche zurückgehen.
Meide fertige Saucen oder frage, ob die Saucen Mehl und/oder Zucker enthalten. Ebenso ist es fast immer möglich, die Sauce separat serviert zu bekommen. Nutze die Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen.
Burger lassen sich in der Regel gut ohne Brot bestellen.
Die Getränkewahl im Restaurant
Wasser, Mineralwasser, Tee und/oder Kaffee sollte stets die erste Wahl sein. Vermeide Zero-Getränke, die Inhaltsstoffe sind fernab von gesund. Falls du am Abend essen gehst, ist gegen ein Glas Wein nichts einzuwenden, doch er muss trocken sein. Verzichte Auf Bier (ist aus Getreide), Cocktails und Liköre.
Nachtisch
Frage dich bitte nach deinem Hauptgericht, ob du wirklich noch hungrig bist. Falls nicht, reicht dir vielleicht ein leckerer Kaffee oder Tee. Wenn du noch gerne etwas essen möchtest, sind Beeren mit ungesüßter Schlagsahne eine gute Wahl.
Das Frühstücksbuffet
Beim Frühstücksbuffet sind die vielen Brötchen und Brotsorten sicher verlockend. Bitte stehen lassen! Du kannst bestimmt Eier, Käse, Wurst und Schinken bekommen. Achtung bei nicht frisch zubereiteten Rühreiern, die enthalten häufig nicht LCHF-konforme Zutaten. Nimm dann besser ganze Eier oder frage nach frischen Spiegeleiern.
Falls du deinen Kaffee oder Tee nicht schwarz trinkst, lasse dir lieber etwas Sahne statt Milch servieren.
Und was ist mit Pizzarestaurants?
Beim Italiener kannst du Pizza ohne Pizzaboden bestellen. Frage einfach, ob der Pizzabelag in eine Auflaufform gegeben und so serviert werden kann. Falls das nicht geht, dann isst du eben nur den Belag. Die meisten Pizzarestaurants bieten leckere Salate, frage unbedingt nach dem Dressing. Am besten ist es auch hier, sich Essig und Öl separat bringen zu lassen.
Auf dem Weihnachtsmarkt
Sehr verführerisch, wenn es überall himmlisch duftet. Hier bevorzugt nach Steak oder Wurst auf dem Teller greifen. Oft ist es auch möglich, es sich in einem selbst mitgebrachten Brötchen servieren zu lassen. So funktioniert es auch gut am Fischstand. Dort eignen sich Matjes, Hering oder Krabben. Manchernorts gibt es auch gegrillten (Feta)käse, Flammlachs oder Champignons. Am Getränkestand bestenfalls nach heißem Tee fragen. Selbstgemachten Glühwein oder Punsch ohne zugesetzten Zucker kann man auch prima in einer Thermoskanne von zu Hause mitnehmen.
Allgemeine Tipps
Bevorzuge stets unpanierte Lebensmittel.
Wenn du asiatisch essen gehst, passen in der Regel die Gerichte aus dem Wok. Dann einfach den Reis weglassen. Manchmal gibt es Shirataki-Nudeln, die kannst du gerne essen, sie enthalten sehr wenig Kohlenhydrate.
Die Tipps fürs Restaurant zusammengefasst:
- Sättigungsbeilagen in Salat oder Gemüse tauschen
- extra Portion Butter oder (gutes) Öl bestellen
- notfalls ein kleines Fläschen Öl mitbringen
- Dressing/Saucen separat servieren lassen
- Wasser als Getränk bevorzugen
- bei alkoholischen Getränken zu trockenem Wein oder klarem Schnaps greifen
- Nachtisch wirklich nötig? – dann Beeren mit Sahne
- natürliche, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen
- auf Panade verzichten
- fast jedes Restaurant bietet Salat an
- asiatisch frisch zubereitet statt fertige Gerichte wählen
- auf dem Weihnachtsmarkt zu Steak, Wurst, Matjes, Hering, Krabben, gegrilltem (Feta)käse, Flammlachs oder Champignons greifen
- nach heißem Tee fragen oder selbstgemachten Glühwein oder Punsch in einer Thermoskanne von zu Hause mitnehmen
Es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn du stets unseren Flyer in der Tasche hast, um ggf. noch einmal nachzuschauen, was genau zu deiner neuen Ernährungsform gehört.
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Unser Ziel ist es, gesunde, artgerechte Ernährung so einfach und praktikabel wie möglich zu machen. Ernährungsmedizin wird immer populärer, und die aus dem Fernsehen bekannten Ernährungs-Docs Dr. med. Anne Fleck, Dr. med. Jörn Klasen und Dr. med. Matthias Riedl bringen es auf den Punkt, indem sie sagen:
„Mehr als die Hälfte unserer Erkrankungen sind ernährungsbedingt. Es liegt auf der Hand, das Übel an der Wurzel zu packen, anstatt zur Pille zu greifen.“
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Bild: canva
Gnubbel 19. November 2024
Darf es nach den vielen wertvollen Tipps noch eine kleine Reflexion aus der persönlichen Sicht eines „alten Hasen“ sein? Der hatte nämlich das Problem mit den Gaststätten am Anfang auch – und war erstaunt, wie einfach das zu lösen geht. Die Kellnerin im China-Restaurant hatte zwar ein bisschen verdattert geguckt, als ich sie darum gebeten hatte, den Reis durch Gemüse zu ersetzen (vielleicht hatte sie selbst nicht geglaubt, dass man es ohne Reis noch bis nach Hause schafft), aber der Kunde ist schließlich König. Mittlerweile haben aber viele China-Restaurants ein Buffet, wo man sich sein Menü selbst zusammenstellen und auch den süßen Soßen ausweichen kann, da haben die anderen bei mir schlechte Karten. Und wenn gar nichts hilft, dann kann man seine Trumpfkarte ausspielen: „Ich bin Diabetiker“. Habe ich probiert, die Wirkung war phänomenal und das Essen genau nach meinem Geschmack. Kontrolliert doch keiner, und schaden tut man auch niemandem damit.
Inzwischen habe ich meine Gaststättenbesuche auf ein Minimum reduziert, einfach weil ich für deren Philosophie, dass der Wohlgeschmack absolute Priorität hat, mitunter auch auf Kosten der Gesundheit, zwar Verständnis habe (der Gast will das halt so), aber mir das selbst nicht mehr antun möchte. Wenn es gar nicht zu vermeiden geht, weil es ja auch noch Geburtstage und andere soziale Verpflichtungen gibt, dann esse ich mich vorher satt und trinke dort nur noch einen Kaffee oder ein Mineralwasser (ist bei den aktuellen Preisen auch für den Geldbeutel eine Wohltat). Auch wenn das der eine oder andere nicht so gern sehen mag, kann uns niemand zum Essen zwingen; andernfalls nehme ich mir dann auch die Freiheit, ihn mit dem „Diabetiker“ zu erschlagen – wie bestellt, so geliefert.
Trotzdem sollte man sich mit der ganzen Geschichte nicht zu sehr unter Stress setzen, denn Stress ist nicht nur für unser Vorhaben bekanntlich äußerst kontraproduktiv. Wenn man sich mal bei Atkins beliest, ist die strikte Kohlenhydratreduktion eigentlich nur am Anfang notwendig, bis man durch die Ketogrippe durch ist. Danach kann man es von Zeit zu Zeit auch mal auf einen kontrollierten(!) Deichbruch anklommen lassen. Wichtig ist dabei, dass man sich ein konkretes Zeitfenster zugesteht (zum Beispiel einen Gaststättenbesuch oder eine Geburtstagsfeier) und danach konsequent zu seinem Konzept zurückkehrt. Das bringt einen nicht um, hilft aber mitunter, unnötigem Stress von vornherein aus dem Weg zu gehen. Und wenn man seine Tiramisù als etwas ganz Besonderes angeht, was man sich nur zweimal im Jahr leistet, ist der Genuss umso intensiver. Freilich gehört da viel Disziplin dazu, aber auch das kann man lernen.
Wie gesagt, Gaststättenbesuche lassen sich nicht immer vermeiden (ist auch nicht immer sinnvoll), aber wenn man sich öfter mal die Zeit nimmt, sein Essen selbst zuzubereiten, kann man schon vielem Ungemach aus dem Weg gehen. Ja, ich weiß, der Terminkalender ist rappelvoll – Vorschlag: die Zeit vor dem Fernseher halbieren, dann reicht’s ganz gewiss, um sich ein paar Eier in die Pfanne zu hauen – es muss doch nicht jedesmal ein Festmenü sein. Freilich, am Anfang ist es etwas unbequem, aber mit zunehmender Gewöhnung kann Kochen mitunter zu einem Hobby ausarten, für das man noch ganz andere Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen bereit ist – zumal wenn man mit zunehmender Zuckerentwöhnung seinen Kreationen immer mehr Genuss abluchsen kann und dafür auch noch immer weniger Gewürze und andere Gaumenkitzler braucht. Und wenn man dann irgendwann noch merkt, dass einem das Essen in der Gaststätte nicht mehr schmeckt, dann hat sich das Problem von ganz allein aus der Welt geschafft.
LCHF ist eben keine Diät zum Durchhalten, sondern ein Lebensstil, in dem man es sich für den Rest seines Lebens gemütlich macht. Wer also glaubt, dass es damit getan ist, für eine Zeit lang auf seine geliebte Pasta oder seine Sonntagsbrötchen verzichten zu „müssen“, der hat schon verloren, bevor er begonnen hat. Der Gewinner entdeckt eine ganze Welt voll faszinierender Genüsse, dass er sich irgendwann fragt, wie er sich diese üble Weizenpampe jahrzehntelang antun konnte – und er genießt die unglaubliche Freiheit, essen zu wollen, wenn die Gelegenheit günstig ist, und nicht essen zu müssen, wenn ihn der Hunger dazu treibt. Ja, man kann auch mit leerem Magen Höchstleistungen bringen und dabei auch noch Spaß haben, das hatte ich vorher auch nicht für möglich gehalten. Und nein, das ist von keinen äußeren Umständen abhängig, das spielt sich ganz allein in unserem Kopf ab. Nehmen wir’s doch als eine willkommene Gelegenheit, unsere in Stein gemeißelten Glaubenssätze auf den Prüfstand zu stellen, und vor allem entsorgen wir das hässliche Wort „müssen“ aus unserem Sprachschatz und ersetzen es durch „wollen“ – das und nichts anderes ist das Geheimrezept der erfolgreichen Menschen.