Naturwein bietet reinen Genuss. Das weiß keiner besser als Stefan Eckardt. Er ist ein 51-Jähriger gebürtiger Bayer und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Er ist vom DWI (Deutschen Weininstitut) ausgebildeter Gastronomieberater und erstellt Weinkarten. Seine große Weinliebe liegt im französischen Jura, der Loire sowie in Kroatien und Österreich. Ausgleich findet er im Radsport, auf dem Rennrad oder dem Mountainbike, mit dem er jährlich die Alpen überquert.
Über sein Lieblingsthema, den Naturwein, der reinen Genuss bietet, hat er für das LCHF Magazin diesen Artikel geschrieben, den wir Ihnen schon jetzt gerne auf unserer Website präsentieren:
Wein – ein alkoholisches Getränk, seit Jahrtausenden Sinnbild für Genuss
Immer schwang auch etwas Elitäres mit, etwas Besonderes: der „gute Tropfen“. Weintrinker*Innen, das sind doch die, denen Bier zu profan ist, die etwas Besseres sein wollen. Vergangenheit. Zum Glück.
Betrachtet man heute die Regale in Supermärkten oder auch Discountern, sieht man deutlich, dass Wein angekommen ist. Bei vielen. Doch ist das immer auch noch Wein im eigentlichen Sinne, also ein Getränk, das für reinen Genuss steht?
Wein (über mittelhochdeutsch und althochdeutsch wīn aus lateinisch vinum) ist ein alkoholisches Getränk aus dem vergorenen Saft der Beeren der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Soweit Wikipedia.
Und genau das war Wein auch, als Menschen ca. 6.000 v. Chr. im Raum des heutigen Armenien und Georgien Wein herzustellen begannen. Trauben, vergoren. Fertig.
Lange hielt sich diese romantische Vorstellung in den Köpfen der Weinliebhaber*Innen, untermauert durch schöne Bilder von rebengesäumten Hängen, und Winzern*Innen die mit Bütten auf dem Rücken per Hand wohlschauende Trauben lesen. Bis 1985 der Glykolwein-Skandal in Österreich die Wein-Welt erschütterte. Österreichische Winzer*Innen hatten Süßweine mit normalerweise hohen Restzuckergehalten, aber geringen Erträgen und hohen Preisen, aus billigen Massenweinen durch Zusatz von Diethylenglykol „gepanscht“. Deutsche Abfüller*Innen verschnitten und veredelten ihre Weine illegal mit diesen preisgünstigen Süßweinen.
Ein Jahr später flog der nächste Betrug auf. Diesmal hatten italienische Produzenten*Innen Weine mit giftigem Methanol versetzt und damit den Alkoholgehalt erhöht. Nachfolgende kleinere Skandale hatten zur Folge, dass Weingesetze in vielen Ländern verschärft und Kontrollen verstärkt wurden. Die Qualität, auch und besonders in Deutschland und Österreich nahm danach beständig zu und anscheinend herrscht heute wieder eitel Sonnenschein über den Weinkellern.
Tipps für reinen Genuss » geben Sie dem Wein Luft: öffnen Sie ihn ruhig 3-4 h vor dem Trinken oder belüften Sie ihn in einem Dekanter oder einfach einer leeren, sauberen Milchflasche » im Kühlschrank nie in der Türe aufbewahren: die ständige Bewegung beim Öffnen und Schließen schadet jedem Wein » Lagerung der Weine immer dunkel unter 16 Grad » verwenden Sie ein großes Glas, auch beim Weißwein, am besten Burgundergläser mein Favorit – Zalto denkart Burgunder … |
Doch von reinem Wein wie damals aus georgischen Amphoren ist man sehr weit entfernt, erlauben Weingesetze doch bis zu 50 Zusatzstoffe bei der Herstellung des edlen Traubensaftes. Betrachtet man sich beispielsweise den Katalog der Firma Erbslöh, so findet man alles, was das Herz konventioneller Erzeuger begehrt. Hefen, Nährstoffpräparate, Enzyme – die Wege zum gewünschten Weingeschmack sind vielfältig. Was zählt, ist das Ergebnis. Ein bisschen Pfirsicharoma hier, etwas Holzfassgeschmack dort. Herkunft oder Handwerk sind Fehlanzeige. Der Konsument erhält ein Produkt, das aussieht wie Wein, riecht und schmeckt wie Wein, aber in Wirklichkeit nur noch ein alkoholisches Getränk auf Traubenbasis darstellt. Ein Industrieprodukt eben. Wie die Bolognese aus dem Tütchen. Ein Industrieprodukt, für das der deutsche Weinkäufer*In im Durchschnitt 2,54 €/0,75 l ausgibt (Quelle: DWI, Deutsches Weininstitut 2018). Szenenwechsel. Wir sind in der Pfalz. Hier haben drei Brüder 2012 ein Weingut gegründet. Ihre Philosophie: « Mit Natur, Rebstock und unseren Böden verantwortungsvoll und wertschätzend umgehen, ist die Essenz und die Seele unserer naturbelassenen Weine. » Marketing, Mode, Trend oder mehr? Viel mehr. Es ist ein Paradigmenwechsel, der sich ausgehend von Georgien (da war doch was …) und Frankreich ausbreitet. Hat man in Georgien den klassischen Weg der Weinherstellung eigentlich nie verlassen, war es in Frankreich, genauer gesagt an der Loire, Nicolas Joly, der 1980 begonnen hat, sein Weingut Coulee de Serrant biodynamisch zu bewirtschaften. Er gilt zusammen mit Pierry Overnoy aus dem Jura als Vater des biodynamischen Weinbaus und damit der „Vins naturels“, der „Naturals“ oder auch „Naturweine“, wobei letzterer Begriff umstritten ist. Diese Bewegung, die mittlerweile eben auch in Deutschland nicht nur angekommen ist, sondern weltweit begehrte Weine hervorbringt, macht es sich zum Ziel, Wein ohne Zusätze zu bereiten. Wobei „zu bereiten“ schon nicht ganz zutrifft – man lässt den Wein „werden“, gibt ihm viel Zeit und reduziert die Arbeit im Keller auf ein Minimum. Doch der eigentliche Ansatz beginnt viel früher: dort, wo die Traube wächst. Im Weinberg. Basierend auf einer ganzheitlichen, die Natur respektierenden Philosophie, wird gänzlich auf den Einsatz von Herbiziden und Fungiziden verzichtet. Man schafft es durch eine Vielzahl an Maßnahmen, die negativen Folgen einer Monokultur zu verhindern – denn Biodiversität und gesunde Böden sind die Grundlagen für gesunde und widerstandsfähige Reben. Nicht selten werden wieder Pferde für die Arbeit im Weinberg eingesetzt, um eine Verdichtung des Bodens durch Traktoren zu verhindern. Bei der Lese wird penibel auf gesundes Lesegut geachtet und manche Weinberge werden in mehreren Durchgängen gelesen, je nach Reifegrad der Trauben. Ein Aufwand, der sich später in der Flasche genauso auszahlt, wie eine sanfte Pressung und das Abfließen des Mostes durch Schwerkraft, anstatt einer maschinellen Pressung und eines vielfachen Umpumpens der Maische. Was sich sozialromantisch oder nach Hipster-Ökologie anhört, ist beileibe nicht neu oder nur in Nischen zu finden. Die weltweit teuersten Weine werden seit Jahrzehnten biodynamisch hergestellt. Und viele kleine Betriebe haben einfach erkannt, dass es keinen anderen Weg gibt, als die Basis der Existenz die Böden, die Natur zu respektieren, zu schützen und mit ihr zu arbeiten, anstatt sie zu „bearbeiten“.
Die Lebendigkeit, die man dadurch in Weinbergen erreicht, findet sich in den Weinen wieder. Wer das erste Mal einen „Natural“ öffnet, ist ob des unbekannten Geruchs oft überrascht bis erschrocken. Noten von Stall oder deutliche Hefenuancen erklimmen nicht selten die Nase und sind für die konventionell konditionierten Synapsen wenig einladend. Aber genau diese Lebendigkeit ist es, die den Reiz der Naturals ab dem ersten Schluck ausmacht. Und man schmeckt genau diese Dynamik im Wein. Eine Dynamik, die man besonders beobachten kann, wenn man den Wein über mehrere Tage trinkt. Er verändert sich, bietet jeden Tag neue Geschmackserlebnisse und überrascht. Mit reinem Genuss.
Und hier noch ein besonderes Angebot für unsere Lesern*Innen
Lesern*Innen des Magazins bzw. dieses Artikels bietet der Autor Stefan Eckardt, Inhaber von Rotoderweiss, folgende exklusive Natural-Pakete zum Kennenlernen an:
Basispaket – 3 Flaschen je eine 0,75 l Flasche Weißwein, Rosé und Rotwein 45,- € inkl. Versand in D* Feiertagspaket – 6 Flaschen 1 Flasche Champagner, 2 Weißweine, 1 Roséwein, 2 Rotweine 130,- € inkl. Versand in D* Bei Versand ins Ausland werden die Differenzkosten zusätzlich berechnet. Versand erfolgt versichert per DHL. www.rotoderweiss.de Stefan Eckardt, Siegen | Tel +49 271 77029880 | E-Mail: stefan@rotoderweiss.de *solange Vorrat reicht |
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Margret Ache und Iris Jansen www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie, LCHF Kongress, LCHF Magazin, Facebook und YouTube
Titelbild: microgen by Envato.com
Bilder im Text: Anne-Lena Leber und microgen by Envato.com