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Nebenwirkung Vitalstoffmangel

Der Beitrag Nebenwirkung Vitalstoffmangel erschien zuerst im LCHF Magazin 04/2017 und ist als Leseprobe zum Download verfügbar.

Nebenwirkung Vitalstoffmangel

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes zeigt für 2016 auf, das insgesamt 1.407 Millionen Packungen Arzneimittel ausgegeben wurden, sowohl verordnet, als auch im Bereich der Selbstmedikation. Jede einzelne Packung enthält einen Beipackzettel, der Wirkweise, Einnahme, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Nebenwirkungen und Kontraindikationen aufzeigt. Was selten drin steht, aber mindestens genauso wichtig ist: Fast alle dieser Medikamente lösen bei regelmäßiger Einnahme Vitalstoffmängel aus.

Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sind für den Körper notwendig, um gut zu funktionieren. Manche Vitalstoffe kann der Körper unter bestimmten Bedingungen selbst herstellen, wie z. B. Vitamin D. Andere werden über die Nahrung aufgenommen oder aus zwei vorhanden Stoffen im Körper umgewandelt. Medikamente verursachen über fünf verschiedene Wege einen Vitalstoffmangel:

  1. Die Bildung von Mikronährstoffen wird beeinträchtigt
  2. Vitalstoffe werden vermehrt über den Urin ausgeschieden
  3. Der Mikronährstoffwechsel wird beeinträchtigt
  4. Aufnahme der Vitalstoffe wird gestört
  5. Verwertung der Mikronährstoffe wird gestört

Medikamente beeinflussen die körpereigene Bildung von Mikronährstoffen

In dieser Kategorie sind Statine, also Cholesterinsenker, das beste Beispiel dafür, wie Medikamente den Körper daran beeinträchtigen, wichtige Enzyme selbst zu bilden. Sie beeinträchtigen bzw. verhindern zum Teil komplett den Aufbau von Coenzym Q10. Dieses ist ein zentraler Baustein im Energiestoffwechsel. Die Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, benötigen Q10, um Energie zu produzieren. Wenn durch die Statine die Produktion extrem eingeschränkt ist oder bei fortdauernder Einnahme ganz zum erliegen kommt, kann das zu Müdigkeit, Antriebsschwäche, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck führen.

Vermehrte Ausscheidung von Vitalstoffen über den Urin 

Diuretika, die zum Beispiel bei Herzinsuffizienz, Ödemen oder Bluthochdruck die vermehrte Harnausscheidung anregen sollen, steigern die Ausscheidung von Magnesium über die Nieren. Was bei längerer Anwendung zum Mangel führt, der sich in Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen bis hin zu Problemen mit dem Blutdruck bemerkbar machen kann. Auch sind durch Magnesiummangel Probleme mit dem Fett- und Zuckerstoffwechsel bekannt.

Beeinträchtigung des Mikronährstoffwechsels

Antiepileptika, die epileptische Anfälle verhindern sollen, können in der Leber ein Enzym stimulieren, das zu einem vermehrten Abbau von Vitamin D führt. Vitamin D-Mangel wird mittlerweile mit diversen Krankheitssymptomen in Verbindung gebracht: Müdigkeit, Muskelschwäche, Osteoporose, Immunschwäche, Herzrythmusstörungen, Depression usw. 

Gestörte Aufnahme und Verwertung von Vitalstoffen

Säureblocker, die den Reflux, also das aufstoßen von Magensäure bekämpfen sollen, blockieren ein Enzym in den Zellen der Magenschleimhaut, das die Magensäure in den Magen pumpt. So wird der ph-Wert des Magens verändert, was die Aufnahme von Vitamin B 12 und Magnesium stört. Ist statt Säureblockern das Diabetes Medikament Metformin im Einsatz, gelangt zwar Vitamin B 12 in den Darm, wird dort jedoch nicht mehr über die Darmwand aufgenommen. Vitamin B12 Mangel kann zu schweren Nervenschäden führen. Antibiotika bekämpfen krankmachende Bakterien, beeinträchtigen aber leider auch die guten Darmbakterien, die dem Körper unter anderem Vitamin K zur Verfügung stellen.

Auch ein großer Vitalstoffräuber ist die Antibabypille. Rund 6 Millionen Frauen nehmen diese in Deutschland, und wissen über mögliche Nebenwirkungen wie erhöhter Thrombosegefahr, Gewichtszunahme oder Migräne mehr oder weniger Bescheid. Was wohl kaum eine weiß ist, dass die Pille, wie fast alle Hormonpräparate, einen drastischen Einfluss auf den Mikronährstoffhaushalt hat. So wurde in Studien nachgewiesen, dass die Blutspiegel der B-Vitamine Folsäure, B2, B6 und B12, sowie Vitamin C, Magnesium und Zink deutlich senkt und gleichzeitig das Homocystein im Blut deutlich steigen lässt. Homocystein ist an der Entstehung zahlreicher Krankheiten beteiligt.

Vitastoffmängeln unter Medikamentengabe vorbeugen

Die Auswirkungen der Medikamente auf die Vitalstoffe im Körper kann auf zwei Wege verhindert bzw. behoben werden. Zum einen kann versucht werden, über Lebensstiländernungen gewissen Medikamente überflüssig zu machen. Zum Beispiel die Umstellung auf eine kohlenhydratarme Ernährung bei Diabetes Typ 2 kann die Gabe von Metformin reduzieren, im besten Fall überflüssig machen. Auch bei Antiepileptika ist es eine Überlegung wert, auf die ketogene Ernährung umzustellen. Denn diese ist um 1920 herum als Behandlungsmethode von Epilepsie entwickelt worden. Es gibt aber auch Krankheiten, da gibt es kaum einen Weg an den Medikamenten vorbei. In dem Fall sollte zusammen mit dem Arzt oder Apotheker geschaut werden, welche Vitalstoffe über gute Nahrungsergänzungsmittel (bitte nicht die aus dem Supermarkt!) zugeführt werden sollten, um Mängel auszugleichen bzw. gleich vorzubeugen.

 

Miriam Hoffbauer

miriam@ketovida.de

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