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Sensationelle Ergebnisse: Keto bei Typ-2-Diabetes

Insulinresistenz: Was du wissen solltest

Viele Diabetiker haben diese Erfahrung schon gemacht: weniger Kohlenhydrate bringen bessere Werte. Der finnische Milliardär Sami Inkinen revolutioniert mit seiner Firma Virta Health die Diabetes-Welt in den USA. Keto bei Typ-2-Diabetes ist seine Devise. Diese Nachricht schlug in Fachkreisen vor einem Jahr wie eine Bombe ein. Jetzt wurden die ersten Ergebnisse einer Studie (1) publiziert.

Sami Inkinen sagt:

„Wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis wir unser Ziel erreicht haben, Typ-2-Diabetes bei 100 Millionen Menschen zu besiegen.“

Doch die Anfänge sind getan und äußerst vielversprechend.

Die Erfolge nach einem Jahr: Keto bei Typ-2-Diabetes

Was sind die klinisch nachgewiesenen Ergebnisse der Virta-Behandlung nach einem Jahr? Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Keto bei Typ-2-Diabetes wirklich?


◾60% der Patienten haben ihren Typ-2-Diabetes besiegt
◾94% der Patienten reduzierten entweder den Insulinverbrauch oder müssen gar nicht mehr nehmen
◾83% der Patienten blieben in der Studie aktiv
◾Erhebliche und anhaltende Verbesserungen bei anderen Komorbiditäten wie Bluthochdruck, Entzündungen, kardiovaskuläre Probleme,   Insulinresistenz und Gewicht

 

Die Vorteile einer ketogenen Ernährung

Schon 2017 belegte eine randomisierte kontrollierte Studie (2), dass eine ketogene Ernährung übergewichtigen Patienten mit Typ-2-Diabetes hilft.

Ketogene Ernährung gegen die Teller-Diät der „American Diabetes Association“

In einer früheren Studie wurde schon festgestellt, dass die Empfehlung einer ketogenen Diät mit Veränderungen von  Lifestyle-Faktoren (körperliche Aktivität, Schlaf, Achtsamkeit) zu positiven Ergebnissen geführt hatte. Nun wurde durch eine 32-wöchige Online-Intervention erneut geprüft, ob eine ketogene Ernährung der Teller-Diät der „American Diabetes Association“ überlegen ist.

Die Teilnehmer der Interventionsgruppe reduzierten ihren HbA1c-Wert, ihr Körpergewicht und auch die Triglyceride deutlicher als die Kontrollgruppe.

So kam es zu der Schlussfolgerung: Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren deutlich mehr von einer ketogenen Ernährung mit Veränderungen ihres Lebensstils als Menschen mit einer herkömmlichen fettarmen Diabetiker-Ernährung. Der Vorteil ist außerdem, dass durch ein Online-Programm wesentlich mehr Menschen zu erreichen sind.

Die Ernährungs-Docs zeigen, wie man vom Insulin wieder wegkommt

In einem Videoclip zeigen die Ernährungs-Docs vom NDR, wie gut Typ-2-Diabetes mit einer Umstellung der Ernährung behandelt werden kann. Lesen Sie auch die beeindruckende Gesundheitsreise von Bettina Meiselbach, die ihre Diabetes-Erkrankung mit Low Carb in den Griff bekam und nebenbei mehr als 50 Kilogramm abnahm.

Wer setzt noch auf eine Low Carb-Ernährung?

Zum Glück gibt es auch Kliniken, die schon auf die Low Carb-Ernährung bei Diabetes setzen, zum Beispiel das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum unter Prof. Dr. med Stephan Martin, der am 16.12.2013 dieses Statement von sich gab:

„Mit einer kohlenhydratarmen Diät nehmen Typ-2-Diabetiker genauso gut ab wie mit einer fettarmen. Doch für den Stoffwechsel ist „low carb“ günstiger.“

Sein Credo: „Möglichst wenige Kohlenhydrate aufnehmen, um mit einem geringen Anstieg des Blutzuckers und damit einem niedrigen Insulinspiegel durch den Tag zu kommen. So entsteht nicht ständig wieder Lust aufs Essen. „Low-Carb“ oder mediterrane Kost sind dazu die Stichwort…“. (3)

 

 

Margret Ache / www.LCHF-Deutschland.de

 

 (1) https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs13300-018-0373-9

(2) http://www.jmir.org/2017/2/e36/

(3) http://www.derwesten.de/gesundheit/mit-der-richtigen-strategie-diabetes-ausbremsen-id10752496.html)

 

Bildrechte: Fotolia.com

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info@lchf-deutschland.de

Gründerin von LCHF Deutschland und der LCHF Deutschland Akademie

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1 COMMENT
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    Felix Bathke 6. September 2022

    Leider wurde in diesem Artikel der Unterschied zwischen ketogener und Low-Carb-Ernährung nicht herausgearbeitet. Das würde der Leserschaft gut tun..

    Ketogene Ernährung bedeutet, dass man durch eine selektive Diät einen anderen Stoffwechselzustand in seinem Körper hervorruft und erhält. Dabei werden dem Körper als Energiequelle hauptsächlich gesunde Fette und Salat zur Verfügung gestellt. Die Faustregel besagt, dass man – um in Ketose zu kommen, nur etwa 5% Kohlenhydrate zu sich nehmen darf. Lebensmittel, die einen wesentlich höheren Kohlenhydratanteil aufweisen – wie z.B. Pasta, Reis oder Kartoffeln, kommen von der Speisekarte. Der Körper reagiert darauf, indem er die beim Fettstoffwechsel frei werdenden Ketone als Hauptenergiequelle nutzt. Das passiert normalerweise wenn man über mehrere Tage fastet.

    Je länger man sich auf diese Weise ernährt, desto effektiver wird die Energiegewinnung auf Fettbasis. Viele Hochleistungssportler nutzen die Ketogene Ernährung, weil sie wesentlich mehr Energie freisetzt. Üblicherweise wird Keto deshalb mit intermittierendem Fasten kombiniert. So bleibt der Blutzuckerspiegel permanent niedrig und Insulin wird immer niedrig und die Bauchspeicheldrüse entlastet bleiben.

    Keto ist also Low-Carb, aber Low Carb ist nicht gleich Keto. So hörte mein Freund, der letzten Monat eine Diabetes Diagnose bekam und eine Woche im Krankenhaus geschult wurde zwar davon, dass er weniger Kohlenhydrate essen solle. Von der Möglichkeit den Stoffwechsel in einen anderen Zustand zu überführen jedoch nicht. Er sollte nur weniger Reis und Pasta als Beilage auf den Teller legen.

    Wer Keto probieren möchte, sollte sich darauf gefasst machen, viel mehr Energie zu haben und dass die größte Herausforderung ist, nicht aus alter Gewohnheit oder Überforderung mit diesem Energiezustand wieder etwas zu essen, das den Körper ermüdet und voll macht. Ein leerer Magen ist ein tolles Gefühl, wenn man einmal gelernt hat, dass dieses Leeregefühl nicht mit Hunger gleichzusetzen ist.

    Alles Gute

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