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Thema Krebs ein Interview mit Doro Beck

Interview zum Thema Krebs mit Doro Beck

Thema Krebs ein Interview mit Doro Beck

Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 500.000 Menschen mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Das bedeutet, von jetzt auf gleich verändert sich das ganze weitere Leben. Nichts ist in solchen Augenblicken mehr wie es sein sollte. Eine Zeit voller Sorgen und Ängste beginnt. Dieses Schicksal ereilte unsere wundervolle Kollegin Doro Beck kurz vor ihrem 50. Geburtstag. Zum heutigen Weltkrebstag haben wir deshalb ein Interview zum Thema Krebs mit Doro für dich. Iris und ich durften Doro 2019 während der Präsenstage zur Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungscoach in Kaltenkirchen kennen und schätzen lernen. Wir sind und waren von ihrem Willen, ihrer Wissbegierigkeit und ihrem Mut beeindruckt.

Thema Krebs ein Interview mit Doro Beck

zum heutigen Weltkrebstag

Du hattest in der Zeit vor deinem 50. sten Geburtstag schon einige gesundheitliche Probleme, berichte bitte darüber.

Interview zum Thema Krebs mit Doro Beck

Interview zum Thema Krebs mit Doro Beck

Gesundheitliche Einschränkungen begleiten mich seit meiner Jugend … häufige Sehnenscheidenentzündungen, Kniearthrose, mehrere Bandscheibenvorfälle … für die Schulmedizin Probleme einer Überlastung bzw. erblich begründet. … ich war weder besonders sportlich noch arbeitete ich körperlich schwer, in meiner Familie sind Bandscheibenvorfälle jedoch üblich.
Kurz vor meiner Krebserkrankung litt ich unter Erschöpfung und starker Gereiztheit. Alles normal, schließlich ging ich auf die 50 zu, da hat ja jeder seine Wehwehchen. Dann kam noch eine ausgeprägte Fruktoseintoleranz und erhöhte Blutzuckerwerte dazu.
Meine Ernährungsgewohnheiten waren für mein damaliges Wissen normal gesund … für mein heutiges Wissen problematisch, sehr viel Zucker und Kohlenhydrate. Ich hatte einen Halbtagsjob und wenn ich nach Hause kam, musste schnell was auf den Tisch … schnelle Nudeln waren immer willkommen … zwischendurch gerne ein Griff in die Süßigkeitenschublade … Schokolade oder Weingummi ging immer. Auch im Büro standen eigentlich immer Süßigkeiten rum.

Dann kam die Diagnose Brustkrebs, ein Moment, der alles im Leben verändert. Wie hast du deine Diagnose verkraftet?

Kurz vor meinem 50. Geburtstag ertastete ich Knoten in meiner Brust, nur 4 Monate nach einer Vorsorgeuntersuchung. Es folgte Ultraschall, Mammographie und mehrere Gewebeproben, bis endlich eine gesicherte Brustkrebsdiagnose mein Leben auf den Kopf stellte.
Es begann eine Zeit voll großer Sorge. Meine Mutter hatte ebenfalls Brustkrebs und ist durch immer neue Metastasen mehrfach durch den schulmedizinischen Weg gegangen, bis sie schließlich mit Metastasen im gesamten Körper verstorben ist. Wie ein Weg verlaufen kann, habe ich somit hautnah miterlebt.
Ich habe eine wunderbare Familie, einen liebevollen Partner und zwei fabelhafte Kinder, die zu dem Zeitpunkt 15 und 12 waren. Mit diesen Menschen wollte ich noch viel Zeit verbringen und plötzlich war alles in Frage gestellt.
Auch beruflich passte Krankheit gerade so gar nicht. Ich stand in Vertragsverhandlungen um in eine unbefristete Anstellung zu kommen und mein einziges Ziel war es zügig die Therapie hinter mich zu bringen und zurück in meinen Job und meinen Alltag zu gelangen.

Wie bist du durch die schulmedizinische Therapie mit Chemo und Bestrahlungen gekommen?

Mein Ziel war es, die Therapie ohne Aussetzer wegen schlechter Blutwerte durchzuziehen! Die Zeit der Chemotherapie habe ich irgendwie hinter mich gebracht. Ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen und habe versucht den Alltag irgendwie zu meistern. Die unmittelbaren Nebenwirkungen waren bekannt und sind natürlich auch nicht an mir vorüber gegangen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall schmerzhafte Mundschleimhautschäden. Ein zusätzlicher Medikamentenplan versuchte die Verträglichkeit zu unterstützen. Hierzu gehörte auch Pantoprezol gegen die Übelkeit.
Es gab Zeiträume, in denen ich täglich zur Blutuntersuchung musste, da meine Leukozyten sich nur schwer erholten. Trotz alledem hatte ich das Gefühl eines Schutzschildes um mich herum zu haben, ich hatte niemals Angst mich irgendwo anzustecken, sondern war fest davon überzeugt, die Chemotherapie ohne Pause zu schaffen. Das gelang mir auch!
Die Behandlung hat ziemlich genau ein Jahr gedauert und hat mich an meine Grenzen gebracht. Gefühlt habe ich Blutbanken versorgt, ich habe über fünf Monate im Chemo-Stuhlkreis gesessen und tägliche Bestrahlungen über mich ergehen lassen. Ich habe mich tapfer durchgeschlagen und mein meist gehörter Satz war: „Doro, gut siehst du aus! Du schaffst das!“ Es war merkwürdig, ich hatte tatsächlich eine unglaublich positive Ausstrahlung. Trotz aller Erschöpfung, die sich zunehmend einstellte. Die Therapie raubte mir viele Fähigkeiten: Körperlich war ich nicht mehr in der Lage, ein Stockwerk in unserem Haus ohne Pause zu schaffen, ich hatte starke Wortfindungsstörungen, massive Gedächtnisprobleme und eigentlich keine Konzentration. Der Alltag war mühsam geworden! Ein zurück ins alte Leben rückte zunehmend immer weiter in die Ferne!

Wann kam der Gedanke, selbst etwas für die Genesung tun zu können?

Mein Problem war es immer schon, andere über mich bestimmen zu lassen – ich musste selbst aktiv werden. Nachdem ich aus der Schockstarre der Diagnose erwachte, wurde ich aktiv und nutze die Komplementärmedizin. Ich hatte eine Heilpraktikerin und nach der 6. Chemo eine TCM-Therapeutin, die mich begleiteten.
Darüber hinaus habe ich versucht mich mit Fachliteratur auseinander zu setzen und habe mir Impulse im Internet gesucht. Auf die Bedeutung von Nährstoffen wie z.B. Vitamin D und Selen bei Brustkrebs bin ich relativ früh gestoßen. In Rücksprache mit meinen behandelnden Ärzten wurde ich jedoch immer wieder sehr stark verunsichert, da meine Ärzte den Nährstoffen keine Bedeutung im Behandlungskonzept einräumten.
Eine sehr zentrale Informationsquelle stellte für mich die online Plattform der Biologischen Krebsabwehr dar. Hier fand ich einen Ansatz, der die Krebstherapie in eine ganzheitliche biologische Behandlung einband. Aber auch die Beschreibungen der Behandlungsmethoden unter dem Gesichtspunkt Nutzen, Wirkung und Nebenwirkungen waren für mich sehr hilfreich für meine Therapieentscheidungen. Für mich waren diese Ansätze mehr als plausibel, ich nutzte die empfohlenen Vitamine und Spurenelemente, die Misteltherapie und machte eine Enzymtherapie.
Ich fühlte mich schulmedizinisch ziemlich alleingelassen. Alle gaben sich aller größte Mühe, aber ich wollte mehr als nette Menschen, ein Medikament um die Nebenwirkungen zu reduzieren und eine Schüssel mit Süßigkeiten während der Chemotherapie. So suchte ich mir schließlich einen neuen Hausarzt, der verschiedene Fachrichtungen abdeckte: Homöopathie, Bioresonanz, Ernährungsmedizin. Ich habe ihn mit seinen Impulsen sehr zu schätzen gelernt. Er nahm sich Zeit für meine Ängste und Sorgen und war bereit über den Tellerrand zu schauen und mit mir nach Lösungen zu suchen. Er hat mich aus tiefsten Depressionen heraus begleitet und mich mit zu meinem heutigen Lebensweg und zu meiner Ernährung hingeführt.

Warum war das Buch von Dr. Coy dein Game Changer?

Am Ende der Therapie stand die große Frage, des Therapieerfolges. Es war für mich unvorstellbar, diese Therapie hinter mich gebracht zu haben, mich gesundheitlich wie ein Wrack zu fühlen und keine Sicherheit zu haben, ob die Krebszellen verschwunden sind. Da bekam ich das Buch von Dr. Coy „Die neue Anti-Krebs-Therapie“ in die Hände. Hier hörte ich das erste Mal davon, welchen Einfluss Ernährung bei Krebs hat und welche weiteren Testungen es über die allgemeinen Tumormarker hinaus gibt: Apo10 und TKTL1.
Spannend! Ich ließ die Werte gleich überprüfen, nur leider nicht mit dem Ergebnis, was ich mir erhofft hatte. Sowohl der Apo10-Score wie auch der TKTL1-Score zeigten deutliche Abweichungen vom Normbereich und darüber hinaus hieß es in meinem Laborbericht: „Aufgrund der erhöhten Marker Apo10 und TKTL1 ergibt sich ein Hinweis auf Tumorzellen. Weiterhin gibt es Hinweise auf ein schlechteres Ansprechen gegenüber radikal- und Apoptose auslösenden Therapien.“
Ich war natürlich am Boden zerstört. Aber gleichzeitig war es für mich der Wendepunkt in meinem Heilungsprozess und für mein weiteres Leben. So bitter dieses Ergebnis auch war, es hat mir die Augen geöffnet, mich endlich um meine Gesundheit zu kümmern. Abwarten, um zu sehen, was kommt, war für mich keine Option.

Wie ging es dann weiter?

Dr. Coy spricht in seinem Buch von kohlenhydratarmer Ernährung bei Krebs. Das war für mich neu, aber ein greifbarer Ansatz. 2016 hatte ich gar keine Ahnung was kohlenhydratarme Ernährung sein sollte. Es war „learning by doing“. Ich nahm quasi alle Fettnäpfchen mit, bzw. ließ sie aus! Bis mir schließlich das Buch von Bruce Fife: „Das Keto-Prinzip“ in die Hände fiel. Es brachte mir den Erfolg. Ich hatte die ganze Zeit den Fokus auf die Kohlenhydrate gelegt und an Fett gespart. Seitdem bin ich nur noch Keto unterwegs und es hat mir meine Gesundheit und Energie zurück gebracht!
Auch für meine ausgeprägten kognitiven Störungen habe ich inzwischen eine Erklärung gefunden. Dank Margret habe ich eine Studie von 2020 in die Hände bekommen, die einen Zusammenhang herstellt zwischen Chemotherapie und den parallel verabreichten Protonenpumpenhemmern.

Sport ist für dich ein wichtiger Teil auf dem Weg in die Gesundheit geworden, warum?

Interview zum Thema Krebs mit Doro Beck

Interview zum Thema Krebs mit Doro Beck

Ich war eigentlich nie sonderlich sportlich. Meine gesundheitlichen Probleme standen dem immer im Weg. Bereits mit 15 Jahren hatte ich schwere Arthrose in beiden Knien und war dauerhaft vom Schulsport befreit.
Der plötzliche Wandel kam nach der Krebstherapie. Ich suchte in meinem Frust Erfolge. Am ehesten sah ich die Möglichkeit meine schlechte Kondition zu verbessern und so fing ich an zu laufen. Meine Kniearthrose war so in den Hintergrund geraten, dass mir es gar nicht in den Sinn kam, dass es nicht funktionieren könnte. Und es funktionierte. Ich laufe seit 2016, 2017 bin ich meinen ersten Halbmarathon gelaufen – trotz Arthrose in beiden Knien! Ich habe keine Schmerzen mehr.
Die ketogene Ernährung hat meine gesamte Gesundheit revolutioniert. Sie hat mich raus aus all meinen entzündlichen Prozessen und damit raus aus allen Schmerzen gebracht. Hierdurch wurde der Sport erst wieder möglich. Zusammen mit dem Laufen verbesserte sich dann mein gesamtes Wohlbefinden. Es fühlte sich
gut an wieder etwas zu schaffen. Meine Konzentration, Gedächtnisleistungen und Wortfindungsstörungen verbesserten sich. Laufen ist für mich – zusammen mit Ernährung und einer optimalen Nährstoffversorgung – die beste Medizin und zwar ganz ohne Nebenwirkungen. Auch dies wird im übrigen durch Studien
belegt.

Was hast du genau unternommen, um dir deinen Traum zu erfüllen anderen Menschen so gut wie möglich helfen zu können?

Gesundheit mit all ihren Facetten – Bewegung, Schlaf, Stress und insbesondere Ernährung – ist durch meine eigene Geschichte zu meiner großen Leidenschaft geworden. Es ist so faszinierend, was alles möglich ist.
Hier war es mir wichtig ein anerkanntes Basiswissen vorweisen zu können, deshalb entschied ich mich für eine Ausbildung bei der LCHF Deutschland zum Ernährungs- und Gesundheitscoach. Die Zusammenhänge zwischen Nährstoffmängeln und Entwicklungen von Erkrankungen, aber auch zur Gesundung sind zu einem weiteren Steckenpferd geworden. Mein Basiswissen habe ich meiner Kollegin Fehyme Kerkhoff und ihrem Mikronährstoffkurs zu verdanken. Ihre Unterstützung fehlt mir an vielen Stellen nach ihrem plötzlichen Tod im November 2021.
Laufende Fortbildungen eröffnen mir immer wieder neue Zusammenhänge. Es ist ein ständiges dazu lernen über Kongresse, Literatur und aktuelle Studien.

Du hast drei Wünsche frei, wie lauten sie?

Ich wünsche mir für die Menschen einen kritischen und offen Blick mit mehr Eigenverantwortung in der Informationsbeschaffung und deren Umsetzung. Ich wünsche mir sehnlichst, dass die Menschen bereit sind, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und ein Verständnis dafür entwickeln, dass die „Pille“ nicht heilt, sondern Risiken mit sich bringt.
Eine Prävention und Gesundung erfordert eine optimale Versorgung des Körpers mit allen essentiellen Nährstoffen. Hier wünsche ich mir die Politik in die Verantwortung. Gesunde, gehaltvolle Lebensmittel sollten eine Selbstverständlichkeit sein und auch als solche für den Verbraucher ohne Irreführung erkennbar sein. Vorliegende Studien wie die Nationale Verzehrstudie ohne Konsequenzen sind sinnlos.
Für die Ärzte wünsche ich mir mehr therapeutische Freiheiten, die unabhängig von einem Leitlinienprogramm sind, eine Zurückbesinnung auf Prävention sowie Gesundung und nicht Symptombehandlung.

Was möchtest Du anderen Menschen unbedingt noch mit auf den Weg geben?

Begründen wir gesundheitliche Probleme mit Alter oder Genetik bringen wir uns in die Passivität. Meine Erfahrungen und viele Studien zeigen das gesundes Altern möglich ist und wir die Genetik beeinflussen können. Gesundheit beginnt im Alltag, bei unserem Lifestyle. Krankheiten sind immer ein Zeichen einer Dysbalance des Körpers, so dass er seine Selbstheilungsprozesse nicht mehr nutzen kann, unser Lifestyle blockiert dieses System. Gesundheit erfordert aktives Zutun.
Nur wer den bequemen Weg sucht, erklärt viele Probleme mit dem Alter und der Genetik.

 

Bleibt schön gesund und nutzt eure Möglichkeiten!
Eure Doro
Vielen herzlichen Dank, dass du dir für dieses Interview zum Thema Krebs Zeit genommen hast, liebe Doro. 

Das Keto-Prinzip

Wer sich mit dem Thema Krebs beschäftigt, sollte unbedingt auch das Buch von Bruce Five „Das Keto-Prinzip“ lesen. Du kannst es hier bestellen: https://www.expert-fachmedien.de/gesundheit-und-ernaehrung/unsere-buchtipps/94/das-keto-prinzip?number=1073

Bruce Fife, der wegen seiner enormen Kompetenz in Sachen Kokosnuss auch als Kokosnuss-Papst bezeichnet wird, legt in dem Buch die Summe seiner Erkenntnisse über dieses supergesunde Nahrungsmittel vor. Ein Muss für alle, die die ketogene Ernährung näher kennenlernen wollen und mehr über das Thema Krebs wissen möchten. 

 

Die LCHF Deutschland Akademie

 

Hat Doro dich neugierig gemacht? Prima! Hier findest du Infos zu unserer beliebten und einzigartigen Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungscoach.

 

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Margret Ache und Iris Jansen www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland AkademieLCHF KongressLCHF MagazinFacebook,  Instagram und YouTube

 

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Gründerin von LCHF Deutschland und der LCHF Deutschland Akademie

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