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Über Hindernisse und Chancen

 

Ein neues Jahr hat begonnen…

Ich fühle mich großartig und bin sehr zufrieden.

Das war nicht immer so, denn noch im Juni 2017 wog ich fast 200 kg, hatte extreme Blutdruckkrisen und jede Bewegung fiel mir schwer und war schmerzhaft. Ich befand mich in einer gefährlichen Spirale der langsamen Selbstzerstörung, aus der ich nicht mehr alleine herauskam.
So dachte ich zumindest.

Und was es auch nicht unbedingt besser machte, waren die Kommentare der Menschen…

In der Familie sorgten sich alle sehr um mich, machten mir aber auch gleichzeitig einen wahnsinnigen Druck, mit dem was sie mir täglich sagten.
Ich weiß ja, sie meinten es eigentlich gut, nur kam es bei mir als schwer übergewichtigem Menschen nie so an. Im Gegenteil…ich fühlte mich bedroht, in die Enge gedrängt, belehrt und tat dann das, was ich damals am besten konnte: essen!

 

Jedes Jahr an Silvester hatte ich die gleichen Wünsche und Vorsätze.
Ich wollte endlich abnehmen und mich wieder gut fühlen. Und jedes Jahr startete ich pünktlich am 2. Januar mit einer weiteren Diät.
Dünn sein…ich wollte dünn sein!

Ich stieg auf die Waage, sah das ganze Ausmaß und hatte schon in diesem Moment eigentlich nur verloren.
Ich konnte ja nur verlieren…fast 200 kg!
Wie sollte ich das denn schaffen?

Das bedeutet für mich auf lange Zeit keine Süßigkeiten mehr. Es bedeutete auf lange Zeit keine fettigen Speisen mehr und es bedeutete jeden Tag Einschränkung durch Kalorien zählen. Das war all das, was ich die letzten Jahre gelernt und übernommen hatte.
Sprüche wie „von nichts kommt nichts“ oder „ohne Fleiß kein Preis“ hallten mir im Kopf.
Ich tat also jeden Januar immer wieder das Gleiche…ich begann Kalorien zu zählen, unterdrückte tagelang meine Hungergefühle und fühlte jeden Tag mehr Gier in mir aufsteigen, bis ich ein paar Tage später einbrach und die Weichen wieder auf Anfang stellte.
Irgendwann bestand mein komplettes Jahr aus irgendwelchen Diätversuchen und mein Gewicht lief immer mehr aus dem Ruder. Und dann saß ich da eines Tages und dachte mir, ich bin so ein elender Versager. Mein Leben ist so bescheiden. Ich bekomme es wirklich nicht auf die Reihe und deshalb lass ich es jetzt. Dadurch hoffte ich auf inneren Frieden und gleichzeitig hoffte ich auf Glück und Zufriedenheit.

 

Der Haken an dieser Geschichte…wie willst du glücklich und zufrieden sein, wenn du dich tief in dir drinnen selbst hasst?
Wie soll das gehen?
Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Ahnung was da Jahre später mit mir passieren würde.

 

Mein erstes Jahr der Abnahme mit der ketogenen Ernährung war bombastisch. Die Kilos purzelten wie verrückt. Ich befand mich im Höhenflug.

Mein zweites Jahr war dann etwas langsamer vom Gewichtsverlust, aber auch sehr erfolgreich.

Und jetzt, im dritten Jahr geht es gewichtstechnisch um einiges langsamer. Mein Körper braucht mehr Zeit und fängt an sich anders zu formen. Dieses dritte Jahr ist für mich zwar teilweise eine Geduldsprobe, aber ich habe mich dadurch mental so wahnsinnig weiter entwickeln können. In den 2 Jahren davor hatte ich hauptsächlich die Kontrolle über meinen Körper.

Dieses Jahr habe ich aber den größten aller Fortschritte gemacht, denn ich habe jetzt die Kontrolle über meinen Kopf bzw. über meine Gedanken zurückerlangt. Ich bin wieder Herr bzw. Herrin meiner eigenen Sinne. Das ist für mich das größte Geschenk, das ich mir selbst habe machen können. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in meiner Selbstheilung, denn ja…in gewisser Weise heile ich mich selbst. Ich mache meine Gedanken über mich, meine Ernährung und mein Leben wieder heil…und das ist einfach wunderbar.

 

Mein Tipp heute an dich:

Fokussiere dich immer auf den Weg und nicht auf das Gewicht, das du zu erreichen erhoffst. Das wird dir helfen am Ball zu bleiben. Gerade wenn du so wie ich, sehr viele Kilos mit dir herumträgst, musst du gechillt bleiben. Sich selbst Druck machen ist nicht zielführend. Im Gegenteil…es steuert dich direkt auf den Abgrund zu. Wenn du das beherzigst, dann kann daraus eine großartige Reise entstehen, die dir ein glückliches und erfülltes Leben beschert. Ich glaube, dass dies für jeden Menschen möglich ist.

 

Alles Liebe, deine Carmela

 

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