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Was ist eigentlich Maltodextrin?

Maltodextrin

Melanie Ryan hat einen sehr interessanten Artikel zum Thema Maltodextrin für unsere Leser geschrieben. Herzlichen Dank dafür.

Lesen Sie auch bitte Ihren Artikel: Etikettenschwindel – Was wir glauben sollen!

Was ist das eigentlich: Maltodextrin

 

Falls sie aufmerksam Lebensmitteletiketten lesen, haben Sie diese Zutat sicherlich schon einmal auf der Zutatenliste gesehen, sehr wahrscheinlich auf dem Etikett von etwas Süßem. Und vorn auf der Packung steht möglicherweise ganz groß „X Prozent weniger Zucker!“

 

Aber was ist Maltodextrin überhaupt? Es handelt sich dabei um eine stark verarbeitete Form von Stärke, die aus Weizen-, Reis-, Mais- oder Kartoffelstärke hergestellt wird. (Moment: Weizen? Heißt das, das Maltodextrin Gluten enthält? Nein, das nicht. Gluten ist eine Eiweißform, Maltodextrin reine Stärke. Auf dem Gebiet gibt es also Entwarnung.)

 

Kleine Ernährungskunde: Kohlenhydrate

 

Kohlenhydrate sind ein Makronährstoff von dreien. Die beiden anderen sind Eiweiß und Fett. Mit nur wenigen Ausnahmen bestehen Lebensmittel aus einer Kombination dieser drei Nährstoffe.

 

Kohlenhydrate lassen sich weiter unterteilen in Zucker, Stärke und Ballaststoffe. Zucker (Einfach- und Zweifachzucker, z. B. Glukose, Fruktose, Laktose, Sukrose) bestehen aus einem oder zwei Zuckermolekülen. Stärke ist eine mehr oder weniger lange Kette aneinandergereihter Glukosemoleküle, und Ballaststoffe sind für uns unverdauliche Kohlenhydrate wie Zellulose oder resistente Stärke (dazu später mehr). Zucker schmecken süß, Stärken nicht.

 

Im Darm werden Einfachzucker einfach absorbiert – sie müssen nicht erst verdaut werden. Zweifachzucker werden sehr schnell in Einfachzucker gespalten und dann ebenfalls in den Blutkreislauf aufgenommen. Stärken werden im Verdauungsprozess in ihre einzelnen Glukosemoleküle aufgespalten, die dann auch ins Blut gehen. Wie schnell das geht kommt darauf an, wie „komplex“ die Stärke ist: eine kurze Kette wird natürlich viel schneller aufgespalten und absorbiert als eine lange.

 

„Komplexe Kohlenhydrate“ sind langkettig: ganze Körner, Vollkornreis und grobes Vollkornbrot, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Kürbis und Wurzelgemüse werden im Dünndarm mühselig auseinandergenommen und in ihre 200 bis 2.500 Moleküle aufgespalten – und das dauert seine Zeit. Diese Lebensmittel sind in der Regel auch reich an Ballaststoffen.

 

„Einfache Kohlenhydrate“ sind kurz- oder mittelkettig. Kurzkettige Kohlenhydrate sind nur drei bis sechs Moleküle lang – also ganz ähnlich wie Zucker – und mittelkettige sieben bis 199 Moleküle. Diese kommen ganz natürlich vor, z. B. in Obst, Kartoffeln, Milch und Milchprodukten, vor allem aber in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Weißmehl, Süßigkeiten, Getränken, Brotaufstrichen, feine oder Instant-Haferflocken etc. und zerfallen wesentlich schneller in ihre Bausteine.

 

Je schneller Glukose aus der Nahrung absorbiert wird, desto schneller und höher steigt der Blutzuckerspiegel, und desto mehr Insulin wird benötigt, um diesen wieder zu normalisieren. Passiert das häufig und über einen langen Zeitraum hinweg, kann das Gewichtszunahmen und chronische Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, Typ 2, zur Folge haben.

 

Und was ist nun Maltodextrin?

 

Mehr und mehr Verbraucher wollen den Anteil an  Zucker in ihrer Ernährung reduzieren und achten deshalb mehr darauf, wieviel Zucker in ihren Lebensmitteln steckt. Die Lebensmittelindustrie will uns ihre Produkte auch weiterhin verkaufen und bemüht sich deshalb, diesem Wunsch zu entsprechen. Gleichzeitig soll aber das Produkt möglichst weiterhin so schmecken, wie es immer (auch zuckerreich) geschmeckt hat, denn so haben wir es ja kennen und lieben gelernt. Die Lösung: Maltodextrin. Chemisch gesehen ist Maltodextrin eine Stärke, also nicht süß. Dennoch wird es häufig in zuckerreduzierten Produkten verwendet. Wieso funktioniert das?

 

Das liegt daran, dass die Verdauung von Kohlenhydraten bereits im Mund beginnt. Im Speichel befindet sich das Enzym Amylase, das die Glukoseketten aufspaltet. Maltodextrin ist eine sehr kurzkettige Stärke und zerfällt deshalb bereits im Mund in seine Glukosemoleküle – und schon haben wir Zucker und es schmeckt süß.

 

Das ist ganz wunderbar für die Lebensmittelindustrie, denn die können so ihre Produkte süßen, ohne Maltodextrin zum auf dem Etikett angegebenen Zucker zählen zu müssen. Weder in der Zutatenliste, noch auf der Nährwerttabelle erscheint es als Zucker, denn es ist ja keiner. Es ist Stärke … die jedoch zum Zucker wird sobald das Produkt im Mund ankommt.

 

Und der Effekt auf den Blutzuckerspiegel? Der ist natürlich auch so gut wie identisch zu dem von Zucker.

 

Maltodextrin als Ballaststoff?

 

Auf manchen Zutatenlisten erscheint Maltodextrin gleich zweimal, einmal mit „Ballaststoff“ dahinter. Was ist das denn nun wieder? Hatte ich nicht gerade erst geschrieben, dass es sich dabei um eine Stärke handelt?

 

Stimmt. Zunächst einmal ist Maltodextrin eine Stärke. Allerdings lässt sie sich in „resistente Stärke“ umwandeln. Damit ändert sich die chemische Struktur und das Maltodextrin wird unverdaulich, geht also von Stärke zu Ballaststoff über. Der ist vielleicht gar nicht einmal so übel: Er füttert die guten Bakterien, und ist gut verträglich, ohne Blähungen hervorzurufen, wie das andere Ballaststoffe gelegentlich tun. Allerdings hat diese Form von Maltodextrin auch ihre Süßkraft verloren denn schließlich kann Amylase es nicht mehr aufspalten.

 

Um die Vorteile resistenter Stärken, vor allem für den Darm, nutzen zu können muss man übrigens kein Industrieprodukt wie Maltodextrin essen. Das geht auch mit natürlichen Nahrungsmitteln. Darüber beim nächsten Mal mehr.

 

Melanie Ryan

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Lesen Sie auch den Artikel:  Mein perfekter Tag mit der Keto-Ernährung

 

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