Die American Academy of Pediatrics (AAP) hat kürzlich ihre Empfehlungen des kindlichen Konsums von Fruchtsaft geändert. Bemerkenswert insoweit, dass dies die erste Änderung einer Richtlinie seit 2001 in diesem Bereich ist. Die Richtlinien sind hier zu lesen.
Kein Konsum von Fruchtsaft für Kleinkinder
Die zuständigen Experten kamen zu dem Schluss, dass Fruchtsaft für die steigenden Übergewichtsraten bei Kindern verantwortlich ist. Ebenso sei der Einfluss auf die Mundgesundheit bei Kindern bedenklich.
Melvin B. Heyman, eine Mitautor der Studie sagte:
„Eltern mögen Fruchtsaft als gesund wahrnehmen, aber es ist kein guter Ersatz für frisches Obst und liefert nur noch mehr Zucker und Kalorien“.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht Fruchtsäfte bei Kindern ebenfalls als kritisch an. Auch mit Zucker gesüßte Getränke sind bedenklich. Sie erhöhen die Aufnahme der Energie zu Lasten von gesunden Lebensmitteln. Die unausgewogene Ernährung führt häufig zu gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht, Karies und auch zu Typ-2-Diabetes und Fettleber.
Insulinresistenz und Fettleber nimmt bei Kindern drastisch zu
Eine am 25. April 2017 publizierte Studie (1) berichtet, dass Adipositas im Kindesalter das Risiko auf Typ-2-Diabetes vervierfacht.
Experten schätzen, dass in Deutschland bis zu 11 Prozent aller Kinder und Jugendlicher an einer Fettlebererkrankung leiden. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) (2) Häufig tritt die Fettleber in Kombination mit einer Insulinresistenz auf. Das bedeutet, Blutzucker- und Insulinwerte sind erhöht. Für den Körper bedeutet eine vermehrte Insulinausschüttung, dass Fettreserven angelegt werden – auch rund um die Leber. Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Leber besonders auf die in Obst und Limonade enthaltene Fruktose, empfindlich reagiert. Eine Fettleber ist nicht spürbar, häufig ist sie ein Zufallsbefund und trifft sowohl schlanke als auch übergewichtige Kinder.
Ein Zuviel an Kohlenhydraten, was ist zu tun?
Als Hauptproblem sind der Bewegungsmangel und eine jahrelange Fehlernährung mit einem zu hohen Konsum von Kohlenhydraten anzusehen. Zucker und stärkehaltige Produkte liefern die meisten Kohlenhydrate in der Ernährung. Bei vielen Kindern steht der Zucker in Form von Limonade, Fruchtsäften Süßigkeiten und Kuchen ganz weit oben auf der Liste der Lieblingsspeisen.
Gesunde Alternativen sind Getränke, die selbst schnell hergestellt gestellt sind und auch dem Auge etwas bieten. Die Rezepte finden Sie hier.
Pro-Kopf-Verbrauch an Fruchtsaft in Deutschland
Nach den aktuellen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung GfK liegt der Pro-Kopf-Konsum im Jahr 2016 wieder bei 33 Litern. Das entspricht etwa einer Menge von 3000 g Zucker. Und dieser Zucker kann wirklich schnell eingespart werden. Denn Sie wissen ja, es gibt leckere und gesunde Alternativen ;-). Tun Sie sich und Ihren Kindern etwas Gutes.
Margret Ache www.LCHF-Deutschland.de und www.LCHF-Akademie.de
(1) https://academic.oup.com/jes/article-lookup/doi/10.1210/js.2017-00044
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