Von Forschern wird die Alzheimer-Erkrankung auch Diabetes-Typ-3 genannt. Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Insulinstoffwechsel und kognitiver Leistungsfähigkeit?
Eine Broschüre aus dem Jahr 2012
Schon im Jahr 2012 publizierte die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) eine Broschüre zu dem Thema Diabetes und Alzheimer. „Die Broschüre gibt zunächst einen Überblick über Diabetes-Typ-2 und die Alzheimer-Krankheit. Anschließend wird das Zusammenspiel beider Erkrankungen beleuchtet. Im Schlusskapitel steht dann die Vermeidung von Risikofaktoren für Diabetiker im Mittelpunkt.
„Die goldene Regel sollte ein möglichst im Normalbereich liegender Blutzuckerwert sein. Hilfreich ist dabei nicht nur eine Umstellung der Ernährung sondern auch regelmäßige körperliche Bewegung“,
erläutert Salber.
Hilft nasales Insulinspray?
Im Jahr 2011 erschien eine Studie (1), in der Forscher nasales Insulin bei Alzheimer-Patienten erprobten. Schon lange stand die Hypothese im Raum, dass ein gestörter Glukosestoffwechsel im Gehirn zumindest einer der Gründe für die kognitiven Defizite bei Alzheimer ist.
Die Therapie mit intranasalem Insulin wurde bei 40 Patienten mit leichter bis moderater Alzheimer-Erkrankung und bei 64 Teilnehmern mit ersten kognitiven Einschränkungen (MCI) getestet.
Die Probanden erhielten per Nasenspray täglich entweder 20 oder 40 IU Insulin oder aber ein Placebo. Die kognitive Leistung wurde bei Studienbeginn und nach zwei und vier Monaten untersucht.
Das Ergebnis: In Gedächtnistests schnitten sowohl Alzheimer- als auch MCI-Patienten mit Insulin deutlich besser ab, als die Probanden mit Placebo. Zudem war der Wert auf der Demenzskala mit Insulin signifikant besser, besonders die jüngsten Patienten profitierten am stärksten.
Bei Alzheimer-Patienten gibt es sowohl Hinweise auf einen Insulinmangel, als auch auf eine Insulinresistenz. Das erklärt auch, warum besonders viele Diabetes-Patienten an Alzheimer erkranken.
Diabetes-Typ-3 = Alzheimer = Zucker im Kopf?
Mit der Ernährung lässt sich der Insulinspiegel beeinflussen. Das Gehirn benötigt zwar kein Insulin, um Glucose aufzunehmen, doch es hat eine andere Funktion. Es ist zum Beispiel an der Regulation der Blut-Gehirn-Schranke beteiligt und folglich dafür verantwortlich, dass keine Schadstoffe aus dem Blutkreislauf ins Gehirn gelangen. Und es ist an der Kommunikation der Nerven- und Gehirnzellen beteiligt. Es scheint also, dass sich die These bestätigt, dass im Gehirn ein Insulinmangel vorliegt, auch wenn der Körper mit Insulin überschwemmt ist. Hier könnten die bei der LCHF-Ernährung gebildeten Ketonkörper ins Spiel kommen und eine gute Therapiemöglichkeit bieten.
Wo liegt nun der Fehler? Ach ja, mit gesunder Ernährung lässt sich kaum Geld verdienen…
Wie mit gesunder Ernährung das Gehirn fit gehalten werden kann, beschreibt Ulrike Gonder in ihrem Buch Essen! Nicht! Vergessen!
Margret Ache/www.LCHF-Deutschland.de
(1) http://jamanetwork.com/journals/jamaneurology/fullarticle/1107947