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Die Angst vor Fett – Wie kam es dazu?

Die Angst vor Fett - Wie kam es dazu?

Die Angst vor Fett – Wie kam es dazu?

Wie schreibt Ulrike Gonder in dem Kurs „Fettes Wissen“ so schön: „Die Furcht vor dem „bösen“ Fett sitzt tief. Allzu lange wirkte die aus den USA zu uns herübergeschwappte Anti-Fett-Propaganda auf uns alle ein: auf Ärzte, auf Regierungsbehörden, auf die Ernährungswissenschaft, auf die Ernährungsberaterinnen und natürlich auf die Patienten und Verbraucher. Auch die Medien haben die Idee, dass (tierische) Fette „böse“ seien und uns dick und krank machen würden, unkritisch übernommen und uns allen jahrzehntelang eingehämmert, wir müssten in erster Linie Fett, insbesondere tierisches Fett einsparen, um gesund und in Form zu bleiben.“ Die Botschaft dahinter: Keine Angst vor Fett!

Ancel Keys und die Angst vor Fett

Die Angst vor Fett - Wie kam es dazu?

Die Angst vor Fett – Wie kam es dazu?

Ancel Keys ist eng mit dem Thema Angst vor Fett verknüpft. Er hatte in den 1950er Jahren das Problem der extremen Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Ihm waren die Experimente des Mediziners und Professors Anitschow (St. Petersburg) bekannt. Dieser verfütterte 1913 mindestens 2 Monate lang nur Eidotter und cholesterinreiches Gehirn an Kaninchen (die bekanntlich Vegetarier sind). Bei den Tieren führte das zu einer beschleunigten Infiltration von Cholesterin in die Wände der Arterien bei erhöhtem Serumcholesterin. Dieser Effekt konnte jedoch nicht bei anderen Tieren bewiesen werden. Die Ablagerungen in den Gefäßen der Kaninchen unterschieden sich auch von der Arterienverkalkung beim Menschen. Doch das war der Beginn der „Lipid-Hypothese“, die Ancel Keys nur zu gerne aufgriff und die Angst vor Fett schürte.

Die Sieben-Länder-Studie und deren Folgen

Angst vor Fett

In der berühmten Sieben-Länder-Studie zeigte Ancel Keys die Zusammenhänge zwischen gesättigten Fettsäuren, einem hohen Cholesterinspiegel und Sterblichkeit auf. Allerdings verheimlichte er, dass ihm Material von 22 Ländern vorlag. Es fanden jedoch nur die Länder Einzug in die Studie, die der Theorie von Keys entsprachen. Doch er nutze seinen Einfluss und sein Charisma, um die Studie weltberühmt zu machen. Der Mythos vom bösen Fett war geboren und die Angst davor breitete sich aus.

 

Die Lebensmittelindustrie war von der Studie begeistert, eröffnete sie doch einen neuen Markt. Fachgesellschaften für Ernährung übernahmen die Ergebnisse der Studie und passten ihre Empfehlungen entsprechend an. Die Hysterie und Angst um das Cholesterin verbreitete sich schnell weltweit.

 

Fett wurde verteufelt, als Ersatz für die Energiezufuhr dienten nun die Kohlenhydrate. Doch leider wurden die Menschen dadurch nicht gesünder. Das Gegenteil war der Fall, die metabolischen Erkrankungen schossen in die Höhe.

 

„In einem Interview im Jahr 1997 gab Ancel Keys unumwunden zu:

„Es gibt absolut keine Verbindung zwischen Cholesterin in der Nahrung und Cholesterin im Blut. Keine. Und das haben wir schon immer gewusst. Cholesterin in der Nahrung macht überhaupt nichts …“

Aber da war seine Theorie und die Angst vor Fett bereits fest in den Köpfen verankert.“ (1)

Cholesterin ist wichtig

Cholesterin befindet sich in allen Zellen des menschlichen Körpers und ist somit ein wichtiger, sogar lebenswichtiger Bestandteil für uns. Die Einführung von Richtwerten in der modernen Medizin eröffnete für clevere Geschäftsmänner ein Milliardengeschäft.

 

Cholesterin ist ein kleines Lipid, das in jeder Zellmembran und im Blutplasma zu finden ist. Es erfüllt lebensnotwendige Aufgaben. So ist es die Grundsubstanz von

  1. Steroidhormonen (z.B. Cortisol),
  2. Geschlechtshormonen (wie Testosteron und Östrogen),
  3. Mitochondrien (Zellkraftwerke), und von
  4. Vitamin D (unentbehrlich für unsere Gesundheit)

 

Für das Gesamtcholesterin sehen Experten heute Werte bis 200 mg/dl als Obergrenze an. Die Deutschen liegen im Durchschnitt vielfach über diesem Zielwert, ihr Gesamtcholesterin liegt im Mittel bei 231 mg/dl. (2)

Der schlechte Ruf der Butter ist überholt

„Immer mehr Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die generelle Empfehlung, auf gesättigte Fettsäuren, wie sie auch in Butter und Eiern enthalten sind, zu verzichten, nicht mehr haltbar ist. Das ist jedoch kein Appell zur Völlerei.“,

schrieb Ulrike Gonder in einem Artikel in der Saarbrücker Zeitung. (3)

 

Butter hatte einen schlechten Ruf, vor allem wegen der gesättigten Fettsäuren. Völlig zu Unrecht, wie diese Studie (4) bestätigt. Denn gesättigte Fettsäuren haben den Vorteil, dass sie hitzestabiler als andere Fette sind. Butter eignet sich in geklärter Form wie Ghee oder Butterschmalz gut zum Anbraten. Für unseren Körper sind gesättigte Fettsäuren wertvoll, weil sie unseren Zellmembranen Stabilität verleihen und dadurch einen Schutz gegen die freien Radikale bieten.

 

Was sind freie Radikale? Sie entstehen im Körper durch Überlastung des Verbrennungsprozesses in den Mitochondrien, den Kraftwerken unserer Zellen. Diese freien Radikalen werden für viele Krankheiten verantwortlich gemacht, u.a. für MS, Krebs, Alzheimer, Rheuma und Arterienverkalkung.

Die Grenzwerte für Cholesterin

Im Pschyrem­bel, der Bibel der Medi­ziner, wurde im Jahre 1986 der Norm­bereich von 150-330mg/dl angegeben. In einem medi­zinis­chen Fach­buch von 1994 lag die Grenze zu erhöhten Cho­les­terin­spiegeln schon bei 250mg/dl. Es scheint so zu sein, dass jün­gere Men­schen niedrigere Cho­les­terin­spiegel aufweisen und mit zunehmen­dem Alter die Werte ansteigen. 20-jährige weisen im Durch­schnitt einen Spiegel von 200mg/dl auf, während er bei 60-jährigen Män­nern etwa 245 mg/dl und bei Frauen gle­ichen Alters 265 mg/dl beträgt. Durch das Her­ab­set­zen der Normw­erte im Bere­ich um die 200mg/dl wird prak­tisch jeder über 20 Jahren zum Risikopa­tient und damit auch über Jahrzehnte zum Dauerkun­den für Lipidsenker.

 

Es klingt also so, als sei der Grenzwert die Krankheit, in den wenigsten Fällen wirklich das Cholesterin. Um 1950 galt ein Cholesterinwert von 260 mg/dl als normal. Als der Spiegel von 240 auf 200 mg/dl gesenkt wurde, hatte die USA über 42.000.000 (!!!) neue Patienten über Nacht, schreibt Dr. med. Gunter Frank in seinem Buch „Schlechte Medizin – Ein Wutbuch“.

 

Lipitor (USA) bzw. Sortis (EU), jeweils mit dem Wirkstoff Atorvastatin, war das weltweit am Markt erfolgreichste Statin. Es erreichte im Jahr 2004 Umsätze von 10,7 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2007 wurde (laut Forbes.com) ein weltweiter Verkaufserlös von 12,8 Milliarden US-Dollar erzielt. (5)

 

Zum Thema Cholesterin empfehle ich die Bücher „Mythos Cholesterin“ und „Die Cholesterinlüge

 

Du möchtest mehr über Fett Wissen? Dann ist sicherlich der Fett- und Lipid-Coach von und mit Ulrike Gonder für dich perfekt: 

 

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Der Fettstoffwechsel des Körpers ist hochkomplex und noch nicht in allen Teilen verstanden. Das was wir wissen lässt sich jedoch nutzen, um gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen oder zurückzudrängen. Wer andere Menschen diesbezüglich informieren oder coachen möchte, sollte die Rolle verschiedener fettreicher Lebensmittel, von Fetten und Ölen, ihre Nutzung und Verarbeitung im Körper sowie den Einfluss anderer Nährstoffe bzw. Lebensmittel auf den Fettstoffwechsel kennen.

 

Dazu werden die physiologischen Grundlagen und neuere Studien vorgestellt, Beispiele aus der Praxis diskutiert und Hinweise zur praktischen Umsetzung des Gelernten gegeben. Dieser Kurs baut auf dem Grundkurs „Fettes Wissen“ auf, dessen Lehrbriefe und Infos daher die ersten Aussendungen sein werden. Es folgen drei darauf aufbauende Lehrbriefe und zwei Steckbriefe.

 

Kursstart ist der 01. März 2025

 

Hier erfährst mehr.

 

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Quellennachweise zu dem Artikel: Die Angst vor Fett

(1) http://www.deutschlandradiokultur.de/studie-zum-herzinfarkt-risiko-cholesterin-schadet-alles.993.de.html?dram:article_id=321789

(2)  http://www.apotheken-umschau.de/Erhoehte-Bluttfettwerte-Cholesterin/Cholesterinwerte-In-Ordnung-oder-zu-hoch–57728_3.html

(3) http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-spezial/wohlfuehlen/Cholesterin-Eier-und-Butter-sind-gar-nicht-so-boese;art371533,6364291

(4) http://journals.plos.org/plosone/article?id=info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0158118

(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Statin

 

Titelbild: Fotolia_43192266

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Gründerin von LCHF Deutschland und der LCHF Deutschland Akademie

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4 COMMENTS
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    Gnubbel 16. Februar 2025

    Ja, das böse Fett, das ist auch so ein in Stein gemeißelter Glaubenssatz, und was das Sonderbarste ist: Je größer das Fachwissen ist, umso stärker ist dieser Glaubenssatz in den Köpfen verankert, und umso weniger wird er hinterfragt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Aber das scheint mit Glaubenssätzen wohl allgemein so zu sein.

    Dabei beruht die Fettangst auf einem ganz einfachen Denkfehler: Wenn wir verhindern wollen, dass unsere Fettzellen zu voll werden, dann nehmen wir einfach weniger Fett zu uns. Nein, eben nicht, sondern dann sorgen wir dafür, dass wir das Fett dort wieder herausbekommen und zur Gewinnung von Bewegungs- und Wärmeenergie nutzen können – dafür ist das Fett nämlich da (in dem Artikel unter https://lchf-deutschland.de/bei-lchf-und-keto-fett-ohne-limit/ hatte ich schon mal was dazu geschrieben).

    Aber auch zum Thema Cholesterin gibt es einen Glaubenssatz, der wie ein Monolith in der Landschaft steht und eigentlich nur der Pharmaindustrie Gewinne bringt. Höchste Zeit, einmal gründlich damit aufzuräumen. Ich hatte ursprünglich den Gedanken, den folgenden Text als Beitrag für einen Artikel anzubieten, aber ich denke, dass er als Kommentar sicherlich auch recht nützlich ist:

    Cholesterin – die Feuerwehr in unseren Adern

    Treue Leser dieses Blogs werden es wissen: Ich habe mich hier schon öfter als Querkopf geoutet. Aber zum Glück bin ich damit nicht ganz allein, denn auch zum Thema Cholesterin und dessen Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es eine interessante wissenschaftliche Theorie, die von dem Hirnforscher, Internisten und Diabetologen Achim Peters (https://de.wikipedia.org/wiki/Achim_Peters) stammt, den ich aufgrund seiner komplexen Sichtweise und seiner bestechenden Logik überaus schätze. Der besondere Charme dieser Theorie liegt in meinen Augen darin, dass er hierfür einen Exkurs in die Strömungsmechanik unternimmt, wofür er mit seinem 93-köpfigen interdisziplinären Forschungsteam bestens gerüstet ist. Wie gewohnt, werde ich auch hier wieder versuchen, seine Forschungsergebnisse möglichst kurzweilig zusammenzufassen:

    Was gibt es Entspannenderes, als an einem kleinen Gebirgsbach zu sitzen und zuzuschauen, mit welcher Leichtigkeit er das Wasser aus der Quelle unter dem Gipfel ins Tal befördert. Das Bächlein hat seine wilde Kindheit bereits hinter sich gelassen, aber das Wasser, das jetzt ruhig vorbeifließt, ist immer noch so klar, dass man die Steine im Flussbett gut erkennen kann.

    In der folgenden Nacht geht ein Unwetter nieder. Es regnet die ganze Nacht hindurch, und riesige Wassermassen bahnen sich ihren Weg ins Tal. Aus dem friedlichen Bächlein ist ein reißender Fluss geworden, das Wasser in ihm ist voller Wirbel und sieht auch nicht mehr klar aus, sondern schmutzig-braun. Kein Wunder, denn die wirbelnden Wassermassen nagen an den Ufern und nehmen jede Menge Sand und kleine Steine von ihnen mit. Und an jedem Hindernis, jeder Verengung oder Verzweigung bricht sich der Wasserstrom und bildet neue Wirbel, die sich in das Flussbett und ins Ufergestein eingraben und so im Lauf der Jahrtausende ganze Landschaften formen.

    Auch unser Gefäßsystem ist mit lauter solchen Hindernissen durchsetzt: Verzweigungen, Verengungen, Biegungen, an denen dieselben Naturgesetze wirken wie an jenem Gebirgsbach: Im Normalfall fließt das Blut, von sanften Druckwellen angetrieben, ruhig und gleichmäßig hindurch. Wenn wir aber unter Stress stehen und aus den Nebennieren Adrenalin ins Blut eindringt, dann beginnt unser Herz schneller zu schlagen und mehr Blut in die Adern zu pumpen. Und wie aus dem friedlichen Bächlein ein reißender Fluss geworden ist, so bringt das Adrenalin unser Blut in Wallung, und so bricht sich nun auch der Blutstrom an so manchem Hindernis und bildet dort Wirbel, die an den Gefäßwänden nagen.

    Nun sind unsere Gefäßwände zwar elastisch und ziemlich robust, daher hinterlassen solche einzelnen Episoden noch keine nennenswerten Schäden an ihnen. Wenn diese Episoden aber zu oft vorkommen oder, weil wir unter Dauerstress stehen, Puls und Blutdruck dauerhaft erhöht sind, dann beginnen die Gefäßwände zu erodieren. Das kann man sich vorstellen wie bei einem Gartenschlauch, dessen Wand an einer Stelle immer dünner wird, später eine Beule bildet und schließlich aufreißt (https://de.wikipedia.org/wiki/Aneurysma). Hier kann man das Schlimmste verhindern, indem man rechtzeitig ein starkes Klebeband um die betroffene Stelle herumwickelt und die Schlauchwand damit stabilisiert. So eine Möglichkeit hat auch unser Körper: Da im Blut (hoffentlich) genügend LDL-Cholesterin mitschwimmt, wird dieses kurzerhand in die Gefäßwand eingebaut und diese somit wieder stabilisiert.

    Halten wir fest: Die Einlagerung von Cholesterin in die Gefäßwände ist per se keine Erkrankung, sondern eine Schutzfunktion, die uns vor den schlimmsten Stressfolgen, nämlich einem Verbluten innerhalb weniger Minuten, bewahrt. Die Ursache der Einlagerung ist also nicht der Cholesterinspiegel, sondern anhaltender Stress, der bewirkt, dass sich die Gefäßwände infolge der andauernden Erosion entzünden und somit den hohen LDL-Spiegel erst notwendig machen – so, wie man sinnvollerweise die Feuerwehr aufstockt, wenn es in einer Stadt häufig brennt (https://www.strunz.com/news/statine-mal-etwas-anderes.html). Das eigentliche Problem entsteht, wenn wir den Dauerstress nicht in den Griff bekommen und die Gefäßwände immer wieder neu geflickt werden müssen. Da nämlich die Gefäße im Gegensatz zum Gartenschlauch nur von innen repariert werden können und dieser Prozess nicht mehr rückgängig gemacht werden kann – was einmal eingelagert ist, bleibt auch dort –, geht das immer mehr auf Kosten des Innendurchmessers. Es entsteht dadurch eine Eigendynamik in Form einer zusätzlichen Verengung, die die Erosion und damit den Reparaturbedarf immer weiter steigert, bis der Durchfluss irgendwann vollständig blockiert ist und das dahinter liegende Gewebe nicht mehr versorgt werden kann und abstirbt.

    Aber auch dies geschieht unabhängig von der Höhe des LDL-Spiegels. Deshalb hat eine Therapie, die den LDL-Spiegel herunterdrückt, wenn überhaupt, nur insofern positive Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensdauer, dass sie bereits vorhandene Entzündungen der betroffenen Gefäßwände dämpft, was angesichts der diversen unangenehmen, teils sogar gefährlichen Nebenwirkungen der Statine (https://www.strunz.com/news/statine-im-grossen-stil-betrogen.html) nur eine Notlösung sein kann – zumal es genügend andere Möglichkeiten gibt, solche Entzündungen zu bekämpfen oder, besser noch, gar nicht erst entstehen zu lassen (https://www.strunz.com/news/omega3-reinigt-ihre-blutgefaesse.html).

    Wenn wir das Übel wirklich an der Wurzel packen wollen, dann sollten wir, anstatt das Cholesterin künstlich abzusenken, lieber etwas gegen den Dauerstress tun – was in unserer modernen Gesellschaft, die uns permanent mit einer Unzahl an Stressfaktoren konfrontiert, allerdings schon ein Kunststück ist. In diesem Blog wurde ja schon viel zum Thema Stressbewältigung geschrieben (https://lchf-deutschland.de/innere-stressoren-der-saebelzahntiger-in-unserem-kopf-teil-2/), deshalb sei nur eins angemerkt: Abnehmen durch Nahrungsrestriktion, wie es immer wieder empfohlen wird, gehört definitiv nicht dazu. Im Gegenteil: Wenn wir unserem Körper Energie vorenthalten, um ihn zur Gewichtsreduktion zu zwingen, leidet in erster Linie das Gehirn darunter. Und weil das Gehirn unser wichtigstes Organ ist, kann es sich einen Energiemangel nicht leisten und wird deshalb massiv mit Stresshormonen reagieren – mit anderen Worten: Wir bürden uns damit noch einen zusätzlichen Stressfaktor auf.

    „Zu diesem Thema gibt es eine einzige aussagekräftige groß angelegte randomisiert-kontrollierte Studie, und die zeigt: Derartige Abnehmversuche verlängern das Leben um keinen einzigen Tag.“ (Achim Peters: Unsicherheit. Das Gefühl unserer Zeit, Seite 213).

    Zugegeben, diese Thesen stehen zum Teil in krassem Widerspruch zu den Lehrsätzen der modernen Medizin. Lassen wir es doch einmal auf eine kleine Prüfung ankommen: Es ist bekannt, dass der durchschnittliche Cholesterinspiegel mit zunehmendem Alter ansteigt. Während sich die evidenzbasierte Medizin mit einer Erklärung dieses Sachverhalts schwer tut, ist es, sobald man die Naturwissenschaften mit ins Boot holt, offensichtlich: Wenn sich mit zunehmendem Alter die Gefäßwände immer mehr abnutzen und durch natürliche und/oder stressbedingte Materialermüdung spröde werden, steigt der Reparaturbedarf, und deshalb muss auch mehr Cholesterin für diese Aufgabe bereitgestellt werden – also ein völlig natürlicher und logischer Vorgang.

    „Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.“ (Antoine de Saint-Exupery)

    • Avatar
      Gnubbel 17. Februar 2025

      Bei einem Bummel durch die Kommentarspalten (https://lchf-deutschland.de/erhoeht-low-carb-ernaehrung-das-cholesterin/#comments) ist mir noch ein Gedanke gekommen: Angst ist bekanntlich einer der schlimmsten Stressoren. Wenn man das mal weiterdenkt, tun diejenigen, die sich den Kopf über ihre Cholesterinwerte zerbrechen, sich und ihren Cholesterinwerten damit überhaupt nichts Gutes.

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