Eine aktuelle Studie bestätigt: Krebs mag Zucker
Prof. Dr. Ulrike Kämmerer beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema Krebs und Ernährung. Ihr Spezialgebiet ist die ketogene Ernährung, bei der komplett auf Zucker verzichtet wird. Ihr Buch „Krebszellen lieben Zucker – Patienten brauchen Fett“ liefert Fakten und Hintergründe, die zeigen, warum der Zuckerentzug bei Krebs und anderen Krankheiten hilfreich sein kann. Auch hat sie zusammen mit Dr. Klement eine Studie (1) zu diesem Thema publiziert.
Die aktuelle Studie
Forscher des Flämischen Instituts für Biotechnologie, der Katholischen Universität in Leuven und der Freien Universität Brüssel haben nach neun Jahren Forschung ihre Studie (2) veröffentlicht. Sie untersuchten den sogenannten Warburg-Effekt.
Mag. Julia Tulipan hat den Warburg-Effekt gut erklärt:
Eine gesunde Zelle hat zwei Möglichkeiten Energie zu erzeugen, dies kann ohne Sauerstoff (anaerob) durch Glycolyse geschehen oder mit Sauerstoff (aerob) in den Mitochondrien, durch Citrat-Zyklus und Atmungskette.
Bei Krebszellen ist die Sache etwas anders gelagert. Krebszellen haben beschädigte Mitochondrien und verlassen sich daher zu beinahe 100% alleinig auf die Glycolyse. Fette und zu einem gewissen Teil auch Proteine können nur in den Mitochondrien zu Energie gemacht werden. Aus diesem Grund sind die meisten Krebszellen auf Zucker als Energieträger angewiesen.
Dies wurde bereits 1924 von dem Medizin-Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg erkannt. Er beschrieb als erster, dass die meisten Krebszellen ihren Energiebedarf durch eine hohe Glycolyse-Rate, gefolgt von Lactatfermentation im Zellplasma, decken. Dies wird als der Warburg-Effekt bezeichnet. (Lesen Sie den ganzen Artikel hier)
Studienleiter Johan Thevelein erklärt:
„Unsere Studie zeigt, dass der starke Zuckerkonsum der Krebszellen zu einem Teufelskreis führt, der die Entwicklung und das Wachstum von Krebs ständig stimuliert.“
Ketogene Ernährung bei Krebs
Die ketogene Ernährung ist eine kohlenhydratlimitierte, protein- und energiebilanzierte und fettreiche Form der Ernährung. Bei dieser Ernährung bezieht der Körper seinen Energiebedarf nicht mehr aus Glukose (Kohlenhydraten) und Fett, sondern nur noch aus Fett. Der Körper reagiert mit einer Umstellung des Energielieferanten, von Glukose auf die sogenannten Ketonkörpern.
Die ketogene Ernährung in der Praxis
Die Entscheidung ist gefallen: Weg mit den Kohlenhydraten, her mit den guten Fetten. Wo gibt es jetzt die besten Rezepte, was ist überhaupt wichtig? Eine die sich (leider) bestens damit auskennt ist Christiane Wader, der Krebs ereilte sie mit 27 Jahren. In ihrer Ketolume gibt sie viele hilfreiche Tipps für das Leben als Ketarier (so nennen sich Menschen, die sich ketogen ernähren).
Zusammen mit Heike Mohrdieck, Wibke May und Karin Benda moderiert Christiane Wader die Facebook-Gruppe „Keto bei Krebs„. Bevor Sie in diese Gruppe aufgenommen werden, nimmt eine Moderatorin mit Ihnen Kontakt auf.
Eine LCHF-Ernährung (bitte nicht die liberale Form), ist ebenfalls für die ketogene Ernährung geeignet. Achten Sie jedoch immer auf die prozentuale Nährstoffverteilung, sie ist bei allen Rezepten von uns angegeben, sowohl auf der Website als auch in den Kochjournalen. Idealerweise ist die Nährstoffverteilung wie folgt: maximal 5% Kohlenhydrate, maximal 20% Protein und mindestens 75% Fett.
Literatur
Lesen Sie gerne die Bücher von Frau Prof. Kämmer Krebszellen lieben Zucker – Patienten brauchen Fett oder Ketogene Ernährung bei Krebs. Ebenfalls empfehlenswert sind die Bücher von Daniele Pfeifer und Vilmos Fux Keto Info und Keto Basics. In dem Buch Mehr Fett von Ulrike Gonder erfahren Sie, welche Aufgaben Fette im Körper haben und wie sie helfen, in Form und gesund zu bleiben.
Prof. Ulrike Kämmerer und Christiane Wader live
Am 16. und 17.02.2018 findet der 2. Deutschsprachige Low Carb – LCHF Kongress in Düsseldorf statt. U. a. werden Sie Prof. Ulrike Kämmerer und Christiane Wader erleben. Noch gibt es Early-Bird-Tickets, nutzen Sie die Chance an diesem Event teilzunehmen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Hier geht es zu Trailer.
Margret Ache / www.LCHF-Deutschland.de und www.LCHF-Akademie.de
(1) https://nutritionandmetabolism.biomedcentral.com/articles/10.1186/1743-7075-8-75
(2) https://www.nature.com/articles/s41467-017-01019-z