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Low Carb High Fat – Voll fett essen, voll schlank werden

Platz 2: Verteilung der Makronährstoffe

Voll fett essen, voll schlank werden – so das Versprechen des Untertitels des Low Carb High Fat -Buches von Nico Stanizok und Prof. Dr. Jürgen Vormann. Dass dieses Versprechen eingehalten werden kann, wissen immer mehr Leute. Die LCHF-Bewegung, die aus Schweden zu uns rüber kam, aber auch in Südafrika, Australien und den USA als Banting bekannt ist, überzeugt mit Resultaten. Wenig Kohlenhydrate, viel gesundes Fett und ein moderater Anteil an Protein – der Weg, zu einem gesunden Körper. 

Theorie zum Einstieg

Das Buch wartet mit einem kurzen Theorieteil am Anfang auf, in dem die wichtigsten Grundlagen zu den Makronährstoffen Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett auf gut verständliche Weise aufgezeigt werden. Sehr positiv fällt auf, dass gleich am Anfang beschrieben wird, dass Low Carb High Fat eine dauerhafte Ernährungsumstellung ist, eine kurzzeitige Reduzierung der Kohlenhydrate keinen nachhaltigen Erfolg haben wird. Auch zeigen die Autoren auf, warum ein moderater Anteil an Proteinen sinnvoll ist. Es gibt leider zwei Punkte, die ich im Theorieteil kritisch finde: 

Es wird davon ausgegangen, dass bei einem BMI von >30 eine tägliche Kalorienzufuhr von 1500kcal für Frauen und 2000 für Männer ausreichend ist. Sie schreiben zwar, dass es eine pauschale Aussage ist, zeigen jedoch leider nicht auf, wie der individuelle Bedarf zu errechnen ist. Denn meiner Erfahrung nach dürfte eine Zufuhr von lediglich 1500kcal gerade für stark übergewichtige Frauen (dasselbe gilt für 2000kcal bei stark übergewichtigen Männern) ein zu großes Defizit sein, mit den entsprechenden Folgen: Langsamer Stoffwechsel, eher wieder Hunger und somit ein erhöhtes Risiko, zwischendrin zu snacken.

Der zweite Punkt der mich stört, ist die Tatsache, dass die Autoren LCHF mit der ketogenen Ernährung gleich setzen. Die ketogene Ernährung ist eine LCHF-Art, aber nicht jede LCHF-Ernährung ermöglicht den Einstieg in die Ketose. Zumal die Autoren Stanizok und Vormann schreiben, dass ein ausreichender Ketonlevel von über 1mmol/l im Blut erreicht werden kann, wenn die „Kohlenhydratzufuhr deutlich unter 100g, besser bei 50g liegt“ (s. 17). Wenn sich Einsteiger an diese Empfehlung halten, werden sie kaum die Ketose erreichen. Es sei denn sie treiben täglich Ausdauersport und Krafttraining. Wer sich in Ketose bringen möchte, muss zum Einstieg unter 30g bleiben (mit wenigen Ausnahmen bei Sportlern) oder gar unter 20g. 

Rezepte

Es folgen rund 150 Seiten mit sehr abwechslungsreichen Rezepten, die mit schönen Bildern der Gerichte abgerundet sind. Angelegt sind diese auf jeweils zwei Portionen. Der Kaloriengehalt sowie die Makroverteilung sind angegeben. Das vereinfacht es dem Leser zu wählen, ob die Rezepte in seinen Tagesplan passen. Hier zeigt sich dann teilweise die Problematik, die ich oben mit Blick auf die Ketose aufgezeigt hatte. Ein Frühstück mit bereits 12g Kohlenhydraten dürfte bei den meisten dafür sorgen, dass die Ketose kaum erreicht oder nur schwer gehalten wird. Aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen, der umgangen werden kann, bzw. regulärem Low Carb High Fat vollkommen in Ordnung ist. Die Gerichte sind insgesamt unterteilt in Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Snacks & Süßes. Es gibt Gerichte mit den unterschiedlichsten Eiweißquellen wie Seeteufel, Lachs, Lamm, Rind, Wildfleisch und etliche vegetarische Rezepte. Auch Shakes als Mahlzeitersatz sind dabei, Ideen wie Mini-Auberginenpizzen oder leckere Muffins, die sich leicht mitnehmen lassen.

Fazit: Low Carb High Fat ja, Ketose wird schwer

Hier und da gibt es einzelne Zutaten, die ich kritisch finde, wie Sojagranulat oder Erdnusskerne. Aber der Großteil überzeugt mit Kreativität und Variationen, die nicht überall zu finden sind. Viele dieser Rezepte werde ich definitiv peu à peu nachkochen. Der weiße Kaffeesmoothie von Seite 40 ist schon einer meiner Lieblinge und schafft es morgens regelmäßig auf den Tisch.

 

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Titelbild: Fotolia.com

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Schlagwörter:

miriam@ketovida.de

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