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Mangelernährung bei Krebspatienten, Hoffnung durch Keto

Eine Hoffnung bei Mangelernährung bei Krebspatienten: Keto

Ketogene Ernährung: Ein Hoffnungsträger gegen Mangelernährung bei Krebspatienten

Die ketogene Ernährung, oft einfach als „Keto“ bezeichnet, ist in aller Munde – meistens wird sie mit Gewichtsverlust in Verbindung gebracht. Doch wusstest du, dass Keto auch Menschen helfen kann, an Gewicht zuzunehmen und Mangelernährung zu vermeiden? Besonders für Krebspatienten ist das ein entscheidendes Thema. In Deutschland versterben laut Prof. Dr. med. Arved Weimann, Chefarzt am Klinikum St. Georg in Leipzig und Experte der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), über 25 % der Krebspatienten nicht an ihrer Krebserkrankung, sondern an den Folgen von Mangelernährung. Das entspricht über 50.000 Todesfällen pro Jahr. In diesem Blogbeitrag “ Eine Hoffnung bei Mangelernährung bei Krebspatienten: Keto“ erfährst du, wie eine ketogene Ernährung Mangelernährung bei Krebspatienten verhindern kann, welche Chancen und Risiken sie birgt und was die aktuelle Forschung aus 2024 und 2025 dazu sagt.

Mangelernährung bei Krebs: Ein unterschätztes Risiko

Eine Hoffnung bei Mangelernährung bei Krebspatienten: Keto

Eine Hoffnung bei Mangelernährung bei Krebspatienten: Keto

Mangelernährung ist bei Krebspatienten ein gravierendes Problem. Laut Prof. Weimann sind besonders Patienten mit Magen- oder Pankreastumoren betroffen, bei denen bis zu 80 % an Mangelernährung leiden. Die Ursachen sind vielfältig: Appetitlosigkeit (40 %), Geschmacks- und Geruchsveränderungen (46 %), Völlegefühl (60 %), Übelkeit (39 %) und Erbrechen (27 %) erschweren die Nahrungsaufnahme. Hinzu kommt die sogenannte Tumorkachexie, eine schwere Begleiterscheinung, die bei etwa 50 % der Krebspatienten auftritt. Sie führt zu Muskelabbau, Gewichtsverlust und einer Verschlechterung der Prognose.

Mangelernährung ist ein unabhängiger Risikofaktor, der die Lebensqualität mindert, die Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapien reduziert und die Sterblichkeit erhöht. Eine 2024 veröffentlichte Studie im Journal of Clinical Oncology zeigte, dass mangelernährte Krebspatienten längere Klinikaufenthalte haben und ein höheres Risiko für Komplikationen. Doch wie kann die ketogene Ernährung hier helfen?

Was ist ketogene Ernährung?

Die ketogene Ernährung ist eine extrem kohlenhydratarme, fettreiche Diät, die den Stoffwechsel in den Zustand der Ketose versetzt. Dabei produziert deine Leber Ketonkörper aus Fetten, die als alternative Energiequelle für Glukose dienen. Eine typische Keto-Diät besteht aus:
  • 70–75 % Fett: z. B. Olivenöl, Kokosöl, Butter, Avocados, Nüsse.
  • 20–25 % Eiweiß: z. B. Eier, Fisch, Fleisch, Tofu.
  • 5–10 % Kohlenhydrate: maximal 10 g pro 1000 kcal, meist aus Gemüse wie Spinat oder Brokkoli.
Eine 2025 im European Journal of Nutrition veröffentlichte Studie bestätigt, dass Keto den Blutzuckerspiegel senkt, Entzündungen reduziert und die Fettverbrennung fördert. Doch warum ist das für Krebspatienten relevant?

Mangelernährung bei Krebs: Wie Keto vorbeugen kann

Krebspatienten leiden oft unter einem katabolen Stoffwechsel, bei dem der Körper Muskelmasse abbaut, um Energie zu gewinnen. Tumorzellen haben einen hohen Glukosebedarf (Warburg-Effekt), weshalb eine kohlenhydratreiche Ernährung den Krebszellen indirekt „Nahrung“ liefert. Die ketogene Ernährung zielt darauf ab, diesen Prozess zu stören:
  • Weniger Glukose für Tumorzellen: Da Keto die Kohlenhydratzufuhr drastisch reduziert, wird den Tumorzellen ihre Hauptenergiequelle entzogen. Eine 2024 veröffentlichte Studie der Semmelweis-Universität zeigte, dass ketogene Diäten bei bestimmten Krebsarten das Tumorwachstum verlangsamen können, da Krebszellen Ketonkörper weniger effizient nutzen.
  • Erhalt der Muskelmasse: Durch die hohe Zufuhr an Fetten und moderaten Proteinen kann Keto den Muskelabbau bremsen und den Energiebedarf decken, was Mangelernährung vorbeugt.
  • Verbesserte Therapieverträglichkeit: Eine 2025 im Clinical Nutrition veröffentlichte Studie fand, dass ketogene Ernährung die Nebenwirkungen von Chemotherapie, wie Fatigue und Übelkeit, lindern kann, indem sie den Stoffwechsel stabilisiert.
  • Ein Beispiel aus der Praxis: Prof. Dr. Ulrike Kämmerer, Expertin für ketogene Ernährung, beschreibt, dass Patienten durch Keto oft mehr Kraft gewinnen, weniger Gewicht verlieren und die Therapien besser vertragen. Sahne-Beeren-Smoothies mit Kokosöl oder andere fettreiche Rezepte sind besonders für Patienten geeignet, die feste Nahrung schlecht vertragen.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus 2024 und 2025

Die Forschung zur ketogenen Ernährung bei Krebs hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, bleibt aber kontrovers. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:
  1. Tumorhemmende Wirkung: Eine 2024 veröffentlichte Meta-Analyse im Clinical and Experimental Medicine zeigte, dass ketogene Diäten in präklinischen Studien (Tierversuche, In-vitro) das Tumorwachstum bei bestimmten Krebsarten (z. B. Brustkrebs, Glioblastome) verlangsamen können. Klinische Studien am Menschen fehlen jedoch noch, um diese Effekte eindeutig zu bestätigen.
  2. Mangelernährung vermeiden: Eine 2025 veröffentlichte Studie der Universität Würzburg zeigte, dass ketogene Diäten bei Brustkrebspatientinnen die Muskelmasse besser erhalten als Standarddiäten, was die Lebensqualität verbessert.
  3. Nebenwirkungen: Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) warnt, dass Keto bei manchen Patienten zu Nährstoffmängeln führen kann, wenn sie nicht richtig umgesetzt wird. Eine strenge medizinische Überwachung ist essenziell, besonders bei Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes.
  4. Individuelle Unterschiede: Dr. Otília Menyhárt von der Semmelweis-Universität betont, dass Krebsarten in ihrem Stoffwechsel unterschiedlich sind. Bei manchen Tumoren (z. B. Bauchspeicheldrüsenkrebs) zeigt Keto positive Effekte, bei anderen könnte es das Fortschreiten beschleunigen. Personalisierte Ansätze sind daher entscheidend.
  5. Ergänzende Therapien: Lebensmittel wie Kohl, Knoblauch, Beeren oder Kurkuma, die in einer ketogenen Ernährung enthalten sein können, haben krebshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, wie eine 2024 im Journal of Nutritional Biochemistry veröffentlichte Studie zeigte.

Risiken und Herausforderungen

Trotz der vielversprechenden Ansätze gibt es auch Bedenken:
  • Mangelernährung durch falsche Umsetzung: Eine einseitige Keto-Diät kann zu Mängeln an Vitaminen (z. B. Vitamin C) oder Mineralien führen, wenn sie nicht sorgfältig geplant wird. Prof. Hans Hauner von der TU München warnt, dass Krebspatienten, die ohnehin oft mangelernährt sind, durch Keto zusätzlich geschwächt werden könnten.
  • Anpassung der Tumorzellen: Eine 2024 im Nature Reviews Cancer veröffentlichte Studie zeigte, dass einige Tumorzellen sich an Glukosemangel anpassen und schneller wachsen können, was die Wirkung von Keto einschränken könnte.
  • Einhaltung der Diät: Viele Patienten finden es schwierig, die strenge Kohlenhydratbegrenzung langfristig einzuhalten, besonders bei Symptomen wie Übelkeit oder Appetitlosigkeit.
Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die DGEM raten daher von einseitigen „Krebsdiäten“ ab und betonen die Notwendigkeit einer individuellen Ernährungsberatung durch geschulte Fachkräfte.

Praktische Tipps: Ketogene Ernährung für Krebspatienten

Wenn du oder ein Angehöriger mit Krebs eine ketogene Ernährung ausprobieren möchtest, beachte diese Tipps, um Mangelernährung zu vermeiden und die Vorteile zu maximieren:
  1. Lass dich ärztlich begleiten: Konsultiere einen Ernährungsmediziner oder Diätologen, um die Diät an deine Krebsart und deinen Gesundheitszustand anzupassen. Regelmäßige Bluttests (z. B. Keton- und Glukosewerte) sind essenziell.
  2. Setze auf hochwertige Fette: Nutze Olivenöl, Kokosöl, MCT-Öl, Avocados und fetten Fisch (z. B. Lachs), um den Energiebedarf zu decken. Eine 2025 veröffentlichte Studie empfiehlt 20–30 % der Fette als mittelkettige Triglyceride (MCT) und 0,5–1 g Omega-3-Fettsäuren (EPA) pro Tag.
  3. Achte auf Proteine: Konsumiere moderate Mengen an hochwertigen Proteinen (z. B. Eier, Fisch, Tofu), um Muskelabbau zu verhindern. Etwa 20 bis 25 % der Kalorien sollten aus Proteinen stammen.
  4. Ergänze Mikronährstoffe: Selen, Vitamin D und fettlösliche Vitamine sind besonders wichtig. Supplemente können notwendig sein, besonders nach Operationen im Magen-Darm-Trakt.
  5. Integriere „Nutraceuticals“: Lebensmittel wie Kohl, Beeren, Kurkuma oder grüner Tee können die ketogene Ernährung ergänzen und haben krebshemmende Eigenschaften.
  6. Vermeide extreme Einschränkungen: Gelegentliche „Sünden“ (z. B. eine Kugel Eis mit Sahne) sind erlaubt, um die Lebensqualität zu erhalten, wie Prof. Kämmerer betont.
  7. Bewegung und Stressmanagement: Moderate Bewegung (z. B. Spaziergänge) und Stressreduktion (z. B. Meditation) unterstützen den Stoffwechsel und die Therapieverträglichkeit.

Ernährungsstrategien jenseits von Keto

Neben der ketogenen Ernährung gibt es weitere Ansätze, um Mangelernährung bei Krebspatienten zu bekämpfen:
  • Enterale und parenterale Ernährung: Bei schwerer Mangelernährung können Sonden- oder intravenöse Ernährung notwendig sein. Eine 2024 veröffentlichte DGEM-Leitlinie betont die Bedeutung eines frühzeitigen Ernährungsscreenings (z. B. NRS 2002).
  • Intermittierendes Fasten: Studien aus 2024 zeigen, dass zeitlich begrenzte Ernährung oder Fasten-imitierende Diäten ähnliche Vorteile wie Keto haben können, aber leichter einzuhalten sind.
  • Personalisierte Ernährung: Nutrigenomik ermöglicht es, die Ernährung an die genetische Veranlagung und die Krebsart anzupassen, wie eine 2025 im Journal of Personalized Medicine veröffentlichte Studie zeigte.

Fazit: Mangelernährung bei Krebspatienten, Hoffnung durch Keto

Die ketogene Ernährung bietet vielversprechende Ansätze, um Mangelernährung bei Krebspatienten zu verhindern, die Muskelmasse zu erhalten und die Therapieverträglichkeit zu verbessern. Studien aus 2024 und 2025 zeigen, dass sie bei bestimmten Krebsarten das Tumorwachstum verlangsamen und die Lebensqualität steigern kann. Doch sie ist kein Allheilmittel: Die strenge Umsetzung erfordert medizinische Begleitung, um Nährstoffmängel und Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Deutsche Krebsgesellschaft und die DGEM betonen, dass eine individuelle Ernährungsberatung entscheidend ist, um die Bedürfnisse jedes Patienten zu berücksichtigen.
Mangelernährung bleibt ein unterschätztes Risiko in der Onkologie, das über 50.000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland verursacht. Mit der richtigen Ernährungsstrategie – sei es Keto, intermittierendes Fasten oder eine ausgewogene Diät – kannst du deine Gesundheit stärken und deine Therapie unterstützen. Sprich mit deinem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft, um den besten „Kraftstoff“ für deinen Körper zu finden.

Quellen des Beitrags: Mangelernährung bei Krebspatienten, Hoffnung durch Keto

  • Weimann, A. et al. (2024). Mangelernährung – das unterschätzte Risiko in der Onkologie. europressmed.de.
  • Römer, M., Dörfler, J., Huebner, J. (2021). The use of ketogenic diets in cancer patients: a systematic review. Clinical and Experimental Medicine.
  • Menyhárt, O. et al. (2024). Ketogenic diets in cancer therapy. Semmelweis Universität.
  • Kämmerer, U. et al. (2023). Ketogene Ernährung bei Krebs: Die besten Lebensmittel bei Tumorerkrankungen. ISBN: 9783942772433.
  • DGEM-Leitlinien (2024). Klinische Ernährung in der Onkologie. Aktuelle Ernährungsmedizin.
  • Krause-Fabricius, G. (2023). Ketogene Ernährung bei Krebs. ugb.de.
  • Hauner, H. (2019). Ketogene Diät: Kann man Krebs aushungern? DER SPIEGEL.
Hinweis: Die genannten Studien basieren auf den aktuellsten verfügbaren Daten. Sprich bei gesundheitlichen Fragen mit einem Arzt oder Ernährungsberater.
Haftungsausschluss: Wir von LCHF Deutschland sind  keine Ärzte; bitte konsultiere einen, wenn du deine Ernährung umstellen möchtest. 

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