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Nichtalkoholische Fettleber – es trifft auch die Schlanken

Risiko

Viele bringen eine Fettleber nur mit einer Gefahr für die Gesundheit bei adipösen Menschen in Verbindung. Leider falsch! Denn die Fettleber, hat überwiegend etwas mit der Ernährung zu tun. Etwa jeder dritte erwachsene Deutsche trägt inzwischen eine nichtalkoholische Fettleber (NAFL) mit sich herum.

Wie entsteht eine nichtalkoholische Fettleber?

Vielen ist nicht klar, wie eine Fettleber entsteht, wenn Alkohol als Grund ausscheidet. Sie entsteht ähnlich, wie die von Feinschmeckern geschätzte Fettleber bei Gänsen. Die Gänsestopfleber stammt zu einem Teil aus Frankreich oder Ungarn, wo den mit Gewalt gemästeten Tieren die verfettete Leber entnommen und als Delikatesse („foie gras“) verkauft wird. Diese Mast ist zum Glück in Deutschland verboten. Den Gänsen wird in vielen Ländern mehrmals täglich ein Rohr in den Schlund gesteckt, durch den Maisbrei und Fett mit Druckluft eingeflößt wird. Das ARD-Magazin „Fakt“ hat im Jahr 2008 aufgedeckt, dass jährlich 6000 Tonnen Gänsefleisch auf der Stopfmast nach Deutschland gelangen. Wie viel Tonnen mögen es heute sein?

Ein Überangebot an Kohlenhydraten

Kohlenhydrate – Fettleber – Diabetes

Wird die menschliche Leber mit einem Überangebot an Kohlenhydraten belastet, werden die Kohlenhydrate, die nicht verbraucht werden, in der Leber zu Fett umgebaut und dort eingelagert. Das passiert nicht nur bei übergewichtigen Menschen, inzwischen sind über 15% der schlanken Menschen ebenfalls betroffen.

Die verfettete Leber gibt Stoffe in die Blutbahn ab. Damit bringt sie den Stoffwechsel im Körper durcheinander und erhöht das Risiko für die Entwicklung von Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen.

 

Ein Überangebot an Eiweiß aus tierischen Quellen

Im April 2017 wurde beim „International Liver Congress“ in Amsterdam eine Studie vorgestellt:

 

„Dass zu viel Alkohol trinken der Leber schadet, ist schon länger bekannt. Nun stellte sich heraus, dass der Verzehr zu vieler tierischer Proteine dieselben Folgen hat. Das führt nämlich zu NAFLD: non-alcoholic fatty liver disease, in Fachkreisen auch nicht alkoholbedingte Fettleber genannt. Diese Entdeckung ist bemerkenswert, weil bis jetzt davon ausgegangen wurde, dass Fette und Kohlenhydrate zur Leberverfettung führen, aber nicht Eiweiß. Tierisches Eiweiß steckt vor allem in Fleisch, Fisch und Milchprodukten, einschließlich Käse.“ (1)

 

Diese Tatsache deckt sich mit den Ausführungen von Dr. Jason Fung, der schreibt: „Was passiert eigentlich mit den überflüssigen Aminosäuren? Sie können nicht direkt als Energie gespeichert werden, daher werden sie über die Gluconeogenese (Die Gluconeogenese ist ein Stoffwechselweg zur Neusynthese von Glukose sie findet vorwiegend in der Leber und in den Nieren statt. Anmerkung der Übersetzerin) zu Glukose umgewandelt. Bei diesem metabolischen Prozess wird also Glukose aus Molekülen erzeugt, die nicht zu den Kohlenhydraten gehören. Auch bei den Aminosäuren gibt es Unterschiede. Einige produzieren Glukose (glukogen), andere Ketone (ketogen) und manche machen beides.

 

Ich wiederhole, diese Aminosäuren werden im Blutkreislauf absorbiert und direkt zur Leber transportiert, dort werden alle überflüssigen Aminosäuren zu Glukose umgewandelt. Dieser Umwandlungsprozess in der Leber benötigt Insulin als Signalmolekül. Das Protein erhöht zwar nicht den Blutzucker, jedoch das Insulin, es stimuliert auch Glucagon und Inkretin, das dabei hilft, zu niedrige Blutzuckerwerte zu verhindern.

 

Für einige ist es überraschend, dass bestimmte Proteine genau wie verarbeitete Kohlenhydrate die Insulinausschüttung stimulieren. Tierisches Eiweiß hat die Tendenz einen stärkeren Effekt auf das Insulin auszulösen als pflanzliches Eiweiß. In der Tabelle ist zu sehen, dass im oberen Bereich der Quartile das Risiko für Diabetes bei dem tierischen Eiweiß steigt.“ (2)

Die Insulinproduktion wird blockiert

2010 berichteten Tübinger Forscher über das schon länger bekannte „Fetuin-A“, einen Zucker-Eiweißstoff: Es blockiert die Wirkung des blutzuckersenkenden Hormons Insulin und ist bei einer verfetteten, entzündeten Leber in einer erhöhten Konzentration im Blut zu finden. Durch die Hemmung der Insulinwirkung, steigt der Blutzucker an und führt zu einem Prädiabetes und zu Schäden an den Gefäßen.

 

Daher ist es für die Gesundheit von großem Vorteil, sich Low Carb zu ernähren. Am besten prophylaktisch und nicht erst, wenn eine nicht alkoholische Fettleber oder andere ernährungsbedingte Erkrankung diagnostiziert wurde.

 

„Die häufigsten Auslöser sind nicht, wie man denken könnte, Alkohol und Hepatitis – sondern die Kohlenhydrate im Essen. Durch zu viel Essen und zu wenig Bewegung werden vermehrt Triglyceride – sie zählen zu den Fetten – ins Lebergewebe eingelagert. Deshalb haben Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas besonders häufig eine nichtalkoholische Fettleber.“ Lesen Sie dazu den Artikel von Dr. Bernhard Mayr.

Was sagt Dr. med. Anne Fleck von den Ernährungsdocs?

„Es ist wissenschaftlich belegt, dass schon ein Apfel am Abend, regelmäßig verzehrt, unter Umständen eine nichtalkoholische Fettleber begünstigt. Etwa 15 Prozent der Deutschen haben eine solche nichtalkoholische Fettleber, ohne es zu wissen. Und dies ist auf lange Sicht die Ursache für Insulin-Resistenz, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und so weiter. Es gibt Übergewichtige, die keinen Diabetes bekommen und Schlanke, die zuckerkrank werden. Ursache ist dabei eine extrem kohlenhydratbetonte Ernährung, zum Beispiel durch regelmäßiges Essen von Obst am Abend und zum Beispiel viel Brot mit Fett wie Käse und Wurst über den Tag.“ Lesen Sie das ganze Interview hier.

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Margret Ache/www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie

 

(1) https://www.gesundheitundwissenschaft.com/2017/07/viel-tierisches-eiwei-fordert-eine.html

(2) https://lchf-deutschland.de/warum-es-so-wichtig-ist-auf-die-eiweisszufuhr-zu-achten

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