
Das LCHF Alphabet: D wie Darmgesundheit
Darmgesundheit: Gesunde Mitte – gesundes Leben: Darmgesundheit ist ein Thema, an das die meisten Menschen erst bei Magenzwicken und Übelkeit denken. Viele Symptome deuten auf Magen-Darm-Probleme. Das viele davon gar nicht in erster Linie mit dem Darm in Verbindung gebracht werden ist den meisten Menschen noch gar nicht bewusst. Die Darmgesundheit spielt eine große Rolle für unser gesamtes Wohlbefinden, denn fast alle heutigen Zivilisationskrankheiten haben einen Zusammenhang auch mit dem Darm.
D wie Darmgesundheit

Das LCHF Alphabet D wie Darmgesundheit
Wenn es im Bauch zwickt und ziept
Es gibt viele Beschwerden, die auf ein tieferliegendes Darmproblem wie z.B. “Leaky gut” (Löchriger Darm) hinweisen können. Nicht nur Verdauungsprobleme, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder entzündliche Darmerkrankungen kommen da in Frage. Auch weniger offensichtliche Symptome wie Heuschnupfen und andere Allergien, Hautprobleme, Energietiefs und chronische Erschöpfung können darauf hindeuten. Ebenso sind es Krankheiten wie Depressionen, Demenz und ADHS, aber auch Autoimmunerkrankungen wie MS, Psoriasis und Hashimoto, die Hinweise auf schwerwiegende Störungen im Bereich des Darms geben können. Auch bei Über/Untergewicht, Gelenk- und Muskelbeschwerden kann durchaus der Darm eine Rolle spielen.
Woher kommt´s?
Dabei kommen einige mögliche Ursachen in Frage. Schon bei der Geburt kann es durch einen Kaiserschnitt oder eine Darm-Dysbalance der Mutter zu einem Ungleichgewicht der Darmflora des Säuglings kommen.
Auch eine zu häufige Einnahme von Schmerzmitteln wie ASS, Diclofenac und Ibuprofen, aber vor allem auch Antibiotika wird sehr häufig mit erheblichen Darmproblemen in Verbindung gebracht. Ein Mangel an Probiotika in der Nahrung oder aber ein Zuviel an Zucker, Weizen und Kasein (Milchprodukte) sowie genetisch veränderte Produkte, wie wir es z.B. Von Mais kennen, Pestizide und Herbizide können Auslöser sein. Sogar der häufige Einsatz von Desinfektionsmitteln und zu übertriebene Hygiene können dem Mikrobiom schaden.
Was tun für eine gute Darmgesundheit?
Beim Thema Darmgesundheit denken viele Menschen zuerst an Fastenkuren, Darmsanierung oder auch Darmspiegelung. Doch für ein nachhaltiges Gleichgewicht im Darm sollte auch dieser ganzheitlich betrachtet werden.
Gute Fette: Ja! Süßstoffe: Nein!
Auf Zucker aber auch auf Süßstoffe sollte man vor allem bei akuten Beschwerden unbedingt verzichten. Stattdessen darf man beherzt zu guten und gesunden Fetten greifen. Vor allem Omega-3-Fettsäuren, wie sie z.B. im Fisch vorkommen, sind empfehlenswert. Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Zufuhr von Probiotika (fermentierte Nahrungsmittel, z. B. Sauerkraut) und Präbiotika (pflanzliche Ballaststoffe), ist auch richtiges Kauen, Stressabbau, und ausreichender Schlaf notwendig, um den Darm gesund zu erhalten.
Hier geht es zum Podcast rund um das Thema Darmgesundheit mit Julia Gruber: https://arktisbiopharma.ch/darmglueck-folge-036/
Text: Anja Hess und Margret Ache
Ernährungsrevolutionär werden: Die LCHF Deutschland Akademie – mit Herz und Verstand
Seit 2015 bildet die LCHF Deutschland Akademie aus und durfte viele Menschen auf ihrem Weg zum Coach begleiten.
Für wen ist die Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungscoach geeignet?
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Also für Menschen jeglichen Alters mit und gänzlich ohne Vorkenntnisse.
Was sie alle vereint ist das Interesse an ganzheitlicher Gesundheit. Das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Der Wunsch, fachlich fundierte Kenntnisse im Gesundheits- und Ernährungsbereich erlangen zu wollen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen und Erfahrungen.
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Wann dürfen wir DICH in der LCHF Deutschland Akademie begrüßen?
Dein LCHF Deutschland Team
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Gnubbel 19. März 2025
Vielen Dank für den Hinweis auf den Podcast (auch wenn ich persönlich lieber lese, da kann ich das Tempo selbst bestimmen). Die Julia Gruber kenne ich schon seit Jahren als eine absolute Expertin in Sachen Darmgesundheit. Zum Glück liefert sie auf der Seite auch etwas Lesestoff mit, was die praktische Anwendung der Darmglück-Formel angeht. Da wäre es sicherlich nicht verkehrt, hier an dieser Stelle auf ein paar biologische Grundlagen einzugehen, die vielleicht noch nicht jedem geläufig sind, die es aber möglicherweise erleichtern, verschiedene Zusammenhänge zu verstehen und entsprechende Handlungsweisen daraus abzuleiten. Ich selbst tue mich mit etwas, das für mich Hand und Fuß hat, leichter als mit etwas, von dem mir ein Experte gesagt hat, dass ich das so machen soll. Aber das ist Geschmackssache.
Was ich recht interessant finde, ist, dass der Darm im Tierreich der größte Energieverbraucher ist. Allein wenn man bedenkt, was der Organismus dem Darm an Energieressourcen zubilligt, kann man sich vorstellen, was dieses Organ für einen zentralen Stellenwert für den Stoffwechsel und damit die Energieversorgung des gesamten Organismus hat. Erst beim Menschen wurde der Darm als größter Energieverbraucher vom Gehirn abgelöst, und da Energie in der Natur ein überaus rarer Artikel ist, ging die Entwicklung des menschlichen Gehirns zwangsläufig auf Kosten des Darms, der sich, auch befördert durch die überwiegend tierische Ernährung in der Savanne, immer weiter zurückbildete. Deshalb ist es auch überhaupt keine gute Idee, wenn man jetzt versucht, die Evolution zurückzudrehen, indem man dem Darm vorwiegend oder sogar ausschließlich pflanzliche Nahrung zumutet. Diese zu verdauen, ist aufgrund der niedrigeren Nährstoffdichte und der oftmals für unseren Organismus ungünstigeren Zusammensetzung der Proteine, Fette und Kohlenhydrate viel anspruchsvoller (nicht umsonst haben Pflanzenfresser einen viel längeren Darm als Raubtiere). Die Folge ist, dass unser Dünndarm für die Resorption von schwer verdaulichen Pflanzenfasern einfach zu kurz ist, wodurch unverdaute Reste – die sogenannten Ballaststoffe – im Dickdarm landen und von den dort lebenden Bakterien zersetzt werden. An sich eine feine Sache, nur wenn wir dem Dickdarm zu viel Ballaststoffe zuführen oder die Besiedelung zu dünn ist, dann fangen diese Stoffe an zu faulen und üble Gase zu entwickeln, die den Nachtschlaf empfindlich stören können. Dasselbe kann übrigens auch bei pflanzlichen Proteinen (z.B. von Hülsenfrüchten) passieren, die von Haus aus schlechter verdaulich sind als tierische. Wenn man vorher entsprechend zugelangt hat, braucht man sich deshalb über unangenehme Blähungen nicht zu wundern. Man muss also noch nicht einmal krank sein, wenn es im Darm zwickt und zwackt; manchmal hilft es schon, diesem hart arbeitenden Kollegen das Leben nicht unnötig schwer zu machen.
Mit dem gesunden Fisch ist das auch so eine Sache: Dass in unseren Ozeanen verschiedene für uns zum Teil giftige Schwermetalle gelöst sind, ist ja allgemein bekannt. Das Problem dabei ist, dass diese Stoffe von den Fischen mit aufgenommen und vorwiegend in deren Körperfett eingelagert werden, was wiederum heißt, je fetter der Fisch, umso mehr Schwermetalle kann man in dessen Organismus erwarten. Beim hochgelobten Lachs als unserem favorisierten Omega-3-Spender kommt noch hinzu, dass dieser, wenn er nicht ausdrücklich als Wildlachs deklariert ist, generell in Massentierhaltung unter überaus fragwürdigen Bedingungen aufgezogen wird, was sich noch zusätzlich negativ auf die Qualität von dessen Omega-3-Fettsäuren auswirkt. Nun kann man so schlau sein und auf pflanzliches Omega-3 ausweichen, aber das ist auch eine Milchmädchenrechnung: Aufgrund der anderen Zusammensetzung muss dieses erst mühselig und mit einem Verlust von 90 Prozent in die für uns nutzbare Form umgebaut werden. Da möchte ich mal den sehen, der bereit wäre, die zehnfache Menge an pflanzlichem Omega-3 zu löffeln, wenn sich viele schon mit zehn Millilitern Lachsöl schwer tun. Eine Lösung dieses Problems wäre Algenöl, aber das in einem Äquivalent von zehn Millilitern Lachsöl täglich einzunehmen, muss man sich erst mal leisten können.
Was die Süßstoffe angeht, da toben selbst in der evidenzbasierten Forschung regelrechte Grabenkämpfe, und Hersteller und Verbraucher dürfen sich aus der üppigen Studienlandschaft das heraussuchen, was am besten in ihr Konzept passt. Als halbwegs gesichert gilt, dass einige Süßstoffe die Zusammensetzung der Darmflora verändern können. Da diese aber ein recht flexibles Gebilde ist, wirkt sich so ziemlich alles, was wir zu uns nehmen, irgendwie auf deren Zusammensetzung aus, und bei über 1.500 E-Nummern ist mit Sicherheit eine ganze Menge dabei, was uns auf Dauer nicht gut tut. Wollen wir da wirklich beim Süßstoff anfangen? Dann sollten wir konsequenterweise auch keinen Kaffee mehr trinken (was mir ohne Süßstoff nicht allzu schwer fallen würde), da dieser noch ganz andere Auswirkungen nicht nur auf unseren Verdauungstrakt, sondern auch auf unser Hormonsystem und letztendlich auch auf unser Gehirn hat. Inwiefern das aber für uns von Nachteil ist (außer dass es cortisolbedingt das Abnehmen erschweren kann, sofern man das vorhat), darüber lässt sich trefflich streiten. Und letztendlich sollte man ja noch ein kleines bisschen Spaß am Essen und Trinken haben, und da wäre es doch eine Überlegung wert, ob man, statt auf alles mögliche zu verzichten, sich nicht lieber ein paar leckere Sachen einverleibt (zum Beispiel Kefir https://lchf-deutschland.de/kefir-fuer-den-darm/), die dem Verdauungstrakt ein paar Milliarden willkommene Fachkräfte zuführen und somit wieder für eine gesunde Zusammensetzung der Darmflora sorgen.
Wenn Julia schreibt: „Wieso Disziplin und Willenskraft nicht der richtige Ansatzpunkt sind für eine Gewohnheitsumstellung“, dann kann ich das blind unterschreiben: Den Kampf gegen seinen „inneren Schweinehund“ hat auf Dauer noch niemand gewonnen, und das ist auch gut so. Sich unter Tränen die Puddingbrezel zu versagen, ist das eine, sich stattdessen mit einem schönen Stück Käse, dick mit Butter belegt, zu verwöhnen, das andere. Beides ist derselbe Vorgang, nur aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Die Weisheit dahinter ist uralt, schon in dem alten Schlager „Mit ’nem Teelöffel Zucker nimmst du jede Medizin“ (https://www.flashlyrics.com/lyrics/rex-gildo/mit-nem-teeloffel-zucker-75) wurde diese auf den Punkt gebracht. Wenn wir also in allem, was für uns gut ist, uns auf den Genuss konzentrieren und nicht auf den Verzicht, dann brauchen wir dazu auch keine Disziplin und Willenskraft mehr, dann wird unser bester Freund, der „innere Schweinehund“, uns von ganz allein dahin führen.
Margret Ache 19. März 2025
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, lieber Gnubbel. Du hast einige sehr interessante Punkte angesprochen, besonders die Rolle des Darms und die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung. Es ist spannend zu sehen, wie viele Aspekte dabei eine Rolle spielen. Ich stimme dir zu, dass Genuss und eine positive Herangehensweise an die Ernährung nachhaltiger sind als strikte Disziplin. Danke für deine Gedanken und den Anstoß zur Diskussion.