Die nie gestellte Frage nach der Ernährung
Geht es dir so wir mir? Ich durchlebte viele Jahren, wo ich von Arzt zu Arzt musste, da ich ständig Entzündungen und einen unerträglichen Dauerschmerz im Körper hatte. Von den Ärzten bekam ich viele Tipps: „Lassen Sie sich operieren, schonen Sie sich“… und natürlich gab es reichlich Spritzen und Medikamente. Kam je die Frage nach der Ernährung? Nein!
Die Frage „Wie ernähren Sie sich?“ kam nie
Es gab eine Frage, die mir nie von einem Arzt gestellt wurde: „Wie ernähren Sie sich?“. Das ist mir leider erst aufgefallen, als ich meinen eigenen Weg zurück zur Gesundheit gefunden hatte. Erst nachdem ich meine Ernährung von DGE-„gesund“, also von reichlich Kohlenhydraten und wenig Fett, auf das Gegenteil umgestellt hatte. Mir ging es gesundheitlich so schnell so viel besser, dass es für mich schon einem Wunder gleich kam. Nach einer jahrelangen Irrfahrt als chronische Schmerzpatienten ging es zurück zur Schmerzfreiheit, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Energie. Heute ist mir klar, was Ernährung alles kann. Höre und lese ich es doch täglich in unseren Communities. Jetzt weiß ich, dass die richtige Ernährung so viel mehr als nur Nahrungsaufnahme ist.
Was kann Ernährungsmedizin?
Eine gesunde Ernährung ist die beste Investition für unsere Gesundheit. Die aus dem Fernsehen bekannten Ernährungs-Docs Dr. med. Anne Fleck, Dr. med. Jörn Klasen und Dr. med. Matthias Riedl bringen es auf den Punkt, indem sie sagen:
„Mehr als die Hälfte unserer Erkrankungen sind ernährungsbedingt. Es liegt auf der Hand, das Übel an der Wurzel zu packen, anstatt zur Pille zu greifen.“
Zwei Fragen an Dr. Anne Fleck, genannt Doc Fleck
Was macht Fett für Sie so besonders?
Welchem Rat geben Sie Menschen, die die totale Angst vor Fett haben?
Thema Demenz
Gesunde Ernährung ist dein Thema, liebe Ulrike Gonder. Das Buch „Essen! Nicht! Vergessen!“ hast du dem Thema Demenz gewidmet. Der Titel legt nahe, dass Demenz etwas mit Essen zu tun hat. Was hat dich dazu bewogen, dich dem Thema Demenz und Essen so intensiv zu widmen?
Ulrike Gonder: In der Tat mag es seltsam anmuten, dass etwas so Profanes wie unser tägliches Essen etwas so Bedrohliches wie eine Demenz verhindern oder gar aufhalten kann. Doch es genügt bereits zu viel Kaffee oder eine Unterzuckerung, um unser Oberstübchen aus dem Takt zu bringen. Mich hat das Thema Ernährung und Demenz in dem Moment elektrisiert, als mir klar wurde, dass es sehr früh und lange bevor etwa eine Alzheimer Krankheit erste Symptome zeigt, zu Störungen der Zuckerverwertung in bestimmten Hirnregionen kommt. Damit war klar: Das Hirn hat sehr früh im Verlauf eine „Energiekrise“ – und dagegen lässt sich etwas tun!
An Demenz zu erkranken gehört zu den größten Ängsten vieler Menschen. Kann dieses Buch die Angst nehmen?
Ulrike Gonder: Ja, und das wünsche ich allen meinen Lesern! Auch für mich persönlich war es eine riesengroße Erleichterung, als ich nach dem Studium vieler Bücher, Papers und Fallberichte erkannte, dass man eine Menge tun kann, um sich zu schützen. Die Angst kommt ja daher, dass uns stets gesagt wird, gegen Demenz bzw. Alzheimer könne man nichts machen. Man kann aber sehr wohl vorbeugen und – das ist die Sensation! – auch dann etwas bewirken, wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist. Darauf deuten sowohl Fallberichte aus den USA hin als auch die Erkenntnisse und Erfahrungen deutscher Ärzte, etwa von Michael Nehls aus der Nähe von Freiburg, der sogar schreibt: „Alzheimer ist heilbar“!
Du zeigst eine Ernährung mit vielen gesunden Fetten auf, um die Versorgung des Gehirns zu gewährleisten. Warum können Fette eine gute Alternative zu Kohlenhydraten sein?
Ulrike Gonder: Ein grundlegendes häufiges Problem ist, dass die Hirnzellen keinen Zucker mehr verwerten können und dass sie insulinresistent geworden sind. Im Gehirn sind das „zwei Paar Schuhe“ und das erfordert Zweierlei: Man muss den Hirnzellen einen alternativen Treibstoff zur Verfügung stellen, denn mehr Zucker löst das Problem nicht. Außerdem gilt es, wenigstens einen Teil der fehlenden Insulinwirkungen im Gehirn zu ersetzen. Das Hormon wird dort nämlich nicht zur Zuckeraufnahme, sondern für das Lernen und Erinnern gebraucht. Beides können Ketone leisten: Sie sind nicht nur ein wunderbarer alternativer Treibstoff für Hirnzellen, sie können auch einige der Insulinwirkungen ersetzen und sie schützen die Hirnzellen vor oxidativem Stress und dergleichen.
Ketone werden aus Fett gebildet – et voilá, schon sind wir beim Thema gesunde Fette. Und was hat es mit der Kokosnuss auf sich?
Ulrike Gonder: Über die Kokosnuss wird derzeit viel gestritten, sie gilt den einen als Wundermittel, den anderen als Teufelszeug. Beides ist natürlich höherer Blödsinn. Fakt ist: Das Fett der Kokosnuss hat besondere Eigenschaften, denn es enthält viele mittelkettige Fettsäuren. Die führen zu einer milden Ketonbildung und können so helfen, die früh auftretende „Energielücke“ demenzgefährdeter Hirnzellen zu schließen. Dieses Potenzial sollte man unbedingt nutzen, und deshalb empfehlen mein Co-Autor Dr. Peter Heilmeier und ich im Buch zur Vorbeugung eine moderat kohlenhydratreduzierte Ernährung wie die LOGI-Methode, ergänzt durch den regelmäßigen Verzehr eines hochwertigen Kokosöls. Wir nennen es „LOGI plus – mit Kokosnuss“.
Dein Credo ist: Jeder kann sein Demenz-Risiko deutlich verringern. Erläutere das bitte ausführlich.
Ulrike Gonder: Ja, und das ist aus meiner Sicht eine extrem frohe Botschaft. Wir wissen, dass sich viele Risikofaktoren für eine Demenz durch einfachste Veränderungen im Lebensstil mindern lassen: Mit Ernährung und Bewegung lassen sich die Blutgefäße gesund halten, die das Gehirn versorgen, der Zucker- und Fettstoffwechsel lässt sich optimieren, Entzündungen können reduziert und eine Insulinresistenz verhindert werden. Alles das trägt auch zum Schutz vor Demenz bei, ebenso wie guter Schlaf und das richtige Licht, ausreichend Dunkelheit und auch das phasenweise Nichtessen, also Fasten. Ganz ausführlich erläutere ich das gerne in Vorträgen und Seminaren, die ich zu dem Thema anbiete.
Was ich mir persönlich wünsche: Dass die Ernährungsmedizin eine viel größere Rolle einnimmt und den Patienten gezeigt wird, dass sie selbst etwas in die Hand nehmen können, um zu ihrer Gesundung beizutragen.
Denk also daran: Du bist, was du isst!
Deine Margret
Die LCHF Deutschland Akademie
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Margret Ache und Iris Jansen
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