Jeder, der viel Übergewicht mit sich herumschleppt, kennt den Spruch: Iss weniger und beweg dich mehr! Ist das wirklich die Lösung des Problems? Laut einer gerade erschienen Studie verhält es sich anders.
Weniger essen und mehr Bewegung, was hat es gebracht?
Seit Jahrzehnten bekommen es Übergewichte vorgebetet, weniger essen und mehr bewegen. Sie mühen sich ab, teilweise sehr erfolgreich, doch wie geht es weiter? Traurige Beispiele sind die Teilnehmer von „The biggest loser“:
Das Team um den Amerikaner Dr. Kevin Hall hatte die Möglichkeit, bei 14 der 16 Teilnehmer von „The biggest loser“ eine Nachuntersuchung (1) zu machen. Alle zeigten auch sechs Jahre nach dem Ende des Diätmarathons einen erniedrigten Grundumsatz. Ihre Körper verbrauchten in Ruhe etwa 500 Kilokalorien weniger als eine Vergleichsperson gleichen Gewichts, ohne durchgemachte Diät. Bei einem Kalorienbedarf von 2000 bedeutet das für die Teilnehmer von „Biggest loser“, dass sie nur 1500 Kalorien essen dürfen, um ihr Gewicht zu halten. Lesen Sie hier den Artikel: Die größten Verlierer sind die Gewinner von „The biggest loser“.
Es kann also gesagt werden, ein Konzept, das so lange auf der ganzen Welt erprobt wurde, hat kläglich versagt.
Eine aktuelle Studie zum Übergewicht
Nun zeigt eine gerade publizierte Studie (2), die von Dr. David Ludwig und seinen Kollegen in Harvard durchgeführt wurde, einen ganz anderen Faktor, der bei Fettleibigkeit eine extrem große Rolle spielt: Das fettspeichernde Hormon Insulin.
In der Studie fanden die Wissenschaftler heraus, dass eine höhere Insulinsekretion stark mit einem höheren Körpergewicht gekoppelt ist. Dies liefert nun einen Beweis für die Theorie, dass das höhere Insulin (das hauptsächlich beim Verzehr von Kohlenhydraten freigesetzt wird) tatsächlich Fettleibigkeit verursacht.
Warum funktioniert das Kalorienmodell nicht?
Dr. Jason Fung vertritt schon länger die Meinung, dass einer der größten Fehler der aktuellen Kalorien-Hypothese (Kalorien rein = Kalorien raus) auf der falschen Annahme beruht, dass sämtliche Energie an nur einem Platz im Körper gespeichert wird. Dass unsere Nahrung nur nach dem Kaloriengehalt beurteilt wird, die an einem Lagerplatz gespeichert wird (Kalorien rein). Der Körper nutzt dann diese gespeicherte Energie für den Grundumsatz und die Bewegung (Kalorien raus). Lesen Sie hier den Artikel zum Übergewicht: Adipositas – Wie ist das Problem zu lösen?
Low Carb – High / Healthy Fat – eine Ernährung für mehr Gesundheit und ein besseres Gewicht
LCHF ist eine Ernährungsform, die Ihren Blutzucker stabilisiert. Und sie hilft bei der Zuckersucht. LCHF ist eine Ernährungsform, die uns langanhaltend satt macht. Somit benötigen wir in der Regel keine Zwischenmahlzeiten. Es ist eine gehaltvolle Ernährung, die dem Körper das gibt, was er benötigt, auch wenn wir kleine Portionen essen. Diese Ernährung schützt uns davor, dass wir zu viel essen.
Aber der größte Vorteil dieser Ernährung ist, dass sie unsere Insulinproduktion verringert und es uns erleichtert an unsere Fettreserven zu gehen. Denn nur bei niedrigem Insulinniveau können Fettreserven abgebaut werden.
Mit der LCHF-Ernährung kommt es zu einer hormonell gesteuerten Gewichtsregulierung. Sie sorgt für eine natürliche Gewichtsregulierung. Das bedeutet, dass mit dieser Ernährung auch eine Zunahme möglich ist. Besonders für Krebspatienten, die häufig untergewichtig sind, ist dieser Ernährungsstil geeignet.
Der Low Carb – LCHF Kongress
Am 17. und 18. Februar 2018 treffen sich namhafte Experten und Gesundheitsinteressierte zum Low Carb – LCHF Kongress in Düsseldorf.
Der Kongress ist eine attraktive Plattform für alle Low Carb – Ernährungsformen. Diese Ernährung stellt eine wesentliche Voraussetzung dar, um mit Leichtigkeit gesund durchs Leben gehen zu können.
Themen des Kongresses sind Demenz, Diabetes, Ketogene Ernährung, Krebs, Rheuma, Sport und Vitamin D. Hier erfahren Sie mehr.
Margret Ache / www.LCHF-Deutschland.de und Low Carb – LCHF Kongress 2018
Titelbild: Fotolia.com
(1) http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/oby.21538/Abstract
Bohnes , Gisela 5. Januar 2018
Fast alle Artikel , die das Problem Insulin thematisieren drehen sich um stoffwechselgesunde Menschen. Was müssen denn Typ-I Diabetiker beachten ? Wir müssen das Insulin ja zuführen , ohne wäre eine Ketoacidose die Folge. Daran kann man sterben. Wo finde ich Hilfe ? Danke im Voraus.
Margret Ache 6. Januar 2018
Hallo,
es geht in diesem Artikel um zu viel Insulin. Insulin ist durchaus lebenswichtig für unseren Körper, wie gerade Typ-1-Diabetiker wissen, allerdings in der richtigen Dosierung. Bei stoffwechselgesunden Menschen ist das System bestens geregelt, solange nicht auf Dauer zu viele Kohlenhydrate zugeführt werden. Doch auch Typ-1-Diabetiker können von einer Ernährung mit weniger Kohlenhydraten profitieren, da wesentlich weniger Schwankungen des Blutzuckers auftreten und das Insulin wesentlich besser (und in geringeren Mengen) so dosiert werden kann, dass es stabile Blutzuckerwerte gibt und vor allem keine Hypoglykämie. Hanna Boëthius ist Typ-1-Diabetikerin und beschreibt hier eindrucksvoll ihre Geschichte zur LCHF-Ernährung: https://lchf-deutschland.de/ein-harter-weg-zur-diabetes-expertin-2/
Viele Grüße
Margret Ache
Ute Boer 31. Oktober 2018
Und was ist Typ 2 Diabetiker ich muss mir täglich 130 Einheiten Langzeitinsulin spritzen um einen moderaten Blutzucker zu haben. Wirkt bei mir überhaupt Low Carb, da der Sinn ja eine geringere Insulinausschüttung ist und ich das Hormon in großen Mengen spritze, ich finde leider keine Artikel über dieses Thema.
Margret Ache 31. Oktober 2018
Hallo Ute,
gerade bei Typ-2-Diabetes bringt eine Low-Carb-/Keto-Ernährung wesentliche Vorteile für die Gesundheit:
Zum Glück gibt es auch Kliniken, die schon auf die Low Carb-Ernährung bei Diabetes setzen, wie zum Beispiel das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum unter Prof. Dr. med Stephan Martin, der am 16.12.2013 dieses Statement von sich gab:
„Mit einer kohlenhydratarmen Diät nehmen Typ-2-Diabetiker genauso gut ab wie mit einer fettarmen. Doch für den Stoffwechsel ist „low carb“ günstiger.“
Sein Credo:
„Möglichst wenige Kohlenhydrate aufnehmen, um mit einem geringen Anstieg des Blutzuckers und damit einem niedrigen Insulinspiegel durch den Tag zu kommen. So entsteht nicht ständig wieder Lust aufs Essen. „Low-Carb“ oder mediterrane Kost sind dazu die Stichworte…“.
Hier ein Artikel: https://lchf-deutschland.de/sensationelle-ergebnisse-keto-und-typ-2-diabetes/
Viele Grüße
Margret