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Bücherbummel: Essen! Nicht! Vergessen!

Bücherbummel: Essen! Nicht! Vergessen! (Copyright Systemed Verlag)

Diese Buchrezension erschien zuerst im LCHF Magazin 04/2017. Hier geht es zur Leseprobe des Bücherbummels zum Buch „Essen! Nicht! Vergessen!“ von Ulrike Gonder und Dr. Peter Heilmeyer.

Bücherbummel: Essen! Nicht! Vergessen!

Wie kann man vergessen, zu essen? Manch einer mag sich das Fragen bei dem Buchtitel. Aber wenn man etwas länger drüber nachdenkt, ist einem selbst das bestimmt auch schon passiert. Mir geht es durchaus so, wenn ich viel zu tun habe. Dann vergesse ich zu essen. Was nicht schlimm ist, denn zum einen passiert das nur selten, und zum anderen fällt es dann abends um so stärker auf. Völlig normal und gesund. Was aber, wenn ein Mensch regelmäßig vergisst, zu essen? Spätestens dann wird klar, dass etwas nicht stimmt.

Demenz, vom lateinischen dementia, ohne Verstand, Denkkraft bzw. Besonnenheit seiend‘, oder auch übersetzbar mit „Nachlassen der Verstandeskraft“ ist ein Syndrom, das bei verschiedenen degenerativen und nichtdegenerativen Erkrankungen des Gehirns auftritt. Das neue Buch von Ulrike Gonder und Dr. Peter Heilmeyer zeigt laut Untertitel Wege auf, wie man das „Demenzrisiko einfach wegessen – oder: Wie die Ernährung vor Alzheimer & Co schützen kann“. Der Gedanke, dass man sich selbst davor schützen kann, bzw. zumindest das Risiko senken kann, sich selbst und andere zu vergessen, weckt Hoffnung. In vier Teilen zeigt das Buch auf, wie das geht.

Teil 1: Alzheimer: auch eine Frage des Lebensstils

Dieser erste Teil des Buches stellt auf 15 Seiten sehr gut verständlich dar, was Alzheimer ist, wie die Krankheit im Gehirn wirkt und was die Auslöser dafür sind. Des Weiteren werden Risikofaktoren aufgezeigt, ebenso, dass im Moment keine Medikamente gegen den Fortschritt der Krankheit wirklich Erfolg haben.

Teil 2: Raus aus der Alzheimer-Falle: richtig essen, statt vergessen

Die Kapitel in Teil 2 des Buches gehen darauf ein, wie unsere Nahrung im Gehirn wirkt. Und es räumt mit alten Vorurteilen auf. Oder wussten Sie, dass Cholesterin für das Gehirn nicht nur wichtig ist, sondern es auch unter anderem aus Cholesterin aufgebaut ist? Das ist nur ein Grund, warum ein Verzicht auf (gutes) Fett eine schlechte Idee ist. Ebenso heißt es immer, dass unsere Schaltzentrale Kohlenhydrate benötigt. Das stimmt so nur bedingt. Und erst recht nicht in der Form, wie sie heutzutage meist zugeführt werden. Die Autoren zeigen auf, warum Demenz auch als Hirn-Diabetes bezeichnet wird, was Insulinresistenz ist und warum sie das Risiko für die Degeneration des Gehirns erhöht. Auch wenn hier und da Fachbegriffe verwendet werden, so sind sie doch immer sehr gut erklärt.

Teil 3: Hirngerecht essen

Aus den ersten beiden Teilen des Buches ergeben sich umfangreiche Anforderungen an die Nahrungsmittel, die uns helfen sollen, das Demenzrisiko zu senken. Sie sollen das Gehirn nicht nur mit allen benötigten Makro- und Mikronährstoffen versorgen, sondern auch entzündungshemmend wirken, sie sollen vor Oixdation unterstützen Weiterhin sollten die Lebensmittel ein möglichst geringes „Verzuckerungspotential“ aufweisen und Blutzucker- sowie Insulinspitzen vermeiden. Das klingt erst einmal sehr viel und aufwändig. Aber mit der LOGI-Methode, einer kohlenhydratreduzierten Ernährung, sind die Punkte sehr gut umsetzbar. Da in dem Buch auch die positiven Wirkungen der Ketonkörper aufzeigt, wird in dem Kapitel auch aufgezeigt, wie der Körper darin unterstützt werden kann, diese produzieren. In der einfachsten und umaufwändigsten Version geschieht dies schon jede Nacht im Schlaf. Vorausgesetzt, das letzte Essen findet nicht zu spät statt. Eine weitere Option ist die sogenannte ketogene Ernährung, die ebenfalls noch einmal vorgestellt wird.

Es sind zusätzlich viele Tipps und Tricks für den Alltag enthalten und auch Fragen wie „was ist mit den Schadstoffen in Fisch“ werden beantwortet. Kurze Listen zum Kohlenhydratgehalt der gängigsten Lebensmittel erleichtern den Einstieg, ebenso eine Übersicht, welche Blutwerte sinnvollerweise bestimmt werden sollten. Denn dann können Defizite bei Vitaminen und Mineralien gezielt aufgefüllt werden und so das Risiko für Demenz (und weitere Krankheiten) weiter gesenkt werden. Sogar ein paar Anregungen für verschiedene Mahlzeiten sind enthalten. Da das Buch aber kein Kochbuch ist, sind diese nur kurz und ohne genaue Zutaten aufgelistet und sollen eher der Inspiration dienen.

Teil 4: Wir haben nichts zu verlieren – aber viel zu gewinnen

In dem kürzesten Abschnitt des Buches geht es darum, das auf den vorherigen Seiten erworbene Wissen zu vertiefen. Es werden Quellen und Leseempfehlungen gegeben zu Büchern, Fachartikeln, Internetseiten, Blogs sowie Bezugsquellen für einige Nahrungsmittel.

Fazit: Lesen nicht vergessen!

Das Buch ist sehr lesenswert für jeden, der seine Gesundheit verbessern oder erhalten möchte. Hier wird Fachwissen leicht verständlich vermittelt und bei den Empfehlungen ist klar, warum diese so rum und nicht anders erfolgen. Die Verbindung zwischen Lebensmitteln und Wirkweisen auf das Gehirn ist sehr gut verständlich. Der Lesefluss ist sehr angenehm, die eingebundenen Grafiken einfach gehalten, so dass sie nachvollziehbar sind. Für das Buch gilt eindeutig: Lesen nicht vergessen!

 

Einkaufstipp:

Die Rezension hat dich überzeugt? Dann kaufe das Buch direkt beim Verlag.

 

Vielen Dank für diesen Bücherbummel, liebe Miriam Hoffbauer.

 

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