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Autophagie: Das solltest du wissen

Autophagie

Autophagie: Das solltest du wissen

Sandra W., eine liebe Leserin unserer Website, schrieb uns neulich, ob wir ihr etwas zu dem Thema Autophagie schreiben können. Und da wir denken, dass es auch andere Leser und Leserinnen interessiert, gibt es heute einen Beitrag dazu.

Autophagie

Was ist unter Autophagie zu verstehen?

Autophagie

Autophagie

Unter Autophagie versteht man die Art und Weise, wie der Körper geschädigte Zellen aufräumt, um neue, gesündere Zellen zu regenerieren.

 

„Auto“ bedeutet selbst und „phagy“ bedeutet essen. Die wörtliche Bedeutung von Autophagie ist also „Selbstverzehr“. Daher wird die Autophagie auch als „Selbstverzehrung“ bezeichnet. Das klingt zwar so, als sollte man das seinem Körper besser nicht antun, doch ist es für unseren Körper und für die allgemeine Gesundheit von großem Vorteil. Denn die Autophagie ist ein evolutionärer Selbsterhaltungsmechanismus, durch den der Körper funktionsgestörte Zellen entfernen und Teile von ihnen zur Zellreparatur und -reinigung wiederverwenden kann. Im Grunde genommen ist unser Körper also eine Recyklingmaschine. Es werden so zu sagen Trümmer/Giftstoffe aus dem Körper/ den Zellen entfernt, damit wieder eine optimale, reibungslose Funktion möglich ist. Eine geniale Konstruktion also, die einem Reset-Knopf ähnlich ist.

Proteine

Proteine bilden die Grundlage jeden zellulären Lebens. Sie erledigen alle Arbeiten in der Zelle, lassen unsere Nerven kommunizieren und ermöglichen es uns, unsere Umgebung wahrzunehmen und uns darin zu bewegen. Doch diese außerordentlichen Leistungen können Proteine nur vollbringen, wenn sie richtig gefaltet sind. Denn die bei der Faltung entstehende räumliche Struktur bestimmt ihre Funktion in der Zelle.

 

Nur mit der korrekten Faltung kann das Schlüssel-Schloss-Prinzip funktionieren. So zirkulieren Proteine durch unsere Blutbahn, um zu ganz bestimmten Zellen zu gelangen, in denen sie spezifische Funktionen ausüben. Dafür binden sie an Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Zum Andocken benötigen die Proteine eine spezifische räumliche Struktur, die ihnen nur das Andocken an bestimmten Stellen erlaubt.

 

Giftstoffe = falsch gefaltete Proteine: Ein Protein kann seine Funktion nur dann richtig erfüllen, wenn sich die lange Kette aus seinen Bausteinen, den Aminosäuren, richtig faltet. Ist die Faltung fehlerhaft, kann das Protein giftig für den Körper sein und mit anderen Proteinen zu Aggregaten verklumpen.

 

Warum sind die Aggregate so gefährlich für unsere Zellen? Die aggregierten Proteine können nicht mehr ihren biologischen Aufgaben in der Zelle nachkommen und stören somit die Zellabläufe. Vor allem aber können sich diese Aggregate in der Zelle ablagern. Die Ablagerungen aus dem verklumptem Protein werden Plaques genannt und sind der Hauptgrund für neurodegenerative Krankheiten, wie Alzheimer, Parkinson oder Chorea Huntington, die stets mit einem großen Verlust an Nervenzellen im Gehirn einhergehen.

So, nun ist dir bestimmt klar, warum eine regelmäßige Entsorgung der falsch gefalteten Proteine der Gesundheit so dienlich ist.

Was sind die Vorteile der Autophagie?

Die Hauptvorteile der Autophagie scheinen vor allem beim Anti-Aging zu liegen. Der Körper kann die Uhr etwas zurückdrehen und die Zellen verjüngen, was extreme Gesundheitsgewinne bedeuten kann.

 

Die Autophagie kann

  • die Lebensspanne verlängern, das zeigten zumindest Studien an Mäusen und Würmern[1]
  • Depressionen vorbeugen. Wissenschaftliche Studien zeigen immer häufiger, dass regelmäßiges Fasten (der stärkste Aktivator der Autophagie) Depressionen vorbeugt und als Behandlungsbaustein von Depressionen angewandt werden kann[2]
  • das Immunsystem stärken. Von einem guten Immunsystem profitiert jeder Mensch, das haben gerade die letzten Jahre gezeigt. Durch die Autophagozytose werden die Fresszellen des Immunsystems stärker aktiviert, um infizierte und/oder tote Zellen und Eindringlinge zu vernichten.
  • Entzündungen im Körper reduzieren. Entzündungen sind einer der Hauptursachen für chronische Erkrankungen. Fasten senkt sehr effektiv Entzündungen im Körper und kann damit als Behandlungsbaustein bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen angesehen werden.
  • den Körper in Zeiten des Hungers in Gang halten, indem sie Zellmaterial abbaut und für notwendige Prozesse wiederverwendet. Natürlich ist dieser Vorgang nicht unbegrenzt, doch er verschafft zeitliche Vorteile, zum Beispiel in Krisensituationen.
  • Energie und Bausteine für Zellen bereitstellen, die noch von einer Reparatur profitieren könnten
  • in größerem Umfang die Regeneration von gesunden Zellen fördern.

 

Der Autophagie wird viel Aufmerksamkeit geschenkt, weil sie auch bei der Vorbeugung und Behandlung von Krebs eine Rolle spielen könnte. Denn mit zunehmendem Alter nimmt die Autophagie ab, was bedeutet, dass Zellen, die nicht mehr funktionieren oder Schaden anrichten können, sich vermehren können, was die Entstehung von Krebszellen fördert. Einige Studien[3] deuten darauf hin, dass viele Krebszellen durch Autophagie entfernt werden können.

Ernährung, die die Autophagie fördern kann

Intermittierendes Fasten und eine Keto-Ernährung können die Autophagie anregen. Die Keto-Ernährung bietet die gleichen Vorteile wie das Fasten und ist für viele Menschen leichter zu praktizieren.  Beides bringt den Körper dazu, sich auf seine eigene Gesundheit und Reparatur zu konzentrieren.

 

Als Reaktion auf die Einschränkung er Kohlenhydrate bei der Keto-Ernährung beginnt unser Körper mit der Produktion von Ketonkörpern, die zahlreiche Schutzwirkungen haben. Niedrige Glukosespiegel treten sowohl beim Fasten als auch bei Keto auf und sind mit einem niedrigen Insulin- und einem hohen Glukagonspiegel verbunden. Und der niedrige Insulinspiegel[4] löst zusammen mit dem hohen Glucagonspiegel die Autophagie aus. Wenn unser Körper durch Fasten oder Ketose „unterzuckert“ ist, entsteht ein positiver Stress, der den Überlebensreparaturmodus anregt. Doch auch die Bewegung kann die Autophagie fördern, darauf deutet eine Studie[5] hin.

Fazit

Die Autophagie wird weiter an Aufmerksamkeit gewinnen, da die Forscher mehr Studien über ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit durchführen.

 

Wenn du die Autophagie in deinem Körper anregen möchtest, empfiehlt es sich mit Fasten und regelmäßigem Sport zu beginnen. Und an den fastenfreien Tagen Keto zu essen.

 

Jedoch solltest du mit deinem Arzt sprechen, wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, schwanger bist, stillst oder schwanger werden möchtest oder an einer chronischen Erkrankung wie Herzkrankheit oder Diabetes leidest.

 

Interessierte lesen bitte auch das PDF: Autophagie Selbstzerstümmelung als Überlebensstrategie

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Margret Ache und Iris Jansen

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[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19185738/

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24097021/

[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4388596/

[4] www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1568163718301478?via%3Dihub

[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3463459/

 

Titelbild: human cells in a blue background, 3d illustration by claudioventrella / envato.elements.com

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