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Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

Ein großes Thema: Weltdiabetestag

Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

Heute ist Weltdiabetestag. Ein Grund, um sich dem Thema Diabetes intensiver zu widmen. Jedes Jahr erhalten bis zu 500.000 gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland die Diagnose Diabetes -Typ-2. Von den insgesamt 82,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in Deutschland sind 7,1 Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes erkrankt. Also ist etwa jeder 12. betroffen!

 

Da wir uns in diesem Beitrag fast ausschließlich dem Thema Diabetes-Typ-2 widmen, möchte ich für Diabetes-Typ-1 auf diese Beiträge verweisen: Erfahrungsbericht Typ 1 Diabetes und KetoTyp-1-Diabetes und LCHF, geht das?und Typ-1-Diabetes: Ein harter Weg zur Diabetes-Expertin

Heute ist Weltdiabetestag

Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

Rund die Hälfte aller Dialysepatienten in Deutschland ist zuckerkrank. Alle 13 Minuten werden einem Diabetiker in Deutschland Zehen, Füße oder Unterschenkel abgenommen, das sind rund 60.000 Amputationen im Jahr.  Der Anteil der Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen liegt bei Personen mit Typ-2-Diabetes bei 37,1 %. Der Anteil an Personen mit Diabetes, bei welchen eine diabetische Polyneuropathie dokumentiert ist, beträgt 13,5 % …

Doch fangen wir mal ganz vorne an:

Was ist Diabetes?

Diabetes ist eine Erkrankung, die entweder aufgrund eines Mangels an Insulin (einem Hormon, das den Blutzucker steuert) oder aufgrund der Unfähigkeit, es wirksam einzusetzen hervorgerufen wird. Dadurch wird ein hoher Blutzuckerspiegel verursacht.

 

Beim Typ-1-Diabetes zerstört das körpereigene Immunsystem die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren. Daher können Menschen mit Typ-1-Diabetes nicht mehr selbst Insulin herstellen und müssen es täglich spritzen. So können sie den Blutzucker kontrollieren.

 

Beim Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse immer noch Insulin – in der Regel sogar in größeren Mengen als normal, doch die Körperzellen sind gegen dessen Wirkung resistent.[1] Da die Bauchspeicheldrüse immer noch Insulin produziert, wird Typ-2-Diabetes manchmal auch als nicht insulinabhängiger Diabetes bezeichnet. Im Laufe der Zeit ist die Bauchspeicheldrüse jedoch oft nicht mehr in der Lage, genügend Insulin zur Kontrolle des Blutzuckers zu produzieren, sodass eine Behandlung mit Medikamenten oder auch Insulin erforderlich ist, alternativ ist häufig eine Low-Carb-Ernährung von Erfolg gekrönt.

 

Prädiabetes ist eine weitere wichtige Erkrankung, bei der der Blutzucker zwar höher als normal, aber nicht hoch genug ist, um als Diabetes klassifiziert zu werden. Darüber hinaus ist der Insulinspiegel sowohl vor als auch nach dem Essen in der Regel erhöht.

 

Im Laufe der Zeit kann Prädiabetes zum Typ-2-Diabetes fortschreiten. Allerdings birgt er meist die gleichen Gesundheitsrisiken wie Diabetes, selbst wenn der Blutzucker im Bereich des Prädiabetes bleibt.[2]

Thema: Typ-2-Diabetes

Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

Typ-2-Diabetes ist ein riesiges Thema, denn es ist die bei weitem häufigste Form von Diabetes und betrifft etwa 90 % aller Diabetiker, weltweit gibt es bereits schätzungsweise 330-500 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes.[3]

 

Was ist die Ursache für diese Diabetes-Epidemie? Das ist wissenschaftlich noch etwas umstritten und wird viel diskutiert. Allerdings scheint es einen eindeutigen Zusammenhang mit der Menge an Zucker in der Nahrung zu geben. Je mehr Zucker die Menschen zu sich nehmen, desto häufiger erkranken sie auf Dauer an Diabetes. Einer aktuellen Untersuchung zufolge ist dieser Zusammenhang in allen Ländern der Welt zu beobachten.[4]

 

Wahrscheinlich trägt auch der Verzehr anderer schnell verdaulicher Kohlenhydrate wie Weißbrot und Nudeln dazu bei, ebenfalls einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels zu verursachen.[5] Es zeigen sich unter einer High-Carb-Ernährung eindeutige Zusammenhänge: diese Menschen erkranken häufiger an Typ-2-Diabetes.[6] Somit könnte Typ-2-Diabetes als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet werden. Und da sich die im Brot enthaltene Stärke im Körper ebenfalls in Glukose umwandelt, ist Weißmehl in der Tat auch eine Form von Zucker.[7]

 

Gibt es jetzt auch eine gute Nachricht? Aber natürlich! Wir beamen uns schnell nach Amerika und schauen, welche tollen Erfahrungen es dort gibt. So kann dem Thema Diabetes der Schrecken entzogen werden.

Virta Health: Low Carb ist bei Typ-2-Diabetes erfolgreich

Das amerikanische Unternehmen Virta Health wurde vor einigen Jahren von dem finnischen Milliardär Sami Inkinen gegründet. Typ-2-Diabetiker werden erfolgreich mit einer Low Carb- bzw. Keto-Ernährung behandelt. Die meisten Patienten erleben innerhalb kurzer Zeit eine wesentliche Verbesserung ihrer Krankheit.

Basisinformationen zu Virta Health

Über fünfzig Prozent der erwachsenen Amerikaner leiden an Diabetes oder Prä-Diabetes und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich diese Epidemie verlangsamt.[8]

 

Virta verfolgt einen neuartigen Ansatz bei der Diabetesversorgung. Sie verwenden ein technologiebasiertes kontinuierliches Fernbehandlungsmodell mit individueller Anleitung zur Erzielung einer ernährungsbedingten Ketose. Jeder Patient verfügt über ein Fern-Pflege-Team – einen Gesundheitsberater und einen medizinischen Dienstleister – wobei die Vorsorge kontinuierlich auf seine Bedürfnisse angepasst wird. Patienten erhalten auch Verhaltensunterstützung und Ermutigung von ihren Trainern und in einer Online-Community und deren Mitstreitern. Virta stellte die Hypothese auf, dass dieses umfassende Versorgungsmodell die Gesundheit von Patienten mit Typ-2-Diabetes verbessert und es ihnen ermöglichen würde, Hyperglykämie und Insulinresistenz tatsächlich umzukehren, während keine Medikamente mehr benötigt werden.

 

Um die Sicherheit, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Virta-Behandlung zu beurteilen, wurde die Behandlung in einer klinischen Studie auf den Prüfstand gestellt. Es wurden 262 erwachsene Freiwillige mit Typ-2-Diabetes aufgenommen, die sich für die Virta-Behandlung entschieden haben. Zum Vergleich wurden auch 87 erwachsene Freiwillige eingeschlossen, die sich für die übliche Behandlung von Typ-2-Diabetes entschieden haben, einschließlich Arztterminen und Konsultationen mit registrierten Diätassistenten in Bezug auf Ernährungs- und Lebensstilveränderungen.

Der Stand der Dinge

Die laufende Intervention von Virta Health mit einer sehr niedrigen Kohlenhydratzufuhr bei Typ-2-Diabetikern bestätigt weiterhin die Wirksamkeit dieser Ernährungsweise.

 

Vor drei Jahren veröffentlichte Virta neue Daten aus der Studie als Beilage im Journal of the Endocrine Society nach 3,5 Jahren der Erfahrung.[9]

 

Allen Teilnehmern, die eine zweijährige ketogene Ernährungsintervention abgeschlossen hatten, wurde angeboten weitere drei Jahre an der Studie teilzunehmen. Von den 169 Teilnehmern der Studie über 2 Jahre legten 143 (85%) ihre Daten 3,5 Jahre später vor.

 

Im Vergleich zu den Daten nach 2 Jahren waren folgende Verbesserungen nach 3,5 Jahren zu verzeichnen, die nach dreieinhalb Jahren sehr kohlenhydratarmer Ernährung eintraten:

 

  • Das durchschnittliche HbA1c-Wert wurde um 0,6% gesenkt
  • 71% aller Diabetes-Medikamente, mit Ausnahme von Metformin, wurden abgesetzt
  • 22% der Teilnehmer erreichten eine Remission des Diabetes, d.h. sie erreichten ein HbA1c von weniger als 6,5% und hielten es mindestens ein Jahr lang aufrecht
  • Der durchschnittliche Gewichtsverlust betrug 24 Pfund (10,9 kg)
  • Die Triglyceride sanken um durchschnittlich 41 mg/d

 

Diese Daten liefern weitere Belege dafür, dass eine sehr kohlenhydratarme Ernährung nachhaltig und wirksam ist, um den Blutzucker mit weniger bis gar keinen Medikamenten zu verbessern und die allgemeine Gesundheit langfristig positiv zu unterstützen.

Mit Spannung warten wir auf die Fünfjahresdaten von Virta, die voraussichtlich 2022 veröffentlicht werden.

Ein Hoffnungsschimmer auch in DACH

Zugegeben, wir haben keinen Sami Inkinen, doch wir von LCHF Deutschland sind gut vernetzt und bieten auf der einen Seite ausgebildete Gesundheits- und Ernährungscoaches, die gemeinsam mit Dir und Deinem behandelnden Arzt diesen Weg gehen können und auf der anderen Seite haben wir jede Menge leckere Rezepte für Diabetiker, mit garantiert niedriger Zufuhr von Kohlenhydraten. Somit gibt es auch hier einen Hoffnungsschimmer für DACH. Schreibe uns bitte bei Fragen, wir helfen gerne weiter.

 

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Anja Hess, Heike Schulz und Tina Vogel

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Studien und Literaturnachweis des Artikels: Ein großes Thema: Heute ist Weltdiabetestag

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29279853/

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30371047/

[3] https://diabetes.diabetesjournals.org/content/67/Supplement_1/202-LB

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24555673/

[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30040822/

[6] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18326601/

[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22474577/

[8] Menke, A., Casagrande, S., Geiss, L., & Cowie, C. C. (2015). Prevalence of and trends in diabetes among adults in the United States, 1988-2012. JAMA, 314, 1021-1029.

[9] https://academic.oup.com/jes/article/4/Supplement_1/SUN-LB113/5832367

info@lchf-deutschland.de

Gründerin von LCHF Deutschland und der LCHF Deutschland Akademie

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2 COMMENTS
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    Gnubbel 16. November 2023

    Schon wieder ein Weltdiabetestag, die ganze Welt stemmt sich verzweifelt gegen diese heimtückische Krankheit, und die Zahlen der Betroffenen steigen munter weiter. Sieben Millionen sind es allein in Deutschland und kein Ende abzusehen. Sieben Millionen, die mit klopfendem Herzen dem nächsten Blutcheck entgegensehen, ob der Arzt sie danach besorgt über die Brillenränder fixiert und mit dem Satz: „Ihr HbA1c ist schon wieder viel zu hoch, und ihre Nierenwerte gefallen mir gar nicht“ das Damoklesschwert runtersausen lässt. Ganz abgesehen davon, dass laut Statistik über 70 Prozent der Typ-2-Diabetiker damit rechnen müssen, an Krebs zu erkranken – Insulin regt nun mal das Zellwachstum an, auch das der Krebszellen.

    Dabei muss man noch nicht mal an die schlimmsten Folgen denken; schon die massiven Einschnitte in den Alltag können äußerst lästig werden. Da ist das ständige Gepiekse beim Spritzen und Messen noch das Wenigste. Wenn bei jedem Bissen der Taschenrechner im Kopf mitläuft: Wie viele Einheiten hast du gespritzt, wie viel darfst oder musst du jetzt essen?, da muss man schon ganz schon abgebrüht sein, dass es einem die unbeschwerte Freue am Essen nicht verdirbt (okay, die Diätfans leben ja schon lange damit). Und dann die Angst vor dem berüchtigten Unterzucker, die füllt schon ganze einschlägige Kommentarspalten. Da sitzt man hinter dem Lenkrad, und plötzlich merkt man, verdammt, zu viel gespritzt oder zu wenig gegessen! Und der Traubenzucker liegt zu Hause auf dem Küchentisch. Dann hat man, vermute ich mal, ein Problem. Und mit der Fußpflege ist das auch so eine Sache: Ein Bekannter von mir war dabei mit der Schere abgerutscht, der saß dann eine Woche im Rollstuhl.

    Aber wenn man einen Diabetiker fragt, ob er sich schon mal Gedanken über Alternativen gemacht hat (ich hätte ihm auch gerne verraten, wie ich selber meinen Diabetes verscheucht habe), kriegt man zur Antwort: „Och, ich komme zurecht, und mein Arzt ist zufrieden mit meinen Werten.“ Zufrieden heißt, ein HbA1c von 7,5 – wo jeder weiß, dass es oberhalb von sechs schon brenzlig wird. Für solche Fälle hat meine Frau einen schönen Spruch parat: „Die muss man lassen, die wollen es so.“

    Vor einiger Zeit hatte ich einen Zeitungsartikel über Okinawa gelesen, jener japanischen Inselgruppe, wo die meisten Hundertjährigen der Welt leben. Da stand auch, dass deren Nahrung zu 85 Prozent aus Kohlenhydraten besteht, und trotzdem haben die keine Probleme mit den berüchtigten „Zivilisationskrankheiten“. Wie kann das sein?

    Nun, in dem Artikel kam auch eine 104-Jährige zu Wort, die immer noch in einer Bäckerei arbeitete und darüber sehr glücklich war. Und dann war auch ein Bild dabei, wo die ganze Familie, mindestens dreißig Leute vom Kleinkind bis zum Greis, am Essenstisch saß, der Uropa im Präsidium, und alles darauf wartete, dass der Uropa das Mahl eröffnet. Da kam mir der Gedanke: Ist es vielleicht diese traditionelle Lebensweise, diese soziale Geborgenheit bis ins höchste Alter, die die Leute dort so alt werden und dabei so gesund bleiben lässt, obwohl sie sich so kohlenhydratlastig ernähren? Nun, dann weiß ich auch, warum wir uns hier im „goldenen Westen“ eine solche Ernährung nicht leisten können. Dauerstress und Kohlenhydrate gehen eben nicht zusammen, da muss man im Interesse seiner Gesundheit auf eins von beiden verzichten. Aber mit dem Verzichten ist das auch wieder so eine Sache …

    Was Virta Health angeht, so scheint mir, dass die Leute dort – bewusst oder unbewusst – aufs richtige Pferd gesetzt haben. Auch ich hatte seinerzeit die Erfahrung gemacht, dass so eine intensive Rundumbetreuung, die auch das persönliche Seelenheit mit einbezieht, die Zuckerwerte in den Keller sausen lässt, und die richtige Ernährung setzt dann noch das Sahnehäubchen drauf. Wenn man das mal weiterdenkt, dann kommt man irgendwann auf den Drücker, dass der gute Herr Hahnemann seiner Zeit wohl um über zweihundert Jahre voraus gewesen sein musste – vielleicht auch mehr, denn so richtig scheint man das Prinzip auch heute noch nicht begriffen zu haben.

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