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Gewichtszunahme: Kohlenhydrate und Insulin

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Der Artikel „Kohlenhydrate und Insulin spielen bei der Gewichtszunahme eine Rolle“ ist eine Übersetzung von „Carbs and insulin DO matter for weight gain“, zuerst erschienen im Mai 2020 auf der Website Diet Doctor.

 

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Die Debatten gehen weiter. Tragen Kohlenhydrate und ein erhöhter Insulinspiegel zur Gewichtszunahme und zu Stoffwechselkrankheiten bei?

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Kürzlich wurde über eine unveröffentlichte Studie des NIH-Forschers Kevin Hall, PhD berichtet, von der einige behaupteten, dass sie das Kohlenhydrat-Insulin-Modell für Adipositas widerlegt. Doch eine zweiwöchige Studie ist viel zu kurz, um aussagekräftige Ergebnisse angemessen zu erfassen.

 

Nun haben der Harvard-Mediziner und Forscher Dr. David Ludwig und Kollegen eine Folgestudie zu seiner 2018 veröffentlichten Arbeit über das Kohlenhydrat-Insulin-Modell der Adipositas veröffentlicht.

 

Seine ursprüngliche, fünfmonatige Studie zeigte, dass Personen, die sich an eine Diät mit nur 20 % Energie aus Kohlenhydraten hielten, über 200 Kalorien mehr pro Tag verbrannten als diejenigen, die eine Diät befolgten, bei der der Kohlenhydratanteil 60% ausmachte.

Dies war ein wichtiges Ergebnis, das das Konzept unterstützt, dass Kohlenhydrate und Insulin eine entscheidende Rolle beim Energiebedarf und der Gewichtskontrolle spielen.

 

Einige stellten die Gültigkeit der Studienergebnisse in Frage. Dr. Ludwig antwortete auf viele dieser Bedenken sowohl in einer Analyse und einem Review im Jahr 2020.

 

In seiner Studie wurde mit der „doubly labeled water“*  Methode gemessen. Einige, darunter Dr. Hall, stellten in Frage, ob dies eine genaue Methode zur Bewertung des Energiverbrauchs sei. (*Mit dieser Methode wird der Energieverbrauch über die Kohlendioxidabgabe berechnet. Hierzu wird eine bestimmte Menge Wasser mit markierten Wasserstoff- und Sauerstoffisotopen getrunken.)

 

Um diese Frage zu klären, veröffentlichten Dr. Ludwig und Kollegen ihre neueste Arbeit, in der sie sich auf den Nahrungsenergiebedarf und nicht auf die „double labeled Water“ Technik konzentrierten. Außerdem verglichen sie die Ergebnisse derjenigen, die die Studie abgeschlossen hatten, mit denen aller Teilnehmer, unabhängig davon, ob sie die Studie abgeschlossen hatten oder nicht.

Sie fanden fast die gleichen Ergebnisse wie in der ursprünglichen Studie, wobei die Gruppe mit 20 % Kohlenhydraten in Ruhe mehr Energie verbrauchte als die Gruppe mit 60 % Kohlenhydraten. Je nach den verwendeten Modellen lag der zusätzliche Energieaufwand zwischen 181 und 323 Kalorien pro Tag.

 

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das „double labeled Water“ in der Tat eine genaue Bewertung der Kalorienabgabe ermöglichte. Dies bestätigt die ursprünglichen Ergebnisse und stützt das Kohlenhydrat-Insulin-Modell für Fettleibigkeit weiter.

 

Beweist es, dass dies der einzige Faktor ist, der zur Gewichtszunahme bzw. Adipositas beiträgt?

Nein, sagt Dr. Ludwig:

 

Versionen des Kohlenhydrat-Insulin-Modells werden schon seit mehr als einem Jahrhundert debattiert. Möglicherweise kann keine einzige Studie eine endgültige Antwort auf ein so kompliziertes Thema wie Gewichtszunahme / Fettleibigkeit geben.“ Er weist darauf hin, dass viele Studien mit unterschiedlichen Ansätzen notwendig sein werden. „Wir sollten uns auf Studien konzentrieren, die uns einer Antwort näher bringen, und das erfordert Studien, die lang genug sind, um eine metabolische Anpassung an eine geringere Kohlenhydratzufuhr zu ermöglichen.

 

Ein weiteres potenziell wichtiges Konzept ist die Ermittlung, welche Ernährung die nachhaltigste Energieversorgung bietet. Dr. Ludwig und Kollegen veröffentlichten in einer weiteren Analyse ihrer Daten ihre Ergebnisse, dass eine kohlenhydratärmere Ernährung niedrigere Insulin-Glukagon-Verhältnisse und eine bessere langfristige Energieversorgung aufweist als die kohlenhydratreichere Ernährung.

 

Da die Energieversorgung das Hungergefühl steuern kann, kann dies auch ein wichtiger Faktor bei der Gewichtsabnahme sein.

 

Unter dem Strich ist die Gewichtserhaltung ein komplexer Prozess, an dem viele verschiedene modulierende Faktoren beteiligt sind. Und basierend auf den Studien von Dr. Ludwig scheint es plausibel zu sein, dass Kohlenhydrate und Insulin für viele Menschen eine wichtige Rolle spielen, und dass dieses Konzept weitere Aufmerksamkeit verdient.

 

Wir freuen uns darauf, weitere klinisch nützliche Studien zu diesem Thema zu besprechen, wenn sich die Wissenschaft weiterentwickelt.

 

Dr. Bret Scher, MD

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