Ketolumne X: Keto bei Krebs, das Nudelexperiment!
Ketolumne X von Christiane Wader aus dem Low Carb – LCHF Magazin 4 / 2016
Seit mehr als 4,5 Jahren ernähre ich mich durchgängig ketogen und habe in dieser Zeit fast komplett auf Nachbauten in Richtung Pizza und Pasta verzichtet. Ab und an spiralisierte ich die sogenannten Zoodeln (Zucchini-Nudeln) mit einem Spiralschneider, da diese Gemüsenudeln lecker, einfach und obendrein auch noch absolut gesund sind. Ich war und bin stolz darauf, mein Leben ohne die Nachbauten von typischen Kohlenhydrat-Hauptgerichte gestalten zu können. Lediglich der Pizzaback-Vorschlag von Freunden beim gemeinsamen Kochen ließ mich ein paar Rezepte mit einem Teig aus Thunfisch, Hühnchen-Mozzarella oder Leinsamen-Chia-Kokosmehl ausprobieren. Nun stolperte ich letztens bei Facebook über ein Nudelrezept und hatte Lust dieses auszuprobieren, schließlich kann man aus Zucchini keine Ravioli herstellen.
Variante 1: Mozzarella-Nudeln von Happy Carb
» 250 g Mozzarella, püriert
» 4 Eigelb
» 50 g Eiweißpulver, natur (meins besteht lediglich aus Molke-, Calcium- und Eiprotein)
» 20 g Flohsamenschalen, gemahlen
» 1 TL Johannisbrotkernmehl
» 2 TL Salz
Der Mozzarella wird mit den Eigelben püriert, die trockenen Zutaten beigefügt. Anschließend wird der Teig 20 Minuten ruhen gelassen. Nun kann man den Teig, bemehlt mit Eiweißpulver, super bearbeiten. Die Nudelmaschine kann ausgepackt werden: Rigatoni und Fussilli stellen kein Problem dar. Daher sind auch Ravioli möglich, dies werde ich demnächst bestimmt ausprobieren. Für das Nudelexperiment entschied ich mich für die Spaghetti- und Tagliatelle-Form, um die Nudeln besser vergleichen zu können. Die Mozzarella-Nudeln ließen sich hervorragend trocknen und können demnach vorbereitet und erst nach längerer Zeit zubereitet werden. Um das Nudelexperiment für Euch schlüssig zu komplementieren, habe ich noch 3 weitere Varianten ausprobiert.
Variante 2: Mischung aus div. Rezepten, Marke Eigenbau
» 50 g Frischkäse
» 2 Eier
» 15 g Flohsamenschalen, gemahlen
» 1 TL Salz
Die Zutaten vermischen, ggf. den Frischkäse erwärmen (verflüssigen) und anschließend auf ein Blech streichen. Hier habe ich mich für Silikonuntermatten entschieden, damit der Nudelteig gut ablösbar ist. Mit Olivenöl benutzt klappt das Ausrollen wunderbar. Anschließend bei 175 Grad 8–10 Minuten backen. Die Nudeln anschließend in die gewünschte Form schneiden. Hier ist etwas Geduld gefragt, tatsächlich kann man Spaghetti-Nudeln schneiden. Frisch sind diese schnell und einfach zubereiteten Nudeln sicherlich auch ein toller Ersatz für Flädle in der Brühe.
Variante 3: Konjak-Nudeln
Die eher an Gummi erinnernden gekauften Nudeln bestehen aus der Knolle der Teufelszunge (Konjakwurzel) und müssen mit warmen Wasser abgewaschen werden.
Variante 4: Zucchini-Nudeln
Hierfür einfach eine Zucchini mit einem Spiralschneider, gibt es in div. Varianten im Handel, in Spiralnudeln verwandeln.
Kochtest:
Die Mozzarella-Nudeln brauchen je nach Größe und Form gute 15–20 Minuten im kochenden Wasser. Die Frischkäse-Nudeln sind nach kurzen 5 Minuten zum Essen bereit. Die Konjak- wie auch Zucchini-Nudeln benötigen kein Vorkochen und müssen lediglich 3–5 Minuten in der Soße mitgegart werden. Als einfache Zubereitung habe ich lediglich etwas Knoblauch mit Ghee (Butterschmalz) angebraten, die Nudeln dazu und mit etwas Olivenöl abgerundet. Die Mozzarella-Nudeln sind hier eindeutig den herkömmlichen Nudeln am nächsten und erfüllen die Hoffnung auf einen kompetenten Ersatz. Pur schmecken sie sicherlich unterschiedlich, mit Soße ändert sich dies. Salz darf allerdings nicht fehlen. Das Originalrezept sah nur 1 TL Salz vor, mir war das zu wenig, daher wurden sie im stark gesalzenen Wasser gegart. Die Frischkäsenudeln sind sehr verklebt. Ebenso hatte ich den Eindruck, sie nicht lange bevorraten zu können. Dennoch sind sie ohne großen Aufwand und ohne extra Kochutensilien zuzubereiten. Gerade frisch zubereitet in Brühe, mit Kräutern ergänzt, schmecken sie wunderbar. Die Konjak-Nudeln sind von einer eigenartigen Konsistenz und stellen für mich keinen Ersatz dar. In einer asiatischen Pfanne oder ähnlichem könnte ich sie mir wiederum vorstellen. Zucchini-Nudeln sollten definitiv nicht gekocht werden, da sie hier unnötig Wasser ziehen würden und die Konsistenz schwabbelig würde. Zoodeln sind sicherlich unterschiedlich zu den herkömmlichen Nudeln, weisen allerdings eine überraschend tolle Konsistenz auf. Als Spaghetti-Ersatz absolut empfehlenswert, andere Formen sind natürlich nicht möglich.
Der große Verlierer auf Platz 4 ist leider das gekaufte Produkt,die Konjak-Nudeln. Das Bedauern rührt daher, dass der Ketarier so viel selber zu- und vorbereiten muss. Ein gekauftes Produkt würde hier sicherlich einiges erleichtern können. Die Konsistenz dieser Gummi-Nudeln ist allerdings mit nichts schön zu reden! Nun folgen auf Platz 3 die Frischkäse-Nudeln. Ich finde sie toll, wenn auch eher als Pfannkuchenersatz. Den ersten Platz teilen sich die Mozzarella-Nudeln und die Zucchini-Nudeln. Die Mozzarella-Nudeln sind ein sehr authentischer Ersatz zur herkömmlichen Nudel, mit sehr vielen Einsatzmöglichkeiten. Allerdings ist Handarbeit gefragt, Vorteil ist die Herstellung in größeren Mengen, da sie gut lagerfähig sind. Die Zucchini-Nudeln sind mit auf Platz 1, da sie kaum Aufwand bedeuten, super schnell spiralisiert sind und nicht vorgekocht werden müssen. Zucchini-Nudeln schmecken anders, aber sehr gut und bekommen einen extra Gemüse-Bonus.
In der nächsten Ketolumne gibt es einen Erfahrungsbericht als ketogener Rucksack-Tourist in Asien. Hier gibt es Spannendes zu berichten. Erschienen im LCHF-Magazin 1/2017.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag Kann die ketogene Ernährung bei Krebs helfen?
Bildrechte: Christiane Wader
www.LCHF-Deutschland.de und LCHF Deutschland Akademie
Julischka 10. Mai 2018
Ich benutze die Pastamischung von Dr Almond und bin begeistert. Endlich wieder „Nudeln“.
Margret Ache 10. Mai 2018
Stimmt, die sind auch echt klasse.