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Vitamin D: Jeder Zweite ist unzureichend versorgt

Die Wirkung von Vitamin D wird seit mehreren Jahrzehnten gut erforscht. Die Wissenschaft deckt dennoch immer wieder neue Prozesse auf, an denen Vitamin D maßgeblich beteiligt ist. Und dennoch ist jeder Zweite der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt. Die Fakten dazu deckt unsere Gastautorin Carola Schröder für Sie auf.

Vitamin D: Jeder Zweite ist unzureichend versorgt

Vitamin D ist etwas Besonderes unter den Vitaminen und hat eigentlich gar nicht so viel mit ihnen gemein. Anders als andere Vitamine kann es nämlich mit Hilfe des Sonnenlichts vom Körper selbst hergestellt werden. Auch kann der tägliche Bedarf an Vitamin D kaum über die Nahrung gedeckt werden, es sei denn, man isst täglich 200 – 300 g Lachs oder Hering. Ein weiterer wichtiger und entscheidender Unterschied ist, dass es in seiner aktiven Form hormonell wirkt. Das Sonnenvitamin  gehört zu den Steroidhormonen, ebenso wie zum Beispiel Testosteron, Cortisol oder Östrogene. Es beeinflusst den Körper also auf vielfältige Weise in seiner Funktion als Hormon.

Die Fakten

Jeder Zweite ist unterversorgt

Das Robert-Koch-Institut gab 2016 bekannt, dass 38,4% der deutschen Bevölkerung ausreichend mit Vitamin D versorgt sind (≥ 20 ng/ml). Das ist auch schon die „gute“ Nachricht. „Gut“ in Gänsefüßchen, denn ausreichend ist bekanntlich nicht gut.

 

Was ist mit den übrigen knapp 62 Prozent der Deutschen? Nun, die teilen sich Platz zwei und Platz drei: 31,3% sind unzureichend versorgt (12-20 ng/ml) und weitere 30,2% hierzulande sind im Mangel (<12 ng/ml).1 Mit anderen Worten: mehr als 60 Prozent der deutschen Bevölkerung sind nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt!

 

Deutlich schlechter sind die Ergebnisse einer Querschnittsstudie (DEVID) aus dem Jahr 2007. Für diese Studie wurde der Vitamin D-Wert (25-OH-D) sowie weitere Parameter von insgesamt 1340 zufällig ausgewählten Patienten aus hausärztlichen Praxen des deutschen Bundesgebietes gesammelt und ausgewertet.

 

Der mittlere 25-OH-D-Wert für die gesamte Kohorte lag lediglich bei 16,2 ng/ml. 74 Prozent der Probanden waren mit Werten unter 20 ng/ml im Mangel oder sogar im schweren Mangel (10 Prozent).2  Nur 25% der Probanden zeigten Werte über 20 ng/ml und waren damit nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts ausreichend versorgt.

 

Vitamin D und die Gesundheit

Das Robert-Koch-Institut nennt in einer Publikation Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 sowie Herz-und Gefäßerkrankungen oder Krebskrankheiten und beruft sich dabei auf Beobachtungsstudien.3 Die Auswirkungen eines Mangels auf die Knochengesundheit sind schon lange bekannt. Rachitis, Verformungen des Skeletts, Osteomalazie und Osteoporose sind hier die schwerwiegenden Folgen. In Deutschland leidet derzeit jede vierte Frau über 50 Jahren an Osteoporose.4

 

Fast jede Zelle unseres Körpers ist mit einem Vitamin D-Rezeptor ausgestattet. Vitamin D unterstützt nicht nur den Kalziumstoffwechsel, sondern auch viele andere Stoffwechselfunktionen. Es hat einen enormen Einfluss auf unser Immunsystem, da es immunmodulierend wirkt. Es gibt zudem zahlreiche Gene, deren Aktivität durch das Vitamin D gesteuert wird. So bringt die Expertenmeinung der jüngsten Zeit viele Krankheitsbilder und Symptome mit dem Sonnenvitamin in Verbindung. Zum Beispiel ADS/ADHS, Asthma, Multiple Sklerose, Parkinson und weitere, die durch einen Vitamin D-Mangel begünstigt werden können. Auch Symptome wie Kreislauf- und Durchblutungsstörungen, Muskelbeschwerden, Wachstumsschmerzen, Rückenschmerzen, Wadenkrämpfe, Lidzucken, Schwindel, Infektanfälligkeit, Erschöpfung, Müdigkeit, Schlafstörungen und noch vieles mehr können im Zusammenhang stehen.

 

jeder Zweite

Jeder Zweite ist mit Vitamin D unterversorgt

Die folgende Grafik zeigt das Krebsrisiko im Zusammenhang mit der Vitamin D-Versorgung. Die gepoolte Analyse von randomisierten Studien und prospektiven Kohortenstudien zeigt ein bis zu 65% niedrigeres Risiko an Krebs zu erkranken, wenn der Vitamin-D-Spiegel 40 ng/ml und höher beträgt. Bei einem Spiegel niedriger als 20 ng/ml liegt z.B. ein ca. vierfach erhöhtes Risiko vor!

 

Warum ist jeder Zweite unterversorgt?

Einer der Gründe dafür liegt in unserer geographischen Lage. Denn die benötigte Strahlung zur Deckung des Bedarfs kommt ganzjährig nur in Regionen unterhalb des 35. Breitengrads vor. Deutschland liegt aber zwischen dem 47. – 55. Breitengrad. Das war natürlich schon immer so, aber früher fand das Leben weit mehr draußen statt als heute. Auch die Verwendung von Sonnencreme hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbreitet und ist nötig, um sich vor Sonnenbrand zu schützen. Doch schon ab einem Lichtschutzfaktor von mehr als 15 ist keine Vitamin-D-Synthese über die Sonne mehr möglich. Außerdem ist eine Eigensynthese nur von April bis September durchführbar. Auch die Tageszeit ist entscheidend: Wenn die Sonne höher als 45 Grad am Himmel steht, können wir mit Hilfe der Sonne Vitamin D bilden. Dies ist hierzulande nur in der Mittagszeit der Fall (circa 10-15 Uhr).

 

Ein weiterer Grund für die breite Unterversorgung liegt in unserem Lebensstil. Auf natürlichem Wege ist der Körper in der Lage, zwischen 10.000-20.000 I.E. pro Sonnenbad zu produzieren. Doch wer hält sich schon drei-bis viermal pro Woche während der Mittagszeit mit genügend freier Hautfläche und ohne Sonnenschutz in der Sonne auf? Heute findet das Leben größtenteils in Räumen statt. Da bleibt als Alternative nur die Vitamin D-Supplementierung oder die Nutzung von Solarien mit ausreichend UVB-Filtern.

 

Wie hoch sollte der Vitamin D-Spiegel im Blut sein?

Laborbefunde können in unterschiedlichen Einheiten vorliegen. Deshalb ist immer darauf zu achten, ob der ermittelte Wert in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), Nanomol pro Liter (nmol/l) oder in Mikrogramm pro Liter (µg/l) angegeben wird.

 

Wie auch das Robert-Koch-Institut geben viele Labore Werte unter 20 ng/ml als leichten Vitamin D-Mangel (suboptimal) und Werte unter 12 ng/ml als schweren Mangel an. Inzwischen gilt diese Beurteilung in Fachkreisen aber als überholt. Denn zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass mindestens 30 ng/ml nötig sind, um einem breiten Spektrum an gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Risiken entgegenzuwirken. Manche Experten fordern die Untergrenze sogar bei 40 ng/ml ein. Vitamin-D-Blutwerte von Naturvölkern in Äquatornähe zeigen natürlich erzeugte Spiegel zwischen 50-90 ng/ml.5

Kennen Sie Ihren Vitamin D-Spiegel?

Wenn man sich der Bedeutung des Hormons „Vitamin D“ im menschlichen Stoffwechsel bewusst wird und einen Mangel vermutet, ist eine Überprüfung des Blutwertes der richtige Weg. Auf keinen Fall sollte man unkontrolliert Vitamin D zu sich nehmen. Eine Überdosierung kann eine Hyperkalzämie und/oder Hyperkalzurie zur Folge haben! Die Kosten für eine Laboruntersuchung werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und betragen ca. 30 Euro. Ergibt der ermittelte Blutwert einen Mangel oder eine Unterversorgung, ist eine Auffüllung ratsam. Im Anschluss an die Auffüllung ist es empfehlenswert, den neu erreichten Wert durch dauerhafte, regelmäßige Zufuhr zu erhalten. Wie hoch der Bedarf für die Auffüllungs- und Erhaltungsdosis ist, hängt von Faktoren wie Alter, Gewicht, Ausgangs- und Zielwert ab und wird auf Wunsch von ausgebildeten Vitamin D-Beratern und Vitamin D-Coaches ermittelt.

 

Carola Schröder

Zertifizierter Gesundheits- und Ernährungscoach
Zertifizierter Stress-Coach
Ärztlich zertifizierte Vitamin D-Beraterin u. Vitamin D-Coach
Ärztlich zertifizierte Omega-3-Fettsäure-Beraterin

 

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Ausbildung zum Vitamin-D-Coach

Etwa 90 Prozent der Deutschen leiden unter einem Vitamin-D-Mangel.  Die aktuellen Studien zeigen, dass dieses Vitamin  zahlreichen Krankheiten vorbeugt, von Atemwegserkrankungen über Diabetes, Herzinfarkt und Krebs bis hin zu Osteoporose und Sonnenallergie.

 

Regelmäßige Falschmeldungen bzw. widersprüchliche Aussagen über die Wirkung dieses Sonnenvitamins und zur Notwendigkeit einer Supplementierung sorgen für Verwirrung, obwohl die Vorteile einer guten Vitamin-D-Versorgung enorm sein können. Der Bedarf an gut ausgebildeten Coaches, die in dieser Angelegenheit die offenen Fragen klären können, wird daher immer größer!

 

Deshalb haben wir uns vor einem entschlossen, diese Marktlücke in Zusammenarbeit mit einem hoch angesehenen Experten auf diesem Gebiet, Professor Dr. med. Jörg Spitz, zu füllen und eine Ausbildung zum Vitamin-D-Coach ins Leben zu rufen.

 

In dieser Ausbildung lernen Sie fundiertes Wissen über die neuesten Erkenntnisse zur Wirkung von Vitamin D, wie es vor Krankheiten schützt und wie ein Mangel verhindert, bzw. therapiert werden kann. Darüber hinaus lernen Sie im Coaching, wie Sie Ihr Wissen Ihren Klienten fundiert und praxisnah vermitteln können.

 

Neugierig geworden? Prima, hier finden Sie weitere Informationen: Vitamin-D-Coach. Wir freuen uns auf Sie!

 

Lesen Sie gerne das Interview mit Prof. Spitz und den Beitrag Vitamin D – Wieder nur ein Hype? Die äußerst interessanten Bücher von Professor Dr. Jörg Spitz können Sie bequem hier bestellen.

 

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  1. https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/2492/JoHM_2016_02_ernaehrung4.pdf?sequence=4&isAllowed=y
  2. https://d-nb.info/100610531X/34
  3. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html
  4. Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52–7. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0052
  5. Raimund von Helden (2016). Gesund in sieben Tagen (20. Auflage), Hygeia-Verlag Dresden

 

 

Titelbild: Fotolia_97625827

Bilder im Text:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4822815/#

 

 

 

 

 

 

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